Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tymolski, Fabian
Band: 48 (1883), ab Seite: 172. (Quelle)
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Tyl, Cajetan (čechischer Novellist und Dramatiker, geb. zu Kuttenberg in Böhmen am 4. Februar 1808, gest. zu Pilsen ebenda am 11. Juli 1856). Er gab auch einige Schriften unter dem Pseudonym Miroslav Kutnohorský heraus. Von seinem Vater, welcher 1850 als Regimentsmusikus im Infanterie-Regimente Fröhlich (Nr. 28, nachmals Benedek, starb, frühzeitig in der Musik unterrichtet, trat er in Kuttenberg bei der Maschek’schen Schauspielergesellschaft als Singknabe auf, und so erwachte in ihm der nachher unbesiegbare Drang zum Theater. Der bewältigende Eindruck der mit so vielen gothischen Kirchen und Gebäuden prangenden, an glänzenden Erinnerungen und romantischen Sagen reichen Bergstadt Kuttenberg bestimmte des lebhaften, reichbegabten Knaben Richtung zur Romantik. Schon in seinem dreizehnten Jahre verfaßte Tyl ein Ritterschauspiel und hatte die Freude, dies sein Erstlingsproduct von [173] einer fahrenden Truppe aufgeführt zu sehen. Als er die Grammaticalclassen des Gymnasiums zu Prag besuchte, machte er die Bekanntschaft des böhmischen Dichters Karl Winařický (damals Alumnus, dann Dechant zu Moldauteyn) und setzte unter dessen freundlicher Unterweisung seine poetischen Versuche in böhmischer Sprache eifrig fort. Zu jener Zeit war Königgrätz ein Hauptpunkt der neuerwachten patriotischen Literaturbestrebungen, dort wirkte der thätigste der damaligen Verleger böhmischer Bücher, Joh. Hostiwit Pospíšil [Bd. XXIII, S. 137], (geb. 1785 zu Kuttenberg), dort lehrten die bekannten rastlosen böhmischen Schriftsteller Joseph Chmela und Wenzel Klicpera [Bd. XII, S. 88], dort bestand ein festes Dilettantentheater, auf welchem unter des Letzteren Leitung gute böhmische Vorstellungen gegeben wurden, dahin zog es Tyl mit Macht, er ging nach Königgrätz, die Humanitätsclassen zu beenden, wurde Professor Klicpera’s Schüler und empfing von ihm so manche fruchtbare Anregung zu seiner weiteren literarischen Thätigkeit. Als Gymnasiast schrieb er einen Ritterroman, welcher bei Tureček in Leitomischl wie ein Volksbuch, mit groben Holzschnitten, erschien. Nachdem er die philosophischen Studien in Prag verlassen hatte, folgte er, ob seiner ungewöhnlichen Begabung unter den damaligen Literaturfreunden bereits bekannt, seiner unwiderstehlichen Neigung für das Theater und betrat im Jahre 1829 bei einer reisenden Gesellschaft zu Pilsen zum ersten Male die Bretter. Eine eigenthümliche Fügung des Geschickes wollte es, daß er seine Theaterlaufbahn nach siebenundzwanzig Jahren in dieser Stadt beschließen mußte, wohin er auch bei der letzten Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers Franz, bereits ein vielgenannter Literat, berufen worden, um eine zu Ehren des Monarchen veranstaltete böhmische Theatervorstellung zu leiten. Bis 1831 verweilte er bei verschiedenen Schauspielergesellschaften, namentlich in Baiern und Schlesien, zuletzt bei der bekannten Truppe der Mad. Faller. 1831 kehrte er auf Veranlassung seines Oheims mütterlicherseits, welcher Hauptmann im Infanterie-Regimente Graf Latour war, nach Prag zurück und wurde in Kürze Fourier im k. k. Generalcommando daselbst, indeß sein literarischer Eifer, noch mehr aber die Sucht, als Schauspieler, zumal als solcher in seiner Muttersprache, für die sein Herz so sehr erglühte, wirken zu dürfen, lockte ihn bald aus seiner amtlichen Laufbahn, und so trat er denn auch 1833 im k. ständischen Theater zu Prag unter dem Namen Skalný zum ersten Male als čechischer Mime auf. 1834 gründete er in Verein mit Amerling [Bd. I, S. 30] im ehemaligen Cajetanerkloster in der Kleinseite ein böhmisches Dilettantentheater, welches unter seiner Leitung durch einige Jahre nicht ohne große Theilnahme des Publicums bestand. Als sich das Unternehmen auflöste, wendete er seine Kräfte dem ständischen Theater wieder zu. Mittlerweile hatte er den Höhepunkt seines literarischen Rufes erreicht, er hatte sich durch seine Betheiligung an „Jindy a Nyní“ (1838), d. i. Einst und Jetzt, und durch die geistige Leitung der „Květy“, d. i. Blüten (von 1834 ab), schnell zu einem Nebenbuhler Čelakowský’s in der Journalistik und als dieser vom Schauplatze abtrat, zum Tonangeber in der böhmischen Tagespresse emporgeschwungen; seine Novellen wurden eine Lieblingslectüre des böhmischen Volkes – das Schooskind der [174] čechischen Nation pflegte man ihn zu nennen – er galt für das Haupt der jungböhmischen Literaturpartei, bis im Jahre 1846 Karl Havlíček [Bd. VIII, S. 98] als Journalist auftrat und durch seine scharfe Kritik des von der Matice preisgekrönten Romans „Pohlední Čech“ (Der letzte Böhme) Tyl’s Autorität mächtig erschütterte. Tief verletzt, zog sich derselbe immer mehr von der eigentlichen Journalistik zurück und wendete nun seine Hauptthätigkeit dem Theater zu. Nebenbei rief er bei Pospíšil eine populäre Zeitschrift „Pražský posel“, d. i. Der Prager Bote, ins Leben, welche er durch einige Jahre fortsetzte. Er bewährte sich in derselben als ein echter Volksschriftsteller; seine Aufsätze waren überaus verständlich, klar, lebendig geschrieben und trafen den Weg in die Herzen, und das Blatt erfreute sich unter Tyl’s Redaction auch großer Teilnahme. Director Hofmann hatte unseren Dichter als Dramaturgen für das böhmische Theater engagirt, jedoch mit der drückenden Klausel, jährlich so und so viel Theaterstücke und Uebersetzungen für die Bühne zu liefern, durch welchen Umstand der ohnehin schnell producirende Autor zu einer übermäßigen Eilfertigkeit im Arbeiten gezwungen wurde. Einen wichtigen Abschnitt im Leben Tyl’s machte das Jahr 1848, welches ihn zuerst in die Reihen des Prager Nationalausschusses, dann als Abgeordneten in den constituirenden Reichstag zu Wien und Kremsier beförderte, auf dem er sich zur Rechten hielt, aber keine hervorragende Stelle einnahm. In Kremsier schrieb er seine Tragödie „Jan Hus“, welche durch ihren Stoff wohl ungewöhnliches Interesse erregte, wenn sich auch der Bau im Ganzen an Samuel Schier’s älteres Stück anlehnte. Nach Auflösung des Reichstages nahm er mit allem Eifer seinen Dramaturgenposten wieder auf, die Donnerstagsvorstellungen boten ihm einen neuen Wirkungskreis, aber ein Verkennen der Wünsche des Publicums und andere Umstände, die nicht vor das Forum der Oeffentlichkeit gehörten, waren die Ursachen, daß er die in seine Eigenschaft als Leiter des böhmischen Theaters gesetzten Erwartungen nicht zu erfüllen vermochte. Mit Hofmann’s Direction hatte auch die dramaturgische Laufbahn Tyl’s am Prager Theater ein Ende; er übernahm eine reisende Gesellschaft, welche unter Kula’s Direction im südlichen Böhmen herumzog, reorganisirte dieselbe und gestaltete sie zu einer exclusiv böhmischen um. Dasselbe that er ein Jahr später zu Königgrätz mit der Gesellschaft des Directors Zöllner, als deren artistischer Leiter er in eine tödtliche Krankheit verfiel, welcher er in der besten Manneskraft erlag. Seine Gesellschaft erfreute sich tüchtiger Mitglieder, soliden Rufes und eines den Verhältnissen trefflich anpassenden Repertoires und erwarb sich allenthalben die Achtung des Publicums. – Tyl’s literarische Thätigkeit war eine umfassende. [Die bibliographischen Titel seiner Schriften folgen S. 176.] Eines seiner Hauptverdienste war, daß er Frische und Leben in die böhmische Belletristik brachte; wenn er auch von dem Vorwurf ephemerer Seichtheit nicht immer freizusprechen ist, war doch sein Wollen, so lange er allein stand und keinerlei Einflüssen unterlag, trefflich und energisch, sein Geist von schönen Gedanken erfüllt. Seine Verdienste als populärer Schriftsteller sind unbestritten, überdies war er reiner, formglatter Stylist. Das Feld, auf welchem er unstreitig das Gediegenste leistete, war die [175] Erzählung. Seine erzählenden Schriften erschienen nur zum geringeren Theile gesammelt, die meisten sind in böhmischen Zeitschriften und Almanachen zerstreut. Die bedeutendsten darunter sind: „Rozina Ruthardova“ und „Kutnohorský dekret“, d. i. Das Kuttenberger Decret, beide in Kuttenbergs glänzender und bewegter Vorzeit spielend, „Der Alchymist“, „Der Theaterdirector", „Kusy mého srdce“, d. i. Stücke meines Herzens, u. a. m. Der preisgekrönte Roman „Poslední Čech“, d. i. Der letzte Čeche, war leider eine seiner weniger genügenden Arbeiten. Als dramatischer Dichter that Tyl nicht wenig für die Bereicherung des böhmischen Repertoires, an dramatischer Productivität kann sich nur Klicpera mit ihm messen. Große Theaterkenntniß und ein leicht fließender Dialog zeichnen Tyl als Dramatiker zuvörderst aus, jedoch leiden seine dramatischen Werke an Leichtfertigkeit im Entwurfe und an Seichtheit und Manierirtheit, so daß ihn einer seiner Biographen als den böhmischen Raupach bezeichnen zu müssen glaubt. Seine besten Leistungen im dramatischen Fache sind unstreitig seine bürgerlichen Schauspiele und seine Volksstücke; das böhmische Ausstattungsstück im modernen Sinne hat er allein geschaffen. Von seinen böhmischen Originalstücken, welche meistentheils im Druck vorliegen, nennen wir die Trauerspiele und Dramen: „Der blinde Jüngling“; – „Brunswik oder Schwert und Löwe“; – „Čestmír“; – „Johannes Hus“; – „Das Blutgericht oder die Kuttenberger Bergknappen“; – „Die blutige Taufe oder St. Wenzel und Drahomira“; – „Die Schweden vor Prag“; von seinen bürgerlichen Schauspielen und Volksstücken: „Frau Marianna, die Mutter des Regiments“; – „Des Brandstifters Tochter“; – „Der Banqueroutier und die Krämerin“; – „Ein Prager Flamländer“; – „Ein armer Gaukler“; von seinen Posten und Zauberspielen: „Die Fidlowačka“; – „Der Dudelsackpfeifer von Strakonic“; – „Das hartköpfige Weib“;– „Jörgens Vision“; – „Der Satan auf der Erde“ und „Die Waldjungfrau“. Außerdem war er als Uebersetzer unendlich thätig; unter seine besten Uebersetzungen zählen Deinhardstein’s „Hans Sachs“, Raupach’s „Schleichhändler“ und „Robert der Teufel“, Vogel’s „Erbvertrag“, Hebbel’s „Genofeva“ u. a. m. Auch mit einer Uebersetzung des Goethe’schenFaust“, von der jedoch nur Fragmente bekannt wurden, war Tyl lange vor Kolár beschäftigt. An demselben Tage, an welchem er starb, wurde sein letztes Buch, eine Uebersetzung des Töpfer’schen Lustspiels „Rosenmüller und Finke“, bei Jaroslaw Pospíšil als das 20. Bändchen der böhmischen Theaterbibliothek ausgegeben. Am wenigsten hat er sich als lyrischer Dichter versucht, doch sind einige seiner Lieder, darunter der Text zu dem Couplet „Kde domov můj“, und einige seiner Declamationsstücke tief ins Volk gedrungen. Als Meisterstück böhmischer Uebersetzungen werden einige Gedichte Ferdinand Freiligrath’s in Tyl’s treuer und formglatter Version bezeichnet. Nach seinem Tode zeigte es sich, wie lebendig die Erinnerung an ihn im Volke sich erhält. Zehn Jahre nach seinem Hinscheiden, 1866, feierte man sein Andenken durch eine Festvorstellung, für welche sein „Dudelsackpfeifer aus Strakonic“ ausgewählt und deren Reinertrag zur Hälfte seinen Hinterbliebenen übermittelt wurde. Sein Geburtshaus in Kuttenberg ward mit einer Gedenktafel, sein Grab in Pilsen mit einem [176] sinnigen Denkmal geschmückt. – Und eigene Ironie des Schicksals, sein böswilliger Gegner, der ihm den herbsten Kummer im Leben bereitet hatte, Karl Havliček, folgte ihm zwei Wochen später ins Grab nach.

I. Uebersicht der im Druck erschienenen Arbeiten des Schriftstellers Cajetan Tyl. „Statný Beneda, aneb založení probošství Vyšehradského. Historická povídka z XI. stol.“, d. i. Die Gründung der Propstei Wysehrad. Historische Erzählung aus dem 11. Jahrhundert (Leitomischl 1830, Turecek, 8°.). erschien unter dem Pseudonym Miroslaw Kutnohorský. – „Svátky na Vyšehradě. Obraz dávnověkosti“, d. i. Die Feste auf dem Wysehrad. Ein Gemälde aus alter Zeit (Prag 1838, Pospíšil, 8°.). Sonderabdruck aus dem Almanach „Vesna“ 1838. – „Domácí rozepře od Kocebue, weselohra w 1 jedn.“, d. i. Der häusliche Zwist. Lustspiel in 1 Act (Prag 1836), auch in der Zeitschrift „Květy“ 1836. – „Jeden za wšecky. Dramatický žert w i jedn.“, d. i. Einer für Alle. Dramatischer Scherz in 1 Act (ebd. 1836), auch in der Zeitschrift „Květy“ 1836 und zuletzt im 12. Heft des „Divadelní Ochotník“. – „Rozina Ruthardova. Historická povídka“, d. i. Rosine Ruthard. Historische Erzählung (Prag 1839, Jarosl. Pospíšil, 8°.). Sonderabdruck aus dem Almanach „Vesna“, d. i. Der Frühling, 1839. – „Běda lhářům aneb kuchtík biskupa Welehradského, dle Grillparcerowy weselohry: Weh’ dem, der lügt“, d. i. Wehe dem Lügner oder der Küchenjunge des Bischofs von Welehrad u. s. w. (Prag 1840, 8°.), auch in den „Květy“ 1839. – „Kníže ďabel. Romantická povídka dle Raupacha vzdělaná“, d. i. Fürst Teufel, eine romantische Erzählung nach Raupach (Königgrätz 1842, 8°.). – „Poslední Čech. Novela. Dva svazky“, d. i. Der letzte Čeche. Novelle. Zwei Theile (Prag 1844, Calve, gr. 16°.). – „Masopust. Kukátko, postavené v hluku a tísni pražského života“, d. i. Der Fasching. Ein Bild aus dem Prager Leben (Prag 1844, Pospíšil, 16°.), vorher im Jahrgang 1839 der „Květy“ . – „Cestující společnosti herecké“, d. i. Die wandernde Schauspielergesellschaft (Prag 1845, Pospíšil), Sonderabdruck aus dem Jahrgang 1845 der „Květy“ . – „Dva bratři aneb: Český jazyk moje škoda. Strakatina z opravdového života“, d. i. Zwei Brüder oder die čechische Sprache mein Schaden. Ein Mosaikbild aus dem wirklichen Leben (Prag 1845, Pospíšil, 8°.), vorher im Jahrg. 1845 der „Květy“ . – „Srdce a svět, aneb: Milenka a manželka, činohra v 5 jedn. od K. Guckova“, d. i. Welt und Herz oder Geliebte und Frau, Schauspiel in 5 Aufzügen von Karl Gutzkow (Prag 1845, 8°.). – „Slepý mládenec. Romantická činohra ve třech odděleních“, d. i. Der blinde Jüngling. Romantisches Drama in 3 Abtheilungen (Prag 1847, Pospíšil, 12°.). – „Pražská děvečka a venkovský tovaryš, aneb Paličova dcera. Činohra v pěti jednáních“, d. i. Das Mädchen von Prag und der Geselle vom Land oder die Tochter des Brandstifters. Drama in 5 Aufzügen (Prag 1847, Pospíšil, 8°.). – „Krvavý soud, aneb: Kutnohorští havíři. Činohra v pěti jednáních“, d. i. Das Blutgericht oder die Kuttenberger Bergknappen. Drama in 5 Aufzügen (Prag 1848, 12°.). – „Vojta chudý čeledín. Čtení pro lid“, d. i. Veit der arme Knecht. Erzählung für das Volk. Von Jerem. Gotthelf (Prag 1848, 12°.). – „Jan Hus. Dramatická báseň v pěti odděleních“, d. i. Johann Hus. Dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen (Prag 1849, Gabriel, 8°.), auch im 5. Heft des „Výbor spisův dramatických“ (1869). – „Dekret Kutnohorský. Povídka z dějin domácích“, d. i. Das Kuttenberger Decret. Erzählung aus der vaterländischen Geschichte (Prag 1858, 12°.). – Dann in den Sammelwerken: „Thalia česká. Sbírka her divadelních, původních i přeložených, uspořádána od J. K. Tyla. Pět svazků“, d. i. Čechische Thalia. Sammlung originaler und übersetzter Theaterstücke, zusammengestellt von J. K. Tyl. 5 Hefte (Prag 1837–1841, V. Spinka, nachmals Wenzel Heß, 8°.). Darin sind von Tyl theils original, theils übersetzt: im 1. Heft: „Hans Sachs“, von Deinhardstein; „Der Findling“, von Tyl; im 2.: „Čestmír“, von Tyl; im 3.: „Die Schleichhändler“ von Raupach; im 5.: „Mutter und Tochter“, von Töpfer; „Die Liebe im Eckhaus“, von Calderon. – In der Bibliotéka divadelní. Vydává Jarošl. Pospíšil, d. i. Theater-Bibliothek. Herausgegeben von Jar. Pospíšil (Prag 1852 u. f., 12°.) im 10. Heft: „Obě šelmy. Dramatický žert v 1 jednání“, d. i. Beide sind Schelme. Dramatischer Scherz in 1 Act; – im 12. Heft: „Bankrotář. [177] Obraz ze života mešťánského ve 4 jednáních“, d. i. Der Banqueroutier. Gemälde aus dem Stadtleben in vier Aufzügen; – im 18. Heft: „Paní Marjánka, matka pluku. Původní činohra ve 4 jednáních“, d. i. Frau Marianne, die Regimentsmutter. Originalschauspiel in 4 Aufzügen; – im 20. Heft: „Penkava a Čížek. Veselohra v 5 jednáních dle Dr. K. Töpfera, d. i. Finke und Zeisig. Lustspiel in 5 Aufzügen, nach Töpfer (wahrscheinlich dessen „Rosenmüller und Finke“); – im 22. Heft: „Sládkova dcera. Činohra v 5 jednáních s dohrou v 1 jednání dle Karol. Birch-Pfeifferové, d. i. Die Lebzelterstochter (Pfefferröslein). Schauspiel in 5 Aufz., mit einem Nachspiel; – im 26. Heft: „Strakonický dudák. Národní báchorka se zpěvy ve 3 jednáních“. d. i. Der Dudelsackpfeifer von Strakonic. Volksmärchen mit Gesang in 3 Aufz.; – im 27. Heft: „Vdovec. Veselohra v 1 jednání. Dle Deínhardsteina, d. i. Der Witwer. Lustspiel in 1 Act, nach Deinhardstein; – im 29. Heft: „Pražsky flamendr. Obraz ze života měšťánského ve 4 jednáních“, d. i. Der Prager Taugenichts. Gemälde aus dem städtischen Leben in 4 Aufzügen; – im 32. Heft: „Dareba. Fraška ve 3 jednáních. Dle Kaisera, d. i. Ein Lump. Posse in 3 Acten. Nach Friedrich Kaiser; – im 33. Heft: „Muka chudé ženy. Činohra ve 4 jednáních. Z francouzského Fel. Pyata“, d. i. Die Qualen einer armen Frau. Schauspiel in 4 Aufz. Aus dem Französischen des Felix Pyat; – im 37. Heft: „Tvrdohlavá žena. Původní báchorka ve 3 jednáních“, d. i. Das hartköpfige Weib. Originalmärchen in 3 Aufzügen; – im 46. Heft: „Jeneral a professor. Veselohra ve 4 jednáních od Dr. A. Raupacha, d. i. General und Professor. Lustspiel in 4 Aufzügen, von Dr. Raupach [ob hier nicht eine Verwechslung mit Gutzkow’s „Zopf und Schwert“ vorliegt?]; – im 52. Heft: „Paličova dcera. Činohra v 5 jednáních“, d. i. Des Brandstifters Tochter. Drama in 5 Aufz.; – im 64. Heft: „Jiříkovo vidění. Báchorka se zpěvy a tanci v S odděleních“, d. i. Georgs Gesicht. Märchen mit Gesang und Tanz in 5 Abtheilungen; – im 79. Heft: „Krvavé křtiny čili: Drahomíra a jeji synové. Romantický obraz z dávných déjin českých v 4 odděleních“, d. i. Die Bluttaufe ober Drahomira und ihre Söhne. Romantisches Bild in 4 Abtheilungen aus der alten Zeit Böhmens; – im 88. Hefte: „Nalezenec. Veselohra ve 2 jednáních“, d. i. Der Findling. Lustspiel in 2 Aufzügen; – im 90. Heft: Žižka z Trocnova. Obraz z českých dějin v 5 odděleních“, d. i. Žižka von Trocnow. Ein Bild aus der böhmischen Geschichte in 5 Abtheilungen; – im 94. Heft: „Lesní panna. Kouzelná hra ve 4 oddelení se zpěvy“, d. i. Die Waldnymphe. Zauberspiel in 4 Abtheilungen mit Gesang; – „Dva lístky. Veselohra v 1 jednání. Dla A. Kotzebua, d. i. Zwei Billets. Lustspiel in 1 Act, nach Kotzebue; – im 101. Heft: „Chudý kejklíř. Charakterní obraz ze života s hudbou, zpěvem a tancem ve 3 jednáních“, d. i. Der arme Gaukler. Charakterbild aus dem Leben. Mit Musik, Gesang und Tanz, in 3 Aufz.; – im 105. Heft: „Měšťané a študenti aneb: Oblehnutí Prahy od Švédů. Historický obraz v 6 jednáních“, d. i. Bürger und Studenten oder die Belagerung Prags durch die Schweden. Historisches Gemälde in 6 Aufz. – Im Divadelní Ochotník. Repertorium pro milovníky soukromých divadel“, d. i. Theaterdilettant. Repertorium für Freunde der Privattheater. Herausgegeben von J. N. Boleslavský (Prag 1867) im 8. Heft: „Čert na zemi. Národní báchorka v 3 jednáních“, d. i. Der Teufel auf Erden. Volksmärchen in 3 Aufz.; – im 9. Heft: „Umělcové na pouti. Slavnostní předehra“, d. i. Die Künstler auf Wanderschaft. Festvorspiel; – im 10. Heft: „Kněz a voják aneb bitva u kláštera Skalického. Obraz ze života se zpěvy ve 3 jednáních dle Kaisera volne vzdělal“, d. i. Priester und Soldat oder die Schlacht beim Skalizer Kloster. Lebensbild mit Gesang in 3 Aufz. Frei nach Kaiser; – im 13. Heft: „Poslední desetník. Kouzelná fraška ve 3 odděleních“, d. i. Das letzte Zehnkreuzerstück. Zauberposse in 3 Aufzügen; – im 16. Heft: „Faust druhý. Veselohra v 5 jednáních“, d. i. Faust der Zweite. Lustspiel in 5 Aufz.; – im 17. Heft: „Spanilá Savojanka. Činohra ve 3 odděleních s předehrou“, d. i. Die schöne Savoyardin. Schauspiel in 3 Abtheilungen mit Vorspiel; – im 19. Heft: „Enšpigl. Každou chvíli jiné ctveráctví. Fraška se zpěvy ve 4 jednáních od Nestroya, d. i. Eulenspiegel oder Schabernack auf Schabernack. Posse mit Gesang in 4 Acten, nach Nestroy. – Ferner erschienen zwei Sammlungen [178] seiner Schriften, und zwar die erste unter dem Titel: „Sebrané spisy“, d. i. Gesammelte Schriften (Prag 1844, erzbischöfliche Druckerei, 12°.), wovon aber nicht mehr denn vier Theile herausgekommen; dann druckten Kober und Markgraf in Prag 1857 u. f. auch seine gesammelten Werke unter dem gleichen Gesammttitel: „Sebrané spisy“, in 14 Theilen oder 55 Heften, wovon einzelne Partien unter besonderen Titeln ausgegeben wurden, und zwar: „Kusy mého srdce. Povídky, novely, obrazy, nástiny a arabesky“, d. i. Stücke meines Herzens. Erzählungen, Novellen, Bilder, Schattenrisse und Arabesken (Prag 1857, 8°.), der Gesammtausgabe 1. und 2. Theil; dann „Drobnější povídky novověké“, d. i. Kleinere moderne Erzählungen (Prag 1858, 8°.), der Gesammtausgabe 6. und 7. Theil; – „Drobnější povídky historické“, d. i. Kleinere historische Erzählungen (ebd. 1858 und 1859), der Gesammtausgabe 9. bis 12. Theil und „Drobnější povídky prostonárodní“, d. i. Kleinere volksthümliche Erzählungen (ebd. 1859, 8°.), der Gesammtausgabe 14. Theil. Ueberdies redigirte er in den Jahren 1834 bis 1836 die „Květy české“, d. i. Čechische Blüten, welche Pospíšil in Prag verlegte; in den Jahren 1840 u. f. den „Vlastimil. Přítel osvěty a zábavy“, d. i. Der Vaterlandsfreund. Der Freund für Aufklärung und Unterhaltung, dessen Redaction nach ihm K. B. Storch übernahm, und in den Jahren 1846 und 1847 den „Pražsky posel“, d. i. Der Bote aus Prag. Ferner haben sich noch von Tyl’s čechischen Uebersetzungen. Bearbeitungen fremder Stücke und auch heimischer Originale, welche nicht im Druck erschienen sind, auf dem Repertoire erhalten: sein berühmtestes Drama „Fidlovačka“, schon 1835 aufgeführt. „Fortunats Abenteuer zu Wasser und zu Land“; „Ali Baba“; „Das Leben im Traum“, von Grafen Schirnding; „Johann Nepomuk“; „Kaiser Joseph“, von Varry; „Das Fest der Handwerker“; „Genofeva“ von Hebbel; „Johann Gutenberg“, Schauspiel in 3 Aufz., von Charlotte Birch-Pfeiffer; „Abenteuer einer Neujahrsnacht“, in der Bearbeitung nach Zschokke’s Erzählung von Gerle; „Die Belagerung Pilsens“, Schauspiel in 3 Aufz., von Fischer; „Faust“. Drama in 5 Aufz., von Klingemann; „Caspar der Thoringer“, Schauspiel in 5 Aufz; „König Lear“, von Shakespeare; „Der Erbvertrag“, Trauerspiel in 2 Abtheilungen von Vogel; „Preziosa“, romantische Oper von ebendemselben; „Skreta“, Lustspiel von Prof. Swoboda, für die Prager Bühne umgearbeitet; „Die neuen Amazonen“, Posse von Told und noch einige andere.
II. Cajetan Tyl’s Porträte. 1) Unterschrift: facsimilirt „Wšechny kroky naše musí wésti | Láska k národu a jeho štěstí | Jos. Kaj. Tyl“. J. Bekel lith. w Praze 1844 (Fol.). – 2) Unterschrift: „Josef Kajetan Tyl“ (kreslil Jos. Scheiwl), im „Světozor“, 1868, Nr. 17, S. 159, Holzschnitt. – 3) Lithographie in dem čechischen von Bellmann in Prag herausgegebenen Kalender für 1858: „Česko moravská Pokladnice“. – 4) Unterschrift: „Josef Kajetan Tyl | narozen dne 4. února 1808, zemřel dne 11. července 1856“. Lechleitner sc. (8°.).
III. Gedenktafel. An jenem Hause in Kuttenberg, in welchem Tyl zur Welt kam, hat die Pietät seiner Landsleute es veranlaßt, daß eine Gedenktafel mit seinem Medaillonbildniß angebracht wurde. Eine Abbildung seines Geburtshauses mit dieser Gedenktafel, welche die Umschrift: „Kde domov můj Zde se narodil Josef Kajetan Tyl 4. února 1808“ zeigt, enthält die „Rodinná kronika“, d. i. Nationale Chronik (Prag, 4°.) 1862, S. 45.
IV. Grabdenkmal. Dasselbe befindet sich auf dem Pilsener Friedhofe, auf welchem Tyl bestattet liegt. Auf einem steinernen Sockel steht, an eine abgestumpfte, mit den Emblemen des Dramas (zwei Larven) versehene Säule gelehnt, der Genius der Poesie, in der Linken einen Lorbeerkranz haltend. Das Denkmal haben Freunde der Tyl’schen Muse anfertigen lassen. Von dem Maler A. König ist der Entwurf, Bildhauer A. Wildt führte denselben in Stein aus. Neruda’s Zeitschrift „Obrazy života“, d. i. Bilder des Lebens (Prag 4°.), bringt im Jahrgange 1859, S. 180 eine Abbildung des Denkmals.
V. Zur ästhetischen Kritik Cajetan Tyl’s. Wir geben im Nachstehenden eine Würdigung des Dichters, welche aus einer čechischen Feder stammt. Tyl steht unter den čechischen Schriftstellern der neueren Aera in vorderster Reihe, und was er geworden, ist er durch sich selbst geworden; er hat sich aus Noth und Elend zu nicht gewöhnlicher literarischer Bedeutung [179] erhoben, und nur Noth und Elend haben es verschuldet, daß er nicht ein vollendeter Classiker seiner Nation geworden, wozu alle Elemente in ihm lagen. Mit der Gründung der Zeitschrift „Květy“ , d. i. Die Blüten, welche er selbst einige Jahre leitete, an welcher er aber noch immer vorwiegend sich betheiligte, nachdem er die Redaction niedergelegt hatte, brachte er neues Leben in die bis dahin ziemlich inhaltlose čechische Literatur. Im Vereine mit mehreren jungen Talenten, wie Langer [Bd. XIV, S. 111], Tupy [S. 131 dieses Bandes], Erben [Bd. IV, S. 60], Sabina [Band XXVIII, S. 6] und dem weitaus genialsten Mácha [Bd. XVI, S. 193], schuf er die moderne Richtung der čechischen Literatur, schlug die Anhänger der alten abgelebten Formen aus dem Felde und machte das Leben der böhmischen Gesellschaft, wie es sich in höheren und niederen Kreisen abspielt, zum Stoffe des heimischen Romans und der Erzählung. Er hatte es eine Zeit lang mit einem bedeutenden Gegner, mit Čelakowský [Bd. II, S. 315][WS 1] zu thun, aber dieser, sobald er die Berechtigung der neuen Wendung in der Literatur anerkannte, räumte selbst das Feld. Frühzeitig, und zwar früher als das Gebiet der Novelle und Erzählung, betrat Tyl jenes der dramatischen Dichtung. Mit der Uebersetzung des „Hans Sachs“ von Deinhardstein beginnend, brachte er dann seine „Belagerung von Pilsen“. Zum Benefiz eines Freundes hatte er, fünfzehn Jahre alt (1833), sein erstes Originaldrama: „Wyhon Dub“ geschrieben, es aber ungeachtet der beifälligsten Aufnahme als ungenügend verbrannt. Nun aber folgte Stück auf Stück, Erzählung auf Erzählung, und die Periode von 1836 bis 1846 war eigentlich die Blütezeit seines Schaffens, denn in dieselbe fallen seine schönsten Erzählungen, Novellen und Romane, und unter den letzteren sind seine historischen die gelungensten. 1846 gerieth er wegen seines preisgekrönten Romanes „Der letzte Čeche“ mit dem damaligen Redacteur der „Wčela“, d. i. Die Biene, Karl Havlíček in eine ernste, höchst unerquickliche Polemik, welche zur Folge hatte, daß er von nun ab keinen Roman mehr schrieb und sich ausschließlich der Bühne zuwandte. Er dichtete zwar noch einige kleinere Novellen, war auch als Journalist und Redacteur des „Prager Boten“ (Pražský posel) geraume Zeit thätig und suchte vornehmlich auf die Bildung der unteren Volksschichten einzuwirken, wobei er sich auch als ganz gewandter und tüchtiger Volksschriftsteller erwies. Aber die Hauptsache blieb ihm doch immer die Bühne, besonders von dem Tage ab, an welchem er unter Director Hofmann die mühevolle Stelle eines Dramaturgen der čechischen Bühne übernahm. Nun wurde seine Lage eine peinlichere, weil die Ränke der Rivalen und der ihm feindseligen Coterien, welche sogar seine unglückseligen häuslichen Verhältnisse zu ihrem Vortheile auszubeuten suchten, ihm seine Stellung allmälig so sehr verleideten, daß er endlich den Entschluß faßte, Prag zu verlassen, und denselben auch ausführte. So organisirte er denn in der Doppelabsicht, das čechische Theater auf dem Lande zu heben und Kräfte für das ins Leben zu rufende Nationaltheater heranzubilden, eine in ihrer Art gute und anständige Wander-Schauspielergesellschaft. Mit derselben zog er herum, bis er in Wodnian lebensgefährlich erkrankte, und als er in diesem Zustande von Wodnian nach Pilsen kam, erlag er daselbst im kräftigsten Mannesalter seinen Leiden. Konnte Tyl als Romandichter nicht durchgreifen, so hat er für die Hebung der čechischen Bühne mehr geleistet, als Jemand vor ihm und neben ihm, wenngleich er als Mime selbst sich nicht über die Mittelmäßigkeit erhob. Er bereicherte das Repertoire mit einer großen Anzahl guter Uebersetzungen und geschickter Bearbeitungen deutscher und französischer Stücke besserer Gattung. Er schrieb viele Originalarbeiten und darunter vornehmlich treffliche Volksstücke; Manches leider trägt in Folge seiner dramaturgischen Verpflichtungen das Gepräge der Eilfertigkeit. Als Lyriker war er bedeutungslos, wenngleich einige seiner Lieder, wie sein „Kde domov můj“ von Skroup und andere von Zvonař und Hovorka in Musik gesetzt worden sind. Sein Styl war elegant, faßlich, lebendig und voll schöner Gedanken, er ging von Herzen zu Herzen. Besonders durch Anschmiegung an nationale Ideen und Gewohnheiten verstand es Tyl, die von ihm dargebotenen Geistesfrüchte auch dann anlockend zu machen, wenn sie nicht im eigenen Garten gewachsen. Er hat das Verdienst, der Schöpfer der čechischen Conversationssprache zu sein, er war es, der die Grenzen des čechischen Lesepublicums ungemein erweiterte, er war es, der durch seine Schriften und nebenbei durch Anregung und Belebung der sogenannten Besedy (musikalisch-declamatorische Unterhaltungen und Kränzchen) zur Weckung des Interesses für [180] čechische Bestrebungen am meisten beitrug. In Folge seiner Beliebtheit gelangte er auch in den Reichstag, in welchen er aber ganz und gar nicht paßte, wie denn auch seine Gegenwart in demselben spurlos vorüberging. Ungeachtet ihn Neigung und Geschick zum Schauspiele hinzog, so war er doch bedeutender in seinen Novellen und historischen Erzählungen, ja hätte er mit den Theatern weniger zu thun gehabt, wären seine Verhältnisse weniger drückend gewesen, er würde der Walter Scott der čechischen Literatur geworden sein. Als Mensch nicht ohne Schwäche, als Redacteur nicht ohne Fehler, als Literat nicht ohne Eifersüchteleien, hat er doch nie jene Verfolgungen verdient, welche sein Abtreten von der Prager čechischen Bühne und seine Entfernung von Prag veranlaßten, und deren gehässiger Charakter jetzt erst, da den Dichter längst die Erde deckt, in seiner ganzen Abscheulichkeit an den Tag kommt. Nach Tyls Abgange verfiel das čechische Theater, und eben Diejenigen, die über ihn abzusprechen das Recht sich anmaßten und dann in seine Aufgabe sich theilten, haben zu dem Beweise ihrer Unfähigkeit auch noch den ferneren geliefert, daß sie gar nicht im Stande waren, ihn zu ersetzen.
VI. Quellen zur Biographie, a) Deutsche. Bohemia (Prager polit. und Unterhaltungs-Blatt, 4°.) 1856, Nr. 165, Beilage, S. 70 und 71; 1862, Nr. 97, S. 960.– (Czartoryski). Monatschrift für Theater und Musik. Redigirt von den Verfassern der „Recensionen“ (Wien, Klemm, 4°.) II. Jahrg. (1856), S. 473. – Erinnerungen (Prager Monatsblatt, 4°.) 1856, S. 255: „Todesfälle“. – Jordan. Slavische Jahrbücher (Leipzig, gr. 8°.) 1845, S. 161 und 165. – Laibacher Zeitung, 1856, Nr. 183. – Magazin für Literatur des Auslandes. Redigirt von Lehmann (Leipzig, 4°.) 1864, S. 396. – Oesterreich im Jahre 1840. Staat und Staatsverwaltung, Verfassung und Cultur (Leipzig 1840, Otto Wigand, gr. 8°:) S. 328. – Tagesbote aus Böhmen (Prag) 1856, Nr. 195: „Joseph Cajetan Tyl“. – Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1856, Nr. 326, im „Feuilleton“. – b) Slavische. Česko-moravská Pokladnice. Kalendář na rok 1858, d. i. Čechisch-mährisches Schatzkästlein. Kalender auf das Jahr 1858 (Prag, Kellmann, 4°.) S. 95. – Filipek (Václav). Jos. Kaj. Tyl jeho snažení a působení životopisný nástin, d. i. Jos. Caj. Tyl, seine Bedeutung und seine Wirksamkeit (Prag 1859, Kober, 8°.), bildet auch das Schlußheft seiner „Gesammelten Werke“ (Sebrané spisy). – Horník. Almanah Kutnohorský, d, i. Der Bergmann. Kuttenberger Almanach (Prag 1862, Bedřich Stydl, 12°.) S. 134: „Jos. Kaj. Tyl“. Von Fr. Mašina. – Jungmann (Jos.). Historie literatury české, d. i. Geschichte der čechischen Literatur (Prag 1849, Řiwnáč, 4°.). Zweite, von W. W. Tomek besorgte Ausgabe, S. 645. – Lichard (Daniel). Časník... na 1857, d. i. Jahrbuch für 1857 (Wien, 8°.) S. 209 bis 215: „Joseph Cajetan Tyl“. Von V. P. Poděbradský. – Lumír (Prager belletr. Zeitschrift, gr. 8°.) Jahrg. 1856, S. 691, 733, 764 und 787: „J. K. Tyl“. – Dieselbe, Jahrg. 1862, S. 430 u. f.: „Z Kutné Hory“, d. i. Aus Kuttenberg. – Obrázy života. Red. Neruda, d. i. Bilder des Lebens. Redigirt von Neruda (Prag, 4°.) 1859, S. 350: „Literatury“. – Přecechtěl (Ruр. Dr.). Rozhled dejin českoslovanské literatury a životopisy českoslovanských výtečníkův, d. i. Ueberblick der Geschichte der čechoslavischen Literatur und Biographien hervorragender Čechoslaven. Zweite Ausgabe (Kremsier 1872, 12°.) S. 184 u. f. – Rodinná kronika (Prager illustr. Zeitung, 4°.) 1862, Nr. 4, S. 45: „Památce Tylove“, d. i. Dem Andenken Tyl’s. – Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, I. L. Kober, Lex.-8°.) Bd. IX, S. 675. – Sojka (Jan Eraz.). Naši mužové. Biografie a charakteristiky mužův slovanských, d. i. Unsere Männer. Biographien und Charakteristiken slavischer Männer (Prag 1862, A. Renn, 12°.) S. 312–365: „Josef Kajetan Tyl“. – Světozor (Prager illustr. Zeitung, Fol.) 1868, Nr. 17, S. 166 und Nr. 18: „Josef Kajetan Tyl“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. II, S. 2–].