Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 123. (Quelle)
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Wild, C. (Schriftstellerin, geb. zu Prag am 11. Februar 1851). Pseudonym für Camilla Koblinger. Die Tochter eines kaiserlichen Postbeamten, vollendete sie in Budweis ihre Ausbildung und widmete sich vornehmlich dem Studium der Musik, aber der frühe Tod ihrer Mutter setzte demselben vor der Zeit ein Ziel. Sie wurde nun Sprach- und Musiklehrerin in einem Erziehungsinstitute und später Gouvernante in Slavonien. In ihrer Muße verlegte sie sich auf schöngeistige Arbeiten, und in der Mode- und Musterzeitung „Victoria“ erschien zuerst ihre Novelle „Waldidylle“. 1879 begab sie sich nach Wien, wo sie ihren bleibenden Aufenthalt aufschlug und sich ganz dem schriftstellerischen Berufe widmete. Sie ist Mitarbeiterin vieler, meist belletristischer Zeitschriften, in denen unter anderen ihre Romane: „Einsam und allein“, „Metamorphosen“, „Die Birkenhein“ und wohl ein halbes Hundert Novellen und Erzählungen, darunter „Dornröschen“, „Margarethe“, „Fare well“ und „Pflichtgetreu“, erschienen sind. Ob ein Werk der Schriftstellerin bereits selbständig gedruckt ist, wissen wir nicht.

Reichenberger Familienfreund. Illustrirte Blätter u. s. w. Herausgegeben von Wilhelm Ressel. III. Jahrgang (1885), S. 212 im Artikel: „Böhmens deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen“. Von Karl Schrattenthal.