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Stilleben mit Jagdgerät. 1303. (1600.) L 3.

Unter überhängendem Felsen liegen links vorn an Kisten und Körben neben einer Flinte und anderem Jagdgerät eine tote Ente und eine tote Taube. Darunter am Boden auf dem Rücken ein Stieglitz und ein Dompfaff; weiter links eine lose Feder. Bezeichnet unten in der Mitte. Doch ist nur noch M . d’H . . . deutlich zu lesen.

Leinwand; h. 0,72½; br. 0,81. – Als N. 2505 sicher 1740 durch Morel. Vergl. Inventar 8°, Fol. 267. – Also nicht durch Gotter, wie H. annahm.

Stilleben mit dem Eisvogel. 1304. (1284.) 7 c.

Auf einem Steintisch liegt rechts eine graubraune Decke. An ihr ein Eisvogel zwischen kleineren Vögeln. Falkenhauben und ein Rebhuhn hängen in der Mitte von der Decke herunter. U. i. d. M. die Inschrift: M . d . hondec . . .

Leinwand; h. 0,56; br. 0,47. – Inv. 1727, A 259 als „Ast“; dagegen im Inv. 1754, II 434, als Hondecoeter. Später, auch bei H., frageweise dem Evert van Aelst zugeschrieben. Es ist allerdings, wie einige andere Bilder des Meisters, Aelst-artig.

Vogelconcert. 1305. (1599.) K 2.

Rechts Waldrand, links Fernblick. In der Mitte auf kahlem Aste sitzt, von kleinen Vögeln umringt, ein aufgeschlagenes Notenheft vor sich, die Eule als Kapellmeister. Unten sind zahlreiche grössere Vögel als Zuhörer versammelt; nach links gewandt in der Mitte ein Hahn, ein Truthahn und ein Pfauenpaar, links vorn im Wasser Enten mit ihren Jungen.

Leinwand; h. 1,64; br. 2,14. – Nach H. durch Gotter; allein doch wohl schon Inv. 1722, B 990. Damals in Moritzburg. War später, bis 1854, im „Vorrat.“ Auf dem Notenblatt die Inschrift: „Elch Voogel simjt gelijk shij gebect is,“ d. h. jeder Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Johannes van Haensbergen.

Geb. zu Utrecht den 2. Jan. 1642, gest. im Haag den 10. Jan. 1705. Schüler des Corn. van Poelenburgh in Utrecht. Thätig bis 1668 in Utrecht, seit 1669 im Haag.

Die Verkündigung an die Hirten. 1306. (1670.) 9 b.

Links oben in goldenem Lichte ein Engelreigen, aus dem als Jüngling in rotem Gewande der Engel der Verkündigung hervorschwebt. Rechts unten stieben die Hirten erschreckt und geblendet auseinander. Vorn läuft einer von ihnen, halbnackt, den Kopf mit den Armen verdeckend, nach rechts davon. Bezeichnet halbrechts unten: I . V . H.

Eichenholz; h. 0,35½; br. 0,29. – Inventar 1722, A 603.

Die Anbetung der Hirten. 1307. (1671.) 9 b.

In einer Felsenhöhle, die sich links in’s Freie öffnet, liegt das Knäblein auf weissem Linnen in der Krippe. Rechts, ihm zuhaupt, kniet anbetend Maria, hinter welcher

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Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/448&oldid=- (Version vom 12.9.2023)