Weihnachten
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Es gibt über Weihnachten unzählige Texte, fromme wie die Weihnachtsgeschichte der Evangelien und ganz unfromme wie Klabunds Bürgerliches Weihnachtsidyll.
Eine Reihe von solchen Texten wurde auch in die deutschsprachige Wikisource aufgenommen. Selbstverständlich gibt es im Internet weit umfangreichere Weihnachts-Anthologien, aber vielleicht lädt auch unsere kleine Sammlung zum Lesen und Nachdenken ein.
Quelle: Speyerer Evangelistar. Pergament; Speyer?, Trier?; um 1220. Badische Landesbibliothek, Cod. Bruchsal 1, Blatt 6r. Die Handschrift besitzt ungewöhnlich reichen, von mehreren Künstlern ausgeführten Buchschmuck: 17 Vollbilder und 72 bedeutende Initialen von großem Formenreichtum.
Weitere Informationen: „Handschrift Bruchsal 1, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe“ (Presseinformationen – Bilder für Berichte über die Badische Landesbibliothek).
Faksimile und Kommentar: „Das Evangelistar des Speyerer Domes“
Entstehungszeit und -ort des Evangelistars sind umstritten. Die Handschrift gehörte ursprünglich zum Speyerer Domschatz. Sie wurde 1792 vor den französischen Revolutionstruppen in Sicherheit gebracht und gelangte in die Bruchsaler Residenz der Speyerer Bischöfe.
Vorfreude auf Weihnachten
BearbeitenJoachim Ringelnatz: Vorfreude auf Weihnachten
Ein Kind — von einem Schiefertafel-Schwämmchen
Umhüpft — rennt froh durch mein Gemüt.
Bald ist es Weihnacht! — Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. — Es werden Lieder, Düfte fächeln. —
Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann doch gütig lächeln.
Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind — einmal im Jahr! —
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.
Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.
Siehe auch unsere Themenseite Advent
Weitere Weihnachtsgedichte
BearbeitenTheodor Storm: Knecht Ruprecht
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen
[…]
- Ernst Moritz Arndt: Der Weihnachtsbaum
- Achim von Arnim: Zur Weihnachtszeit
- Bertha Behrens (unter dem Pseudonym W. Heimberg): Weihnacht
- Felix Dahn: Weihnachtlied
- Joseph von Eichendorff: Weihnachten
- Otto Ernst: Weihnachtsspaziergang, Weihnachtsepistel
- Johann Karl Wilhelm Geisheim: Weihnachtsfreude, Weihnachtszeit
- Johann Wolfgang von Goethe: Weihnachten
- Andreas Gryphius: Vber die Geburt Jesu
- Karl Henckell: Christnacht
- Friedrich Hofmann: Ein Wunderborn, das deutsche Herz! In: Die Gartenlaube, 1872, Heft 51
- Arno Holz: Weihnachten
- Paul Keller: Kriegsweihnacht 1916
- Klabund: Weihnacht
- Jochen Klepper: Weihnachtslied (Die Nacht ist vorgedrungen)
- Rudolf Lavant: Weihnacht 1888 (1893), Rothe Weihnachten (1893), Weihnachten (1883), Weihnacht (1880), Weihnachtsabend (1886), Weihnachten (1892), Weihnachten (1894), Weihnacht (1879)
- Detlev von Liliencron: Weihnachtslied
- Christian Morgenstern: Das Weihnachtsbäumlein
- A. O.: Weihnachten. In: Die Gartenlaube, 1890, Heft 26
- Robert Reinick: Der Weihnachtsbaum
- Rainer Maria Rilke: Advent
- Joachim Ringelnatz: Ich ward beschenkt für ein Gedicht, Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu, Einsiedlers heiliger Abend, Weihnachten, Der Weihnachtsbaum
- Friedrich Rückert: Einladung auf Weihnachten, Des fremden Kindes heiliger Christ
- Otto Sievers: Heilige Nacht. In: Die Gartenlaube, 1887, Heft 50
- Rudolf Sperling: Christabend. In: Die Gartenlaube, 1878, Heft 51
- Ferdinand Stolle: Am Christabend. In: Die Gartenlaube, 1864, Heft 51
- Theodor Storm: Weihnachtslied, Weihnachtsabend
- Ludwig Thoma: Weihnachten
- Albert Traeger: „Und Friede auf Erden“
- Kurt Tucholsky: Weihnachten, Weihnachten, Großstadt-Weihnachten, Weihnachten, Einkäufe
- Richard Zoozmann: Weihnachts-Wünsche
Weihnachtslieder
BearbeitenO
du
fröliche
O Tannenbaum
En! mire pulcritudinis
Stille Nacht!
Heilige Nacht!
O selicha Weihnachtszeit
Süßer die Glocken nie klingen
In Dulci Jubilo
Leise rieselt der Schnee
Christum wir sollen loben schon
Morgen, Kinder, wird’s was geben
Still,
still,
still
Angriffe auf das bürgerliche Weihnachten
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Christnacht
Der Kaiser rief: „Reserve her!
Ins Glied, getreue Herden!
Allein Gott in der Höh sei Ehr’!
Schlagt an das Repetiergewehr,
Und Friede sei auf Erden!“
Choräle schallen in schimmernden Hallen,
Der Pfaff schrie: „Jesus machte uns gleich.
Den Menschenkindern ein Wohlgefallen,
In einer Krippe das Himmelreich!“
… Weiterlesen
Weihnachtsgeschichten
BearbeitenErleben eigentlich Stadtkinder Weihnachtsfreuden? Erlebt man sie heute noch? Ich will es allen wünschen, aber ich kann nicht glauben, daß das Fest in den engen Gassen der Stadt, in der wochenlang die Ausstellungen der Spielwarenhändler die Freude vorwegnehmen, Vergleiche veranlassen oder schmerzliche Verzichte zum Bewußtsein bringen, das sein kann, was es uns Kindern im Walde gewesen ist.
Aus Theodor Fontanes Kindheitserinnerungen
Bearbeiten… Und so fieberhaft gespannt sahen wir dem Heiligabend entgegen. Endlich war er da. Wie herkömmlich verbrachten wir die Stunde vor der eigentlichen Bescherung in dem kleinen, nach dem Garten hinaus gelegenen Wohnzimmer meines Vaters, das absichtlich ohne Licht blieb, um dann den brennenden Weihnachtsbaum, den meine Mama mittlerweile zurechtmachte, desto glänzender erscheinen zu lassen …
… „Fröhliche Weihnachten, Onkel, Gott erhalte Sie!“ rief eine heitere Stimme. Es war die Stimme von Scrooge’s Neffen, der ihm so schnell auf den Hals kam, daß dieser Gruß die erste Ankündigung seiner Annäherung war.
„Pah“, sagte Scrooge, „dummes Zeug!“
Der Neffe war vom schnellen Laufen so warm geworden, daß er über und über glühte; sein Gesicht war roth und hübsch, seine Augen glänzten und sein Athem rauchte.
„Weihnachten, dummes Zeug, Onkel?“ sagte Scrooge’s Neffe, „das kann nicht Ihr Ernst sein.“
Christblume von A. Vollmar
BearbeitenLobt den Herrn der Welt!
Er tränkt die Flur, er labt das Feld,
Er schmückt das Blümlein, speist den Wurm
Und segnet auch im Wettersturm.Fern vom Dorfe, da wo die Bäume eine große Familie bilden, welche „Wald“ heißt, steht ein einsames Haus, oder vielmehr eine Hütte. Wer es gebaut und früher darin gewohnt hat, weiß ich nicht, im Jahre 1877 aber lebte Meister Norden mit seinem siebenjährigen Sohne dort, von Wenigen gekannt, mit Wenigen verkehrend. Er war vor etwa einem Jahre hierher gekommen und hatte das leere baufällige Häuschen um ein billiges gemiethet; lieber als mit Menschen verkehrte er mit Bäumen und besonders waren es die bescheidenen, grauen Weiden dort am Bache mit den
Weitere literarische Texte
Bearbeiten- Walter Benjamin: Ein Weihnachtsengel, 1932
- Ad. Bl.: Ein Weihnachtsbild (Aus dem Leben), 1879
- Karl Müller: Kriegsweihnachten an der deutschen Front. In: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers (Aus den Tagen des grossen Krieges, [4]), Bielefeld und Leipzig 1915, S. 142–173
Sitten und Gebräuche
Bearbeiten- Christkindelspiel (Schlesien)
Zeitschriftenartikel
Bearbeiten- Friedrich Gerstäcker: Deutsche Christbäume im Ausland. In: Die Gartenlaube, 1868, Heft 52
- Friedrich Hofmann: Eine große Bitte an alle deutschen Kinder. In: Die Gartenlaube, 1870, Heft 47
- G.: Auch eine Weihnachtsfeier. In: Die Gartenlaube, 1872, Heft 50
- Gustav Wustmann: Der deutschen Jugend Weihnachtsbüchertisch. In: Die Gartenlaube, 1872, Hefte 48 und 50
- Unsere Bilder. In: Die Gartenlaube, 1878, Heft 51 (Ein Weihnachtsfest Fritz Reuter’s / Weihnachten auf der Landstraße)
- Weihnachtsfeier in Bethlehem. In: Die Gartenlaube, 1878, Heft 51
- Unsere Illustrationen. In: Die Gartenlaube, 1879, Heft 51
- Alexander Tille: Wie alt ist der Weihachtsbaum und wo ist seine Heimath?. In: Die Gartenlaube, 1888, Heft 49
- Joseph Bletzacker: Geschichte eines deutschen Liedes. In: Die Gartenlaube, 1891, Heft 6. Die Entstehungsgeschichte des Liedes „Stille Nacht“.
- Kurt Tucholsky: Weihnachtsbitte. In: Die Weltbühne vom 15. Dezember 1921
Lexikonartikel
Bearbeiten- Weihnachten und Krippe. In: Christliche Symbolik
- Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsspiele. In: Meyers Konversations-Lexikon (1888–1889)