Geschichte von Kloster Heilsbronn/Die übrigen zur Zeit der Klosterauflösung und noch 30 Jahre nachher in der Kirche vorhandenen Grabdenkmale

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Die übrigen zur Zeit der Klosterauflösung und noch 30 Jahre nachher in der Kirche vorhandenen Grabdenkmale, besonders Grabsteine mit den dazu gehörigen Todtenschilden.

Von den Grabsteinen lagen über 70 auf gleichem Niveau mit der Pflasterung; 5 waren senkrecht stehend an den Wänden [231] eingemauert. Diese 5 sind noch vorhanden, von jenen 70 aber sehr viele nicht mehr. Die Todtenschilde hingen an den Säulen und Wänden. Vor der Reformationszeit wurden innerhalb der Kirche nur adelige, gräfliche, burggräfliche, kurfürstliche Personen und einige Äbte begraben, aber keine Mönche, keine bürgerliche Personen. Nach der Reformationszeit begrub man daselbst auch bürgerliche Personen: Titularäbte, Beamte, Prediger, Professoren etc., niemals aber in der Ritterkapelle, in welcher ausschließlich Adelige bestattet wurden. Auf einigen Grabsteinen sah man nur die Wappen der Familien; die Namen der unter dem Stein begrabenen Familienglieder aber standen auf dem daneben aufgehängten Todtenschild. Das nachstehende Verzeichniß nennt theils die Geschlechter, welche Familiengräber in der Kirche hatten, theils einzelne daselbst begrabene Personen. Zugleich sollen die Grabdenkmale näher beschrieben werden. Die 21 zuerst verzeichneten Grabstätten befanden sich in der Ritterkapelle.

1. Reichenau. Grabstein. Über die Familie Reichenau, ihre Grabstätte und Grabdenkmale wurde oben bei Waizendorf ausführlich berichtet. Vgl. Stillfried S. 208.

2. Leonrod. Todtenschild von 1481. Über diese Familie s. oben bei Feldbrecht. Vgl. Stillfried S. 202.

3. Rotenberger von Dietenheim. Grabstein, darauf Wappen mit Kranichhälsen. Über dem Stein ein Todtenschild, darauf nichts weiter als die Worte: „Conrad Rotenberger von Dietenheim.“ Vgl. Stillfried S. 207. 215.

4. Vestenberg. Grabstein und Todtenschild. Näheres über diese Familie s. oben bei Großhaslach. Vgl. Stillfried S. 205.

5. Kolenberger. Grabstein, darauf die Worte: „1504 an St. Cecilientag starb der ehrbar und vest Heinr. Kolenberger, dem Gott etc.“ Vgl. Stillfried S. 207.

6. Buttendorf. Grabstein, darauf die Worte: „1343 starb Kasp. von Butendorf am Mittwoch nach Michaelis, dem Gott etc.“ Darüber hing eine Todtentafel mit derselben Inschrift und dem Wappen: ein rothes Querband im silbernen Felde. Eine andere dreieckige Tafel war beschriftet: A. D. 1428 feria tertia [232] post convers. S. Pauli obiit Johannes de Buttendorf de Altenmur, requiesc. in pace. Vgl. Stillfried S. 205.

7. Ellrichshausen. Oben bei Eib ist über die Grabdenkmale dieses Adelsgeschlechts berichtet worden. Eines, das in Stein gehauene Familienwappen, ist in der Wand des östlichen Chors bei Nr. 135, das andere, eine Ritterstatue, in der Ritterkapelle bei Nr. 34 eingemauert. Darüber hingen vormals zwei Todtenschilde von 1368 und 1424. Vgl. Stillfried 211.

8. Pfefferbelg. Oben bei Geichsenhof wurde über dieses Adelsgeschlecht und seine Grabdenkmale berichtet. Wappen und Rundschild mit Umschrift waren über Nr. 2 auf die Mauer gemalt, wurden 1771 übertüncht, 1858 wieder von der Tünche befreit, dann abermals übertüncht. Vgl. Stillfried 201.

9. Solzburg (Salzburg). Todtentafel. Näheres hierüber s. oben bei Bürglein. Vgl. Stillfried 215.

10. Wenkheim (Bencheim). Todtenschild. Näheres hierüber s. oben bei Neuses. Vgl. Stillfried 222.

11. Vendebach (Fembach, Weidenbach). Todtenschild. Näheres hierüber s. oben bei Auerbruch. Vgl. Stillfried 215.

12. Seckendorf. Neun Todtenschilde, insgesammt abhanden gekommen. Dagegen sind drei Steindenkmale noch vorhanden: Nr. 18: Wandstatue von Georg von Seckendorf, † 1444, Nr. 9: von dessen Frau Margaretha, † 1436, und Nr. 2; Grabstein mit dem Seckendorfischen Wappen ohne Schrift. Näheres über die Familie Seckendorf und ihre Grabdenkmale s. oben bei Hauslach. Vgl. Stillfried 209.

13. Bruckberg. Grabstein mit der Schrift: Genus nobilium de Bruckberg, zwar noch vorhanden, aber sehr ruinos; acht Todtenschilde, insgesammt nicht mehr vorhanden. Näheres oben bei dem Orte Bruckberg. Vgl. Stillfried 208.

14. Enheim. Wappen und Inschrift auf dem Grabstein konnten schon zur Zeit der Klosterauflösung nicht entziffert werden; wohl aber Wappen und Schrift auf dem damals noch vorhandenen Enheimischen Todtenschilde von 1464. Siehe oben bei dem Orte Equarhofen. Vgl. Stillfried S. 215.

[233] 15. Hundsdorfer. Auf dem schon damals defekten Todtenschilde war nur der Name „Conrad Hundsdorfer“ und das einen braunen aufrechtstehenden Hund darstellende Wappen noch erkennbar, der Grabstein aber nicht aufzufinden. Vgl. Stillfried S. 215.

16. Muhr. Drei Grabsteine mit dem Familienwappen, aber ohne Schrift, sind noch vorhanden; aber nicht mehr die Todtenschilde. Einer derselben war beschriftet: „Da man zelet von Christi Geburt 1380 da verschied Friedrich von Mure.“ Ein anderer: „1477 am St. Julianentag starb der erbar und vest Engelhard von Mur.“ Das Wappen zeigte zwei Hellebarden im rothen Felde. Zum Andenken an vier Ulriche, an Hertwicus, Friedrich und Gisela von Muhr wurden alljährlich sieben Anniversarien in Heilsbronn gefeiert. Vgl. Stillfried S. 204.

17. Weitersdorf. Grabstein und Todtenschild, im Wappen ein gekrönter Stiefel, sind noch vorhanden. Siehe Näheres oben beim 19. Abt. Vgl. Stillfried S. 206.

18. Hübschmann. Über diese Ritterfamilie und ihren defekten Grabstein s. oben bei dem Orte Habelsee. Vgl. Stillfried S. 202.

Einige zur Zeit der Klosterauflösung und noch jetzt in der Ritterkapelle vorhandene Grabsteine wurden von den Kopisten von 1600 gar nicht verzeichnet, da Wappen und Inschrift schon damals sehr defekt waren. Auf zwei Grabsteinen sieht man einen Kalbs- oder Eselskopf, aber keine Schrift. Auf die Familie Rindsmaul deutet ein ehemals in der Ritterkapelle vorhandener unbeschrifteter Todtenschild mit einem Ochsenkopf.

In der Ritterkapelle wurden, wie vorhin erwähnt, ausschließlich Adelige bestattet, keine Nichtadelige, aber auch keine Grafen, Burggrafen, Kurfürsten und Markgrafen. Gleichwohl waren dort zur Zeit der Klosterauflösung

19 und 20 zwei Grabsteine mit dem gräflich Oettingischen und Hohenlohischen Wappen, welche in den Beitr. S. 218–228 und vorhin bei den „Hochgräbern“ eingehend besprochen worden sind mit dem Bemerken, daß sie ursprünglich vermuthlich im östlichen Chor auf den Sarkophagen [234] bei Nr. 145 und 150 lagen, aber 1427 in die Ritterkapelle verbracht wurden. Über dem Oettingischen Grabstein hing ein Rundschild mit dem Oettingischen Wappen und der Umschrift: A. D. 1324 obiit dominus Conradus de Ottingen, cujus anima req. in pace. Dieser Conrad wurde vermuthlich gleichfalls nicht in der Ritterkapelle, sondern in dem Oettingischen Hochgrab im östlichen Chor begraben.

Es folgen nun die Namen derjenigen Personen und Familien, deren Grabsteine und Todtenschilde sich außerhalb der Ritterkapelle befanden, die meisten derselben im südlichen Theile der Kirche.

21. Zetwiz.[1] Grabstein neben Nr. 85, darauf ein nicht mehr vorhandenes Metalltäfelein mit der Inschrift: „A. D. 1533 am Sonntag nach Martini verschied der edel und vest Simon von Zetwiz, Landrichter des kaiserl. Landgerichts des Burggrafthums zu Nürnberg und Amtmann zu Windsbach, dem Gott gnad.“ Darüber an der runden Säule ein nicht mehr vorhandener Todtenschild mit Wappen (ein rother Querbalken im silbernen Felde) und derselben Unterschrift. Der Verstorbene war Abgeordneter bei dem i. J. 1524 vom Markgrafen Kasimir wegen der Reformation einberufenen Landtage, der Abt Wenk sein Gevattermann. (Beitr. S. 132.) An derselben Säule hing ein Todtenschild mit der Umschrift: „A. D. 15 ... verschied die ehrbar und tugendhaftig (vermuthlich Simon’s) Frau Walburg von Zetwiz, geborne von Ußecka, der Gott gnad.“ An derselben Säule hing das bei Nr. 123 noch vorhandene, die Kreuzigung darstellende Gedächtniß- und Familienbild mit den Inschriften: „A. D. 1551 Mittwoch nach Ostern verschied der edel und erenvest Hans Jörg von Zetwiz, der Zeit Amtmann zu Windsbach, d. G. g.“ „A. D. 15 ... am ..... verschied die edel und tugendhaft Frau Susanna von Zetwiz, geborne von Wolmershausen, der G. g.“ Simon und Hans Georg waren Vater und Sohn. Das Gedächtniß- und Familienbild bekundet, [235] daß es in jener an guten Malern nicht armen Zeit auch schlechte Maler gab.

22. Sack.[2] Grabstein Nr. 125 mit Wappen und folgender Umschrift: „A. D. 1483 am Mittwoch nach Allerheiligentag verschied der gestreng und Vest Herr Georg Säck, Ritter, der hie begraben liegt, d. G. g.“ Daneben bei Nr. 126 in der Wand eingemauert des Ritters Statue mit dem Schwanenorden. Die Umschrift gleichlautend mit der auf dem Grabstein. Auf einem Spruchband die Worte: „O allmächtiger Gott, erbarm dich über mich armen Sünder.“ Nach der Beerdigung des Ritters erhielt der Custos die observanzmäßigen 2 bis 8 Talente für das bei der Beerdigung dargeliehene Bahrtuch, bemerkte aber bei der Verrechnung dieser Einnahme nichts über die persönlichen Verhältnisse des verstorbenen „Jorg Sack“. Dieser war jedenfalls ein norddeutscher Ritter im Gefolge des Kurfürsten Albrecht Achilles, welcher vier Jahre später gleichfalls in Heilsbronn begraben wurde.

23. Nothan.[3] Grabstein, neben der Säule bei Nr. 86, mit schöngearbeitetem Wappen, oben II, 164 beschrieben; ebenso ein nicht mehr vorhandener Rundschild mit Wappen: zwei rothe Hähne im goldenen Felde. Auf dem Helme ein rother Hahn mit ausgebreiteten Flügeln.

24. Muffel.[4] Grabstein neben dem Rothan’schen, darauf Fisch und Löwe; von der Umschrift noch lesbar: .... obiit Muffel. An der Säule hingen zwei Todtenschilde, jetzt bei Nr. 19, mit Fisch und Löwe, aber ohne Schrift. Ein Muffel wurde im Sommer 1361 in Heilsbronn begraben, gleichzeitig oder später noch Andere dieses Nürnberger Patriziergeschlechts, inhaltlich dreier Einträge im Vigilienbuche, also lautend: Am 13. Januar: Annivers. Conradi Muffel de Nurnberg, Mechtildis uxoris suae, qui dedit bona in Woczendorf pro 104 lib. Am 2. Mai: Johannis Muffel, civis in Nurnberg. Am 15. Juni: [236] Anniv. Cun. Muffels civis de Nurnbg. et Mechtildis uxoris suae. Bei der Familie Muffel machte das Kloster zuweilen kleine Anlehen, zahlte sie aber bald wieder zurück.

25. Lichtenstein.[5] Grabstein bei Nr. 89, darauf der Ritter mit Fähnlein in der Hand und die Umschrift: „A. D. 1504 am Freitag nach Nativitatis Mariä starb der gestreng ehrbar und vest Herr Eibold von Lichtenstein, Ritter d. G. g.“ An der Säule hing der bei Nr. 42 gleichfalls noch vorhandene viergetheilte weiß-rothe Todtenschild mit fast gleichlautender Umschrift. Über Lichtensteins Anwesenheit in Heilsbronn mit dem Kaiser Friedrich III., über seine Waffenthat bei Affalterbach mit dem Markgrafen Kasimir und über seine Beerdigung in Heilsbronn schon zwei Jahre darauf siehe Beitr. S. 109 und 115.

26. Holbach.[6] Grabstein bei Nr. 82 mit der Schrift: „A. D. 1493 an St. Jacobstag starb der ehrbar und vest Dieterich von Holbach, der etwan des durchlauchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn Albrecht, Marggrafen zu Brandenburg, Churfürsten etc. und nach seiner Gnaden Tod seiner Gnaden Söhn, Herrn Friedrichs und Herrn Sigismunds Erzkämmerer gewesen ist, d. G. g.“ An der Säule daneben hing der jetzt über Nr. 56 hängende Rundschild mit dem Familienwappen (Lilienkreuz im rothen Felde) und einer Umschrift, welche über Persönlichkeit und Funktionen Holbachs Auskunft gibt.

27. Waldstromer.[7] Grabstein bei Nr. 97, darauf war eine Metalltafel mit der Schrift: „A. D. 1547 am Tag Laurentii verschied der edel und vest Berchtold Waldstromer von Reichelsdorf, der hier begraben liegt, d. G. g.“ Dieselbe Schrift findet man auf dem bei Nr. 129 noch vorhandenen, oben beim 20. Abt Stromer beschriebenen Todtenschilde. Dort wurde erwähnt, daß noch andere diesem Nürnberger Patriziergeschlecht Angehörige in Heilsbronn begraben worden sind.

[237] 28 bis 50. Eib.[8] Grabdenkmale von 22 Herren und Frauen von Eib, welche zwischen 1408 und 1570 in Heilsbronn bestattet und oben beim Orte Eib ausführlich besprochen worden sind. Zur Zeit der Klosterauflösung waren nicht 22, sondern 35 Eibische Grabdenkmale vorhanden, da für manchen Verstorbenen nicht nur ein Leichenstein, sondern auch ein Todtenschild gefertigt worden war. Diese 35 Grabdenkmale befanden sich insgesammt in der Nähe von Nr. 92 und 93. Davon sind nur wenige noch vorhanden, nämlich bei Nr. 81 ein liegender Stein dicht am Hauptmonument für Sigmund von Eib, gest. 1492; ein bei Nr. 109 eingemauertes Basreliefmonument für Ludwig von Eib, gest. 1521; ein Rundschild bei Nr. 35 für einen andern Ludwig von Eib und für Hans Christoph von Eib, gest. 1551, eine neuerlich auf einem Grabstein neben Nr. 81 eingelassene Metalltafel.

51. Knöringen.[9] Grabstein bei Nr. 80, südwärts von der Hauptgruft, mit Wappen und folgender Schrift: „A. D. 1537 an St. Ulrichstag ist zu Anspach gestorben der edel und vest Hans von Knöringen zu Eysölden, Pfleger zu Staff gewest, welcher alda begraben ligt, d. G. g.“ Anstatt „zu Anspach“ schrieb ein Kopist: „zu Augspurg“. Das Skelett Knörings wurde 1853 aus- und wieder eingegraben, das dabei vorgefundene Schwert nach München abgeliefert.

52. Knöringen. Grabstein, nordwärts von der Hauptgruft gelegen. Darauf war ursprünglich die Metalltafel, welche jetzt bei Nr. 124 eingemauert ist und das kombinirte Knöring-Steinische Wappen (Ringe und Wolfsangeln) zeigt nebst der Schrift: „Wolfgang von Knöringen“ starb am 24. Tag Septembris 1506. Agathe von Knöringen, geborne vom Stain, starb am 19. Sept. 1505.“ An der Säule neben dem Grabstein hing ein nicht mehr vorhandener Rundschild mit dem Knöring’schen Wappen (ein silberner Ring im schwarzen Felde) und [238] der Umschrift: „A. D. 1506 am Donnerstag vor Michaelis starb der ehrbar und vest Wolfgang von Knöringen zu Knöring.“ Der beim 32. und 33. Abt und in den Beitr. S. 179 u. 180 wiederholt genannte Hans Wolf von Knöringen begleitete den Markgrafen Georg 1530 zum Reichstag in Augsburg, 1543 an die Gruft in Heilsbronn, wurde Statthalter während der Minderjährigkeit Georg Friedrichs, aber nicht in Heilsbronn begraben.

53. Markgraf Friedrich von Ansbach ruhte, wie in den Beitr. S. 145 und 146 berichtet wurde, von 1536–1543 in der Hauptgruft, erhielt aber 1543 seine Ruhestätte neben der Hauptgruft unter dem unbeschrifteten Stein Nr. 79, da man die Leiche seines Sohnes Georg in der Hauptgruft beisetzte. Keiner der oft gedachten Kopisten spricht aber von vier Buchstaben F. M. Z. B. (Friedrich Markgraf Zu Brandenburg), welche auf dem Grabstein eingehauen gewesen sein sollen. Vgl. Stillfried S. 148.

Die zunächst folgenden, zur Zeit der Klosterauflösung noch vorhandenen Grabsteine deckten die Gräber derjenigen Äbte, welche nicht im Kapitol, sondern in der Kirche, und zwar insgesammt im südlichen Theil derselben begraben worden sind.

54. Grabstein des 20. Abts Stromer († 1413) mit der oben mitgetheilten Inschrift. Der Stein kam zwar 1853 zu Tag, wurde aber wieder zugedeckt und überpflastert. Vgl. Stillfried S. 38.

55. Grabstein des 21. Abts Waibler († 1435) noch vorhanden bei Nr. 109 mit der oben mitgetheilten Inschrift. Vgl. Stillfried S. 39.

56. Grabstein des 22. Abts Kötzler († 1463), noch vorhanden bei Nr. 113, ausführlich besprochen oben bei diesem Abt. Vgl. Stillfried S. 40.

57. Grabstein des 26. Abts Wenk († 1538), oben bei diesem Abt besprochen unter Anführung der Schrift auf einer nicht mehr vorhandenen Metalltafel. Vgl. Stillfried S. 45.

58. Grabstein des 27. Abts Schopper († 1542), oben bei diesem Abt besprochen. Der unbeschriftete Stein wurde im [239] Jahre 1771 überpflastert; die darauf eingelassene Metalltafel neuerlich bei Nr. 116 eingemauert. Vgl. Stillfried S. 46.

59. Grabstein des 28. Abts Wagner, nicht mehr vorhanden. Der Abt (s. dort) starb 1546 in Ansbach, wurde aber in Heilsbronn neben Wenk begraben. Vgl. Stillfried S. 46.

60. Grabstein des 29. Abts Greulich († 1548), oben besprochen. Stein und Metalltafel sind nicht mehr vorhanden. Vgl. Stillfried S. 47.

61. Grabstein des 30. Abts Wirsing († 1552), oben besprochen, lag zwischen Nr. 151 und 152, wurde aber bei der neuesten Restauration in das nordöstliche Seitenschiff verbracht. Des Abts Votivölbild ist bei Nr. 99 aufgehängt. Vgl. Stillfried S. 47.

62. Grabstein des 31. Abts Heberlein († 1554), oben bei diesem Abt besprochen. Vgl. Stillfried S. 47.

63. Grabstein des 32. Abts Dürner († 1554). Nicht mehr vorhanden. Vgl. Stillfried S. 47.

64. Grabstein des 34. Abts Beck († 1561). Stein und Metalltafel sind nicht mehr vorhanden. Vgl. Stillfried S. 48.

65. Grabstein des 35. und letzten Klosterabts Wunder († 1578). Der Abt ließ sich von Lukas Gruenberg malen, mit einem Zettel in der Hand, darauf lateinische Distychen, erinnernd an das Psalmwort: „Die mit Thränen säen etc.“ Nachdem man den Abt an der Seite seines Vorgängers begraben hatte, schrieb man auf die in den Grabstein eingelassene Metalltafel jene Psalmworte in ungebundener Rede. Die Schrift lautete vollständig: Epitaphium reverendii in Christo patris ac domini Melchioris, hujus monasterii abbas 34 (35), qui rexit has aedes annos 16 obiitque a. d. 1578 13. Julii. Psalm. 126: Qui seminant in lacrumis, in exultationibus metent. Stein und Metalltafel waren i. J. 1600 noch vorhanden, sind aber seitdem spurlos verschwunden. Vgl. Stillfried S. 48.

66. Grabstein des Abts Herman (oder German) von Ebrach, welcher von Ebrach nach Heilsbronn übersiedelte, daselbst einige Jahre lang als Pensionär lebte und 1448 starb. Die [240] Inschrift auf seinem nicht mehr vorhandenen Grabstein s. oben beim 19. Abt.

67. Grabstein des Abts Heinrich von Pelisium (in Ungarn), welcher nach Heilsbronn übersiedelte und 1380 daselbst begraben wurde. Die Inschrift auf seinem nicht mehr vorhandenen Grabstein s. oben beim 19. Abt.

68. Grabstein des ersten Titularabts Limmer († 1592) neben den vorgenannten Grabsteinen, nicht mehr vorhanden, oben Bd. III, 6 besprochen. Vgl. Stillfried S. 48.

69. Grabstein des zweiten Titularabts Francisci († 1593). Der Abt wurde neben Limmer begraben. Sein Grabstein und sein Gedächtnißbild, oben Bd. III., 8 besprochen, sind nicht mehr vorhanden. Vgl. Stillfried S. 48.

70. Grabstein des dritten Titularabts Wolschendorf († 1601), nicht mehr vorhanden. Vgl. Stillfried S. 48.

71. Grabstein des vierten Titularabts Wickner († 1608) und sein Gedächtniß- und Familienbild sind nicht mehr vorhanhanden; s. Bd. III., 12. Der 5. und letzte Titularabt Mehlführer wurde nicht in Heilsbronn begraben. Vgl. Stillfried S. 48.

72. Die Heideck’sche Metalltafel, beim 25. Abt und Beitr. 49 besprochen, jetzt bei Nr. 164, hing zur Zeit der Klosterauflösung und noch lang nachher neben den eben beschriebenen Abtsgräbern beim Eingang in die Heideckerkapelle. Vgl. Stillfried S. 59.

73. Grabstein des 1552 verstorbenen letzten Probsts von Bonhof, Johannes Knörr, nahe beim Eingang in die Heideckerkapelle, nicht mehr vorhanden. Die Grabschrift lautete: A. D. 1552 obiit venerabilis atque pius dominus Johannes Cnoer, aetatis suae 72, quondam praepositus in Bonhoff, senior et postremus prioris conventus usque ad restaurationem factam a. D. 1549.

74. Grabstein des Richters Hartung († 1554). Über des Mannes Verdienste und nicht mehr vorhandene Grabschrift s. oben beim 26. Abt Wenk.

[241] 75. Grabstein des Rektors Joh. Hertel († 1589).

76. Grabstein des Klosterverwalters Reichenbacher († 1590).

Die meisten der bisher verzeichneten Grabsteine und Schilde befanden sich im südlichen Theil der Kirche; die nun noch zu verzeichnenden aber im nördlichen Theil.

77. Grabstein des Hofpredigers Salinger († 1560), oben beim 24. Abt Beck besprochen. Der Stein ist jetzt überpflastert, die dazu gehörige Metalltafel bei Nr. 111 eingemauert. Vgl. Stillfried S. 230.

78. Metall–Rundschild mit dem Wappen von Lorenz Staiber, jetzt bei Nr. 11 aufgehängt, oben beim 26. Abt Wenk besprochen. Vgl. Stillfried S. 212.

79. Rundschild mit dem Wappen der Grafen von Abenberg, nicht mehr vorhanden, oben beim 25. Abt beschrieben. Vgl. Stillfried S. 193.

80. Auf einer Tafel neben dem Hauptmonument stand „1538 am 16. Aprilis ist gestorben die Edel und tugendsame Fraw Johanna von Absberg, des geschlechts von Lodola aus dem Königreich Navarra, ihn ihrem kindbet, und das kind am andern tag darvor. Der allmechtige Gott wöll ihr gnedig und barmhertzig sein. Ame.“ Vgl. Stillfried S. 215.

Noch sind hier zwei Grabsteine zu verzeichnen, welche zur Zeit der Klosterauflösung nicht innerhalb der Kirche lagen, sondern erst später dahin gebracht wurden.

81. Grabstein mit dem Wappen der Herren von Berg, de Monte, und der oben Bd. II bei dem Orte Berghof mitgetheilten Inschrift, lag zur Zeit der Klosterauflösung im Kreuzgang, wurde 1771 innerhalb der Kirche bei Nr. 65 eingemauert, neuerlich bei Nr. 52 niedergelegt, hätte aber in der Ritterkapelle untergebracht werden sollen. Über die Herren von Berg siehe Dr. Fronmüllers Geschichte der alten Veste bei Fürth. Vgl. Stillfried S. 222.

82. Grabstein, jetzt bei Nr. 161 in der Heideckerkapelle eingemauert, ursprünglich außerhalb der Kirche, von keinem Kopisten [242] erwähnt, wurde 1855 bei Gelegenheit der neuesten Restauration im Dormitorium unter dem Schutt vorgefunden. Man sieht darauf Christus den Auferstandenen, an dessen Mund zwei Dolche oder Schwerter, deren Deutung noch nicht festgestellt ist. Keine Inschrift gibt nähere Auskunft. Vgl. Stillfried S. 196.

Schließlich sind hier noch zwei Steindenkmale, wenngleich keine Grabmonumente, zu verzeichnen: das Sakramenthäuschen und die Piscina.

83. Das Sakramenthäuschen[10], im östlichen Chor bei Nr. 143, gleicht einem in Stockwerke abgetheilten gothischen Thürmchen. Am untern Stockwerk standen vier Heiligenstatuetten, von welchen zwei noch vorhanden sind. In den höheren Stockwerken sieht man die Geißelung, die Dornenkrönung, die Darstellung vor dem Volke, die Kreuzigung etc. 1770 wurden diese zierlichen Skulpturen übermörtelt und übertüncht, 1860 aber von ihrer Verunstaltung befreit, wobei die Jahreszahl 1515 wieder zu Tag kam. Sonach wurde das Sakramenthäuschen zur Zeit des Abts Bamberger gefertigt, aber zuverlässig nicht von Adam Kraft, welcher acht Jahre vor 1515 starb. Der Abt Bamberger, den wir oben als redseligen Berichterstatter kennen gelernt haben, berichtet nichts über dieses Denkmal. Das Sakramenthäuschen in Heilsbronn ist recht sehenswerth, kommt aber dem von Adam Kraft i. J. 1496 für die St. Lorenzkirche in Nürnberg gefertigten nicht gleich.

84. Die Piscina bei Nr. 144, dem Sakramenthäuschen gegenüber, ist eine an den Pfeiler gelehnte Nische, in dieser eine trichterförmige Vertiefung, in welche alljährlich am Gründonnerstage die Asche von dem verbrannten Linteum geschüttet wurde. Siehe oben Bd. I, 559. Vgl. Stillfried S. 67.



  1. Vgl. Stillfried S. 221.
  2. Vgl. Stillfried S. 217.
  3. Vgl. Stillfried S. 217.
  4. Vgl. Stillfried S. 212. 218.
  5. Vgl. Stillfried S. 218.
  6. Vgl. Stillfried S. 223.
  7. Vgl. Stillfried S. 38. 220.
  8. Vgl. Stillfried S. 224–226.
  9. Vgl. Stillfried S. 221. 223.
  10. Vgl. Stillfried S. 67.
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