Werke der Finsterniß“ öffentlich zu zeugen, so wie auch ich, als einer von den Ihrigen, und in ihren Namen, dieses Zeugniß hier ablege, um vornehmlich die Treulosen und Wankelmüthigen, die, wiewohl sie eines Bessern überzeugt sind, doch gern noch unbemerkt fortwandeln möchten, zu bestrafen und anzuspornen, und die Heftigkeit unserer Tadler, die uns als ein affektirtes, sonderbares Volk geringachten, einigermaßen zu mildern. Denn der ewige Gott, der sich unter uns mächtig erwiesen hat, und ausgegangen ist, den Bewohnern der Erde seine Macht kund zu thun, „wird jede Pflanze ausrotten, die nicht von seiner Hand gepflanzet ist.“[1]
Darum, mein Leser! laß mich dich bitten, die dir hier vorgelegten Gründe wohl zu erwägen. Sie wurden mir größtentheils von dem Herrn zu der Zeit gegeben, da man meine Einwilligung, in den Sitten und Gebräuchen der Welt zu bleiben, fast um jeden Preis gern erkauft haben würde. Allein die gewisse Ueberzeugung, die ich hatte, daß sie mit dem demüthigen Leben der Selbstverleugnung des heiligen Jesu im Widerspruche stehen, gebot mir, ihnen gänzlich zu entsagen, und ein getreues Zeugniß dagegen abzulegen. Ich rede die Wahrheit in Christo, und lüge nicht! Ich würde mich dem Tadel und der Verachtung Anderer nicht ausgesetzt haben, wenn ich mit Frieden des Gewissens unter einem weltlichen Betragen meinen Glauben hätte bewahren können. Es fiel mir in der That schwer, mich auf solche Weise auszuzeichnen und so sonderbar zu erscheinen, allein meine gewisse, mir wiederholt gegebene Ueberzeugung, daß Stolz, Eigenliebe und Schmeichelei die Grundursachen dieser eitlen
- ↑ Matth. 15, 13.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)