Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wild, C.
Band: 56 (1888), ab Seite: 122. (Quelle)
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Wildt, Anton (Bildhauer, geb. zu Koželuch in Böhmen am 11. Juni 1830). Bürgerssohn, besuchte er die Teynschule in Prag, übte sich aber gleichzeitig im Prager Gewerbevereine und auf der Kunstakademie im Zeichnen und Modelliren. Im April 1848 trat er in das Atelier des Bildhauers Joseph Max, bei welchem er durch sieben Jahre, bis 1855, arbeitete. Nun vollendete er [123] mehrere Arbeiten nach seines Meisters Modellen, darunter etliche Statuen für die Karlsbrücke in Prag. Seine Statue „Jaroslav Sternberg“, welche er auf die Prager Ausstellung 1855 schickte, wurde vom Kunstvereine für die Verlosung angekauft. 1856 eröffnete er sein eigenes Atelier. 1857 stellte er seine Statue des Astronomen Kepler öffentlich aus, welche von allen Seiten Anerkennung und in der Leipziger „Illustrirten Zeitung“ in einem Holzschnitte Aufnahme fand. Von nun ab meißelte er die Gruppe auf dem Prager Sparcassengebäude, die Statue des Bürgermeisters Joh. Martin Kopecky [Bd. XII, S. 426–428] für die Stadt Pilsen, das Denkmal des čechischen Dichtes Cajetan Tyl [Band XLVIII, S. 178] auf dem Pilsener Friedhofe, zwei Marmoraltäre für die Barnabiten in Hradčan und Hanspach, viele figuralische Grabdenkmale für Prag und auswärts. Für das Kličpera-Denkmal auf dem Wolschaner Friedhofe in Prag arbeitete er die Büste des Dichters aus carrarischem Marmor. 1863 ging er nach Wien, wo er durch sechs Jahre im Atelier seines Landsmannes, des Bildhauers Franz Melnitzký [Bd. XVII, S. 333] mehrere größere Arbeiten ausführte. Im Herbst 1869 kehrte er dann nach Prag zurück, wo er zunächst den größten Theil der ornamentalen Partien für die Fronte des Schebek’schen Palais in der Herrengasse meißelte und dann die Skizzen zu mehreren größeren Arbeiten in Angriff nahm.

Politik (Prager polit. Blatt, Fol.) 1868, Nr. 51 im Feuilleton: „Die bildenden Künste in Böhmen“.