Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
<<<Vorheriger
Radecky
Band: 24 (1872), ab Seite: 177. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Josef Wenzel Radetzky von Radetz in der Wikipedia
Josef Wenzel Radetzky von Radetz in Wikidata
GND-Eintrag: 118597647, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Radetzky, Joseph Graf|24|177|}}

Radetzky, Joseph Graf (kaiserlich österreichischer Feldmarschall, Ritter des goldenen Vließes und Großkreuz des Maria Theresien-Ordens, geb. in Böhmen auf dem Familienschlosse zu Třebnitz im (ehemaligen Berauner, nun) Taborer Kreise 2. November 1766, gest. zu Mailand 5. Jänner 1858). Entstammt einer alten böhmischen Adelsfamilie, über welche die Quellen nähere Nachrichten geben. Sein Vater, Peter Euseb Graf R., war k. k. Hauptmann in der Armee, und die Mutter Maria Venantia eine geb. Freiin Bechiniě von Lazan. Ueber den Feldmarschall sind so viele, theils kleinere, theils ausführliche Biographien und Darstellungen seiner Feldzüge vorhanden, daß es hier am angemessensten erscheint, die wichtigen Momente seines 92jährigen Lebens und seiner 72jährigen Dienstzeit in chronologischer Folge und in schriftmäßiger Kürze anzugeben. Der den Quellen S. 183–194 über sein Leben angehängte, reichhaltige, literarische Apparat gibt Jenen, welche weitere Auskünfte wünschen, hinreichende Angaben der mannigfachsten Art. – Zwei Tage nach seiner Geburt, am 4. November 1766, erhielt R. in der Taufe die Namen Johann Joseph Wenzel Anton Franz Karl. – 1766, Tod des Vaters. – 1781, Tod des Großvaters Wenzel Leopold Johann Graf R. – 1781 bis 31. Juli 1784 Bildungszeit im k. k. Theresianum, Anfangs zu Brünn, später zu Wien; – 1784 1. August, Eintritt (als Cadet) in das zu Gyöngyös stationirte k. k. Graf Caramelli, später Franz Joseph d’Este (dann König Max II., jetzt Ludwig II. von Bayern) Kürassier-Regiment Nr. 2. – 1786, 3. Februar, Beförderung zum Unterlieutenant, und 1787, 11. November, deßgleichen zum Oberlieutenant. – 1788 und 1789, Antheil an den Feldzügen gegen die Türken, zumeist als Ordonnanz-Officier bei dem k. k. Feldmarschall Lacy, erste Auszeichnung bei den Belagerungen von Berbir und Belgrad. – 1793 und 1794 Verwendung im Regimente bei der Hauptarmee unter dem Befehle des Feldmarschalls Prinzen Josias von Sachsen-Coburg, – 1794, 17. April, Gefecht bei Arlon, wegen besonderer Auszeichnung belobt; 26. Juni, dritte Schlacht bei Charleroi, erneuert ausgezeichnet, belobt und am Kopfe verwundet; 9. August, Avancement zum zweiten Rittmeister. – 1795, Stationirung bei der Armee am Niederrhein unter Feldzeugmeister Graf Clerfayt. – 1796, Adjutantendienste bei Feldzeugmeister Beaulieu, Obercommandanten der italienischen Armee; 10. April, ehrenvolle Wirksamkeit in dem Gefechte bei Voltri; 19. Mai, Beförderung zum Major im damals neu errichteten (und 1810 erweiterten) Pionniercorps; 30. Mai, rettet Beaulieu in Vallegio vor der Gefangenschaft. – 1797, 9. November, Schlacht bei Cassano; Betheiligung an den Befestigungsarbeiten bei Gradiska und am Isonzo [178] (bis 2. Oct.); – 1798, 5. April, Vermälung zu Görz mit Gräfin Strassoldo-Grafenberg, Franziska; in diesem Jahre Antheil an den Straßenherstellungen zwischen Monfelice und Legnago und von hier nach Villanuova. – 1799, Führung des Commandos des Pionniercorps bei der italienischen Armee und seit April General-Adjutanten-Dienstleistung bei dem command. General Baron Melas; 27. April, schützt die Addabrücke vor Zerstörung; 1. Mai, Ernennung zum Oberstlieutenant und wirklichen Generaladjutanten; besondere Tapferkeitsbeweise in den Gefechten vom 17. und 18. Juni, dann in der Schlacht an der Trebbia am 19. Juni und in jener bei Novi am 15. August u. s. w.; in der Schlacht an der Trebbia leitet R. die Colonne des Feldmarschall-Lieutenants Fürst Joh. Liechtenstein; in jener bei Novi ordnet er meist und führt in Person die Angriffscolonne; 4. November, zeichnet sich in der Schlacht bei Genola aus; 5. November, Beförderung zum k. k. Obersten (im 33. Lebensjahre). – 1800, 10. April, Schlacht bei Viareggio, befehligt eine der Sturmcolonnen und wird unter den Ausgezeichneten genannt; 14. Juni, Schlacht bei Marengo. Radetzky glänzt durch männliche Entschlossenheit und erfolgreiche Umsicht, fünf Kugeln schlagen in seinen Uniformrock, verliert das Pferd unterm Leibe; 5. September, Uebersetzung zur Armee in Deutschland als Oberst und Commandant des Kürassier-Regiments Herzog Albert von Sachsen-Teschen (nun König Johann von Sachsen) Nr. 3; 3. December, Auszeichnung in der Schlacht bei Hohenlinden, erhält einen Prellschuß am linken Fuß und verliert durch einen Schuß abermals das Pferd unter dem Leibe. – 1801, 18. August, Erlangung des militärischen Maria Theresien-Ritterkreuzes; – bis 1805 Stationirung zu Oedenburg mit seinem Regimente; 1805, 1. September, Ernennung zum k. k. General-Major (mit dem Range von 1802) und Brigadier bei der Armee in Italien. – 1807, November und December, Operationen in Obersteiermark gegen Massena. – 1808, Februar bis Februar 1809, Functionen als Brigadier in Wien. – 1809, Eintheilung bei dem V. Armeecorps unter Erzherzog Karl; 16. April, Gefecht bei Seligenstadt; Antheil an den Affairen in Bayern und Oberösterreich (April und Mai) bis zur Schlacht bei Aspern; 2. Mai, Bravour durch Rettung einer ganzen k. k. Armee-Division auf dem Rückzuge über Wels nach Kleinmünchen; 6. Mai, Gefecht bei Neumarkt, Vertheidigung der Donaubrücke bei Mautern durch 48 Stunden; 27. Mai, Feldmarschall-Lieutenant und Truppen-Divisionär beim 4. Armeecorps; 30. Mai, Ueberfall auf Greifenstein; 1. Juni, Erlangung des Feldmarschall-Lieutenants-Patents und Uebersetzung zum IV. Armeecorps; Heldenthaten bei Markgraf-Neusiedel u. Hohen-Ruppersdorf bis zur Schlacht von Wagram; 5. und 6. Juli, gibt in der Schlacht bei Wagram die rühmlichsten Beweise von Eifer und militärischem Talente; wird zweiter Inhaber des 4. Kürassier-Regimentes; 21. August, Ernennung zum k. k. General-Quartiermeister, nach dem Rücktritte des General-Majors Maximilian Freiherr von Wimpffen; 6. September, Verleihung der Inhaberstelle des 1798 errichteten 5. k. k. Huszaren-Regiments. – 1810, 8. April, Ernennung zum Commandeur des militärischen Maria Theresien-Ordens durch das Ordenscapitel. 1813, Function als wirklicher Hofkriegsrath in Wien und Chef des General-Quartiermeisterstabes – in welcher letzteren [179] Eigenschaft Radetzky die Feldzüge der Jahre 1813, 1814 und 1815 mitmacht, und wo er im Vereine mit dem General-Adjutanten, Freiherrn von Langenau, dem Generalissimus Fürsten Karl Schwarzenberg das war, was ihm selbst nachmals in Italien Heß und Schönhals gewesen sind. – 1813, 30. August, glänzende Thaten in der Schlacht bei Kulm (3. October) bei Höchst, und in Folge dessen Verleihung des russischen Annen-Ordens I. Classe – dann bei Leipzig (16. und 18. October), wozu Radetzky selbst die Disposition entwarf, wo er zwei Prellschüsse erhielt und zwei Pferde unter dem Leibe verlor; es werden ihm (22. October) das Großkreuz des österreichischen Leopold-Ordens mit der k. k. geheimen Rathswürde und des kais. russischen St. Georg-Ordens III. Classe zu Theil; 1. December, Berufung zu der Commission zur Leitung der Vertheidigung Deutschlands (Präsident Fürst Schwarzenberg; Mitglieder: Minister von Stein, General-Quartiermeister Graf Radetzky, Feldmarschall Wolkonski, Generale. Wollzogen und Gneisenau). – 1814, 1. Februar, Heldenthaten in dem Treffen bei Bar sur Aube (25. Jänner) und in den Schlachten von Brienne (1. Februar), Arcis (20. März) und Champenoise (25. März); hiefür die Großkreuze des bayerisch-militärischen Max Joseph- und des russischen St. Wladimir- und Alexander Newsky-Ordens. – 31. März, Einzug in Paris, wobei Radetzky den preußischen rothen Adler-Orden I. Classe, und im Verlaufe des ganzen Feldzuges, so wie nach dem Pariser Frieden, das österreichische k. k. Armee-Ehrenkreuz, dann (1816–1817) das Großkreuz des großherzogl. Baden’schen Zähringer Löwen-, des französisch militärischen St. Ludwig- und des hannover’schen Guelphen-Ordens erlangt – 30. Mai, Friede zu Paris; Radetzky’s Rückkehr auf seinen früheren Posten als Chef des General-Quartiermeisterstabes nach Wien; 11. Juni, transitorische Ernennung zum Truppeninspector in Ungarn; später (November 1814 bis 1815) diplomatische Theilnahme an den Arbeiten des Wiener Congresses. – 1815, Mai, Chef des Generalstabes der oberrheinischen Armee; 22. Juni, wirklicher geheimer Rath. – 1816, 24. Juni, Anstellung als Cavallerie-Divisionär in Oedenburg; – 1818, 12. December, in gleicher Eigenschaft in Ofen, – 1819. Mai, Ausführung großer Cavallerie-Productionen vor Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland in Wien, worauf Radetzky (4. Juni) der russische Ehrendegen der Tapferkeit in Brillanten zu Theil wird. – 1821 bis 1829, Function (in der Eigenschaft des ältesten k. k. Feldmarschall-Lieutenants) als ad latus des Landescommandirenden, Erzherzog Ferdinand von Este in Ofen. – 1827, Indigena von Ungarn. – 1829, 18. Februar, Avancement zum General der Cavallerie. 24. November, Ernennung zum Festungscommandanten in Olmütz. Anläßlich dieser Ernennung geht die Sage. Radetzky wäre seiner zerrütteten Vermögensverhältnisse wegen bei Kaiser Franz in Ungnade gefallen und deßhalb nach Olmütz geschickt worden. – 1831, 26. Februar, Stellvertreter des commandirenden Generals im lombardisch-venetianischen Königreiche; 23. November, Uebernahme des General-Commando’s im lombardisch-venetianischen Königreiche und des Oberbefehls über die Truppen in Italien (von 104.500 Mann mit 5.200 Pferden) – 1832, Februar, Verleihung des Großkreuzes des sard. Mauritius- und Lazarus-Ordens durch König [180] Karl Albert, und 1833, December, des Großkreuzes mit Senatorswürde des parma’schen Constantin St. Georg-Ordens. – Herausgabe der Radetzky’schen Feldinstruction (mit Ritter v. Heß) und 1834 der Radetzky’schen Manövririnstruction für sämmtliche Truppengattungen (beide theoretischen Werke ohne Radetzky’s Zuthun in vielen Auflagen gedruckt). – 1836, 17. September, Ernennung zum k. k. Feldmarschall (mit 70 Lebens- und 52 Dienstjahren). – 1838, 14. September, Verleihung des Ordens der eisernen Krone I. Classe, und des sardinischen Ordens der heil. Annunciate (durch König Karl Albert); – 1839, Jänner, Verleihung des Großkreuzes des päpstlichen St. Gregorius-Ordens, ferner (April) des russischen St. Andreas-Ordens I. Classe und des Ritterkreuzes des russisch-polnischen weißen Adler-Ordens; – ebenso 1845, December, jene der Decoration des russischen St. Andreas-Ordens in Brillanten und – 1846, August, des herzgl. parma’schen (damals lucchesischen) Militär-St. Georg-Ordens I. Classe. – 1848, 15. Jänner, erster Armeebefehl Radetzky’s an die in Italien stehenden k. k. Truppen bei Ausbruch der dortigen revolutionären Bewegungen; 22. Februar, Publication des Standrechtes in Mailand; 18. März, Allarmirung Mailands (fünftägiger Straßenkampf) und gleichzeitige Empörung in Venedig. König Karl Albert’s Armee und deren Verbündete überschreiten die lombardische Grenze; 23. März, Karl Albert’s Kriegserklärung gegen Oesterreich; Radetzky erlangt wieder die erste Inhaberstelle des k. k. Huszaren-Regimentes Nr. 5, (welches von 1814 bis 1819 den Namen Prinz-Regent von England, 1820 bis 1830 König Georg IV. von England und 1831 bis 1848 König Karl Albert van Sardinien geführt hatte und wobei Radetzky zweiter Inhaber blieb). – 1848, 30. April, Feldzeugmeister Graf Latour übernimmt das Portefeuille des Kriegsministeriums; 6. Mai, Sieg über die Piemontesen bei St. Lucia; 29. Mai, Sieg am Curtatone; 30. Mai, Kampf bei Goito, 12.000 Oesterreicher gegen 20.000 Piemontesen und Freischärler; 31. Mai, Fall der Festung Peschiera; 11. Juni, Einnahme von Vicenza; Treviso und Schio ergeben sich; 25. Juni, die Festung Palmanuova capitulirt, der Belagerungspark der Armee in Italien wieder in den Händen der Oesterreicher; 14. Juli, Ferrara in Besitz genommen; 23. Juli, die Höhen von Sona und Sommacampagna behauptet und (24.) somit drei Uebergänge über den Mincio gewonnen; 25. Juli, Sieg bei Custozza; Karl Albert bei Volta geschlagen, unterhandelt einen Waffenstillstand; 30. Juli, Radetzky im Hauptquartiere von Cigognolo mit demselben Großkreuz des Maria Theresien-Ordens geschmückt, welches Se. Majestät Kaiser Ferdinand I. an der eigenen Brust getragen; 31. Juni, die Stadt Cremona unterwirft sich; 1. August, Sieg bei Pizzighettone; 3. August, Karl Albert von Lodi nach Mailand – wo Radetzky (am 4.) mit 60.000 Mann und 200 Kanonen erscheint; 6. August, Radetzky hält seinen Einzug in Mailand; Karl Albert zieht gedemüthigt ab; 9. August, Abschluß der 6wöchentlichen Waffenstillstands-Convention zwischen Oesterreich und Sardinien (Peschiera und Brescia werden übergeben); der Waffenstillstand wird sofort verlängert. Der Heldenmarschall erhält die I. Classe des kais. russischen St. Georg-Ordens als einziger lebender Besitzer desselben; 9. November, denkwürdiger Brief des Feldmarschalls [181] an den österr. Frankfurter Deputaten Dr. Franz Egger über die deutsche Frage [siehe denselben in den Quellen S. 191]. – 1849, 8. Februar, die italienische Armee unter Radetzky protestirt gegen die ihr angesonnene Repräsentation im sogenannten constituirenden Reichstag zu Kremsier; 10. März, Karl Albert kündigt den Waffenstillstand; 27. Februar, die Gemeinde der Residenzstadt Wien stellt dem Heldenmarschall das Ehrenbürger-Diplom aus, welches am 18. März von einer Deputation übergeben wird; 12. März, Radetzky’s Manifest an die von ihm befehligten Truppen; 21. März, stürmische Gefechte bei Mortara und Gambolo; 23. März, glänzender Sieg bei Novara. Empörung in Brescia; 24. März, Unterredung Radetzky’s mit dem jungen Nachfolger des Königs Karl Albert zu Vignale; 26. März, Waffenstillstand zwischen dem Kaiser und dem neuen sardinischen Könige Victor Emanuel (abgeschlossen zu Novara); 28. März, Radetzky zieht siegreich in Mailand ein und wird bald darauf (3. April) von Sr. Majestät mit dem Orden des goldenen Vließes geschmückt, welche Decoration Erzherzog Wilhelm persönlich überbringt; 1. April, Brescia wird erstürmt; 7. April, Kaiser Nikolaus I. sendet dem Grafen Radetzky das Marschallsdiplom aller russischen Armeen nebst einem kostbaren Marschallsstabe und zugleich das Inhaberpatent eines russischen Huszarenregiments; 30. April, Se. Majestät der Kaiser übernehmen mittelst Patent persönlich den Oberbefehl über die sämmtlichen Kriegsheere Oesterreichs; 4. Mai, Venedig wird zur freiwilligen Ergebung aufgefordert; 24. Mai, Bombardement Venedigs, Malghera wird erobert; 29. Juli bis 17. August, Beschießung der Lagunenstadt; 22. August, Capitulation von Venedig, welches (28.) in Besitz genommen wird; 13. September, Marschall Radetzky in Wien zu den Militärconferenzen, die am 17. September beginnen; 31. October, Rückreise des Marschalls nach Italien. – 1850 bis 1856, Radetzky fungirt als General-Gouverneur des lombardisch-venetianischen Königreichs und Commandant der II. Armee zu Verona; durch neuerliche Ordensverleihungen ausgezeichnet, und zwar durch das österreichische k. k. Militär-Verdienst-, dann das 50jährige Officiersdienstkreuz, durch den bayerischen Haus-Orden des heil. Hubertus, den k. preußischen schwarzen Adler-Orden in Brillanten und die Schwerter zu dem rothen Adler-Orden, durch das Großkreuz des churhessischen Löwen-Ordens, des toscanischen St. Joseph-Ordens, des k. dänischen Elephanten-Ordens, des hannover’schen Haus-Ordens vom heil. Georg, des sicilianischen St. Ferdinand-Militär-Verdienst-Ordens, des sächsischen Rautenkron-, des großherzoglich hessischen Ludwig-Ordens, und die Insignien des päpstlichen Pius- und des St. Gregorius-Ordens in Brillanten; ferner 1851, Juli, durch das Großkreuz des k. württemberg’schen Militär-Verdienst- und jenes des württembergischen Kron-Ordens; so wie (1853) durch das Großkreuz des griechischen Erlöser-, (1854) die erste Classe des großherzoglich toscanischen Militär-Verdienst-Ordens. – 1853, abermaliger kurzer Besuch in Wien. – 1854, 12. Jänner stirbt die Gemalin des Marschalls, Franziska Gräfin Strassoldo-Grafenberg. – 1855, Verleihung des ersten Großkreuzes des neu gestifteten Estensischen Adler-Ordens (von Modena) (unter all den vorgenannten Titeln und Auszeichnungen dürfte man den einen [182] vermissen, der ihm auch hie und da beigelegt erscheint, nämlich jenen eines „Herzogs von Custozza“. Nun officiell ist ihm derselbe nicht verliehen worden; aber das Volk Oesterreichs hat, im richtigen Instincte, aus der napoleonischen Leoninisch-militärischen Würdenverleihungs-Aera sich ein Beispiel holend, ihm diesen Herzogstitel verliehen). – 1854, 24. April, letzter Aufenthalt Radetzky’s in Wien bei Gelegenheit der kais. Vermälung. – 1857, 28. Februar, Radetzky tritt mit 72 Dienstjahren, und mit 46 europäischen Orden geschmückt, in den Ruhestand, um sein Leben in der ihm von Sr. Majestät eingeräumten Villa Reale zu Mailand zu beschließen. Das seine Versetzung in den Ruhestand aussprechende kaiserliche Handbillet lautet: „Lieber Feldmarschall Graf Radetzky! Mit jenem tiefen Pflichtgefühle und der treuen Hingebung, womit Sie in dem Zeitraume von 72 Dienstjahren Meiner Armee als unübertroffenes Beispiel voranleuchten, haben Sie Mir auch nun bei Meinem Eintreffen in Meinem lombardisch-venetianischen Königreiche mit edler Aufrichtigkeit die Bürde ihres hohen Alters geschildert und zugleich die Bitte um Enthebung von dem Posten eines Armee-Commandanten und General-Gouverneurs[WS 1] unterlegt. Ich habe dieser Bitte mit dem tiefsten Bedauern und nur aus dem Grunde nachgegeben, weil Ihre Befreiung von so großer Last der Geschäfte mir allein die Hoffnung gewährt, Ihr Mir so theures und ruhmvolles Leben noch für eine Reihe von Jahren in ungetrübtem Wohlsein erhalten zu sehen. Ich befehle unter Einem Alles an, was auf Ihre künftige persönliche Stellung Bezug hat. Sie werden stets in jedem Meiner Schlösser, sowohl in Stra, Monza, in der Villa Reale zu Mailand, als zu Wien in Meiner Burg, im Palaste des Augartens, dann zu Hetzendorf nach Ihrer Wahl mein herzlich gern gesehener Gast und Ich dadurch in der Lage sein, Mich, so oft ich es bedarf, Ihrer weisen Ansichten und Ihres erprobten Rathes erfreuen zu können. Und so mögen sie noch lange Meiner Armee das lebendigste Vorbild unseres Ruhmes, geliebt und geehrt von mir und allen österreichischen Herzen, in der dankbarsten Erinnerung Ihres Monarchen, wie in Ihren eigenen glanzvollen Erinnerungen den Lohn einer so thatenreichen Vergangenheit genießen.“ Mailand, 28. Februar 1857, Franz Joseph m. p. – 1857, 1. März letzter Armeebefehl des scheidenden Marschalls. – 22. Juli, Hundertjähriges Maria Theresien-Ordensjubiläum in Wien, wobei Radetzky, durch Krankheit niedergehalten, an den durchlaucht. Erzherzog Johann seine Huldigungen und Grüße telegraphirt; 31. Juli, der Marschall trifft (von einem ihm am 21. Mai zugestoßenen unglücklichen Beinbruche aufgehalten) in Mailand ein und wohnt am 10. December (als letzter Ausgang) der Ausrückung des k. k. Uhlanen-Regimentes Nr. 12 persönlich bei. 20. December, der Marschall von einem Unwohlsein befallen; sein Leibarzt läßt (30. December) ein Consilium halten; am 31. wird der hohe Kranke mit den Tröstungen der Religion, und 1858, 2. Jänner, mit der letzten Oelung versehen. – 5. Jänner, gegen 8 Uhr Morgens verscheidet der greise Held an der Lungenlähmung. An demselben Tage noch erläßt Se. k. k. apost. Majestät hierüber folgenden Armeebefehl. „Dem Willen des Allmächtigen hat es gefallen, den ältesten Veteranen Meiner Armee, ihren sieggekrönten Führer, Meinen treuesten Diener, den Feldmarschall Grafen Radetzky, [183] aus diesem Leben abzurufen. Sein unsterblicher Ruhm gehört der Geschichte; damit jedoch sein Heldenname Meiner Armee erhalten bleibe, wird mein fünftes Huszaren-Regiment denselben fortan und für immerwährende Zeiten zu führen haben. Um dem tiefen Schmerze Meines mit mir trauernden Heeres Ausdruck zu verleihen, befehle ich weiter, daß in jeder Militärstation für den Verblichenen ein feierlicher Trauergottesdienst gehalten und von Meiner ganzen Armee und Flotte die Trauer 14 Tage hindurch angelegt werde. Alle Fahnen und Standarten haben auf diese Zeit den Flor zu tragen.“ Wien, am 5. Jänner 1858. Franz Joseph m. p. Ueberdieß haben Se. Majestät das nachfolgende Allerhöchste Handschreiben an den überlebenden Sohn, den General-Major Theodor Grafen Radetzky zu erlassen geruht: „Lieber Graf Radetzky. Das Ableben Ihres Herrn Vaters, Meines ruhmvollen Feldmarschalls Grafen Radetzky, erfüllt mich mit tiefer Trauer. Empfangen Sie hiermit den Ausdruck Meiner innigsten Theilnahme. Möge die Ueberzeugung Ihren Schmerz lindern, daß der Verlust des unsterblichen Helden von Mir, vom Vaterlande und der Armee, die er zu Sieg und Ruhm geführt, mit demselben Schmerze beweint wird, wie von Ihnen, welcher in dem Verblichenen den geliebten Vater beklagt. Es wird meine Sorge sein, das Andenken des großen Mannes in würdiger Weise zu ehren und die Erinnerung an seine Verdienste um Mich, Mein Haus und das Vaterland den Nachkommen durch ein bleibendes Denkmal zu überliefern“. Wien, am 5. Jänner 1858. Franz Joseph m. p. – 1858, 14. Jänner, große Leichenfeier zu Mailand – am 15. zu Venedig – am 16. zu Triest – am 18. zu Wien; am 19. Jänner die feierliche Beisetzung der Leiche im Parkfrieder’schen Mausoleum zu Wetzdorf. Hierauf folgten Trauerfeierlichkeiten für den Dahingeschiedenen im Bereiche der ganzen Monarchie. Zum Schlusse sei noch der kurzen, aber trefflichen Charakteristik des Feldmarschalls gedacht, die ein Waffenkamerad desselben entwarf. „Radetzky besaß nicht allein alle Eigenschaften eines großen Feldherrn: Muth, persönliche Tapferkeit, Entschlossenheit, strategischen Scharfblick und außerordentliches Dispositionstalent, sondern er verband mit denselben auch die Tugenden eines vortrefflichen Menschen: Herzensgüte, väterliche Liebe für sein Heer und seine nächste Umgebung; schonungsvolle Rücksicht für die vom Kriege getroffenen Provinzen, soweit dieselbe nur denkbar war und eine Herablassung, vereint mit Wohlwollen im Benehmen, welche ihm selbst die Achtung seiner militärischen Gegner abtrotzte. Mit wenigen Worten: er war – entgegen den militärischen Zerrbildern, den sogenannten „Einhau’s“, ebenso der verkörperte Soldat der gesitteten Aera des 19. Jahrhunderts, wie die verkörperte Humanität in der Person des Feldherrn.“ Die Quellen zu seiner Biographie, zur Geschichte seiner Feldzüge, über seine Leichenfeier, Denkmäler, die auf ihn geprägten Medaillen u. s. w. siehe im Folgenden.

I. Biographien. a) Selbständige. Carl (Philipp A. Dr.), Leben des Feldmarschalls Grafen Radetzky (Leipzig 1856, Schlicke, 8°.). – Ebersberg (J.), Vater Radetzky. Ein Charakterbild für Soldaten, insbesondere der k. k. österreichischen Armee. Mit zwei Stahlstichen (Prag 1858, K. Bellmann, 8°.). – Gavenda (Ant. Freih. v.) und Vuko u. Branko (Franz de), Feldmarschall Graf Radetzky, sein Leben und seine Thaten (Prag 1858, Rohliček, 8°.). – Hyrtl (Jacob A. F.), Das Leben und die Familie des k. k. Feldmarschalls Joseph Grafen Radetzky von Radetz mit dessen Bildniß und Wappen im [184] Stahlstiche (Wien 1851, 8°.). – Müller (J.), Ein Blatt in den Kranz der Erinnerung an den Heldenmarschall Oesterreichs Joseph Grafen Radetzky von Radetz; bei Gelegenheit der feierlichen Enthüllung seines Ehrendenkmals in der k. Hauptstadt Prag. Im November 1858 (Prag 1858, A. Renn, 8°., mit der Abbildung des Denkmals im Bronzedruck) [eine Charakteristik und Biographie des Helden]. – Novák (Adolph, ehemal. k. k. Officier), Feldmarschall Joseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz. Seinen Verehrern zu Seinem 92. Geburtsfeste ehrfurchtsvoll gewidmet. Mit dem Porträte des Marschalls (Wien, 1857, typ. literar. artist. Anstalt, Titel, 1 Bl. u. 16 S, gr. 8°.). [Es erschienen von dieser Schrift in den Jahren 1857 und 1858 fünf Auflagen; die späteren mit dem veränderten Titel: „Erinnerungen an das Leben und die Thaten des k. k. Feldmarschalls u. s. w.“, zuletzt Wien, bei Ludwig Mayer.] – Strack (Hauptmann), Graf Radetzky während seiner vierundsechzigjährigen Dienstzeit. Nach österreichischen Feldacten (Wien 1849, Keck u. Sohn, VI Bl. u. 100 S., mit 6 in den Text gedruckten Holzschnitten, gr. 8°.). – Tewele (Ferdinand), Das thatenreiche, ruhmgekrönte Leben des Feldmarschalls Grafen Joseph Radetzky de Radetz. Symbolographisch-historisches Tableau u. s. w. (Wien, Druck von Auer, 1858, 16 S. gr. 8°.). [Es bildet diese Schrift eine Erklärung zu dem Tableau, das unter den Porträten des Marschalls, S. 189, Nr. 22, aufgeführt erscheint.] – Wägner (Wilhelm Dr.). Das Buch vom Feldmarschall Radetzky. Für Heer und Volk. Mit Benützung eines hinterlassenen Manuscriptes des Hofrathes Professor Dr. F. J. A. Schneidawind. Mit vierzig in den Text gedruckten Illustrationen, acht Tonbildern nach Zeichnungen von H. Leutemann, G. Kühn, Raffet u. A. Nebst dem Porträte Radetzky’s in Stahlstich von A. Weger, sowie eilf Porträts von Zeitgenossen und Waffengefährten des Helden (Leipzig 1859, Otto Spamer, VIII S., 1 Bl. u. 332 S., 8°.) [Außer Radetzky’s Porträt sind darin enthalten jene von Karl Fürsten Schwarzenberg, Napoleon I., Karl Freiherrn von Schönhals, Eugen Graf Wratislaw, Ludwig Freiherr von Wohlgemuth, Constantin Baron d’Aspre, Heinrich Freiherr von Heß, Felix Fürst von Schwarzenberg, Ludwig Ritter von Benedek, Albrecht, Erzherzog von Oesterreich, und Julius Freiherr von Haynau.] – Der k. k. österreichische Feldmarschall Graf Radetzky. Eine biografische Skizze nach den eigenen Diktaten und der Korrespondenz des Feldmarschalls. Von einem österreichischen Veteranen (Stuttgart u. Augsburg 1858, J. G. Cotta’s Verlag, 8°.). [Vergleiche darüber: Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1858, Nr. 21. Der Veteran ist Feldzeugmeister Schönhals, dessen Arbeit der Feldmarschall-Lieutenant Heller vollendete und veröffentlichte.] – Kurzer Lebensabriß des k. k. österreichischen Feldmarschalls Joseph Grafen von Radetzky (Wien 1858, Sommer, 8°.). [Vergleiche darüber: „Militär-Zeitung“ (Wien, 4°.) 1858, S. 123.] – Marschall Radetzky der Heldengreis. Eine kurze Darstellung seines thatenreichen Lebens und 64jährigen Dienstleistung. Von einem Gratzer Ehrenbürger (Gratz 1849, Dirnbeck, mit R.’s Porträt, 16°.). – Cenni biografici di Sua Excellenza il Feld-Maresciallo Conte Radetzky (Trieste 1858, Lloyd Austriaco, 12 S. 8°.) [eine Charakteristik R.’s von L. Mazzoldi, dann dessen Biographie und sein wohlgetroffenes Bildniß im Holzschnitte].
b) In Zeitschriften und Sammelwerken zerstreute [nur die wichtigeren und mit Uebergehung der zahllosen Artikel in Encyklopädien, Conversations-Lexiken u. dgl. m., dann einzelne kleine Lebenszüge dieses „Vaters seiner Armee“]. Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1852, Nr. 48: „Ueber Radetzky’s Familie“; – dieselbe 1858, Beilage zu Nr. 14 u. 15: „Radetzky“, von H(acklände)r; – Nr. 16, S. 241: „Die Memoiren Radetzky’s“. – Alterthümer und Denkwürdigkeiten Böhmens von F. B. Mikowec (Prag, Kober, Qu. 4°.) Bd. II, Lieferung 5: „Nachrichten über die Familie Radec, die Ahnen Radetzky’s“. – Bohemia (Prager polit. u. belletr. Blatt, 4°.) 1849, Nr. 98: „Graf Joseph Radetzky“; – dieselbe 1858, Nr. 14: „Erinnerungen an Radetzky“; – Der christliche Feierabend (Innsbrucker Volksblatt, 4°.) 1857, Nr. 13, S. 101: „Feldmarschall Radetzky. Erzählt von einem Zuschauer“ [auch im „Innsbrucker Tagblatt“ 1854, Nr. 43]. – Deutschland (politisches Journal, gr. Fol.) 1857, Nr. 57, im Feuilleton: „Radetzky“, von Hackländer. – Das Echo (Localblatt in Jägerndorf, 4°.) 1858, Nr. 5, S. 19: „Anekdote aus R.’s Leben“. – Die Gartenlaube [185] (Leipzig, Keil, 4°.), 1870, S. 48: „Radetzky’s graue Couverts [eine ebenso pikante als interessante Notiz]. – Die Geißel (Wiener Blatt), Nr. vom 5. Mai 1849: „Feldmarschall Radetzky und der blessirte Huszar“. Aus dem Tagebuche eines Soldaten [des Deutschmeister-Corporals Johann Stöger]. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 649, 857, 1363, 1743, 1746 [wird insbesondere deßhalb hier angeführt, weil darin die Veranlassungen, welcher wegen R. mit dieser höchsten militärischen Auszeichnung Oesterreichs geschmückt worden, umständlich dargestellt werden]. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber), XXX. Bd. (1858), Nr. 759: „Feldmarschall Radetzky“. – Innsbrucker Tagblatt 1857, Nr. 169, S. 1349: „Wie es kam, daß Vater Radetzky einen Schnurbart trägt“. – Innsbrucker Nachrichten (Localblatt, 8°.) 1862, in der Beilage: Unterhaltungsblatt, Nr. 72, S. 632: „Aus Radetzky’s Leben“. – Linzer Abendbote. Redigirt von Fr. Höller, IV. Jahrgang (1858), Nr. vom 20. Jänner. „Radetzky (aus seinem Leben); – derselbe 1858, Nr. 22: „Eine Anekdote aus R.’s Leben“. – Klagenfurter Zeitung 1858, Nr. 36, im Feuilleton: „Marschall Radetzky in Tarvis“, mitgetheilt von U. Ehrlich. – Krakauer Zeitung 1858, Nr. 21. „Aus Radetzky’s Leben“. – Mainzer Unterhaltungsblätter 1848, Nr. 44, S. 174: „Graf Radetzky und Graf Wallmoden“. – Militär-Zeitung (Wien, 4°.) XI. Jahrg. (1858), Nr. 3 u. 4: „Radetzky“; – Nr. 19: „Radetzky; [dieser letztere Artikel aus der Darmstädter „Allgemeinen Militär-Zeitung“]; – dieselbe, Nr. 6, S. 47: „Der Geburtsort Radetzky’s“ [Richtigstellung der verschiedenen theils irrigen, theils unvollkommenen Angaben über Radetzky’s Geburtsort; siehe übrigens VIII. „Radetzkyana“]; – dieselbe, Nr. 8: „Zur Biographie unseres „todten Marschalls“, von F.; – dieselbe 1859, S. 222: „Raumer’s Unterredung mit Radetzky“. – Morgenpost (Wiener polit. 1857, Nr. 68: „Ein Besuch bei Radetzky“. – Oesterreichische illustrirte Zeitung (Wien, 4°.) 1852, Nr. 39, S. 307 u. 308: „Militärische Chronik von Radetzky’s Leben von 1766 bis 1848“. – Ostdeutsche Post (Wiener polit. Blatt) 1858, Nr. 9 u. 10, im Feuilleton: „Feldmarschall Radetzky“. Nach den Schilderungen eines Franzosen [aus dem Buche „Souvenirs et Récits des campagnes d’Autriche“ (Paris 1858). – Rheinische Blätter für Unterhaltung u. s. w. (Mainz, 4°.] 1858, Nr. 81 bis 86: „Graf Radetzky“ [dieser ursprünglich in der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ erschienene Nachruf wurde in den meisten Blättern Oesterreichs und auch in vielen Deutschlands nachgedruckt]. – Ricciardi (Giuseppe Napoleone), Storia della Revoluzione italiana [widmet einen längeren Abschnitt dem Vorgehen „Radetzky’s in Mailand“, wovon auch in einem auswärtigen Blatte eine deutsche Uebersetzung in mehreren Feuilletons erschienen ist]. – Schlesische Zeitung (Breslauer polit. Blatt) 1858, Nr. 11 u. 25, im Feuilleton: „Radetzky“. Schweigerd (C. A.), Oesterreichs Helden und Heerführer von Maximilian I. bis auf die neueste Zeit (Wien 1855, Prandel u. Meyer, 8°.) Band. III, Abthlg. 2, S. 1076 bis 1301. – Troppauer Zeitung 1858, Nr. 13: „Feldmarschall Radetzky. Nach der Schilderung des Blaze de Bury“. – Wiener Theater-Zeitung von Adolph Bäuerle, 52. Jahrgang (1858), Nr. 10, S. 38: „Anekdote aus Radetzky’s Leben“. – Drobtince za novo leto 1858 na svetlo dal Michael Stojan (Klagenfurt, bei Leon, 8°.) S. 108–139. – Lumír (čechisches belletr. Blatt, gr. 8°.), redigirt von Mikoveč[WS 2] (Prag, 1855, S. 15: „K rodopisu Radeckych“, von A. Rybička. – Praha. Illustrovany časopis“, d. i. Prag. Illustrirte Zeitschrift (4°.) 1867, Nr. 17, S. 261: „Marschall Radecky und der Komiker Moncalvi“. – l’Emancipation belge (Brüsseler polit. Blatt, Fol.) 1858, Nr. 8, im Feuilleton: „Le Feld-Maréchal Radetzky“. – Le Spectateur (Pariser polit. Journal, gr. Fol.) 1858, Nr. 7: „Le Feld-Maréchal Radetzky“.
II. Zur Geschichte seiner Feldzüge und seines militärischen Lebens. a) Selbständige Werke. Bava (General), Der Kampf Italiens gegen Oesterreich im Jahre 1848. Bericht über die Operationen dieses Feldzuges. Aus dem Italienischen übersetzt von einem k. k. Militär (Wien 1850, 8°.). Biedenfeld (Ferdinand Freih. v.), Feldzug der Oesterreicher in Italien von der Papstwahl Pius IX. bis zum Waffenstillstande von Mailand (Weimar 1849, 8°.). – Bruna (Joseph), Im Heere Radetzky’s. Skizzen aus den Jahren [186] 1848 und 1849 (Prag 1859, F. A. Credner[WS 3], 8°.). – Bury (Blaze Henry de), Souvenirs et récits des Campagnes d’Autriche (Paris 1854, 8°.). – Schneidawind (Franz Jos. Adolph), Feldmarschall Graf Radetzky, sein kriegerisches Leben und seine Feldzüge vom Jahre 1784 bis 1850 (Augsburg 1851, K. Schmid’sche Buchhandlung, 8°.). [Vergl. darüber: Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1850, Nr. 156.] – Schneidawind (F. A. Dr.); Aus dem Hauptquartier und Feldleben des Vaters Radetzky (Stuttgart 1856, 8°.). – Willisen (W.), Der italienische Feldzug des Jahres 1848 (Berlin 1849, 8°.) [bildet den 3. Band zu Willisen’s Werk: „Theorie des großen Krieges“]. – Radetzky’s Denkschriften militärisch-politischen Inhalts (Stuttgart 1858, Cotta, 8°.). – Aus dem Hauptquartier und Feldleben des Vaters Radetzky (Stuttgart 1854, Hallberger). – Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849, 2 Bände (Stuttgart und Tübingen 1852, 8°.) [Verfasser Feldzeugmeister von Schönhals]. – Der Feldzug der Oesterreicher in der Lombardie unter dem Feldmarschall Grafen Radetzky in den Jahren 1848 und 1849. Zweite Ausgabe (Stuttgart 1850, 8°.). – Die Feldzüge der k. k. österreichischen Armee in Italien in den Jahren 1848 und 1849. Mit Kupfern, 2 Bände (Wien 1852, 8°.). – Kriegsbegebenheiten bei der k. k. österreichischen Armee in Italien 1848 und 1849 (Wien 1849–1851, Staatsdruckerei, gr. 8°.) [von dem 2. und 3. Abschnitte erschien ein wortgetreuer Abdruck im Verlage des k. k. Hof-Buchhändlers Peter Rohrmann (Wien 1849, 8°.). – Die kriegerischen Ereignisse in Italien im Jahre 1848, mit einer gedrängten historischen Einleitung (Zürch 1848, 8°.); – dieselben im Jahre 1849, als Fortsetzung des Jahres 1848 (ebd. 1850). – Es erschienen über Radetzky’s Feldzüge noch einige andere – darunter auch italienische – Schriften, aber alle ohne Bedeutung, daher hier von denselben weiter keine Notiz genommen wird.
b) In Zeitschriften Zerstreutes. Brünner Zeitung 1858, Nr. 74, im Feuilleton: „Radetzky als Festungs-Commandant von Olmütz“ (1829). – Lemberger Zeitung 1858, Nr. 9: „Preußische Zeitungen über Feldmarschall Radetzky“. – Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1858, Nr. 51: „Radetzky’s Denkschriften militärisch-politischen Inhalts“; S. 119: „Radetzky’s Vermächtniß an Oesterreichs Heer und Volk“; – dieselbe 1860, Nr. 10: „Radetzky’s Gedanken über die verbesserte Organisation der österreichischen Armee“, – dieselbe 1861, S. 484: „Radetzky’s Feldinstruction“; – 1869, Nr. 5 und folgende: „Die Feldzüge des Feldmarschalls Grafen Radetzky in Italien und die Kriegsmaxime Napoleon I.“. Eine militärische Studie von E. von S., k. k. Major“. – Oesterreichische Zeitung (Wiener polit. Blatt, Fol.) 1858, Nr. 11: „Die Times über Radetzky“. – Prager Zeitung 1858, Nr. 4, 6, 9, 11, 15, 19, 21, 24, 33, 35, 39, 45, 49, 51, 57, 59, 60, 63, 69, 72, 75, 77, 81, 86, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104, 108, 109, 112–122: „Im Heere Radetzky’s. Beitrag zur Biographie des Feldmarschalls“ [das oberwähnte Werk Bruna’s in Feuilletons]. – Rheinische Blätter (Mainz, 4°.) 1855, Nr. 5, S. 19: „Marschall Radetzky und Marschall Bugeaud“. – Le Spectateur militaire, 2me Serie, Tome XIV, livraison 60me, p. 367–415: Ueber den Feldzug in der Lombardie 1848/49. Von Ch. Martin [vergleiche darüber die Wiener „Militär-Zeitung“ 1856, S. 424].
III. Tod. Leichenfeier. Gruft in Wetzdorf. Todtenmaske. Feldmarschall Graf Radetzky’s Ruhestätte auf dem Heldenberge im Schloßparke zu Wetzdorf von einem steirischen Grenadier (Wien 1858, Wallishausser’sche Buchhandlung [Jos. Klemm], VIII u. 44 S. gr. 8°.) [Dabei eine lithographirte Ansicht des Heldenberges in Wetzdorf, aus der typ. liter. Anstalt in Wien, lith. Abthlg. von A. Hartinger in gr. qu. 4°.]. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1858, Nr. 21, S. 321: „Radetzky’s Leichenzug in Venedig und Wien“; Nr. 23, S. 353: „Aus Wetzdorf“; – Beilage zu Nr. 26: „Die Leichenfeier des Feldmarschall Grafen Radetzky“; – Beilage zu Nr. 31 u. 32: „Feldmarschall Radetzky in Wetzdorf“. – Karl Bellmann’s „Illustrirter Kalender“ für 1859, S. 93: „Die letzten Tage Vater Radetzky’s“. Von Julius Ebersberg. – Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, kl. Fol.) 1858, Nr. 21 u. 22: „Die Leichenfeier des Feldmarschall Grafen Radetzky“. Von Hackländer. – Gratzer Zeitung 1858, Nr. 22, „Beisetzung der Leiche R.’s in Wetzdorf“, von Hackländer. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber), Nr. 763, 13. Februar [187] 1858, S. 107: „Radetzky’s Leichenfeier“ [mit zwei Darstellungen im Holzschnitte nach Zeichnungen von F. Kanitz; 1) „Der Leichenzug in Wien am 18. Januar“; 2) „Kaiser Franz Joseph’s Abschied von Radetzky’s Leiche im Mausoleum zu Wetzdorf am 19. Januar“. Dieses letztere Blatt mit den wohlgetroffenen Bildnissen des Feldmarschalls Windisch-Grätz, des Banus Jellačić, der Feldzeugmeister Wratislaw und Schlik u. m. A. – Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1858, S. 21: „Armeebefehl Sr. Majestät des Kaisers aus Anlaß des Ablebens des Heldenmarschalls“. – Allerhöchstes Handschreiben an dessen Sohn General-Major Theodor Grafen Radetzky; – dieselbe, Nr. 6: „Radetzky’s Leichenfeier“. – Stadt-Post (Wiener Localblatt) I. Jahrg. (1858), Nr. 15: „Der Trauer-Waggon für die Leiche Radetzky’s“, mit Abbildung im Holzschnitte. – Tagespost [Gratzer polit. Blatt, Fol.) 1858, Nr. 20. „Die letzte Ruhestätte des Feldmarschalls Grafen Radetzky“ [Ansicht des Wetzdorfer Parkes mit seinem Statuen, Säulen und Obelisken]. – Telegraph (Wiener polit. Blatt, kl. Fol.) X. Jahrg. (1858), Nr. 9 bis 18: Biographie und Bestattung des Feldmarschalls“ [mit seinem Bildnisse und Ansichten seines Leichenzuges und verschiedener Theile des Schlosses Wetzdorf in Holzschnitten]. – Wiener Theater-Zeitung. Von Adolph Bäuerle, 52. Jahrg. (1858), Nr. 12: „Officielle Details über die Krankheit und letzten Augenblick Radetzky’s“; – dieselbe, 52. Jahrgang (1858), Nr. 14: „Marschall Radetzky’s Leichenfeier“. – Wiener Zeitung (4°.) 1858, Abendblatt, Nr. 13: „Aus Mailand. 14. Jänner“; – Nr. 18: „Graf Radetzky“. – Eine Ansicht des Heldenberges in Wetzdorf brachte im Stahlstiche die Kunst-Anstalt von Alex. Alboth in Leipzig (4°.). – Was übrigens die Beschreibung des Wetzdorfer Heldenberges betrifft, so wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Biographie des Gottfried Joseph Parkfrieder, Bd. XXI, S. 304–307, dieses Lexikons gewiesen. – Eine aus carrarischem Marmor gearbeitete Todtenmaske Radetzky’s besaß der General der Cavallerie Philipp Reichsgraf von Stadion-Thanhausen, der in seinem ddo. 10. April 1866 errichteten Codicille anordnete: „Die Marmormaske des Feldmarschalls Grafen Radetzky vermache ich dem Tiroler Radetzky-Vereine; ich will dadurch den Verein, wie das Andenken an den großen Mann ehren!“ [Bote für Tirol und Vorarlberg 1868, Nr. 129.]
IV. Denkmäler. – Das Tiroler Radetzky-Denkmal. – Statue in Prag. – Monument in Laibach u. s. w. a) Selbständige Schriften. Legis-Glückselig (Dr.), Andenken an Marschall Radetzky. Zu der am 10. November 1858 stattfindenden Enthüllungsfeier des Radetzky-Monumentes in Prag und als Supplement zur gesammten Radetzky-Literatur. Mit der Abbildung des Prager Radetzky-Denkmals und mehreren wichtigen Beigaben (Prag 1855, Alex. Storch, 8°.) [auf dem Titelblatte ist das Radetzky’sche Wappen]. – Trebitsch (M. Phil. Dr.), Das Radetzky-Denkmal. Geschichtlich dargestellt (Prag 1858, S. Freund, 12°.). – Das tirolische Radetzky-Denkmal (Innsbruck 1854, A. Witting, 8°., 47 S.) [Verzeichniß der Authographe des Radetzky-Albums, der Porträte, Gedichte, Bücher u. s. w. und Auswahl der interessantesten Blätter desselben]. – König Ludwig I. von Bayern ließ Radetzky’s Marmorbüste in der Walhalla aufstellen.
b) In Zeitschriften Zerstreutes. Grazer Zeitung 1860, Nr. 67, im Feuilleton: „Enthüllungsfeier des Radetzky-Monumentes in Laibach“. – Eine Ansicht des Radetzky-Denkmals in Laibach, nach einer Photographie von Pogorelz, brachte die Leipziger „Illustrirte Zeitung“, Nr. 876, 14. April 1860; – daselbst war auch eine Statue des Feldmarschalls zu sehen, welche von dem fürstlich Salm’schen Blanskoer Eisenwerke in die Londoner Industrie-Ausstellung gesendet worden. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber), Nr. 809, 1. Jänner 1859, S. 8 u. f.: „Enthüllungsfeier des Radetzky-Denkmals in Prag“ [mit Abbildung desselben im Holzschnitte nach einer Zeichnung von F. Kanitz auf S. 9]. – Prager Zeitung 1858, Nr. 258, 264 u. 265: „Das Radetzky-Denkmal in Prag“. – Schlesische Zeitung (Breslau) 1858, Nr. 535: „Radetzky-Feier in Prag“ [Denkmal-Enthüllung]. – Tagesbote aus Böhmen (Prager polit. Blatt) 1858, Nr. 284, im Feuilleton: „Die Radetzky-Statue in Prag“. – Wiener Zeitung (4°.) 1858, Nr. 30, S. 389: „Ueber die Ausführung des Radetzky-Monumentes in Prag“. [Dasselbe ist nach einer Skizze von Ch. Ruben gearbeitet. Eine [188] Gruppe von acht Figuren, darunter alle Gattungen des österreichischen Heeres und zugleich die verschiedenen Nationalitäten der Monarchie vertreten sind, trägt den mit Eichenlaub bekränzten Schild, auf welchem das Standbild R.’s steht, die Fahne mit dem Doppeladler in der Hand. Die Modelle wurden von den Brüdern Joseph und Emanuel Max ausgeführt. Die Modelle hatte der Nürnberger Erzgießer Daniel Burgschmiet gegossen. Die Figurengruppe im Ganzen ist 21 Fuß hoch und das Gesammtgewicht des Denkmals beläuft sich auf 160 bis 170 Centner. Ausführlichere Details enthält der obbezogene Aufsatz.] – Von dem in Prag aufgestellten Radetzky-Denkmale sind viele Abbildungen in Stahlstich, Lithographie und Holzschnitt erschienen. Die Leipziger „Illustrirte Zeitung“ brachte eine in Nr. 492, 19. Bd. (1852); – eine andere in Tondruck erschien zu Prag bei Gottlieb Haase Söhne (4°.). – J. Halbig hat eine Reiterstatuette Radetzky’s modellirt, wovon auch die „Illustrirte Zeitung“ eine Abbildung brachte. – Noch sei bemerkt, daß dem Helden zu Ehren in mehreren Städten der Monarchie Straßen und Brücken nach seinem Namen bezeichnet wurden; so hat Wien im III. Bezirke eine Radetzkystraße und Brücke u. s. w.
V. Medaillen, auf Radetzky geprägt. 1) Avers. Brustbild von der Linken. Darunter: Mit dem goldenen Vliesse ehrte S. M. der Kaiser | die neue Heldenthat des erhabenen Feldherrn | Armee Befehl | 12. Merz 1849. In der Umschrift die Worte des Marschalls: Soldaten der Kampf wird kurz sein! Noch einmal folgt Eurem greisen Führer zum Siege. Revers. Ein Medaillon aus welchem Strahlen ausgehen, mit Eichenlaub bekränzt, oben den Doppeladler, unten Radetzky’s Wappen mit Kriegstrophäen. Auf dem Medaillon die Inschrift: Unsterblichkeit | dem | siegreichen Feldherrn | Oesterreichs! | dem | geliebten Vater | seines Heeres | Zwischen den Strahlen die Namen der Generale, rechts: Hess | Appel | Thurn | Wratislaw | links D'Aspre | Wocher | Stwrtnik | Schönhals |Umschrift: Mit schnell vereinter Kraft ward bei Pavia die Stellung des Feindes durchbrochen, in die Flanke genommen und aufgerollt. Ober dem Medaillon: Vom 20. bis 24. Merz 1849. Unter dem Medaillon: Besiegt bei | Mortara Borgos Sirogambalo Novara | U(nd) Abgedrängt von seiner Rückzugslinie | bath der Feind | um Waffenruhe und Frieden. – 2) Avers. Der Marschall zu Pferde, im Hintergrunde marschirendes Militär. Umschrift in zwei Zeilen: Graf Radetzky | k. k. Oest.(reichischer) Feldmarschall. Revers. Eine Kriegstrophäe, darüber unter der Kaiserkrone der Doppeladler. Umschrift. Dem Sieger V(on) Sommacampagna u(nd) Custozza u(nd) Seinem tapferen Heere. Im Abschnitte: Den 25. Juli | 1848. In Silber, Kupfer und Zinn. – 3) Avers. Das Brustbild des Marschalls mit der Umschrift: Josephus. Comes. Radetzky. Summus. Austriadum. Dux. Im Abschnitte des Graveurs Namen J. M. Scharff. Revers. Eine schwebende Siegesgöttin mit der Tuba und dem Lorbeerkranze. In einem bei zwei Linien breitem matten Rande liest man: De Italis, unten 1848 * 1849. Nur ein Exemplar, das für den Feldmarschall bestimmte, ist in Gold ausgeprägt. Diese Denkmünze wurde auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph ausgeführt. 4) Avers. Der Marschall zu Pferde von der linken. Im Hintergrunde die nach Mailand einziehenden Truppen. Oben: Graf Radetzky | k. k. Oest(reichischer) Feldmarschall. Am Abschnitt: D. Canzani F(ecit). Im Abschnitt: MDCCCXLVIIII. Revers. Kriegstrophäe, darüber unter der Kaiserkrone der Doppeladler. Unter der Trophäe: D. Canzani F. Umschrift oben: Die Schlacht von Novara. Unten: Den XXIII. Merz MDCCCXLVIIII. – 5) Avers. Brustbild von der Linken. Darunter: D. Canzani F(ecit). Umschrift: Feldmarschall Radetzky. Revers. In einem Eichenlaubkranze ein Helm und ein römisches Schwert. Ohne Umschrift. – 6) Avers. Brustbild von der Rechten, am Arme: D. Canzani F(ecit). Umschrift: Giuseppe conte Radetzky Feld-Maresciallo. Revers. In einem Eichen- und Lorbeerkranze das Auge Gottes, darunter ein offenes Buch auf dem Degen und der Feldbinde liegend. Auf dem ersten Blatte des Buches: For | ti | tudo. Auf dem zweiten Blatte des Buches: Pru | den | tia. Umschrift: I(mperiale) R(eale) Governat(ore) Gener(ale) Civ(ico) Mil(itare) Del Regno Lomb(ardo) Ven(eto). Unten: MDCCCXLVIIII. – 7) Avers. Kopf von der Linken, darunter D. Petrovics. Umschrift: Joseph Graf Radetzky k. k. Feldmarschall. Revers. Der Friedensengel schwebt über der von der Sonne [189] beleuchteten Erdkugel, aus welcher ein Olivenzweig sproßt. Im Abschnitt: Mailand und Venedig | 1848 U(nd) 1849. D. F. [Drentwett (Stempelschneider in Augsburg) fecit]. – 8) Avers. Brustbild von der Rechten. Umschrift: Josephus Comes Radetzky summus Austriadum dux. Revers. Inschrift: Wenzl Prochaska. Prager Bürger. Umschrift oben. Den 15. November. Unten: 1850. [Diese Medaille wurde dem Prager Bürger Joseph Prochaska für ein Ehrengeschenk, einen mühsam verfertigten Teppich, von dem Marschall übersendet] – Die Abbildungen der vorbeschribenen Radetzky-Medaillen enthält das Werk von Heinrich Otokar Miltner: „Beschreibung der bisher bekannten böhmischen Privatmünzen und Medaillen“ (Prag, herausgegeben vom Verein für Numismatik, 4°.), auf den Tafeln XXXVIII, Nr. 332; XXXIX, Nr. 333–336; XL, Nr. 337–339.
VI. Bildnisse in Kupfer. – Stahlstich. – Lithographie und Holzschnitt. a) Von genannten Künstlern. 1) Gezeichnet und lithographirt von F. Adam. Der Marschall zu Pferde und mit Gefolge (München, liter. artist. Anstalt, gr. Qu. Fol.). – 2) Lithographie von Alophe in der Suite „hommos du jour“ (Paris, Goupil et Comp.). – 3) Unterschrift: F. M. L. Graf von Radetzky. J. Blaschke sc. (Medaillonform.) 12°., selten. – 4) Stahlstich von Brückner (Leipzig bei Brückner, 4°.) – 5) Lithographie von Dauthage (Wien, Neumann, 4°.). – 6 Nach Einsle lith. von Eybl (Wien, Paterno, Fol.). – 7) Lithographie von Grob (gr. Royal) (Innsbruck, lithogr. Anstalt von Schöpf), Kniestück, umgeben von sämmtlichen Orden und Ehrensäbeln; – dasselbe Bild auch ohne Orden. – 8) Lithographie von Gutezky. Radetzky mit seiner Umgebung im Garten zu Monza. [Vergl. darüber: „Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1852, S. 439.] – 9) Nach Zeichnung von Skalitzky, lithographirt von Haala (Wien, Jos. Bermann, kl. Fol.). – 10) Lithographie von Heicke, der Marschall zu Pferde (Wien, Neumann, Fol.). – 11) Lithographie von Rud. Hoffmann, 1857, Druck von J. Haller (Wien, 8° u. 4°.). – 12) Stahlstich von Hyrtl (Wien, Schaumburg, 8°.). – 13) Gezeichnet und lithographirt von Ed. Kaiser (Wien, bei Paterno, gr. 4°.). – 14) Lithographirt von Kriehuber (Wien, bei Neumann, gr. Fol.), Kniestück. – 15) Gezeichnet und lithographirt von Lancedelli. Zu Pferde (Wien, bei Paterno, gr. 4°.). – 16) Gemalt von Schnorr von Karolsfeld, geschabt von Christian Mayer. – 17) Aquarellzeichnung des Malers Ferdinand Rothbart in München, ausgeführt im Auftrage des Tiroler Radetzky-Vereins zu Radetzky’s 91. Geburtstage. Zwei Engel tragen ein Blatt mit 19 Versen. Erster Vers: „Zur Genesung edler Held“, letzter Vers: „Heil, Genesung theurer Held“. Ein dritter Engel trägt darüber den Weihrauch des Gebetes nach Oben. Im unteren Theile sind die Repräsentanten Tirols zu sehen, die aus allen Thälern sich zusammenfinden; eine schöne Innthalerin bekränzt das Bildniß des greisen Helden; indeß Alt und Jung in mehreren malerischen Gruppen dasselbe voll Verehrung betrachten. Den Hintergrund bildet Landschaft mit arabeskenhafter Zier und architectonischer Umfassung. Den Inhalt des Gedichtes theilt die „Krakauer Zeitung“ 1857, Nr. 253, mit. – 18) Unterschrift. Facsimile des Namenszuges: Radetzky FM. F. B. gez. Jos. Skala gest. in Prag 1858. Eigentum von A. B. Gavenda, k. k. Hauptmann, Druck von K. André in Prag (8°. u. 4°.). – 19) Lithographie von Stadler n. Kriehuber. Gedr. bei J. Höfelich (Wien, 4°.). – 20) Von Stöber nach Einsle gestochen. Schwarzkunst (Wien, Paterno, Fol.), auch Abdrücke vor der Schrift und colorirte Exemplare. – 1) Lithogr. von Strixner nach Richter (Wien, Paterno, Fol.). – 22) Tewele (Ferdinand), Das thatenreiche, ruhmgekrönte Leben des Feldmarschalls Radetzky (Wien), Höhe 36 Zoll; Breite 24 Zoll. [Ein symbolographisch-historisches Tableau. Es zeigt den Feldmarschall im Mantel, mit dem Commandostabe in der Hand, an einer Säule stehend. Auf der Säule ist sein Avancement und das Datum desselben verzeichnet. Zu beiden Seiten am Piedestall liegen die Städte Mailand und Verona; in der Mitte R.’s Geburtsort. Das Ganze ist von einem Triumphbogen eingefaßt, an dem sich zwei Reihen von Orden, die der Verewigte besaß, und eine mit dem Verzeichnisse der Feldzüge und Schlachten, in denen er thätig gewesen, heraufziehen. Am Fuße des Triumphbogens sind die Mitglieder seines Generalstabes in Porträtähnlichkeit aufgestellt.] – 23) Facsimile des Namenszuges „Radetzky“. Nach einer Photographie [190] von M. Lotze in Stahl gestochen von A. Weger in Leipzig. Druck von A. Giesecke und Devrient in Leipzig. Verlag und Eigenthum von Otto Spamer in Leipzig (8°. u. 4°.) [auch in Wägner’s „Das Buch von Feldmarschall Radetzky“ als Titelbild]. – 24) Unterschrift: Feldmarschall Radetzky. Nach dem Leben G. Wolf sc. (8°.).
b) Von ungenannten Künstlern. 25) Unterschrift: Graf Radetzky, k. k. Feldmarschall, geb. 1766, † 1858. Stahlstich aus der Kunstanstalt von Alex. Alboth in Leipzig (4°.). – 26) Miniatur-Stahlstich ohne Ang. des Stechers (Wien, Bermann) (Mahlknecht sc. ?). – 27) Stahlstich (Stuttgart bei Cotta, 4°.). – 28) Stahlstich bei Jos. Neumann in Wien (4°.). – 29) Stahlstich im „Gothaischen Hofkalender“, Gotha, bei Justus Perthes (32°.). – 30) Auf Einem Blatte zusammen mit Erzherzog Albrecht, Freiherr von Heß, Freiherr d’Aspre, Freiherr von Haynau und Ritter von Schönhals. Stahlstich von Karl Mayer’s Kunstanstalt[WS 4] in München, 4°. u. 8°,) , auch in dem in Hartleben’s Verlag erschienenen „Neuen Plutarch“, im 4. Bande. – 31) Lithographie (Zürch, H. Fuesli u. Comp., gr. 4°.). – 32) Lithographie (Wien, bei Höfelich, Fol.), ganze Figur. – 33) Unterschrift: Feldmarschall Joseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz. Herzog von Custozza, geb. 2. November 1766, gest. 5. Januar 1858. Holzschnitt von E. H. [trefflicher Holzschnitt auch in der „Illustrirten Zeitung“ 1858, Nr. 759]. – 34) Holzschnitt von R. in der Leipziger „Illustrirten Zeitung“. – 35) Unterschrift. Joseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz, Herzog von Custozza, k. k. Feldmarschall und Commandirender im lombardisch-venetianischen Königreiche, nach einer Photographie von M. Lotze, X. A. von E. Kretschmar; auch in der Leipziger „Illustrirten Zeitung“ 1855, Nr. 665. – 36) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges Radetzky FM, darunter: Graf Joseph Radetzky von Radetz. Geb. zu Trzebenitz 2. November 1766, † zu Mailand 5. Januar 1858. Holzschnitt in Patuzzi’s „Geschichte Oesterreichs“, Bd. Il, S. 258. – 37) Wiener Vorstadt-Zeitung, IV. Jahrg. (1858), Nr. 6: „Vater Radetzky todt“ [mit einem gut gezeichneten, aber schlecht in Holz geschnittenem Initial].
VII. Gedichte auf den Feldmarschall und sein Heer. a) Sammlungen, Dem Andenken des Marschalls Radetzky geweiht von einem Oberösterreicher (Wien 1858, M. Auer, 8°.) [sieben Gedichte an Radetzky]. – Ehrenkranz zur Feier des 90. Geburtsfestes und 73. Dienstjahres des k. k. F. M. Vater Radetzky am 2. November 1856 (Innsbruck 1856, J. Aufschlager, 152 S., kl. 12°.) [enthält eine Blumenlese der Gedichte, Devisen u. s. w., welche in das Radetzky-Album eingeschrieben wurden; ein Verzeichniß derjenigen, die sich bis 2. November 1856 eingetragen haben; ferner eines der Autographe der gefallenen Helden, der Bücher, Zeichnungen, Bildnisse u. s. w., welche ein Bestandteil dieses interessanten „Tiroler Radetzky-Denkmals“ bilden. – Viele der Gedichte und Gedenksprüche brachte schon im Jahre 1850 die „Tiroler Schützen-Zeitung“. – Feierklänge bei Enthüllung des Radetzky-Denkmales am 19. März 1852 in Innsbruck (Innsbruck 1852, Witting, 8°.) [Sammlung von Gedichten, darunter von Deinhardstein, Leitner, J. N. Vogl, Zingerle u. A.] – Radetzky-Album. Kriegs- und Siegeslieder. Herausgegeben von Gust. Schönstein (Wien 1849, Wenedikt, mit R.’s Porträt, gr. 8°.). – Schneidawind (F. J. A.) Radetzky-Lieder. Ein Album zu Ehren des Feldherrn, seiner Paladine und seiner Tapferen (Leipzig 1854, Otto Spamer, 8°.). – Zedlitz (Freiherr von), Soldaten-Büchlein (3. Auflage Stuttgart u. Tübingen 1852, Cotta, 8°.). [Dem Dichter wurde für sein Büchlein eine prachtvolle Goldarbeit mit der Inschrift: „Die dankbare Armee in Italien“ durch den Feldmarschall Radetzky zugeschickt.]
b) Im Zeitschriften verstreute [nur die besseren]. Agramer-Zeitung 1858, Nr. 22, im Feuilleton: Piis Manibus C. Josephi Radetzky, C. R. Mareschalli“. Ode auctore Dr. Ant. Molnár.Frankfurter Konversationsblatt (4°.) 1858, Nr. 113, S. 426: „Bei Radetzky’s Bestattung“. Von Anastasius Grün. [Dieses schönste von allen auf den Feldmarschall geschriebenen Gedichten auch in den „Blättern aus Krain“ 1858, Nr. 20.] – Gmundner Wochenblatt (4°.), XI. Jahrg. (1861), Nr. 26: „Der Abend nach der Schlacht“. Von Isidor Proschko. – Innsbrucker Tagblatt vom 12. April 1854: „Der Schnurbart von Novara“, Gedicht von J. B. Jüngling. – Laibacher-Zeitung 1855, in einer der ersten September-Nummern, im Feuilleton: [191] „Prolog zur Festvorstellung Radetzky’s goldnen Ehrentag“. Von G. Karschin. – Linzer Abendbote (Localblatt, kl. Fol.) IV. Jahrg. (1858), 12. Jänner: „Des Kriegers Klage bei Radetzky’s Tod“. Von F. H.… – Linzer Zeitung 1858, Nr. 10 im Feuilleton: „Zu Radetzky’s Todtenfeier. Doppelte Unsterblichkeit“. – Militär-Zeitung (Wien, 4.°) X. Jahrg. (1857), Nr. 26, S. 206: „Prolog anläßlich der Aufstellung des Porträts des Heldenmarschalls im Officierscasino zu Karlsburg am 19. März 1857. – Novellen-Zeitung, herausgegeben von Rob. Giseke (Leipzig, Alph. Dürr, 4°.) 1855, Nr. 9 (ganze Reihe Nr. 591), S. 130. „Radetzky-Lieder“ [darunter eines der Erzherzogin Sophie, zwei von Zedlitz und das berühmte von Grillparzer: „Glück auf, mein Oesterreich, führe den Streich“]. – Oesterreichisches Bürgerblatt (Linz, 4°.) 1852, „Radetzky’s Pferd“. Von Johann Gabriel Seidl; – dasselbe 1856, Nr. 257: „An Feldmarschall Graf Radetzky zur Zeit seines 90. Geburtsfestes“. Von Friedrich Hinghofer. – Tiroler Volks- und Schützen-Zeitung 1854? An Radetzky. Zwei Sonette von Adolph Ritter von Tschabuschnigg. – Wiener Courier (polit. Blatt) 1858, Nr. 6: „Die Schildwache an Vater Radetzky’s Grabe“ Von Jos. Weyl. – Von demselben ist auch im Jahre 1849 ein Gedicht: „Die Schildwache vor Vater Radetzky’s Zelt“ geschrieben und dasselbe von Anschütz vorgetragen worden. [Die Illustration zu ersterem Gedichte im „Wiener Courier“ 1858, in einer Separat-Beilage]; – derselbe 1858, Nr. 17: „Des Helden Radetzky letzte Rast. Von Joseph Weyl; – Nr. 21: „An Radetzky’s Grab“, Akrostichon von W. M.; – „Der zweifache Invalide“. – Wiener allgemeine Theater-Zeitung, damals unter dem Titel: Oesterreichischer Courier. Von Adolph Bäuerle (gr. 4°.) 1849, Nr. 163; „Ermunterung“, von Karlmann Tangl [an Radetzky]; – dieselbe 1852, Nr. vom 24. März: „An Radetzky“. Von Justinus Kerner; – dieselbe, 52. Jahrg. (1858) Nr. 168: „Marschall Radetzky nach einer sinnbildlich dargestellten Biographie von Adolph Jakobi“. – Wiener Vorstadt-Zeitung, IV. Jahrg. (1858), Nr. 16: „Radetzky und der sterbende Soldat“, von E. J. Körner [mit elender Illustration]; – dieselbe, Nr. 17: „Radetzky’s letzter Triumphzug“, von J. W. [Gedicht mit Illustration].
VIII. Radetzkyana. [Radetzky’s Carosse. – Commandeur-Kreuz des Maria Theresien-Ordens. – Radetzky und die deutsche Frage. – Radetzky-Echo. – R.’s Ehrensäbel. – R.’s Geburtshaus. – R.’s Marschallstab. – R.’s Pistolen. – R.’s Säbel – R.’s Stutzen. – R.’s Tabakspfeife. – R.’s Taufschein. – R.’s Testament. – Radetzky-Villa. – R.’s Waffenrock. – R.’s Letzte Worte u. dgl. m.] Radetzky’s Carosse. Theater-Zeitung. Von Adolph Bäuerle, 1858, Nr. 123: „Radetzky’s Carosse“ [diese, die 180 Napoleons’dor gekostet, hat ein Wagenfabrikant in Mailand in der öffentlichen Versteigerung um 30 Napoleonsd’or erstanden. Ebenso wurden seine Rollwagen verkauft und daraus Armsessel und Tische gemacht]. – Radetzky’s Commandeurkreuz des Maria Theresien-Ordens. Stadt-Post (Wiener polit. Blatt, kl. Fol.) 1858, Nr. 80: „Eine Reliquie des FM. Radetzky“ [es ist das Commandeur-Kreuz des Maria Theresien-Ordens, welches zuerst Loudon durch 34 Jahre, nach ihm Karl Fürst Schwarzenberg getragen, der es nach der Schlacht bei Leipzig Radetzky schenkte. Radetzky aber, nachdem er das Großkreuz dieses Ordens erhalten, verehrte es dem FM. Heß]. – Radetzky und die deutsche Frage. Von Interesse ist die Ansicht, welche der Feldmarschall Radetzky im November 1848 über die deutsche Frage und Oesterreichs Stellung zu derselben im nachfolgenden Schreiben ausgesprochen hat. An den österreichischem Abgeordneten in Frankfurt, Herrn Dr. Franz Egger. „Euer Hochwohigeboren! Ich hatte die Ehre, E. H. Schreiben vom 2. d. M. zu empfangen, womit Sie mir eine Anzahl Exemplare des an Ihre Wähler gerichteten Schreibens mitzutheilen die Güte haben. Ich danke Ihnen für diese Aufmerksamkeit und bezweifle nicht, daß auch ihre Wähler für Ihre Erklärung Ihnen Dank wissen werden. Wie wäre es möglich, daß der Gedanke in Frankfurt Anklang finden könnte, durch solche Beschlüsse, wie die, die Ihre Erklärung veranlaßten, Oesterreich zu einer Trennung von Deutschland zu zwingen? Denn das müßte die Folge sein, wollte man diese Grundsätze durchführen. Man werfe einen Blick auf die Karte und frage sich, ob es möglich ist, die deutschen Provinzen Oesterreichs aus einem Staatsverbande herauszureißen, in dem sie [192] Jahrhunderte lang ihr Glück und ihren Wohlstand gefunden. Glaubt man ernstlich in Frankfurt, daß es mit einem Votum möglich sei? In meiner Brust schlägt ein treues deutsches Herz; aber wahrlich um diesen Preis müßte ich es zum Schweigen bringen. Man faselt viel in Deutschland von den Gefahren des Panslavismus; man thut aber wirklich Alles, um dieses Gespenst zu verkörpern, denn schon ist Empörung fast identisch mit deutsch geworden. Oesterreich mit seinen nicht deutschen Provinzen zählt 38 Millionen; möge man das in Deutschland nicht vergessen und sich nicht mit einem starren Deutschthum um einen solchen Bundesgenossen bringen. Oesterreich wird sich eher von Deutschland als von Oesterreich trennen. Die Zeit wird lehren, ob ich in meinen Ansichten irre. Empfangen Euer Hochwohlgeboren die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung und meines erneuerten Dankes und drücken Sie diese Gefühle auch allen Mitgliedern des Vereines in meinem Namen aus.“ Hauptquartier Mailand, am 9. November 1848. Radetzky m. p. Dieser interessante Brief des Heldenmarschalls ist der „Grazer Zeitung“, Nr. 264, 8. December 1848, entnommen“, welche denselben aus der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ abgedruckt hat. – Radetzky-Echo. Oesterreichisches Bürgerblatt (Linz, 4°.) 1856, Nr. 139: „Das Radetzky-Echo auf dem Traunsee bei Gmunden“ [daselbst wurde ein neu aufgefundenes Echo mit seinem Namen benannt]. – Radetzky’s Ehrensäbel. Die Wiener Nationalgarde verehrte dem Marschall einen Ehrensäbel, der nach J. N. Geiger’s Entwurf, die Scheide mit Zeichnungen von van der Nüll, ausgeführt wurde. Die Leipziger „Illustrirte Zeitung“ brachte im XII. Bande 1849, Nr. 313, S. 412, eine Beschreibung und Abbildung dieses Ehrensäbels und seiner einzelnen Theile. – Radetzky’s Geburtshaus. Die Angaben in den geschichtlichen Werken über Radetzky’s Geburtsort sind theils irrig, theils ganz falsch. Radetzky ist in Trzebnitz – čechisch Třebnic – einem Dorfe von 43 Häusern und 373 Seelen (1858) in dem ehemaligen Berauner Kreise und nun in dem Bezirke Selčan im jetzigen Taborer Kreise geboren. – Bohemia (Prager polit. und belletr. Blatt, 4°.) 1849, Nr. 203: „Radetzky’s Geburtshaus, wie es vor 68 Jahren bestand. Urkundlich beschrieben“. – Innsbrucker Tagblatt (8°.) 1858, Nr. 25: „Radetzky’s Geburtsort und Taufschein“. – Eine Ansicht von Radetzky’s Geburtsstätte enthält die (Grazer) Tagespost 1858, Nr. 43: „Die Geburtsstätte des Feldmarschalls Grafen Radetzky“ [auch im Gratzer Schreibkalender für 1859, S. 52, nebst Beschreibung, ebenda]. – Radetzky’s Marschallstab. – Die Officiere der kaiserlichen Armee haben dem greisen Heldenmarschall einen Marschallstab zum Geschenke gemacht. Der Entwurf des aus feinem Golde gearbeiteten, reich mit Ornamenten, Adlern und Edelsteinen verzierten Stabes ist theils von dem berühmten Künstler J. N. Geiger, theils von J. Glanz[WS 5], der mit der Ausführung dieses Kunstwerkes betraut war, verfertigt worden, Die „Leipziger Illustrirte Zeitung“ 1850, XVI. Band Nr. 393, S. 21, brachte eine Abbildung und Beschreibung des Geschenkes, das, von einer Uebergabsurkunde begleitet, dem Marschall in feierlicher Weise überreicht wurde. Die Urkunde ist von Feldmarschall-Lieutenant Schönhals verfaßt, schön kalligraphirt, mit Randzeichnungen von Hasselwander eingefaßt und von den ersten Repräsentanten der Armee unterzeichnet. – Radetzky’s Pistolen. Neue freie Presse 1868, Nr. 1250, in der „Kurzen Chronik“: „Radetzky’s Pistolen“ [diese gingen nach R.’s testamentarischer Verfügung an seinen letzten General-Adjutanten, den General Ed. Stäger von Waldburg über. Nach dessen 1862 erfolgten Tode gelangten sie an seinen Bruder, welcher sie der Waffensammlung des Linzer Museums widmete]. – Radetzky’s Säbel. Der Säbel, den Radetzky bei Novara geführt, gelangte in den Besitz des Grafen Eduard Clam-Gallas. [Neue freie Presse 1865, Nr. 255.] – Radetzky’s Stutzen. Salzburger Landes-Zeitung 1858, Nr. 87: „Der Radetzky-Stutzen“. [Dieses dem Marschall von den Tirolern dargebrachte Ehrengeschenk befindet sich im Ferdinandeum zu Innsbruck. – Vergl. auch die Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 1858, Nr. 44.] – Radetzky’s Tabakspfeife. Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1866, Nr. 636: „Graf Radetzky’s Tabakspfeife“ [ein Invalide besaß eine ihm von Radetzky geschenkte Pfeife, die er, um auch einen Beitrag zur Ausrüstung von Freiwilligencorps darzubringen, in einer eigens deßhalb veranstaltenden Auction den Meistbietenden feilbot. Er erhielt dafür eine ansehnliche [193] Summe, die er dem patriotischen Zwecke widmete]. – Radetzky’s Taufschein. Oesterreichisches Bürgerblatt (Linz, 4°,) 1856, Nr. 231, S. 922: „Der Taufschein des Heldenmarschalls Radetzky“ [im wörtlichen Matrikelauszuge]. – Radetzky’s Testament. (Grazer) Tagespost 1858, Nr. 16: „Radetzky’s Testament“. – Radetzky-Villa. Oesterreichische Illustrirte Zeitung (Wien, gr. 4°.) 1851, Nr. 12: „Gut Thurn bei Laibach, auch Tivoli genannt. Besitzthum Sr. Excellenz des Marschall Radetzky“. – Radetzky’s Waffenrock: Krakauer Zeitung 1858, Nr. 21: „Radetzky’s Waffenrock“ [nämlich Jener, den er in der Schlacht bei Novara getragen, befand sich seiner Zeit im Besitze des Ritters von Negrelli, dessen Sohn der Marschall aus der Taufe gehoben hatte.] – Radetzky’s letzte Worte. Humorist, herausgegeben von M. G. Saphir (Wien, 4°.) 1858, Nr. 12: „Die letzten Worte Radetzky’s“. [Der Held starb, mit einer Hand die seines Sohnes Grafen Theodor, mit der anderen jene des General-Majors Ed. von Stäger haltend, und rief folgende, noch verständliche Worte: „Meinen Leuten einen Lohn! – Ich danke euch! – Lebt wohl! – Laßt mich ruhig sterben!“.] – Radetzky-Caricatur. Die Wiener Katzenmusik 1848, 20. Juni, Nr. 6, stellt einen Schuster dar, der einen Stiefel näht; darunter steht: „Radetzky strengt sich auf’s Eifrigste an, den getrennten Stiefel Oesterreichs zusammen zu ziehen; und bemerkt, daß er zu viel italienisches Pech hat“. Im Hinblicke auf Radetzky und seine Siege ein wahres Curiosum der Freiheit de anno 1848! – Radetzky und das preußische Gardecorps. Rheinische Blätter (Mainz, 4°.) 1864, Nr. 209, S. 835: „Ein Denkblatt zur Erinnerung“ [Radetzky’s Brief an den jetzigen deutschen Kaiser, König Wilhelm von Preußen, als das preußische Gardecorps den Helden am 18. August 1849 zu seinen Siegen in Italien beglückwünscht hatte, die Adresse des Gardecorps steht in der „Wiener Zeitung“ 1859, Nr. 65.] – Prager Morgenpost 1860, Nr. 22: „Radetzky-Mythe“ [über Radetzky’s Beliebtheit im preußischen Heere]. – Radetzky’s Name als Taufname. Radetzky’s Popularität war so groß, daß es vorkam, daß man Kinder nach seinem Namen taufen wollte. Vergl. Linzer Abendbote 1858, Nr. 31. – Radetzky und sein eigenes Bildniß. Die Bürger Wiens sandten an Radetzky sechs Lithographien seines Bildnisses, mit der Bitte, er möge eigenhändig einige Worte darunter schreiben; sie erbaten sich dieß zum Andenken an ihren neuen Mitbürger. Der greise Held schrieb auf das Blatt:

„Kein Einzelner erfocht den Preis,
     Der letzte Mann im Heere
Steckt auf den Hut den Lorbeerreis
     Und theilt des Kampfes Ehre“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Geneneral-Gouverneurs
  2. Mikowec
  3. Vorlage: S. A. Credner.
  4. Vorlage: Kunstalt
  5. Vergleiche dazu Joseph Kranz, Band 13, S. 130.