« Draußen schneit’s Allerdings (1928) Komm, sage mir, was du für Sorgen hast »
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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Einsiedlers heiliger Abend
Untertitel:
aus: 103 Gedichte, S. 80–81
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1933
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Einsiedlers heiliger Abend


Ich hab’ in den Weihnachtstagen –
Ich weiß auch, warum –
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.

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Ich bohrte ein Loch in die Diele

Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.

Und zierte, um Baumschmuck und Lichter

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Zu sparen, ihn abends noch spät

Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.

Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsensuppe mit Speck

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Und gab meinem fröhlichen Hunde

Gulasch und litt seinen Dreck.

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Und sang aus burgundernder Kehle

Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele

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Alles das, was ich mied.


Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat’s an der Türe gepocht,

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Und pochte wieder und wieder.

Es konnte das Christkind sein.
Und klang`s nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: „Herein!“

Ich zog mich aus und ging leise

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Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,

Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.