In Reih und Glied (Sammelband)

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Titel

Deutsche

Arbeiter-Dichtung

Eine Auswahl

Lieder und Gedichte deutscher Proletarier

Dritter Band

Stuttgart

Verlag von J. H. W. Dietz

1893

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In Reih und Glied

Gedichte

von

einem Namenlosen

Stuttgart

Verlag von J. H. W. Dietz

1893

Inhalts-Verzeichniß

• Vorrede
• Aus der Zeit.
  • Unsere Zeit
  • Der Frühling
  • Festgesang
  • Das Lied vom deutschen Walde
  • Rothe Weihnachten
  • An unsere Gegner
  • An das Jahr
  • Sie sind wieder da!
  • Weihnacht 1888
  • Erwachen
  • Pfingstgedanken
  • Unsere Todten
  • Kämpferloos
  • Zum Trost
  • Das Jahr
  • London

• Vom Tage.
  • Ein Winterbild
  • An „la belle France“
  • Einem Verschwindenden
  • Giordano Bruno
  • Zur Pariser Weltausstellung
  • Geist der Zeit
  • Väterliche Warnung
  • Ein- und dreijährig
  • Der 20. Februar
  • Der erste Akt
  • Zur Erinnerung
  • Ruhe nach dem Sturm
  • In Reih und Glied
  • Nach dem Kongreß
  • Zum Abschied
  • Rückblick auf das entschwundene Jahr
  • Agrarisches Manifest
  • Der neue Kurs
  • Der Welfenfonds
  • Gegenwart und Zukunft
  • Die Judenverfolgung in Rußland
  • Die Deutschenhetze
  • An den Herrn Minister Herrfurth Exzellenz
  • An den Kladderadatsch
  • Dem bewußten „Einsiedler“
  • An die „alte Raketenkiste“
  • An Herrn Crispi

• Aus Herz und Welt
  • Ein Gedankenbrief
  • Zu spät!
  • Nächtlicher Ritt
  • Liebesfrühling im Herbst
  • Junge Leiden
  • Einsame Wanderungen
  • Im Kreislauf des Jahres
  • Das Jahr – ein Leben
  • Wanderträume
  • Mein kleiner Bube
  • Mutterliebe
  • Die Mädchen von Colberg
  • Der Neugeborene

Vorrede.

Die vorliegende Sammlung darf vielleicht Anspruch darauf erheben, ein Unikum zu sein. Während es sonst unsern Lyrikern manchen sauern Gang kostet, bis sie endlich einen Verleger gefunden haben, bin ich vom Verleger gedrängt worden, eine Sammlung meiner Gedichte herauszugeben, und weil ich zu träge und zu gleichgiltig war, selber ans Einfangen all der losen Blätter zu gehen, die ich seit Jahren sorglos den Winden gegeben, hat er sich schließlich dieser Mühe unterzogen und eine Sammlung zusammengebracht, der ich, als sie mir gedruckt zur letzten Revision vorlag, sehr objektiv gegenüberstand. Ich fand in ihr so manches Gedicht, das ich, ein schlechter Vater, total vergessen hatte, so manches, das mir allerdings in der Erinnerung haften geblieben war, das ich mir aber schlechterdings nicht zu verschaffen gewußt hätte.

Ich habe in meinen Gedichten – und zwar seit einundzwanzig wohlgezählten inhaltsreichen Jahren – allem Zorn, aller Trauer, allem Jubel Luft gemacht, mit dem mich die wechselnden Phasen des großen Befreiungskampfes des vierten Standes erfüllten, und wenn ich mir den Ueberschwang der Empfindungen, die mir die Brust zu sprengen drohten, vom Herzen geschrieben hatte, war ich zufrieden und der Gedanke, ob mich die zünftige Literaturgeschichte jemals in irgend einem ihrer vielen Fächer mit mehr als einer kahlen Namensnennung unterbringen werde, hat mir wahrlich nie eine schlaflose Stunde verursacht. Selbst um dieses magere Vergnügen noch möchte ich die Perücken prellen; die Sammlung geht darum ohne Namen in die Welt und der Titel, den ich ihr gebe, möge die Namenlosigkeit auch für den rechtfertigen, der mit mir unter einer Fahne gefochten. Ich habe nie mehr sein wollen, als ein einfacher Soldat der großen Befreiungsarmee; ich habe in Reih und Glied gekämpft und meine Schuldigkeit gethan, und die Namen der einfachen Soldaten werden bekanntlich nur in den Verlustenlisten genannt.

R. L.