« Kap.9 William Penn
Ohne Kreuz keine Krone
Kap.11 »
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Zehntes Kapitel.

§. 1. Noch ein Stück unserer Nichtgleichstellung der Welt bestehet darin, daß wir uns der richtigen Sprache bedienen, und zu einer einzelnen Person Du statt Ihr oder Sie sagen. §. 2. Dieses Stück unserer einfachen Sitte wird durch den rechten Gebrauch der Wörter und den richtigen Begriff von Singular oder Einheit und Plural oder Mehrheit gerechtfertigt. §. 3. Der Gebrauch: zu einer Person Du zu sagen, ist bei allen ebräischen, griechischen und lateinischen Schriftstellern, die auf Schulen und Universitäten gelesen werden, üblich. §. 4. In den Sprachen aller Völker wird dadurch der Unterschied zwischen einzelnen und mehreren Personen bezeichnet. §. 5. Der Ursprung der eingerissenen Mißbräuche in den Anreden der Personen rechtfertigt unsere Unterlassung derselben. §. 6. Wenn jedoch ein alter bekömmlicher Gebrauch etwas gelten soll, so spricht derselbe für uns. §. 7. Zu einer Person Du zu sagen, kann weder unhöflich noch unschicklich seyn; da Gott selbst, die Erzväter, die Propheten, Christus und seine Apostel sich dieser Redensart bedienten §. 8. Petrus giebt ein Beispiel von einer ungewöhnlichen Sprache im Palaste des Hohenpriesters. §. 9. Der Mensch redet in seinem Gebete Gott mit Du an; sein Stolz verlangt von Andern eine bessere Anrede, als er selbst gegen seinen Schöpfer gebraucht. §. 10. Zeugnisse verschiedener Schriftsteller zu unserer Rechtfertigung. §. 11. Des Verfassers Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, sich der richtigen Sprache zu bedienen. – Seine Ermahnung an den Leser.


§. 1. Es giebt noch ein Stück, worin wir uns der Welt nicht gleichstellen können, und weshalb man uns schon oft als Leute von schlechter Erziehung betrachtet [192] hat; dieses bestehet nämlich darin, daß wir einzelne Personen, ohne Unterschied des Standes, in der Rede nicht Sie oder Ihr, sondern Du nennen. Eine Sprache, die Einigen so sehr aufzufallen oder so grob vorzukommen scheint, daß sie nicht selten ihren Spott oder Unwillen erregt. Da nun dieselbe Hauptursache, die uns zur Unterlassung der vorhin gedachten weltlichen Gebräuche bewog, auch in diesem Stücke der Beweggrund zu unserer Abweichung von dem allgemeinen Sprachgebrauche (oder vielmehr von dem allgemein eingerissenen Mißbrauche der Sprache) ist, so werde ich nur noch diejenigen Vernunftgründe anführen, die ich zu unserer Rechtfertigung für nöthig halte; wiewohl sehr wahrscheinlich die hohen Gedanken, die einige unserer Tadler von sich selbst haben, ihnen schwerlich erlauben werden, zu glauben, daß es für ein so albernes Benehmen, als dieses ihnen zu seyn scheint, vernünftige Gründe geben könne.

§. 2. Worte sind, an sich betrachtet, nur Zeichen oder Mittel, deren die Menschen sich bedienen, um einander ihre Gedanken und Begriffe mitzutheilen, und sich mit einander zu unterreden. Nun ist zwar die Welt in viele Völkerschaften eingetheilt, von denen fast jede ihre besondere Sprache und von Andern verschiedene Mundart hat; allein in dem Begriffe von Singular und Plural, oder Einzahl und Mehrzahl der Dinge und Personen stimmen doch Alle, als in einer Grundregel der Sprache, überein. So verstehet z. B. Jedermann, wenn man sagt: ich liebe, du liebst, er liebt, daß nur von einer ersten, zweiten oder dritten Person die Rede ist; und daß hingegen die Worte: wir lieben, [193] ihr liebet, sie lieben, mehr als eine Person bezeichnen. Diese unleugbare und unveränderliche Sprachregel sollte billig Jeden, der die Anfangsgründe seiner Sprachlehre nicht vergessen hat, klar überzeugen, daß wir nicht gegen die Vernunft handeln, wenn wir zu einer Person Du sagen. Denn wenn: du liebst die Einzahl, und: ihr liebet, oder sie lieben die Mehrzahl ausdrückt, oder wenn: du liebst nur eine Person, und: ihr liebet oder sie lieben mehrere Personen bezeichnet, und wenn man doch zu einer Person: ihr liebet oder sie lieben sagen kann, wird es denn nicht eben so richtig seyn, zu zehn Menschen: du liebst zu sagen? Aber warum können wir denn nicht auch: ich liebe statt wir lieben, und: wir lieben statt ich liebe sagen? Dieses müßte ja ohne Zweifel, so sonderbar und lächerlich es auch in der Sprache herauskommen würde, einerlei seyn.

§. 3. Wenn man zweitens, zu einer Person Du zu sagen, als unschicklich oder unhöflich betrachtet, wie kommt es denn, daß man in Schulen und auf Universitäten die ebräischen, griechischen und römischen Schriftsteller lieset, die doch keine andere Sprache führen? Oder warum dienen sie uns nicht auch hierin, wie in andern Dingen, zur Richtschnur? Und warum findet man es doch bei uns so lächerlich, daß wir in unsern Ausdrücken und nach den richtigen Vorschriften der Sprachlehre richten? Man hält es ja für vernünftig, den Schülern scharfe Verweise zu geben, wenn sie gegen die Sprachregeln fehlen, und ihr oder sie statt du setzen, und uns glaubt man mit Tadel und Verspottung [194] überhäufen zu müssen, weil wir eben diese Regeln beobachten.

§. 4. Einzelne Personen Du zu nennen, kann, drittens, auch aus dem Grunde weder unschicklich noch unhöflich seyn, weil es immer in allen Sprachen und auch zu allen Zeiten üblich war. Dieses liegt klar am Tage; denn als Gott selbst zuerst mit Adam redete, geschah es in der ebräischen Sprache, in welcher einzelne Personen Du genannt werden. Dasselbe ist der Fall im Assyrischen, Chaldäischen, Griechischen und Lateinischen. Auch in unsern Zeiten hat sich diese Unterscheidung der zweiten Person des Singulars bei den Türken, Tatarn, Russen, Italienern, Indianern, Persern, Spaniern, Franzosen, Holländern, Deutschen, Schweden, Dänen, Irländern, Schottländern, Wallisern und Engländern erhalten, und das Wort Du ist nicht verloren gegangen; denn obgleich einige der neuern Sprachen in den mehrsten Fällen dafür das Wort ihr, oder statt dessen auch sie und er gebrauchen, so unterliegen doch alle dabei einem und demselben Irrthume. Hieraus gehet aber auch klar hervor, daß unser Du weder eine Neuerung noch Unschicklichkeit, sondern vielmehr in allen Sprachen das einzige schickliche Wort ist, wodurch man einzelne Personen von mehrern in der Anrede gehörig unterscheiden kann, und daß ohne den Gebrauch dieses Wortes alle Aussprüche, Reden und Abhandlungen immer sehr zweideutig, unbestimmt und zweifelhaft seyn würden. Wir wollen z. B. annehmen, es ständen drei verschiedene Personen vor Gericht, die verschiedener Verbrechen angeklagt und auch alle drei schuldig wären, und der [195] Richter, indem er das Urtheil spräche, würde sagen: Ihr seid schuldig und zum Tode verurtheilt, oder: Ihr seid unschuldig und freigesprochen; wie könnte man wissen, wer hier schuldig oder unschuldig wäre? ob der Richter nur einen, oder zwei, oder vielleicht alle drei gemeint habe. Darum werden auch unsere (englischen) Urtheilsprüche mit Anwendung der bestimmenden einfachen Zahl abgefaßt; z. B.: Halte deine Hand in die Höhe! Du bist bei deinem Namen N. N. angeklagt, daß du die Furcht Gottes nicht vor Augen gehabt u. s. w. Dieses Beispiel läßt sich nun auf alle Unterredungen und Verhandlungen anwenden. Auch siehet man leicht ein, daß die Mißverständnisse, die durch Verwechselung der Einzahl mit der Mehrzahl unvermeidlich entstehen müssen, nur durch weitläuftige Umschreibung vermieden werden können. Und da ohne Zweifel die Vermeidung solcher Weitschweifigkeiten und Dunkelheiten den Gebrauch der bestimmenden einfachen Zahl zuerst nothwendig machte, so kann derselbe auch mit Recht nicht aufgegeben werden, so lange noch dieselbe Nothwendigkeit dafür vorhanden ist, und diese wird immer fortdauern, so lange es zwei Menschen in der Welt giebt.

§. 5. Dieses ist jedoch noch nicht Alles, was ich gegen die Verwechselung der einfachen Zahl mit der Mehrzahl einzuwenden habe. Es geschah zuerst aus Nachahmung der eitlen Huldigungen, welche die Heiden ihren Göttern darbrachten, daß man diese verkehrte Art zu reden einführte, um dem Stolze der Päpste und Kaiser dadurch zu schmeicheln. Man glaubte einzelnen Großen [196] mehr Ehre zu erweisen, wenn man sie in der Mehrheit anredete; als wenn ein Papst aus mehrern Göttern und ein Kaiser aus mehrern Menschen bestände. Aus einem solchen Grunde wurden zuerst die Wörter: ihr, euch, euer oder eure, (und hernach bei den Deutschen auch: sie, ihnen, und ihr oder ihre) welche man sonst nur von mehrern Personen gebrauchte, auf einzelne angewendet. Es scheint, als wenn die Wörter: du, dir, dich etc. für Diejenigen, die gern ein größeres Ansehn haben wollten, als ihnen eigentlich gebührte, zu einfach waren, um die glänzende Achtung, die sie verlangten, auszudrücken, und daß man daher einen Styl zu erfinden suchte: der ihrem Ehrgeize entspräche. Dieses ist aber ein Grund, auf den wir nicht bauen können; da nur noch Solche, als ihn legten, Vergnügen und Vortheil in seiner Erhaltung zu finden glauben. Gesetzt aber auch, die Ausdrücke: Ihr, Euer, Sie, Ihre etc. schickten sich für einen Fürsten, so folgt daraus nicht, daß man sie auch auf gewöhnliche Menschen anwenden könne. Denn, wenn z. B. das Edict eines Fürsten so lautet: Wir wollen und befehlen etc., so können wir unter dem Worte: Wir verstehen, daß er vielleicht in Verbindung mit seinen Ministern und Räthen so rede; wird hingegen von einer Privatperson in der Mehrheit geredet, so ist dies unstreitig ein verkehrter Gebrauch der Worte. So wie jedoch der Stolz ihm seine Entstehung gab, ist auch die Schmeichelei allezeit geschäftig gewesen, ihn zu verbreiten. In England und Frankreich pflegte man ehemals die Namen: Monsieur, mein Herr, und Sir, Herr, nur dem Könige und seinem Bruder, und die Benennung: Madame, nur ihren [197] Gattinnen beizulegen. Jetzt wird in Frankreich der Bauer hinter dem Pfluge Monsieur, und seine Frau Madame genannt, und in England nennt man jeden Handwerker Sir, d. h. Herr, und seine Frau Mistress welches Wort ebensoviel als das französische Madame ausdrückt. So wirksam haben sich Stolz und Schmeichelei in allen Zeitaltern bewiesen, indem der erstere immer gern nahm, was die letztere gern gab; nämlich: sogenannte Achtung und Ehre.

§. 6. Man wird jedoch vielleicht einwenden, es sey nicht mehr als billig, daß man sich einem üblichen Gebrauche unterwerfe, und wir handelten demselben gerade entgegen. Hierauf läßt sich aber leicht, und mit mehr Wahrheit, erwiedern, daß wir freilich in vernünftigen oder in gleichgültigen und unschädlichen Dingen dem Gebrauche nachgeben können; allein in unvernünftigen und unerlaubten ihm keine Herrschaft über uns einräumen dürfen. Der Gebrauch kann weder Zahlen noch Geschlechter verändern, und ist folglich eben so wenig im Stande, den Begriff der Mehrheit mit einzelnen Wesen zu vereinigen, als er männliche in weibliche oder einzelne in tausende verwandeln kann. Soll aber dennoch der Gebrauch über unser Betragen entscheiden, so kann diese Entscheidung nur zu unsern Gunsten ausfallen; denn da der Gebrauch selbst nichts anders als ein altes Herkommen oder eine alte übliche Sitte ist, so kann ich mich dreist auf den Gebrauch aller Völker vom Anfange der Welt her berufen; und möge dann die Sitte der Vorzeit diese Frage entscheiden, ob die gegenwärtige Verwirrung in der Welt: zu einer einzelnen Person statt du, ihr oder sie zu sagen, nicht eine Neuerung ist. Man verstehe [198] mich recht! Ich weiß sehr wohl, daß Worte nur in so fern etwas gelten, als der Gebrauch, den die Menschen davon machen, ihnen Werth oder Kraft beilegt. Wenn dann aber die Wörter ihr und sie, den Gebrauch des Wortes du verdrängen, oder an dessen Stelle treten sollen, so gebe man uns doch wenigstens andere Wörter, deren wir uns statt ihr und sie bedienen können, um mehrere Personen von einzelnen bestimmt zu unterscheiden. Denn, ein und dasselbe Wort sowohl für einzelne als auch für mehrere Personen zugleich zu gebrauchen, wenn zur richtigen Bezeichnung der Einzahl und der Mehrzahl verschiedene Wörter da sind, und dieses bloß zur Befriedigung des Stolzes und Dünkels eitler Gemüther zu thun, kann in der That nicht vernünftig seyn; wenigstens nicht nach unsern Begriffen, die, wenn sie gleich dem Geiste der Mode nicht angemessen sind, doch, wie wir hoffen, mit der christlichen Religion übereinstimmen.

§. 7. Wollte man auch noch sagen, eine einzelne Person mit Du anzureden, sei unhöflich oder unschicklich, so hätten Gott selbst, alle Erzväter und Propheten, Christus und seine Apostel, die Heiligen der ersten Jahrhunderte, alle Sprachen in der ganzen Welt und unsere eigenen Gerichtsbehörden, sämmtlich hierin gefehlt; welches zu denken jedoch, mit Erlaubniß zu reden, große Vermessenheit seyn würde. Uebrigens ist es ja auch bei unsern besten Schriftstellern ganz gebräuchlich, in den Vorreden zu ihren Werken den Leser in der Einzahl mit Du anzureden; z. B. „Leser! du wirst ersucht,“ u. s. w. oder: „Leser! dieses soll dir zur Nachricht dienen.“ u. s. w. Eben so ist es auch eine bekannte Sache, daß die berühmtesten [199] Dichter in ihren Zueignungsschriften selbst an hohe Personen sich dieses Styles bedienen, wie wir bei Chaucer, Spencer, Waller, Cowley, Dryden, u. a. nachlesen können. Und warum will man denn nun ein solches Benehmen bei uns für so unhöflich, ungegebildet und unerträglich halten? Ich bin überzeugt, daß man diese Frage nie wird recht beantworten können.

§. 8. Ich zweifle gar nicht, daß die Sprache Jesu und seiner Jünger gleichfalls etwas Sonderbares und Auffallendes gehabt habe; denn man warf, wie bekannt ist, dem Petrus, als er im Palaste des Hohenpriesters seinen Herrn verleugnete, seine Sprache als einen Beweis vor, daß er Jesu angehören müsse. „Wahrlich,“ sagten die Umstehenden, „du bist auch Einer von ihnen; denn deine Sprache verräth dich.“[1] Sie glaubten kurz zuvor schon aus seinem Aeußern zu errathen, daß er mit Jesu gewesen wäre; als sie ihn aber reden hörten, setzte seine Sprache sie deshalb außer allen Zweifel. Jetzt wußten sie es gewiß, daß er Einer von Denen war, die mit Jesu gewandelt hatten. Petrus mußte allerdings in dem Umgange mit Jesu Etwas angenommen haben, das sonderbar und auffallend war, und ganz gegen das Benehmen der Welt abstach. Ohne Zweifel unterschieden sich die Nachfolger Jesu von der Welt sowohl in ihrer Tracht, Haltung und Sprache, als in seiner Lehre, die sie zu dieser Unterscheidung anleitete; und es läßt sich leicht denken, daß sie einfacher, ernsthafter und mehr genaunehmend als Andere waren. Dieses gewinnt auch sehr an Wahrscheinlichkeit, wenn wir [200] erwägen, was für ein Mittel der arme, von seinem Selbstvertrauen betrogene Petrus in seiner Furcht ergriff, um den Andern ihre Gedanken von ihm zu benehmen; denn „er fing an zu fluchen und zu schwören.“ Ein trauriger Behelf! Er glaubte aber vielleicht, das sicherste Mittel, allen Verdacht zu entfernen, würde das seyn, wenn er etwas thäte, was mit Christo und seiner Lehre am wenigstens übereinstimmte. Der Kunstgriff gelang auch; er brachte sie mit ihren Einwendungen zum Schweigen und Petrus ward nun für eben so rechtgläubig als Einer von ihnen gehalten. Auf diese Weise entging Petrus nun zwar den Nachforschungen der Menschen, aber des nicht dem Hahnengeschrei, das in seine Ohren drang, und ihn an die Worte seines geliebten leidenden Herrn erinnerte. „Er ging hinaus und beweinte bitterlich,“ daß er seinen Meister verleugnet hatte, der nun überliefert war, auch für ihn in den Tod zu gehen.

§. 9. Der letzte Grund, den ich zur Rechtfertigung unserer Sitte: einzelne Personen nur in der einfachen Zahl anzureden, noch anzuführen habe, hat, meiner Ansicht nach, das größte Gewicht; und da er allen Menschen einleuchtet, so werden unsere Tadler am wenigsten Etwas dagegen vorbringen können. Er besteht darin, daß man es uns nicht zumuthen müsse, einem Gebrauche nachzugeben, der gerade den höchsten Grad des Stolzes sterblicher Menschen darin beweiset, daß sie von ihren Mitmenschen eine bessere, anständigere oder höflichere Sprache verlangen oder erwarten, als sie selbst gegen den unsterblichen Gott, ihren großen Schöpfer, gebrauchen, wenn sie ihm Verehrung und Anbetung leisten. Bist [201] du, o Mensch! denn größer als Er, der dich erschaffen hat? Kannst du den Gott, der dir den Athem gab, den großen Richter aller Handlunngen deines Lebens, mit du anreden, und sobald du dich von deinen Knien erhoben hast, einen Mitchristen beleidigen, weil er dich Erdenwurm mit eben der Sprache anredet, worin du so eben zu deinem Gott geredet hast? Ist dieses nicht eine Anmaßung ohne Gleichen? – Zu Jemand du zu sagen, ist aber entweder ein Zeichen von zu vieler oder zu weniger Achtung. Ist es zu viel Achtung, die wir dadurch beweisen, so werde darüber nicht zornig und mache uns deshalb keine Vorwürfe, sondern lehne es mit Ernst und Demuth von dir ab. Scheint es dir aber zu wenig auszudrücken, warum erzeigst du denn Gott keine größere Achtung? O! wohin hat doch der Mensch sich verstiegen! Zu welchem Gipfel will sein Stolz sich erschwingen! Er verlangt größere Achtung von seinen Nebenmenschen, als er selbst Gott erweiset. Heißt das nicht für mehr als einen Gott gehalten seyn wollen? Indessen dürfte es ihm unter uns eben so sehr an Anbetern fehlen, als es ihm an der Göttlichkeit mangelt, die der Anbetung würdig ist. Wir sind völlig überzeugt, daß der Geist Gottes Niemand anleitet, Ehre von Menschen zu suchen, und noch weniger, dieselbe zu vertheidigen, oder auf Diejenigen zu zürnen, die, aus Gewissenhaftigkeit gegen Gott, Andern keine weltliche Ehrenbezeigungen erweisen dürfen. Und es liegt auch klar am Tage, daß nur die eitlen Gemüther des gegenwärtigen Geschlechts um ihren Hochmuth zu befriedigen, des Gebrauchs der selben sich schuldig machen. Welche Verstellung, was für ein Kriechen und Schmiegen siehet man nicht täglich! [202] Ja, wie viele unnütze nichtssagende Worte und höchstübertriebene Ausdrücke, leere Komplimente, grobe Schmeicheleien und offenbare Lügen werden nicht beständig, unter dem Namen von Höflichkeitsbezeigungen, von männlichen und weiblichen Personen in ihrem Umgange gebraucht! O! meine Freunde! Woher nehmet ihr die Beispiele zu einem solchen Betragen? Welche Stellen aus den Schriften der heiligen Männer Gottes können solche Dinge rechtfertigen? Aber ich muß euch noch näher kommen, und euch euer eigenes Bekenntniß vorhalten. – Dienet euch Christus, zu dessen Namen ihr euch bekennet, hierin zum Muster? Oder richtet ihr euch nach jenen Heiligen der Vorzeit, die in Einöden wohnten, und „deren die Welt nicht werth war?“ [2] Oder glaubt ihr in den Fußstapfen jener Christen zu wandeln, die, aus Gehorsam gegen die Lehre und nach dem Vorbilde des Lebens ihres Meisters, dem Ansehen der Person entsagten und die Moden und Gebräuche, die Ehre und Herrlichkeit dieser vergänglichen Welt verließen? Der Christen, die sich nicht durch äußere Geberden, Höflichkeitsbezeigungen, Komplimente etc., sondern durch „einen stillen und sanften Geist“ [3] auszeichneten, der mit Mäßigkeit, Tugend, Bescheidenheit, Ernst, Geduld und brüderlicher Liebe geschmücket war? Denn darin bestanden in jenen Zeiten des Christenthumes die wahren Ehrenzeichen und einzigen Merkmaale der Würde und des Adels der Christen. Und sehen wir uns nicht eben darum, weil wir ihnen und nicht der Welt in ihren Gebräuchen nachahmen, von Andern verachtet und verhöhnet? Sagt uns doch aufrichtig, machen nicht Romane, [203] Schauspiele, Maskenbälle, Spielpartien, Concerte u. dgl. eure Lieblingsunterhaltungen aus? Hättet ihr wirklich den Geist des wahren Christenthumes, wie könntet ihr denn eure so kostbare und kurze Zeit mit so vielen unnöthigen Besuchen, Spielen und Zeitvertreiben mit Komplimentenmachen und Schmeicheleien hinbringen? Wie könntet ihr euch mit Erzählungen erdichteter Geschichten, mit Herumtragen nutzloser Neuigkeiten und noch vielen andern eitlen Dingen beschäftigten, die bloß dazu da sind, und deren ihr euch auch nur bedienet, um euch zu zerstreuen; um nicht an euren wahren Zustand zu denken, und euch in gänzlicher Gottesvergessenheit zu betäuben. Solche Unterhaltungen und Ergötzlichkeiten waren gewiß nie unter den wahren Christen, sondern nur unter den Heiden, die Gott nicht kannten, üblich. Ach! hättet ihr doch ein wahres Gefühl von eurem sündhaften Zustande, und wäret ihr nur in einigem Grade neu geboren! Möchtet ihr doch das Kreuz Christi aufnehmen und unter seiner Herrschaft leben! Dann würden diese Dinge, die eurer verderbten und sinnlichen Natur so sehr schmeicheln, keinen Raum in euren Herzen mehr finden. Das heißt nicht: „suchen was droben ist,“ [4] wenn man mit seinem Herzen an den niedrigen Dingen der Welt hängt. Das heißt nicht: „seine Seligkeit mit Furcht und Zittern schaffen,“ wenn man seine kostbare Zeit mit eitlen Dingen vertändelt. Dann kann man nicht mit Elihu ausrufen: „Ich will Niemand’s Person ansehen, und keinen Menschen rühmen; (oder ihm schmeichelhafte Titel geben;) denn ich weiß nicht, wenn ich es thäte, ob mein Schöpfer [204] mich nicht bald hinwegnehmen würde.“ Nein, das heißt nicht: „sich selbst verleugnen, unvergängliche Schätze sammeln und nach einem unverweltlichen Erbtheile im Himmel trachten.“ – Und nun, meine Freunde! was ihr auch davon denken möget, so muß ich euch sagen, daß die Entschuldigung: euch auf den allgemeinen Gebrauch zu berufen, vor Gottes Richtstuhle nicht gelten wird. Das Licht Christi, das in euren eigenen Herzen scheint, wird sie verwerfen, und dann wird der Geist, gegen den wir zeugen, so erscheinen, wie er ist, und wie wir ihn geschildert haben. Saget nicht, daß ich um Kleinigkeiten eifere; hütet euch lieber selbst vor Leichtsinn und Unbedachtsamkeit in ernsthaften Dingen.

§. 10. Ehe ich dieses Kapitel schließe, will ich noch einige Zeugnisse allgemein geachteter Männer zu Gunsten unserer Nichtgleichstellung der Welt in ihrem verkehrten Gebrauche der Sprache hier beifügen.

Luther, dieser große Reformator, dessen Aussprüche man in seinem Zeitalter wie Orakelsprüche betrachtete, und der auch noch heutiges Tages bei vielen unserer Gegner in großem Ansehen stehet, Luther war so weit entfernt, unsere einfache Sprechart zu tadeln, daß er vielmehr in einem seiner Werke, Ludus, (das Spiel,) betitelt, über den Gebrauch: einzelne Personen in der Mehrzahl anzureden, als über eine unschickliche und lächerliche Sache sich lustig macht, wo er nämlich sagt: Magister! vos estis iratus; Magister! ihr seid unwillig; welches im Lateinischen eben so abgeschmackt herauskommt, als es in jeder andern Sprache [205] lauten würde, wenn man sagte: Meine Herren! du bist unwillig. – Erasmus, ein großer Gelehrter und ein so tiefer Sprachforscher, daß ich keinen wüßte, auf den man sich, hinsichtlich der Sprachrichtigkeit eines Ausdruckes, mit mehr Befugniß berufen könnte, stellte nicht nur jenen Gebrauch: von einzelnen Personen in der Mehrzahl zu reden, in ein lächerliches Licht, sondern schrieb auch eine eigene Abhandlung über die Ungereimtheit desselben, worin er deutlich zeigt, daß es unmöglich sey, den Unterschied zwischen der Einheit und Mehrheit gehörig in Acht zu nehmen, wenn man ein Wort, das bloß dazu da ist, die Mehrheit zu beizeichnen, auf einzelne Gegenstände anwendet. Auch sagt er noch, daß diese Sprachverwirrung aus der Schmeichelei der Menschen entsprungen sey. – Lipsius versichert von den alten Römern, daß die jetzige Art der Begrüßung bei ihnen nicht üblich war. Und endlich giebt uns Howel in seiner Geschichte Frankreichs eine treffende Erörterung von dem Ursprunge des Gebrauchs: einzelne Personen in der Mehrzahl anzureden, indem er uns versichert, daß vor alten Zeiten die Bauern ihre Könige dutzten, Stolz und Schmeichelei aber zuerst die Untergeordneten bewogen, den einzelnen Personen ihrer Obern Ehrenbezeigungen in der mehrfachen Zahl zu erweisen, und die Obern geneigt machten, diese anzunehmen? Könnten wir nun auch, zur Rechtfertigung unsers Gebrauchs der einfachen und richtigen Sprache, uns nicht auf die unverwerflichen Beispiele Gottes und guter Menschen berufen, so würden wir dennoch, da wir überzeugt sind, daß Stolz und Schmeichelei den jetzt üblichen Mißbrauch derselben einführten, schon aus [206] Gewissenhaftigkeit uns nicht darein fügen können. Und so sehr uns auch die Ungezügelten und Leichtsinnigen unsers Zeitalters, deren Gemüther so unaufhörlich von der Liebe zu weltlichen Vergnügungen umgetrieben werden, daß sie den wahren Ursprung und Zweck der Worte und Dinge zu prüfen und zu unterscheiden nicht im Stande sind, – so sehr diese uns auch als sonderbare Menschen tadeln mögen; so können dennoch wir, die wir durch Gottes Licht und Geist von der Thorheit und schädlichen Wirkung solcher weltlichen Gebräuche überzeugt, und zu einer klaren Einsicht und geistlichen Unterscheidung ihres Ursprunges und ihrer Eigenschaften gelangt sind, diese Dinge nicht anders als Früchte des Stolzes und der Schmeichelei erkennen, und deswegen uns auch darin nach dem Verlangen irdischgesinnter Gemüther nicht mehr bequemen. Wir möchten sonst unsern Gott beleidigen und unsere Gewissen mit Schuld beladen. Denn da wir durch die innern Züchtigungen der göttlichen Gnade aufrichtig gerührt und zur aufmerksamen Unterwerfung unter das heilige Gesetz Jesu in unsern Herzen gebracht worden sind, so daß wir „unsere Werke an das Licht bringen, um zu sehen, ob sie in Gott gethan sind oder nicht;“[5] so können und dürfen wir uns der Welt, die mit ihrer Lust vergehet, in ihrem eitlen Wesen nicht mehr gleichstellen: indem wir gewiß wissen, „daß die Menschen am Tage des Gerichts von jedem unnützen Worte, das sie geredet haben, Rechenschaft geben müssen.“[6]

§. 11. Darum, o Leser! du magst nun ein in der Nacht sich zu Jesu schleichender Nicodemus, oder ein ihn [207] verhöhnender Schriftgelehrter seyn; nämlich Einer, der den glorreichen Messias auch gern besuchte, aber doch lieber von den finstern Gebräuchen der Welt bedecket zu ihm käme, damit du unerkannt durchgehen und der Schmach seines Kreuzes ausweichen könntest; oder ein Begünstiger und Vertheidiger des Hamanschen Stolzes, und hältst vielleicht diese hier abgelegten Zeugnisse nur für alberne Sonderbarkeiten: so muß ich dir sagen, daß göttliche Liebe mich verpflichtet, dir die Wahrheit zu verkündigen und ein getreues Zeugniß gegen das ungöttliche Wesen der entarteten Welt, so wie in andern, auch in diesen Stücken bei dir abzulegen, in welchen der Geist der Eitelkeit und sinnlichen Begierden eine so große Macht gewonnen und so lange unbeschränkt geherrscht hat, daß er Unverschämtheit genug besitzt, seine Finsterniß Licht zu nennen, und den Früchten seines verderbten Baumes Namen beizulegen, die nur Erzeugnissen von einer edlern Art gebühren, um dadurch die Menschen desto leichter zu täuschen und für den Gebrauch derselben zu gewinnen. Und wahrlich, die Mehrsten sind, leider! so verblendet, und so fühllos geworden, daß sie gar nicht wissen, welches Geistes sie sind, und haben so niedrige oder so irrige Begriffe von dem demüthigen Leben der Selbstverleugnung und von der Verbindlichkeit der Lehre des heiligen Jesu, daß sie einander Rabbi, das ist so viel als Meister, Herr, gnädiger Herr, Eure Gnaden, etc. nennen; daß sie Verbeugungen vor einander machen, die ich als Anbetung ihrer Person betrachte; daß sie aus Schmeichelei einander schöne Titel beilegen, um ihren Ehrgeiz zu befriedigen [208] und zu nähren; daß sie sich zu wenig geehrt oder beleidigt finden, wenn sie in Ausdrücken angeredet werden, deren sie sich selbst gegen ihren Schöpfer bedienen, und daß sie endlich ihre Zeit und ihr Vermögen verschwenden, um ihre sinnlichen Begierden zu befriedigen, indem sie sich den Sitten und Gebräuchen der Heiden ergeben, die Gott nicht kannten, und ihre Thorheiten für Höflichkeiten, Erziehung, Anstand, feine Bildung, u. s. w. halten. O! möchtest du doch, da es nur einen guten und einen bösen Geist giebt, ernstlich erwägen, welcher von beiden es ist, der die Welt zu solchen Dingen anleitet; ob Nicodemus oder Mardochai dich gegen die verachteten Christen in deinem Innern geneigt macht, und welcher von ihnen dir Furcht und Scham einflößt, Demjenigen in deinem Umgange mit der Welt öffentlich zu entsagen, was das wahre Licht dir als Eitelkeit und Sünde im Verborgenen deines Herzens zu erkennen gegeben hat. Oder wenn du zu unsern Verächtern gehörst, so sage mir, ich bitte dich, wem glaubst du mit deinen Spöttereien, mit deinem Unwillen und mit deiner Verachtung am ähnlichsten zu seyn, dem stolzen Haman oder dem guten Mardochai? Wisse, mein Freund! daß vielleicht kein Mensch diese Eitelkeiten, die man Höflichkeiten nennt, mehr geliebt und verschwenderischer angewendet hat, als ich; und hätte ich mein Gewissen unter den Zeremonien der Welt verbergen können, so wäre ich gewiß manchen Stürmen von Vorwürfen entgangen, die, meines offenen Bekenntnisses wegen, oft heftig über mich ausbrachen. Aber dann würde ich auch, wenn ich, nach den weltlichen Sitten und Gebräuchen mich bequemt hätte, [209] wider meinen Gott gesündigt und den Frieden meiner Seele verloren haben.

Glaube jedoch nicht, Freund! daß wir um der bloßen Titel oder um des nackten Wortes Du willen solche Schwierigkeiten machen, oder die Absicht haben, neue Formen einzuführen, die mit der Aufrichtigkeit und wahren Höflichkeit unverträglich sind; denn es giebt ja deren, leider! auch schon zu viele. Nein! der Werth, den eitle Gemüther auf jene weltliche Zeremonien legen, die hohe Meinung, die sie davon haben, und die Nothwendigkeit, daß ihnen diese schädlichen Dinge zu Gesichte gebracht werden, damit sie davon gereinigt und befreiet werden können, dieses sind die Beweggründe, die uns zwingen, ein standhaftes Zeugnis dagegen an den Tag zu legen. Und wir können dir aus der vom heiligen Geiste Gottes und verliehenen Erkenntniß bezeugen, daß Dasjenige im Menschen, welches die Beobachtung solcher weltlichen Gebräuche verlangt, das eine Furcht in ihm erzeugt, wenn er sich davon losreißen will, oder sie zu vertheidigen und zu rechtfertigen sucht, und unzufrieden ist, wenn sie nicht beobachtet werden, daß alles Dieses im Grunde nichts anders als Wirkungen des Geistes der Schmeichelei und des Stolzes sind; obgleich bei Einigen der öftere Gebrauch oder die Gewohnheit eine gewisse Gleichgültigkeit dagegen[WS 1] erzeugt, und bei Andern der Edelmuth die Triebfedern des Stolzes geschwächet haben mag. Und da dieses in dem himmlischen Lichte erkannt wird, welches jetzt in den Herzen der verachteten Christen, in deren Gemeinschaft ich lebe, mit Klarheit scheinet, so finden sie sich oft dadurch bewogen, gegen die „unfruchtbaren [210] Werke der Finsterniß“ öffentlich zu zeugen, so wie auch ich, als einer von den Ihrigen, und in ihren Namen, dieses Zeugniß hier ablege, um vornehmlich die Treulosen und Wankelmüthigen, die, wiewohl sie eines Bessern überzeugt sind, doch gern noch unbemerkt fortwandeln möchten, zu bestrafen und anzuspornen, und die Heftigkeit unserer Tadler, die uns als ein affektirtes, sonderbares Volk geringachten, einigermaßen zu mildern. Denn der ewige Gott, der sich unter uns mächtig erwiesen hat, und ausgegangen ist, den Bewohnern der Erde seine Macht kund zu thun, „wird jede Pflanze ausrotten, die nicht von seiner Hand gepflanzet ist.“[7]

Darum, mein Leser! laß mich dich bitten, die dir hier vorgelegten Gründe wohl zu erwägen. Sie wurden mir größtentheils von dem Herrn zu der Zeit gegeben, da man meine Einwilligung, in den Sitten und Gebräuchen der Welt zu bleiben, fast um jeden Preis gern erkauft haben würde. Allein die gewisse Ueberzeugung, die ich hatte, daß sie mit dem demüthigen Leben der Selbstverleugnung des heiligen Jesu im Widerspruche stehen, gebot mir, ihnen gänzlich zu entsagen, und ein getreues Zeugniß dagegen abzulegen. Ich rede die Wahrheit in Christo, und lüge nicht! Ich würde mich dem Tadel und der Verachtung Anderer nicht ausgesetzt haben, wenn ich mit Frieden des Gewissens unter einem weltlichen Betragen meinen Glauben hätte bewahren können. Es fiel mir in der That schwer, mich auf solche Weise auszuzeichnen und so sonderbar zu erscheinen, allein meine gewisse, mir wiederholt gegebene Ueberzeugung, daß Stolz, Eigenliebe und Schmeichelei die Grundursachen dieser eitlen [211] Gebräuche sind, erlaubte mir nicht, so böse Eigenschaften noch länger in mir selbst und in Andern zu nähren. Aus diesem Grunde bin ich so ernstlich bemühet, meinen Lesern in Ansehung ihrer Beurtheilung unsers Betragens Vorsichtigkeit zu empfehlen; und ich wiederhohle daher meine Bitte, daß sie bei sich selbst ernstlich erwägen wollen, ob es der Geist der Welt oder der Geist unsers himmlischen Vaters ist, der über unser ehrliches, gerades und harmloses Du sich entrüstet; damit so jede Pflanze, die Gott nicht in die Herzen der Söhne und Töchter der Menschen gepflanzet hat, möge ausgerottet werden.

  1. Matth. 26, 37.
  2. Ebr. 11, 38.
  3. 1 Petri 3, 4.
  4. Kol. 3, 1.
  5. Joh. 3, 19. 20. 21.
  6. Matth. 12, 36.
  7. Matth. 15, 13.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dagen
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