Geschichte von Kloster Heilsbronn/Die Herren und Frauen von Seckendorf

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die Herren und Frauen von Seckendorf,[1]

welche mit Heilsbronn verkehrten und dort begraben wurden, hier Näheres mitgetheilt werden. Der ebengenannte Volther wurde in Heilsbronn begraben. Die Schrift auf seinem nicht mehr vorhandenen Todtenschild lautete: „A. D. 1414 Freitag nach St. Martinstag da starb Herr Volther von Seckendorf.“ Über die von ihm in Hauslach gemachte Schenkung ließ sich 1425 der 21. Abt Waibler vom kaiserlichen Landgericht einen Bestätigungsbrief ausstellen. Der 22. Abt Kötzler erwirkte auch den lehensherrlichen Konsens laut Lehensbrief, welchen der damalige Lehensherr Konrad von Heideck 1439 dem damaligen Lehenträger Georg von Seckendorf in Dettelsau zustellte. Letzterer (vermuthlich Volthers Sohn) wurde 1444 in Heilsbronn begraben. Sein lebensgroßes, in der südlichen Wand der Ritterkapelle bei Nr. 18 eingemauertes Reliefbild ist umschrieben: „A. D. 1444 an St. Wieboldstag da starb Herr Georgius von Seckendorff, Ritter.“ Daneben ist bei Nr. 9 das Bild seiner acht Jahre vor ihm gestorbenen Frau eingemauert mit der Umschrift: [447]A. D. 1436 Mittwoch nach der Fastnacht da starb Frau Margaretha von Seckendorf.[“] Das bei den Exequien der Frau verbrauchte Wachs wurde in natura dem Kustos vergütet. Dieser vereinnahmte ferner das bei dieser Gelegenheit angefallene Opfergeld und einen erhaltenen Ornat (de exequiis uxoris domini Georii de Seckendorf in pecunia 20 talenta 19 dl. Item recepit unum ornatum de domina de Tetelsau). Im Vigilienbuch ist beim 12. Februar eingetragen: Feria quarta ante Estomihi servitur de domina Margaretha de Rechpergk, uxore domini Georii militis de Stopfenheim, missa pro defunctis in choro pis. pa. vi mel et libetum. Bei den Aufgrabungen i. J. 1861 fand man in der südwestlichen Ecke der Ritterkapelle einen ruinosen, das Seckendorfische Wappen zeigenden Grabstein,[2] vermuthlich das Grabdenkmal für Hans von Seckendorf, welcher 1347 dem Kloster Gefälle in Zandt (s. dort) schenkte. Außer diesem und den ebenbeschriebenen zwei Leichensteinen von Georg und Margaretha ist in Heilsbronn kein Seckendorfisches Grabmonument mehr vorhanden. Die oftgedachten Kopisten von 1600 fanden noch neun derselben vor, beschriftet wie folgt: 1. „A. D. 1400 obiit Herr Wilhelm von Seckendorf von Zenn an dem nächsten Samstag vor St. Annentag.“ Todtenschild. Der Zweig mit den Lindenblättern im Familienwappen roth; der Busch auf dem Helmschmuck schwarz. 2. „1414 starb Herr Volther von Seckendorf“ u. s. w. wie eben mitgetheilt wurde. 3. „1418 starb Wigelos von Seckendorf Freitag nach St. Margarethentag. 4. „1419 starb Apel von Seckendorf zu Birkenfels.“ Über seine Exequien etc. siehe oben bei Ruppersdorf. 5. „1422 starb Herrn Görgen Sohn Burkhard von Seckendorf am Sonntag vor Martini (s. bei Wernsbach). 6. „1436 starb Margaretha von Seckendorf, geborene von Rechberg etc.“ Ihr Grabstein wurde soeben beschrieben. 7. „1444 starb Georg von Seckendorf etc.“ Sein Grabstein wurde soeben beschrieben. 8. „1506 starb Margaretha von [448] Seckendorf, verehelichte Eib.“ 9. „.... starb Herr Arnold von Zenn.“ Die Kopisten schrieben bei: „Dieser Nam steht nur schlecht im Wappen.“ Frühere Seckendorfische Grabmonumente fanden die Kopisten nicht vor, insonderheit keines, das auf den Tod Burkhards von Seckendorf hinwies, welchem der Kaiser Ludwig der Bayer 1339 den Klosterschutz auftrug, wie oben Absch. II, 7 berichtet wurde. Der Eintrag in einem Vigilienbuche beim 7. Juli lautete: Anniversarium domini Burchardi militis de Seckendorff. Die Seckendorfe erscheinen auf der Fremdenliste stets als Vasallen der Burggrafen, Kurfürsten und Markgrafen, die Äbte meist als ihre Gönner, Gastherren und Gevatter. Der 17. Abt Friedrich von Hirschlach hatte 1347 bei Burkhard von Seckendorf-Aberdor eine Gevatterschaft. Der 18. Abt Büchelberger vertheilte 1351 bei seinem Regierungsantritt Geschenke und bedachte dabei besonders die Seckendorfische Familie: der Burggraf Albrecht der Schöne erhielt 20 fl., die Burggräfin mit ihren Töchtern 28 fl., Graf von Hohenlohe nebst Frau 15 fl., Graf von Oettingen 10 fl., Herr von Heideck 4 fl., Herr von Apsberg 6 fl., Nolt von Seckendorf 4 fl., Burkhard von Seckendorf, genannt Hörauf nebst Frau 27 fl.; auch die burggräflichen Köche wurden beschenkt. Um dieselbe Zeit hatte der Abt Gevatterschaften bei Seckendorf-Hoheneck, Burkhard von Seckendorf und Friedrich von Seckendorf–Rinhofen. Letzterer wurde von den Äbten sehr oft bewirthet und beschenkt. Der 19. Abt Arnold verausgabte 1366 z. B. 8 fl. 11 talenta Magistro curiae de Rinhouen, militi; famulis de Rinhouen 2 t; venatoribus 18 dl. Er war Hofmeister beim Burggrafen Friedrich V. Zwischen 1375 und 1386 hatten die genannten Äbte Gevatterschaften bei Burkhard de Aberdar im Februar 1375; im September beim Ritter de Jochsberg; im Oktober 1377 bei Nolt; im Herbst 1386 bei Hilpold de Seckendorf. Im 16. Jahrhundert trat an die Stelle dieses freundschaftlichen Verkehrs oft Streit zwischen Heilsbronn und den Seckendorfen über Zehnten, Jurisdiktion etc. z. B. in Wieseth, Bechhofen, Triesdorf, Trautskirchen (s. bei diesen Orten).


  1. Vgl. Stillfried S. 209–211.
  2. Vgl. Stillfried S. 201.
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