Die niederländischen Schulen. II. Meister des XVII. Jahrhunderts. Die Utrechter Schule. (Woermann 1887)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Karl Woermann
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die niederländischen Schulen. II. Meister des XVII. Jahrhunderts. Die Utrechter Schule.
Untertitel:
aus: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887)
Herausgeber: Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Druck von Wilhelm Hoffmann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[397]
Zweite Hälfte.
Die holländische Schule.


A. Die Utrechter Schule.

Abraham Bloemaert.

Geb. zu Gorkum um Weihnachten 1564, gestorben zu Utrecht den 27. Januar 1651. (De Vries und Bredius: Catalogus, Utrecht 1885, S. 26 Anm. 5.) Schüler des Joost de Beer in Utrecht. In Paris unter Hier. Francken d. ä. weitergebildet. Thätig zu Amsterdam und hauptsächlich zu Utrecht, wo er eine grosse, noch unter italienischem Einflusse stehende Schule gründete.

Männliche Studie. 1235. (877.) P 1.

Brustbild ohne Hände nach rechts auf graubraunem Grunde. Der weisshaarige, weissbärtige Alte im grauen Rock beugt den Kopf etwas zurück. Bezeichnet oben links:

Eichenholz; h. 0,37½; br. 0,27½. – Inschrift auf der Rückseite: „In die Kunstkammer kommen am 15. Martij 1700.“ – Inv. 1722, A 241.

Die Kreuzigung Petri. 1236. (876.) P 8.

Der nackte Apostel ist bereits mit dem Kopfe rechts unten an’s Kreuz genagelt. Drei Henker richten es auf. Schlichter, graubrauner Grund.

Eichenholz; h. 0,53; br. 0,41½. – Nach H. 1700 zur Kunstkammer. – Uebrigens Inv. 1722, A 160; hier als „Copie;“ und schon hier, wie noch bei H. als „Kreuzigung des hl. Andreas.“ Wir vermögen jedoch nur die Kreuzigung Petri in dem Bild zu erkennen. Nach H. wäre es eine Copie Bloemaerts nach einem Gemälde Michel Angelo’s da Caravaggio. Ein solches, welches mit unserem übereinstimmte, ist uns nicht gegenwärtig.

Paulus Moreelse.

Geb. zu Utrecht 1571, gest. daselbst den 19. März 1638. Schüler des M. J. Mierevelt zu Delft. Besuchte Rom. Thätig zu [398] Utrecht. Er gehörte als Historienmaler noch der halb-italisirenden Richtung, als Bildnissmaler aber der national-holländischen Richtung an.

Bildniss eines rotbärtigen Herrn. 1237. (1190.) K 1.

Kniestück nach rechts auf grauem Grunde. Der in schwarze Seide gekleidete, braunäugige, dunkelblonde, rotbärtige Heer stützt sich mit seiner Rechten auf den Tisch, auf dem sein hoher schwarzer Hut liegt und hält mit der Linken seine Handschuhe und seinen Mantel.

Leinwand; h. 1,13½; br. 0,77½. – 1876 im Kunsthandel aus Grünberg in Schlesien. – Phot. Braun VII, 31 und Phot. Ges.

Cornelis van Poelenburgh.

Geb. 1586 zu Utrecht, gest. daselbst den 12. August 1667. Schüler des Abr. Bloemaert. In Italien unter dem Einflusse Elsheimer’s zu seiner besonderen Richtung ausgebildet. Thätig hauptsächlich zu Utrecht.

Landschaft mit der hl. Familie. 1238. (1201.) 9 a.

In alten Gebäudetrümmern, unter den Resten eines Rundtempels sitzt Maria mit ihrem Kinde, nach links gewandt, auf einem Steine. Joseph steht neben ihr, zwischen beiden ein junger Mann. Vorn links eilt der Johannesknabe herbei, dessen Lamm ein Engel liebkost. Drei Engelköpfe schweben über Maria. Links ferne Berge. Bez. rechts unten: C. P.

Kupfer; h. 0,33; br. 0,41½. – Erst 1855 aus dem „Vorrat“ zur Galerie.

Landschaft mit der Ruhe auf der Flucht. 1239. (1202.) 9 c.

Joseph und Maria mit dem Kinde sitzen links vorn unter Gebäudetrümmern; weiter rechts steht der Esel. Rinder und Schafe weiden im Mittelgrunde vor verfallenem Gemäuer. In der Mitte ferne blaue Berge. Bezeichnet rechts unten: C . P.

Eichenholz; h. 0,26; br. 0,34½. – Inv. 1722, A 668: „Durch den dänischen Gesandten.“

Landschaft mit badenden Frauen. 1240. (1203.) 9 c.

Vorn rechts unter den oben bewaldeten Felsen und in dem Flusse, der sich nach der linken Seite hinüberzieht, sind acht badende Frauen verteilt. Links Fernblick. Bezeichnet links unten: C . P.

Eichenholz; h. 0,24; br. 0,29. – Inventar 1722. A 707: „Vom dänischen Gesandten.“ – Gegenstück zum folgenden.

Wäscherinnen im Ruinengewölbe. 1241. (1204.) 9 c.

In einem hohen gewölbten Ruinensaale, zu dem grüne Bäume und der blaue Himmel hereinblicken, sind drei halbnackte Frauen um einen Steintisch mit ihrer [399] Wäsche beschäftigt. Weiter vorn ein Kind und ein Hund. Ganz vorn im schilfbewachsenen Wasser noch fünf andere waschende und sich badende Frauen. Bezeichnet links unten: C  . P.

Eichenholz; h. 0,24½; br. 0,29. – Inv. 1722, A 706: „Vom dänischen Gesandten.“ – Gegenstück zum vorigen.

Der Parnass. 1242. (1205.) 9 a.

Links vorn der castalische Quell. Etwas höher unter dem steilen Felsen die halbnackten Musen. Pallas Athene steht, zu ihnen redend, unten in der Mitte. Hinter den Musen das Flügelross Pegasus. Rechts unten eine weite, flussdurchströmte, von blauen Bergen begrenzte Landschaft. Bez. l. u.: C . P.

Eichenholz; h. 0,61; br. 0,55½. – Inv. 1722. A 567.

Landschaft mit Tobias und dem Engel. 1243. (1206.) 9 c.

Links vorn in heller, heiterer Berglandschaft kniet der junge Tobias, den Fisch in der Hand, nach rechts gewandt, vor dem geflügelten Engel-Jüngling. Hinter ihm sein Hund. Bezeichnet links unten (unecht): C. P.

Eichenholz; h. 0,26½; br. 0,33½. – Inv. 1754, II 82. – Die Unechtheit der Inschrift thut der Echtheit des Bildes keinen Abbruch. – Gegenstück zum folgenden.

Landschaft mit badenden Frauen. 1244. (1200.) 9 c.

Links vorn in dem Flusse, der in der Mitte der Schlucht einen kleinen Wasserfall bildet, baden vier Frauen. Zwei andere, halbbekleidete, stehen vorn am Ufer. Oben im Mittelgrund Wald. In der Ferne blaue Berge. Angeblich bezeichnet rechts unten (fraglich): C . P.

Eichenholz; h. 0,26½; br. 0,34. – Inv. 1754. II 81. – Gegenstück zum vorigen.

Landschaft mit badenden Nymphen. 1245. (1207.) 9 c.

Links vor der oben bewaldeten Schlucht, in welcher der Fluss strömt, sitzen fünf Nymphen und steht eine sechste. Die anderen baden in der Mitte und rechts im Fluss. Noch andere ergehen sich im Mittelgrunde am jenseitigen Ufer. Rechts hell beleuchtete Gebäudetrümmer vor fernen blauen Bergen. Bez. unten rechts (wohl unecht): C . P.

Eichenholz; h. 0,40½; br. 0,52½. – Inv. Guarienti (vor 1753) 1633. – Die Unechtheit der Inschrift thut der Echtheit des Bildes keinen Abbruch.

Landschaft mit halbnackten Männern. 1246. (1208.) 7 a.

Vorn am Rande des Flusses, der links im Mittelgrunde einen kleinen Wasserfall bildet, begrüssen zwei halbnackte stehende Männer einen dritten, der, von hinten gesehen, auf einem Steine sitzt; ein vierter badet. Links auf der Höhe eine ummauerte Stadt; rechts alte Gebäudetrümmer. Angeblich C . P. bezeichnet.

Eichenholz; h. 0,33½; br. 0,28. – Inv. Guarienti (vor 1753) N. 1717. − Gegenstück zum folgenden.

[400]

Landschaft mit halbnackten Frauen. 1247. (1209.) 7 a.

Rechts vorn unter überhängenden Felsen sitzen zwei halbnackte Frauen neben einer dritten, stehenden, während eine vierte dem Flusse entsteigt. Links Gebäudetrümmer; in der Mitte Fernblick.

Eichenholz; h. 0,33½; br. 0,28. – Inv. Guarienti (vor 1753) 1716. – Gegenstück zum vorigen.

Die Anbetung der Könige. 1248. (1210.) 9 b.

Links thront Maria im Ruinengemäuer; ein Engelreigen schwebt über ihrem Haupte. Der älteste König kniet vor ihr und küsst den Fuss des Kindes; links harrt der zweite; rechts steht der dritte, der schwarze. Zahlreiches Gefolge im Mittelgrunde. Angeblich bezeichnet: P.

Eichenholz; h. 0,40½; br. 0,30. – Inventar 1722, A 601.

Diana und ihre Nymphen beim Baden. 1249. (1199.) 9 a.

In der Mitte sonnendurchleuchtete Gebäudetrümmer. Links davor ein Wasserfall. Rechts auf Felsenstufen die Nymphen. Neben ihnen ein Hund. Andere entsteigen links dem Bade. Diana thront, mit rotem Chiton bekleidet, in der Mitte. Vorn am Boden Jagdgerät und Jagdbeute. Hinten in den Ruinen Aktäon, dem ein Hund nachspringt.

Eichenholz; h. 0,60½; br. 0,91. – 1742 durch Rigaud aus Paris. H. – Inv. 1754, II 412. – Dieses Bild ist wegen seiner lockerern Malweise und seines rötlicheren Tones dem Dirk van der Lisse (1644 Mitglied der Gilde, 1656 Bürgermeister in Haag, gest. 1669), einem Schüler Poelenburgh’s, zuzuschreiben. So auch Bredius N. N.

Schüler C. Poelenburgh’s und Pieter Bout.

Ueber den letzteren vergleiche oben zu N. 1168–1175.

Heerden im Flusse. 1250. (1211.) 9 c.

Links, jenseits des Flusses, ragen alte Ruinen. Rechts führt eine Brücke hinüber, zwischen deren Pfeilern ferne hellblaue Berge schimmern. Den Fluss durchschreiten eine Frau auf einem Esel, ein Mann, dem ein Hund folgt, und Rinder, Schafe und Ziegen.

Eichenholz; h. 0,24; br. 0,33½. – Inv. 1722, A 680, als „Hilius.“ – Später die Figuren richtig als „Pieter Bout“, die Landschaft als „Poelenburgh.“ – Doch ist ein Zusammenarbeiten dieser beiden Meister wegen ihres Altersunterschiedes unmöglich. Die Landschaft wird von einem Schüler Poelenburgh’s, etwa Jan van Haensbergen (1642–1705), vgl. unten N. 1306 ff., herrühren. – Gest. von J. G. A. Frenzel ☼ IV, 25.[WS 1]

[401]

Gerard van Honthorst.

Geb. den 4. November 1590 zu Utrecht, gest. daselbst den 27. April 1656. Schüler des Abr. Bloemaert. In Italien unter dem Einflusse Caravaggio’s ausgebildet. Thätig hauptsächlich in Utrecht, vorübergehend jedoch auch in England und von 1637 bis 1652 im Haag. Weil er Darstellungen bei Kerzenlicht bevorzugte, nannten die Italiener ihn Gherardo dalle Notti.

Der Zahnarzt. 1251. (1215.) K 1.

Lebensgrosses Kniestück. In der Mitte des Bildes, nach links gewandt, sitzt ein blondbärtiger Mann mit nackter Brust, gelbem Rocke und roten Hosen in einem Holzsessel. Hinter ihm steht der Zahnarzt in violettem Rocke und beugt sich über ihn, um ihm einen Zahn auszuziehen. Sein ganz in hellblau gekleideter Geselle leuchtet rechts vorn mit einer Kerze. Links stehen vier Zuschauer, von denen einer die rechte Hand des Dulders festhält. Bez. r. i. d. M.: G . v : HontHorst : fe . 1622.

Leinwand; h. 1,47; br. 2,19. – 1749 aus der K. Galerie zu Prag. – Ein gleiches Bild in der Galerie Liechtenstein zu Wien. – Phot. Braun VII, 32.

Die Alte am Tische. 1252. (1216.) 10 a.

Halbfigur nach links. An einem Tische, auf dem eine brennende Kerze steht und eine Brille liegt, sitzt eine alte Frau mit roter Jacke und weissem Kopftuch. Sie hält in der offenen Rechten zwei Goldstücke, auf die sie mit dem Zeigefinger ihrer Linken deutet.

Eichenholz ; h. 0,92½; br. 0,70½. – Als Inventar-Nummer 2884 im Jahre 1741 aus der Sammlung Wallenstein in Dux.

Die Alte mit der Kerze in der Hand. 1253. (1217.) Q 3.

Brustbild nach links auf braunem Grunde. Die Alte im Kopftuch und feuerrotem Mantel über graugrünem Kleide hält die brennende Kerze in der Rechten, die Linke vor die Flamme.

Leinwand; h. 0,71; br. 0,57½. – Inventar 1722, A 16.

Art des G. Honthorst.

Die Alte mit der Brille in der Hand. 1254. (1218.) P 4.

Brustbild nach links auf dunklem Grunde. Die Alte in grauer Jacke und weissem Schafspelz, mit einem Kopftuch über Ohrenklappen, hält in der allein sichtbaren Linken ihre Brille. Scharfe Beleuchtung von links.

Leinwand; h. 0,61; br. 0,47. – 1740 aus Leipzig als Inv. 8°, A 2479; damals ohne Künstlernamen. – Bei H. (doch wohlweislich nur frageweise) als Honthorst, von [402] dem es sicher nicht herrührt, da dieser eine andere Färbung und eine andere Modellirungsart zeigt. – Scheibler (Dr. N.) dachte an H. Terbrugghen (geb. zu Deventer 1588, gest. zu Utrecht 1629), Honthorst’s etwas älteren Mitschüler, der jedoch kühler im Ton, weicher und flüssiger im Vortrag erscheint, als der Meister unseres Bildes. Man vergl. z. B. sein bezeichnetes Bild in der Sammlung Habich zu Cassel. Ein verwandter Meister ist der unsere aber jedenfalls.

Joost Cornelisz Droochsloot.

1616 Meister der Gilde zu Utrecht; gest. daselbst den 14. Mai 1666. Thätig zu Utrecht.

Eine belebte Dorfstrasse. 1255. (1266.) 15 b.

Links die Kirche, rechts das Wirtshaus, vor dem im Freien getafelt wird. Links vorn sitzt ein zerlumpter alter Bettler, der eine vor ihm stehende, auf ihren Stock gestützte Alte mit lebhafter Geberde anredet. Rechts vorn ein kahler Baum. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,47½; br. 0,63. – 1874 aus der Sammlung Reede van Oudtshoorn zu Utrecht. Vorher in der Sammlung Cremer zu Brüssel. – Phot. Ges.

Daniel Vertangen.

Geb. im Haag 1598, gest. wahrscheinlich zu Amsterdam 1657. Schüler des C. Poelenburgh in Utrecht. Thätig in Amsterdam; Bredius N. N.; doch zeigt er die Poelenburgh’sche Richtung so unverarbeitet, dass wir ihn zur Utrechter Schule stellen müssen.

Die Vertreibung aus dem Paradiese. 1256. (1270.) 9 a.

Links der Engel mit dem Flammenschwert in Wolken. Rechts das erste Menschenpaar auf der Flucht. Adam stösst sich vor Schrecken an einen Stein, auf den er sich mit der linken Hand und dem linken Knie stützt. Eva folgt ihm mit erhobenen Händen. Bezeichnet unten rechts:

Kupfer; h. 0,20; br. 0,24½. – 1741, nach dem Inv. der Kunstkammer von diesem Jahre, noch daselbst. In der Galerie zuerst nach dem Katalog von 1835.

Balthasar van der Ast.

Auch Baltus, nicht Bartholomäus. Geburts- und Todesjahr unbekannt. Geb. zu Middelburg. Vergl. Obreen’s Archief IV, S. 279. [403] Er trat 1619 der Lucasgilde zu Utrecht bei, wo er noch 1629 wohnte, liess sich aber 1633 in Delft nieder, wo er noch 1656 lebte. Bredius N. N.

Muscheln und Früchte. 1257. (1288.) 14 c.

Vor grauer Wand auf gelbgrauer Steinplatte liegen Muscheln; links ein Zweig kleiner Pfirsiche, rechts rote Johannisbeeren, Schneeglöckchen und Vergissmeinnicht. Vorn links klettert eine Eidechse auf den Tisch. Rechts hängt eine Spinne an ihrem Faden. Bezeichnet unten rechts:

Eichenholz; h. 0,29; br. 0,37½. – Inventar 1722, A 624.

Nikolaus Knupfer.

Geb. zu Leipzig 1603, gest. 1660 (nach Kramm III, p. 88) möglicherweise zu Utrecht, wo er (nach Muller, Schilders -Vereenigingen p. 123) 1637, doch nur als „Passant“, in die Gilde aufgenommen wurde. Er war nach Corn. de Bie (p. 115) um 1630 Schüler des Abraham Bloemaert zu Utrecht.

Familienbildniss. 1258. (1975.) 13 a.

Der Künstler selbst und seine Familie, wie sein Bildniss im „Gulden Cabinet“ beweist. Zugleich das Sprüchwort: „Wie die Alten sungen, so pfeifen die Jungen.“ In einem Zimmer, durch dessen drei Fenster grüne Bäume hereinblicken, musicirt die reich gekleidete Familie an einem mit farbiger Decke behängten Tische. Rechts sitzt der Hausherr, das Notenheft in der Rechten, und taktirt mit der Linken. In der Mitte steht die Hausfrau hinter dem Tische. Auch sie hält mit der Linken das Notenheft, mit der Rechten aber ihr nacktes, auf dem Tische stehendes, eine Flöte blasendes Jüngstgebornes. Links am Tische stehen zwei ältere Kinder mit einem zweiten Notenhefte. Bezeichnet unten halb rechts:

Eichenholz; h. 0,44½; br. 0,55. – Inventar Guarienti (vor 1753) 1602. − Phot. Braun XII. 32.

[404]

Jan Davidsz. de Heem.

Geb. zu Utrecht 1606 (nicht um 1600). Vergl. Bredius in „Oud Holland“ IV (1886), p. 214. Gest. zu Antwerpen Ende 1683 oder Anfang 1684. Schüler seines Vaters David de Heem. Thätig um 1626 zu Leiden, von 1635–1667 zu Antwerpen, von 1667 bis 1672 zu Utrecht, von 1672 bis an sein Ende wieder in Antwerpen. Dieser grösste niederländische Frucht- und Blumenmaler könnte seiner Wirksamkeit nach ebensowohl zur vlämischen, als zur holländischen Schule gerechnet werden, gehört seinem Gesamtcharakter nach aber doch der letzteren an und kann, so angesehen, nur zu den Utrechter Meistern gestellt werden, wogegen wir seinen Sohn Cornelis (ob. S. 391) zur Antwerpener Schule rechnen mussten.

Fruchtstück vor altem Mauerwerk. 1259. (1249.) 18 c.

Eine gelbe Melone, Pfirsiche, grüne und rote Trauben bilden die Hauptstücke. Oben ein Büschel Eicheln. Eine rote, gefüllte Mohnblume, auf deren Stengel ein Maikäfer kriecht, liegt in der Mitte. Links vorn wachsen Pilze; daneben eine Eidechse. Rechts spriessen eine blaue Winde und eine Distel; an letzterer ein Schmetterling. Bez. rechts oben:

Eichenholz; h. 0,41½; br. 0,54½. – Inv. 1722, A. 143.

Stilleben mit einem Hummer. 1260. (1250.) 18 b.

Auf grauem Steintisch mit violetter Decke steht eine blauweisse Delfter Schüssel mit Früchten; rechts ein roter Hummer, darüber ein Weinglas; links eine angeschnittene Citrone. Von oben hängt an blauem Bande ein Strauss mit Brombeeren, Mispeln, Kornähren herab. Bez. l. o.:

Leinwand; h. 0,67; br. 0,56. – Inv. 1722, A 164. – Das R hinter der Bezeichnung mancher Bilder De Heems bedeutet „Ridder“. Er besass die Ritterwürde. Houbraken I (1753) N. 210.

Das grosse Stilleben mit dem Vogelnest. 1261. (1251.) 17 a.

Vor altem Gemäuer sind die köstlichsten Früchte aufgehäuft; in ihrer Mitte eine gelbe Melone, an deren Anschnitt eine Wespe nagt. Links vorn eine [405] Maus und eine Eidechse. Rechts vorn ein Vogelnest, an dem Ameisen kriechen; daneben ein toter Stieglitz auf dem Rücken. Ein lebender Stieglitz oben auf dem Zweige. Bez. rechts unten:

Leinwand; h. 0,89; br. 0,72. – 1709 durch Raschke aus Antwerpen. – Inv. 1722. A 382.

Ein Blumenstrauss in einer Silbervase. 1262. (1252.) 13 c.

Das Gefäss steht auf rötlichem Marmortische, auf dem links Trauben, rechts eine Kirsche und eine Ranke Brombeeren liegen. Am Rand kriecht eine Schnecke. Der Strauss besteht aus Rosen, Tulpen, Nelken, Schwertlilien und anderen Blumen, oben eine Libelle. Bez. unten in der Mitte:

Eichenholz; h. 0,64; br. 0,44. – Inventar 1722, A 121.

Früchte und Blumen an blauem Bande. 1263. (1253.) 15 c.

Schwarzer Grund in einer Steinnische. Oben am Bande die Blumen, unten die Früchte; unter letzteren eine schöne grüne Traube, ein Zweig Judenkirschen, ein Zweig blauer Brombeeren und eine Kornähre. Bez. u. i. d. M.:

Leinwand; h.0,34½; br. 0,29. – Nach H. 1728 durch Wackerbarth. – Wir fanden es zuerst im Katalog von 1835.

Blumen in einer Glasflasche. 1264. (1254.) 14 c.

In der Mitte eine blaue Schwertlilie zwischen gefüllten Mohnblumen, Nelken und Rosen. Auf dem Steintisch daneben Aprikosen, Brombeeren und andere Früchte. Am Rande eine Schnecke. Bezeichnet links unten (ähnlich wie die vorigen): J . D . De Heem f.

Eichenholz; h. 0,47½; br. 0,37. – Inventar 1722, A 174.

[406]

Memento mori. 1265. (1255.) 47 b.

In einem Glasgefässe ein üppiger Blumenstrauss mit Kornähren untermischt. Rechts davon auf einem Zettel mit der Inschrift: „Memento mori“ eine grosse Muschel; daneben der Totenkopf. Links eine Orange und eine Johannesbeere. Bezeichnet rechts auf dem Zettel:

Leinwand; h. 0,87½; br. 0,65. – Inventar 1722, A 187.

Ein Blumenglas. 1266. (1256.) 47[WS 2] b.

Grosse dunkelrote Päonien geben den Ton an. Links hängt eine Winde, rechts eine Kornähre, in der Mitte eine Brombeerranke mit reifen Früchten. Bezeichnet unten in der Mitte (ähnlich wie N. 1260): J . D . De Heem . R.

Eichenholz; h. 0,85½; br. 0,67½. – Inventar 1722, A 173. – Vgl. zu N. 1260.

Blumen im Glase und Früchte. 1267. (1258.) M 1.

Auf einer Steinbrüstung eine grosse Glasflasche mit bunten Blumen und Schmetterlingen auf schwarzem Grunde. In der Mitte zwei Schoten. Links auf der Brüstung Pflaumen, Kirschen, Eicheln; rechts ein Zweig Aprikosen. Vorn eine Libelle. Bezeichnet unten in der Mitte (wie das vorige): J . D . De Heem . R.

Leinwand; h. 1,00½; br. 0,75½. – 1709 durch Raschke aus Antwerpen. Inv. 1722, A 370. – Waagen (Handbook, p. 519) behauptet merkwürdiger Weise, das Bild trage die Namenszeichnung des Amsterdamer Malers Jacob von Walscapele (blühte um 1670–1680), von dem es auch herrühre. – Vgl. zu N. 1260.

Ein Weinglas in umkränzter Steinnische. 1268. (1259.) 17 c.

In der Mitte des barocken Architekturstückes steht ein Römer mit funkelndem Weine. Die Früchte und Blumen haften in drei Hauptsträussen an den grauen Steinverzierungen: zwei oben links und rechts; der dritte, welcher aus Citronen, Quitten, Feigen, Pflaumen, Trauben, Kirschen besteht, unten in der Mitte. Unten sitzt ein Nachtfalter, rechts ein Vogel auf der Brüstung. Bez. r. o. (in einer Reihe):

[407]

Leinwand; h. 1,22, br. 0,87. – Zuerst sicher im „Catalogue“ von 1765. Bei H . wegen seiner abweichenden Inschrift als Werk des Jan de Heem, eines Sohnes unseres Jan Davidz. de Heem angesehen. Da dieser aber (nach F. J. v. d. Branden, pag. 869) erst 1650 geboren wurde, so kann davon keine Rede mehr sein. Eine gleiche Bezeichnungsform findet sich übrigens auch auf einem von 1651 datirten Bilde Jan Davidsz de Heem’s im Berliner Museum. Vergl. auch Bode bei von Zahn 1873. S. 204; und Scheibler im Repertorium VI, S. 197.

Art des J. D. de Heem.

Früchte und Austern mit einer Orangenblüte. 1269. (1287.) L 3.

Auf dem Steintisch rechts eine blaue Decke und ein Steinkrug, links ein Messer und ein Römer, in der Mitte Austern, eine Citrone, eine Orange und ein Orangenblütenzweig.

Eichenholz; h. 0,35½; br. 0,56. – 1856 aus dem Vorrat. Vorher nicht sicher nachweisbar. Bei H. frageweise den Werken des Aelst angereiht; doch erkennen wir eher die Richtung des de Heem in dem Bilde.

Johannes Both.

Geb. um 1610 zu Utrecht, gest. daselbst den 9. August 1652. Schüler des Abr. Bloemaert. In Rom unter dem Einflüsse Claude Lorrains weiterentwickelt. Später wieder in Utrecht ansässig.

Italienische Landschaft mit einer Bogenbrücke im Hintergrunde. 1270. (1371.) 14 a.

Links schöne, sonnenbeleuchtete Baumgruppen. Rechts das Flussthal. Neben der steinernen Bogenbrücke ein Rundturm. Blaue Berge im Hintergrunde. Vorn auf dem Wege halten zwei Reiter, neben ihnen steht ein Jäger mit seinem Hunde. Der Himmel ist unten goldgelb, oben hellblau. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,40; br. 0,55. – Zuerst im Inv. Guarienti (vor 1755) 1634. – Phot. Braun XI, 25.

[408]

Ruinen an der Seebucht. 1271. (1373.) 9 a.

Links ein schmaler, hoher Mauerrest, in dessen Schatten buntes Volk lagert. Zwei Männer spielen Karten. Rechts im Hintergrunde die Seebucht. Vorn ein Weg, auf dem ein Mann auf einem Esel hervortrabt. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,54; br. 0,44. – Inventar 1722, A 226.

Weg über baumreichem Grunde. 1272. (1374.) 15 c.

Links auf dem über eine kleine Anhöhe führenden Wege ein Lastesel, neben dem ein Mann am Stock steht, und Mann und Frau auf zwei anderen Eseln. Vorn in der Mitte schöne, hohe Baumgruppen. Rechts der steile Felsenabhang. Links Fernblick auf blaue Bergzüge.

Eichenholz; h. 0,69; br. 0,92½. – 1751 von der Leipziger Ostermesse. H. – Zuerst im Katalog von 1817.

Weg unter Bäumen im Thal. 1273. (1372.) 17 b.

Der Weg führt rechts zum Vordergrunde herab, wo drei schlanke, hohe Bäume aus dem Unterholze hervorragen. Ein Treiber führt sein mit bunter Decke behängtes Maultier am Zügel. Weiter links ein Reiter auf einem Schimmel. Rechts ein Berg mit einem Turm am Abhang, einer ummauerten Stadt auf dem Gipfel. In der Mitte ferne blaue Berge.

Leinwand; h. 0,86½; br. 1,17. – Zuerst im Katalog von 1817. – Phot. Braun XII. 35.

Die Brücke unter dem Burgfelsen. 1274. (1375.) 15 a.

Der Fluss strömt nach links vorn herab. Auf der Brücke in der Mitte treibt ein Hirt seine Heerde. Rechts vorn ein Baum an dem Wege, auf dem ein Mann zu Esel neben einem Fussgänger reitet. Links im Mittelgrunde ein steiler Berg, oben von Ruinen gekrönt. Rechts Fernblick.

Leinwand; h. 0,84½; br. 1,15½. – Zuerst im „Catalogue“ von 1765. – Vielleicht nur eine alte Copie. So auch Scheibler, Dr. Not.

Dirk Stoop (van der Stoop).

Geb. zu Utrecht um 1610, gest. daselbst 1686. Schüler seines Vaters, des Glasmalers Willem Janszoon van der Stoop. Thätig anfangs zu Utrecht, später in Lissabon und in England, seit 1678 aber wieder in Utrecht.

Rast während der Jagd. 1275. (1360.) P 10.

In einer Felsenlandschaft steht ein Bursche mit hohen Stiefeln und breitem Hute, von Jagdhunden umgeben, schlafend an sein braunes Pferd gelehnt. Rechts vorn [409] sitzt ein Mann zwischen Hunden. Rechts im Mittelgrunde kommt ein Herr heraufgeritten und sucht den Schläfer wach zu schreien. Bez. l. am Stein (nicht vollständig, aber unverkennbar): D. Stoop.

Eichenholz; h. 0,57; br. 0,52. – Zuerst im Katalog von 1835.

Lagerscene. 1276. (1534.) 9 a.

Links die Zelte, vor denen eine Frau und ein Reiter einander die Hand reichen. Links vorn hocken Kartenspieler am Boden. Rechts vorn liegt ein Mann in roter Jacke am Feuer. Rechts Blick in die kahle Landschaft.

Eichenholz; h. 0,31½; br. 0,45. – 1742 durch Riedel aus Prag (als N. 3153). – Später im Vorrat, dem es 1861 als „unbekannt“ entnommen wurde. Als „unbekannt“ auch noch bei H. Es ist jedoch, wie neuere Kenner, z. B. Bode, Schlie, Scheibler mit uns anerkennen, ein gutes, unverkennbares Bild Dirk Stoop’s.

Angeblich Cornelius Stoop.

Dieser Meister soll zu Anfang des XVII. Jahrhunderts in Hamburg geboren sein und später in England gelebt haben. Felsenhöhlen u. s. w. sollen seine Specialität gewesen sein. Sein Name weist auf Utrecht, wie der Stil unseres Bildes.

Eine Felsengrotte mit einer Statue. 1277. (1361.) P 7.

Rechts die mächtige Felsengrotte; links hinter dem Teiche die Landschaft. Zwei Frauen steigen in der Mitte herauf. Rechts in der Grotte steht eine weibliche Statue auf bekränztem Postamente, von Frauen umringt. Im Hintergrunde Priester.

Eichenholz; h. 0,29 ; br. 0,50½. – 1741 durch v. Kaiserling (N. 2750). – Kam 1855 als „Dirk Stoop“ aus dem Vorrat. Wurde später bei H., wohl des Gegenstandes wegen frageweise auf Cornelius Stoop getauft. Unmöglich erscheint diese Taufe nicht; doch fehlt es an beglaubigten Bildern des Meisters zum Vergleich. – Jedenfalls erinnert es auch an Abraham van Cuylenborch (gest. zu Utrecht 1658).

Herman Saftleven.

Neuerdings auch als H. S. III. bezeichnet. Geb. zu Rotterdam um 1610, gest. zu Utrecht den 5. Januar 1685. Jüngerer Bruder des Cornelis Saftleven; Sohn und Schüler seines Vaters Herman Saftleven’s d. ä. zu Rotterdam. Ungefähr seit 1633 in Utrecht ansässig, und auch seinem Charakter nach der Utrechter Schule angehörig. Er bereiste den Rhein und die Mosel.

Die Weinlese. 1278. (1343.) 9 c.

Berglandschaft. Im Vordergrunde links einige Hütten; in der Mitte der Weg, auf dem ein Arbeiter mit roter Mütze bildeinwärts schreitet. Rechts vorn der Weinberg. Der [410] leichtbewölkte Himmel ist links unten gelb, rechts oben blau. Bezeichnet rechts unten:

Eichenholz; h. 22½; br. 0,17. – Inventar Guarienti (vor 1753) N. 582.

Blick in’s Thal. 1279. (1345.) 8 a.

Rechts schroffe Felsen, an deren Fuss ein buntbelebter Bauernhof liegt. Links im Mittelgrunde ein befestigter Ort; im Hintergrunde das von hohen Bergen eingefasste Thal mit einem breiten Wasserspiegel. Rechts ist der Himmel blau, links sucht die Sonne durch Wolken zu brechen. Bezeichnet unten in der Mitte mit dem undeutlichen Monogramm und der Jahreszahl, von der nur 165 . deutlich zu lesen ist. H. las sie 1654.

Eichenholz; h. 0,31½; br. 0,41½. – Inventar 1722, A 504.

Im Flussthal. 1280. (1354.) 7 b.

Links ragen steile Felsen, oben mit einem Schlosse gekrönt. Nach rechts vorn zieht der Fluss sich herab. Rechts im Mittelgrunde eine ummauerte Stadt, im Hintergrunde hohe Berge. Der Himmel ist links gelb, rechts blau. Bezeichnet links unten (bisher übersehen):

Eichenholz; h. 0,20; br. 0,30. – Inv. 1722, A 664 als „Griffier.“ N. 664 steht noch auf dem Bilde. Auf der Rückseite die (schwerlich gleichzeitige) Inschrift: „Herman Saftleven von Utrecht fecit.“

Ehrenbreitstein. 1281. (1347.) 7 b.

Links unten der Rhein, rechts oben die Veste. Links vorn Lastschiffe am Ufer. Rechts vorn eine Kirche über Bäumen. Der Himmel links unten gelb, rechts oben blau. Bezeichnet links unten mit dem Monogramm, wie die übrigen.

Kupfer; h. 0,25½; br. 0,29½. – Inv. 1722, A 497. – Auf der Rückseite steht (echt alt): „Ehrenbritsteyn . Ofte . Hermesteyn . Anno 1656.“

Berglandschaft mit kleiner Kapelle. 1282. (1344.) P 7.

Links führt ein steiler Weg zu dem oben bewaldeten schroffen Felsen empor, an dessen Abhang eine kleine Kapelle thront. Rechts unten das Flussthal, im Hintergrunde hohe Berge. Vorn links fällt ein Mann in roter Jacke Bäume. Der Himmel ist links unten gelb, rechts oben blau. Bezeichnet halblinks unten:

Kupfer; h. 0,21½; br. 0,26½. – Inv. 1722, A 589. – Die Jahreszahl las H. 1650. – Vollkommen sicher ist die letzte Stelle nicht; doch scheint 1658 richtig zu sein.

[411]

Flussthal zwischen schroffen Bergen. 1283. (1348.) 7 b.

Links vorn das belebte Flussthal. Rechts im Mittelgrunde gewaltige Felsenriesen; davor ein Kirchdorf mit einem Wirtshause, ganz vorn Arbeiter auf dem Felde. Bezeichnet unten rechts:

Eichenholz; h. 0,44½; br. 0,57½. – Inv. 1722, A. 215.

Im Flussthal. 1284. (1350.) P 9.

Der Fluss schlängelt sich zur Mitte der Vordergrundes herab, hier durch ein Fährboot mit zwei Schiffen und zwei Fahrgästen belebt. Links vorn ein Bauernhaus auf hohen Pfählen. Rechts vorn ein Eremit. Im Hintergrunde zu beiden Seiten hohe Berge. Die Sonne steht links. Bezeichnet rechts unten:

Eichenholz; h. 0,36 ; br. 0,47. – Zuerst im Katalog von 1817.

Rheinlandschaft. 1285. (1355.) 7 a.

Der belebte Fluss zieht sich zum Vordergrunde rechts herab. Links vorn eine bewaldete Anhöhe. Davor am Ufer buntes Volk. Rechts hohe Berge. Der Himmel ist links unten goldgelb. Bezeichnet links unten:

Kupfer; h. 0,15; br. 0,23. – Inv. 1722, A 588. – Auf der Rückseite die (echt alte) Inschrift: Costerspei  . Herman . Saftleven . f . A . Utrecht  . Anno 1662. – Bei H. mit N. 1293 und 1296 verwechselt.

Stark befestigte Berggegend. 1286. (1346.) 7 b.

Vorn die befestigten Berge, in der Mitte von hohem Castell überragt. Vom Castell führt eine Brücke zu dem dahinter liegenden Berge. Links unten der in der Mitte überbrückte, von Ortschaften begrenzte Fluss. Links die Sonne hinter Wolken. Bez. unten rechts:

Eichenholz; h, 0,24; br. 0,33. – Vielleicht Inventar Gotter (vor 1736) Nr. 258. Sicher Inventar 1754, II 241. – Die Jahreszahl las H. irrtümlich 1656.

Engers am Rhein. 1287. (1356.) 7 a.

Der Fluss zieht sich nach rechts vorn herab. Links am Ufer ein alter Rundturm und andere Gebäude. Davor buntes Volkstreiben. Schiffer am Ufer. Rechts sanft abgedachte Hügel. Bezeichnet links unten:

Kupfer; h. 0,15; br. 0,24. – Inventar 1722, A 591. – Auf der Rückseite die Inschrift: „Engers . Herman . Saftleven  . f  . A  . Utrecht  . Anno 1663.“ – Bei H. waren die Nummern dieses Bildes mit den Nummern 1293 und 1294 verwechselt.

Bei Köln. 1288. (1351.) 7 a.

Rechts im Mittelgrunde der Fluss, vorn ein Bauernhaus unter Bäumen. Links vorn Felder und Wiesen, im Hintergrunde sanfte Höhenzüge. Bezeichnet links unten:

[412] Kupfer; h. 0,15; br. 0,23½. – Nach 1747 erworben. Auf der Rückseite die Inschrift; „Dy . Cuellen . Herman . Saftleven . f . A . Utrecht . Anno 1663.“ – Bei H. war die Nummer dieses Bildes mit derjenigen unserer Bilder N. 1294 und N. 1296 verwechselt worden.

Ansicht von Utrecht. 1289. (1353.) 16 a.

Im Hintergrunde die getürmte Stadt. Im Mittelgrunde Weiden. Im Vordergrund rechts der Canal mit Nachen, links ein belebter Weg. Rechts blauer Himmel; links die Sonne hinter Wolken. Bezeichnet unten in der Mitte am Boot:

Kupfer; h. 0,19½; br. 0,35½. – Inventar 1722, A 599.

Bei Brieg. 1290. (1349.) 7 a.

Im Vordergrunde links eine Anhöhe mit Bäumen, in der Mitte ein einzelner Baum. Ein Fluss schlängelt sich nach rechts vorn herab; ganz rechts, am jenseitigen Ufer, ein Schloss.
Der Himmel links hinter den Bäumen goldgelb. Bez. halb r. u.:

Eichenholz; h. 0,17; br. 0,26½. – Inv. 1722, A 652. – Auf der Rückseite die Bezeichnung: By Brieigh (so, nicht Briey) Herman . Saftleven . f . A . Utrecht. Anno 1664. (so, nicht 1660, wie bei H.)

Der Signalturm an der Seebucht. 1291. (1342.) P 7.

Die Seebucht zieht sich vom Hintergrunde links zum Vordergrunde rechts herab. Links vorn am belebten Ufer der Turm, weiter rechts der Hafen mit Schiffen. Rechts im Hintergrunde das jenseitige Bergufer.
Der bewölkte Himmel ist links tief abendgolden gefärbt. Bez. l. u.:

Eichenholz; h. 0,20½; br. 0,28. – Inventar 1722, A 646, als „Bautstaffier“, worunter dieses Inventar Bout und Boudewijns versteht.

Schloss Hermanstein. 1292. (1352.) 8 a.

Der Fluss zieht sich vom Hintergrunde rechts zum Vordergrunde links herab. Rechts vorn ein belebter Weg. Zahlreiche Schiffe auf dem Fluss. Links hohe, von der Festung gekrönte Felsen, an deren Fuss die befestigte Ortschaft liegt. Links oben die Sonne. Bez. unten in der Mitte:

Eichenholz; h. 0,28½; br. 0,38. – Inventar 1722, A 351. – Auf der Rückseite die Inschrift: „Het Castell van Harmestein . Herman . Saftleven . f . Utrecht. Anno 1674.“ – Die Jahreszahl 1674 ist auf der Rückseite, wie auf der Vorderseite ganz deutlich. H.’s Angabe „1665“ beruhte auf einem Irrtum.

Berg- und Flusslandschaft mit Badenden. 1293. (1358.) 7 b.

Links der Fluss. Rechts das Bauernhaus mit lustiger Gesellschaft, dahinter hohe Gebirge. In der Mitte des Mittelgrundes Badende.

Kupfer; h. 0,25; br. 0,34. – Nach H. schon im Inv. 1722. Doch zuerst nachweisbar im Katalog von 1817. – Gegenstück zum folgenden. Vielleicht nur Schularbeit.

[413]

Berglandschaft mit dem Wasserfall. 1294. (1359.) 9 c.

Links unter den steilen Felsen, von denen ein Wasserfall stürzt, schäumt der Gebirgsbach. Rechts auf dem Wege Reiter, Lastesel und Fussgänger. Im Mittelgrunde die Stadt am Fusse des Gebirges. Rechts im Hintergrunde ein Fluss mit Schiffen.

Kupfer; h. 0,25; br. 0,33½. – Nach H. schon im Inv. 1722. Doch zuerst nachweisbar im Kat. von 1817. – Gegenstück zum vorigen. Vielleicht nur Schularbeit.

Hendrik Bloemaert.

Geb. zu Utrecht um 1601, gest. daselbst den 30. December 1672. (De Vries und Bredius, Catalogus, Utrecht 1885, p. 30.) Sohn und Schüler des Abr. Bloemaert zu Utrecht, wo er zwischen 1630 und 1632 Meister der Gilde wurde.

Der Mann mit dem Spiegel. 1295. (878.) P 4.

Halbfigur nach rechts auf bräunlichem Grunde. Kurzes, halb ergrautes Haar, kurzer Kinn- und Schnurrbart. In beiden Händen ein kleiner schwarzumrahmter Spiegel. Von der Bezeichnung H . Bloemaert fec . 1648, die H. mit einem Fragezeichen versah, ist rechts oben deutlich zu lesen:

Leinwand; h. 0,66½; br. 0,52½. – Herkunft nicht ermittelt.

Hendrik Verschuring.

Geb. zu Gorkum 1627, ertrank bei Dordrecht am 26. April 1690. Schüler des Jan Both in Utrecht; dann in Italien; nach 1662 Bürgermeister von Gorkum.

Der Aufbruch der Reiter. 1296. (1531.) Q 3.

Rechts, wo vor alten Gasthausmauern eine Fahne von einem Zelte weht, rüsten sich Reiter zum Aufbruch. Neben einem gesattelten Schimmel steht eine Frau mit einem Spinnrocken. Eine andere säubert ihrem Jungen den Kopf. Links im Mittelgrunde führt eine steinerne Bogenbrücke von der Festung über den Fluss. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; 0,63½; br. 0,74½. – Inv. 1722. A 385. H. las die Inschrift 1670.

[414]

Christi Gang nach Golgatha. 1297. (1532.) P 11.

Mächtige Berglandschaft. Rechts am Abhang die reich gekuppelte Stadt Jerusalem. Der Zug bewegt sich von rechts nach links; links wendet er sich in zwei Abteilungen bergan. In der Mitte Christus in violett-grauem Gewande. Simon von Kyrene trägt ihm das Kreuz. Von dem nachdringenden Zuge werden einige Zuschauer zu Boden geworfen. Bezeichnet rechts unten: H . VERSCHURING.

Leinwand; 0,80½; br. 1,22. – Inv. 1754, II 578 als „Wilh. Verschuring.“

Hermann van Lin, gen. Stilheid.

Geburts- und Todesjahr unbekannt. Er lebte und wirkte in Utrecht, wo er 1659–1667 „Oberman“, 1668–1670 „Decan“ der Kunstgenossenschaft war. S. Muller; Schilders-Vereenigingen p. 130–132. Kramm IV, p. 955. – Früher Hans oder Jan genannt. Vergl. auch Schlie, Schweriner Verz. 1882, S. 346.

Reitergefecht unter einer Festung. 1298. (1165.) 18 c.

Rechts die Festung mit mächtigem Rundturm und wallendem roten Banner. Links die Landschaft. Vorn lebhaftes Reitergetümmel; ganz vorn, nach rechts gewandt, ein dreinhauender Reiter auf sich bäumendem Schimmel. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,45; br. 0,63½. – Inv. 1722, A 635.

Ein Jagdzug. 1299. (1166.) 9 a.

Rechts vor dem Denkmal unter Bäumen sprengt ein rotröckiger Reiter auf seinem Schimmel dem Jagdzuge nach, der sich, bildeinwärts gewandt, durch das von kahlen Bergen begrenzte Thal windet. Bezeichnet rechts unten:

Eichenholz; h. 0,22; br. 0,27. – Inventar 1722. A 621. – Gegenstück zum folgenden.

[415]

Rast im Hof. 1300. (1167.) 9 a.

Links das Haus, rechts die Hofmauer mit geöffnetem Thor. Links sitzt eine Frau auf einem Schimmel. Rechts weiter zurück spricht ein Jäger zu Fuss mit einem Reiter. In der Mitte ein Lasttier. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h.0,22½; br.0,27. – Inv. 1722. A 621. – Gegenstück zum vorigen.

Melchior d’Hondecoeter.

Geb. 1636 zu Utrecht; begraben den 7. April 1695 zu Amsterdam. Schüler seines Vaters Gijsbert d’Hondecoeter und seines Oheims Jan Bapt. Weenix in Utrecht. Thätig von 1659–1663 im Haag, später in Amsterdam.

Der Raubvogel im Hühnerhof. 1301. (1597.) 16 b.

Der Raubvogel sitzt links vorn am Boden und hält ein Küchlein in den Klauen. Die anderen stieben erschreckt auseinander. In der Mitte aber greifen der Hahn und die Henne den Räuber wütend an. In der Luft eine Schwalbe und eine Taube. Links die Landschaft. Bezeichnet oben in der Mitte (verkleinert):

Leinwand; h. 1,06; br. 1.38. – 1724 erworben. – Inv. 1722ff. A 1495. – Phot. Braun VII. 39.

Die ruhende Henne. 1302. (1598.) K 1.

Vorn rechts liegt, nach links gewandt, eine weisse Henne am Boden. Ihre Küchlein über ihr, unter ihr, an ihr, neben ihr. Links steht ein roter Hahn mit grünem Schwanze. Rechts im Hintergrunde vor dem Schlosspark stolziren ein Pfau und ein Truthahn. Bez. oben halb links (verkleinert):

Leinwand; h. 0,77½; br, 0,94½. – 1741 durch von Kaiserling.

[416]

Stilleben mit Jagdgerät. 1303. (1600.) L 3.

Unter überhängendem Felsen liegen links vorn an Kisten und Körben neben einer Flinte und anderem Jagdgerät eine tote Ente und eine tote Taube. Darunter am Boden auf dem Rücken ein Stieglitz und ein Dompfaff; weiter links eine lose Feder. Bezeichnet unten in der Mitte. Doch ist nur noch M . d’H . . . deutlich zu lesen.

Leinwand; h. 0,72½; br. 0,81. – Als N. 2505 sicher 1740 durch Morel. Vergl. Inventar 8°, Fol. 267. – Also nicht durch Gotter, wie H. annahm.

Stilleben mit dem Eisvogel. 1304. (1284.) 7 c.

Auf einem Steintisch liegt rechts eine graubraune Decke. An ihr ein Eisvogel zwischen kleineren Vögeln. Falkenhauben und ein Rebhuhn hängen in der Mitte von der Decke herunter. U. i. d. M. die Inschrift: M . d . hondec . . .

Leinwand; h. 0,56; br. 0,47. – Inv. 1727, A 259 als „Ast“; dagegen im Inv. 1754, II 434, als Hondecoeter. Später, auch bei H., frageweise dem Evert van Aelst zugeschrieben. Es ist allerdings, wie einige andere Bilder des Meisters, Aelst-artig.

Vogelconcert. 1305. (1599.) K 2.

Rechts Waldrand, links Fernblick. In der Mitte auf kahlem Aste sitzt, von kleinen Vögeln umringt, ein aufgeschlagenes Notenheft vor sich, die Eule als Kapellmeister. Unten sind zahlreiche grössere Vögel als Zuhörer versammelt; nach links gewandt in der Mitte ein Hahn, ein Truthahn und ein Pfauenpaar, links vorn im Wasser Enten mit ihren Jungen.

Leinwand; h. 1,64; br. 2,14. – Nach H. durch Gotter; allein doch wohl schon Inv. 1722, B 990. Damals in Moritzburg. War später, bis 1854, im „Vorrat.“ Auf dem Notenblatt die Inschrift: „Elch Voogel simjt gelijk shij gebect is,“ d. h. jeder Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Johannes van Haensbergen.

Geb. zu Utrecht den 2. Jan. 1642, gest. im Haag den 10. Jan. 1705. Schüler des Corn. van Poelenburgh in Utrecht. Thätig bis 1668 in Utrecht, seit 1669 im Haag.

Die Verkündigung an die Hirten. 1306. (1670.) 9 b.

Links oben in goldenem Lichte ein Engelreigen, aus dem als Jüngling in rotem Gewande der Engel der Verkündigung hervorschwebt. Rechts unten stieben die Hirten erschreckt und geblendet auseinander. Vorn läuft einer von ihnen, halbnackt, den Kopf mit den Armen verdeckend, nach rechts davon. Bezeichnet halbrechts unten: I . V . H.

Eichenholz; h. 0,35½; br. 0,29. – Inventar 1722, A 603.

Die Anbetung der Hirten. 1307. (1671.) 9 b.

In einer Felsenhöhle, die sich links in’s Freie öffnet, liegt das Knäblein auf weissem Linnen in der Krippe. Rechts, ihm zuhaupt, kniet anbetend Maria, hinter welcher [417] Joseph sitzt. In der Mitte die anbetenden Hirten und Frauen. Oben auf Wolken ein Engelreigen. Bez. unten links; I . V . H.

Eichenholz; h. 0,36½; br. 0,29. – Inventar 1722, A 551.

Die Anbetung der Könige. 1308. (1672.) 9 b.

Rechts thront Maria, nach links gewandt, mit dem Knaben unter Ruinen. Hinter ihr drängen sich ihre Angehörigen. Von links sind die hl. drei Könige genaht. Die beiden weissen knieen bereits vor dem Kinde. Der schwarze steht noch hinter ihnen. Links eine reiche Berglandschaft; am Himmel darüber eine Engelglorie. Bez. l. u.: I . V . H.

Eichenholz; h. 0,37; br. 0,29. – Inv. Guarienti (vor 1753) N. 538 als Poelenburg, was jedoch schon von alter Hand in Haensbergen verbessert wurde. – Die Provenienzangabe bei H. konnten wir nicht bestätigen.

Die Himmelfahrt Mariae. 1309. (1673.) 9 c.

Gehoben und geschoben von Engeljünglingen, umflattert und umspielt von Engelknäblein und Engelköpfchen fährt Maria, von vorn gesehen, mit ausgebreiteten Armen durch braune Wolken in den blauen Himmel hinein. Unten links Ruinen zwischen Büschen, rechts ferne blaue Bergketten.

Kupfer; h. 0,37; br. 0,29½. – Inventar Guarienti (vor 1753) 537 als Poelenburg. Doch schon bei H. als Haensbergen.

Felsenlandschaft mit badenden Frauen. 1310. (1674.) 9 a.

Links im Mittelgrunde stürzt ein Fluss als Wasserfall herab und windet sich blau zum Vordergrund hervor. Im Mittelgrunde rechts eine Ruine zwischen Felsen. Im Flusse links zwei badende Frauen, rechts ihrer drei. Zwei andere am Ufer. Bezeichnet links am Felsen; H  . B.

Eichenholz; h. 0,21½; br. 0,26½. – Inventar 1754, II 134. – Schwerlich, wie H. annahm, schon im Inventar 1722.

Angeblich Jan Vorstermans.

Geb. um 1643 zu Bommel, gest. um 1699. Schüler des Herm. Saftleven in Utrecht. Maler von Rheinlandschaften. (Immerzeel. Kramm.)

Kleine Hügellandschaft. 1311. (1135.) 16 a.

Man blickt von der Schanze, die den Vordergrund einnimmt, auf’s graue Hügelland hinab. In der Mitte des Mittelgrundes die Dächer einer Ortschaft. Rechts vorn spricht ein fein gekleideter Herr, dessen Tracht auf die Zeit um 1700 deutet, mit zwei Damen.

Eichenholz; h. 0,15; br. 0,21½. – Zuerst im Katalog 1817 als Luc. Forstermann. Nach H. undeutlich „Vorstermans“ bezeichnet. Doch konnte diese Inschrift, auf der allein die Bestimmung des Meisters beruhen würde, nicht aufgefunden werden.

[418]

Gerard Hoet.

Geb. den 22. August 1648 zu Bommel, gest. den 2. December 1733 im Haag. Schüler des Warnar van Rijssen, der seinerseits ein Schüler Poelenburgh’s war. Thätig in Paris, in Brüssel, in Utrecht, wo er 1685 „overman“ der Malerschaft wurde und 1696 als Decan eine Akademie gründete. Seit 1714 im Haag.

Flora mit drei Knäblein. 1312. (1720.) 9 c.

In altem Gemäuer, dessen Bogen sich rechts in eine Berglandschaft öffnet, sitzt links eine halbnackte Frau. Sie hält in der Rechten einen Blumenstrauss, mit der Linken einen vor ihr knieenden nackten Knaben. Zwei andere Knaben halten Blumensträusse in den Händen. Angeblich bezeichnet: Hoet fe  . 1667.

Eichenholz; h. 0,27; br. 0,32. – Inventar 1722, A 733, als „unbekannt.“ – Doch als Hoet schon im Inventar 1754, 11 246. Die Bezeichnung ist indessen nicht mehr aufzufinden.

Matheus Wytmans.

Angeblich 1650 zu Gorkum geboren. Doch schon 1667 Mitglied der Utrechter Gilde. Angeblich gest. 1689. Schüler des H. Verschuring. Thätig zu Utrecht.

Die Lautenspielerin. 1313. (1726.) 9 a.

Kniestück. Hinter einem Steintisch, auf welchem ein rotes Tuch und eine Laute liegen, steht eine Dame in blauem Kleide mit gelber und roter Feder im Haar. Sie blickt in das Notenheft, welches sie vor sich hält. Bezeichnet unten links:

Eichenholz; h. 0,28½; br. 0,23. – Zuerst im Katalog von 1835. – Phot. Ges.

A. Marienhof.

Lebensumstände unbekannt. Er soll aus Gorkum stammen und in Utrecht 1677 noch gelebt haben.

Der Baumeister vor dem Herrscherpaare. 1314. (1128.) 51 b.

In einem Gemache, das sich links unten durch ein Bogenthor in’s Freie öffnet, thront rechts auf erhöhten Stufen am gedeckten Tische das Herrscherpaar. Neben der Herrscherin steht eine Frau im Federkopfputz. Der Herrscher wendet sich dem Mann im roten Mantel zu, welcher mit einem Zirkel in der Linken an den Stufen kniet. Rechts vorn sind Pagen am Weinkühler beschäftigt. Bezeichnet rechts in der Mitte:

Eichenholz; h. 0,48½; br. 0,64. – 1742 durch Riedel aus Prag.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gemeint ist Teil III
  2. Berichtigung siehe Nachträge Berichtigungen und Zusätze: Seite 406 am Rande zu N. 1266 lies 47 b statt 7 b.