Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1869)

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Kleiner Briefkasten
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 4 bis 52
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1869
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Heft 4 Bearbeiten

[64] Frl. W. C. in G. Wir haben uns wohl gedacht, daß Sie gleich so vielen anderen Lesern und namentlich Leserinnen den Gedanken freudig begrüßen würden, und können Ihnen mittheilen, daß schon in der nächsten Nummer (5) der erste der Gutzkow’schen Literaturbriefe enthalten sein wird.

Herrn F. Würth in Omalca, Nebrasca. Ihre Mittheilung „Aus Nordamerika“ muß, aus Räumlichkeitsrücksichten, zu Ihrer anderweitigen Verfügung gestellt werden.


Heft 7 Bearbeiten

[112] S. B. in Rudolstadt. Wenn wir auch Ihrer Meinung nicht beistimmen können, da in der Gartenlaube auch dem Humor ein bescheidenes Plätzchen eingeräumt werden soll, so danken wir Ihnen doch für Ihre ebenso liebenswürdige wie uns ehrende Rüge. Beurtheilungen dieser Art, wenn sie mit so vieler Liebe und Anerkennung für die Gartenlaube ausgesprochen werden, können uns nicht wehe thun.

T. in Breslau. Der größere Artikel von Karl Vogt über die Iserlohner Höhle, mit Abbildung von Hoff in Düsseldorf, erscheint bestimmt in Nr. 9 und 10. D. Red.     

St. B. E. in G. Wenn Sie noch eine Zeitlang in Ihren stylistischen Versuchen fortfahren, werden Sie sich dicht neben dem Frosch placiren können.

Heft 9 Bearbeiten

[144] K. in L. Die Eckartsberger Broschüre polemisirt gegen die in der Gartenlaube abgedruckten Beiträge: Marlitt’s Alte Mamsell, Keil’s Brief an eine Gläubige und die Charakteristik Uhlich’s. Sie thut das – von ihrem frömmelnden Standpunkt aus – zwar mit einiger Umständlichkeit und nicht sehr glücklich, aber immerhin anständig und mit Umgehung aller gehässigen Persönlichkeiten, lediglich auf die Sache selbst eingehend. Wenn sie schließlich alle frommen Gläubigen zur Abschaffung der Gartenlaube auffordert, so wird es ihr freilich schmerzlich sein, erfahren zu müssen, daß trotz ihres Angstschreies die Auflage der verhaßten Zeitschrift seit Neujahr wieder um 30.000 Exemplare gewachsen ist und selbst diese Erhöhung der Auflage noch nicht ausreichen wird. Uebrigens ist dieser Eckartsberger Eiferer immerhin noch duldsamer als sein westphälischer katholischer College, der neulich in seinem Wochenblättchen eine Schmähung der Gartenlaube abdrucken ließ und geradezu mit den Worten schloß: Es wäre besser, es würde dem Redacteur Keil ein Stein an den Hals gehängt und er versenket in das Meer, wo es am tiefsten ist. – Freilich ein kurzer Proceß!

Th. H…n in B…n. Für die Gartenlaube in keiner Weise geeignet; schon der beabsichtigte Umfang des Aufsatzes wäre ein unüberwindliches Hinderniß. Auch als Brochüre für die Verlagshandlung nicht zu gebrauchen; das Interesse für Mexico hat sich in Deutschland nachgerade etwas erschöpft. Manuscript steht zu ihrer Verfügung.

Ein Abonnent in Frankfurt a. M. Die Anstalten, von denen Sie uns schreiben, sollen in ihrer Art allerdings großartig und umfänglich, aber, wie wir auf unsere Erkundigung hin aus bester Quelle erfahren, vom Geiste starrer Buchstabengläubigkeit geleitet und erfüllt sein. Aus diesem Grunde müssen wir auf eine Schilderung derselben in unserem Blatte verzichten.

M. in Dr. Es ist ihre eigene Schuld, wenn ihre Manuscripte ungelesen zurückgehen. Einer vielbeschäftigten Redaction kann unmöglich zugemuthet werden, unleserliche und vielfach corrigirte Handschriften mühsam zu entziffern. Schreiben Sie deutlich oder wenn Sie das selbst nicht vermögen – lassen Sie die Manuscripte von einem guten Copisten abschreiben. Wie viele Einsendungen werden nur der schlechten Handschrift wegen unbeachtet bei Seite gelegt!




Wiederholte, aber letzte Erklärung. Schon oftmals haben wir ausgesprochen und erklären hierdurch auf’s Neue, doch nun zum letzten Male, daß wir der „Gartenlaube“ auch fernerhin keine Prämien irgendwelcher Art beigeben werden, wie wir dies niemals gethan haben. Wenn einzelne Hauptagenten unseres Blattes dergleichen Prämien für eigene Rechnung beilegen, so hat die unterzeichnete Verlagshandlung nicht das Mindeste damit zu schaffen.

Die Verlagshandlung der „Gartenlaube“.

Heft 12 Bearbeiten

[192] R. in V. Was können und sollen wir dagegen thun? Es existiren bereits fünf Gartenlauben – eine musikalische, eine österreichische, eine amerikanische, eine Kinder- und eine Theater-Gartenlaube. Wir gönnen allen freie Bahn.

K. H. in Lpz. Das Geld ist sofort an den armen Mann abgesandt. Eine öffentliche Sammlung liegt nicht in der Absicht der Redaction.


Heft 13 Bearbeiten

[208] K. in Gotha. Ueber die bei Senff erschienene Gesammtausgabe der Schubert’schen Lieder können wir Sie einfach auf das Urtheil des bekannten Musikkritikers Otto Gumprecht verweisen. Sie ist, sagt er in der Nationalzeitung, von Julius Rietz genau revidirt, und zwar handelte es sich dabei nicht um ein inhaltloses Ehrenamt und einen klangvollen Namen mehr auf dem Titel, sondern um eine ernste und schwierige Arbeit, welche die Werke des größten deutschen Liedercomponisten gegenüber vielfältigem, durch die Eitelkeit der Sänger und die Willkür der Herausgeber ihnen zugefügten Unglimpf in ihr ursprüngliches Recht wieder einzusetzen hatte. In elf handlichen Octavbänden werden uns hier zweihundertfünfundzwanzig Gesänge geboten. Der Preis für die ganze Sammlung beträgt sechs Thaler, also vielleicht den fünften Theil der Summe, deren es ehedem zur Anschaffung bedurfte. Daß Schubert’s Lieder in dem musikalischen Hausschatz jeder deutschen Familie eine Stelle gebührt, daß sie selbst denen die reichste künstlerische Ausbeute gewähren, welche sie nur durch das Clavier sich vermitteln können, darüber brauchen wir kein Wort mehr zu verlieren. In der gesammten weiten Tonwelt giebt es nächst der Beethoven’schen Sonate nichts Anderes, was so traulich sich zum Einzelnen hinabneigt und so liebevoll Theil genommen an seiner Lust und an seinem Weh, wie diese Lyrik, welche in einer Fluth von Wohllaut Alles geoffenbart, was das menschliche Herz an Freude und Leid, an Liebe, Hoffnung und Sehnsucht zu fassen vermag.

Heft 18 Bearbeiten

[288] K. in L. Wenn es gilt, das Andenken eines treuen, redlichen Volksmannes, eines rastlosen Förderers der Volkswohlfahrt und eines unerschrockenen Rechtsverfechters – und als solchen haben die Leser der Gartenlaube aus Nr. 50 des vorigen Jahrgangs „Unsern Präsidenten“ kennen gelernt – auf die würdigste Weise der nachkommenden Generation zu erhalten, so haben die Vorsteher jener drei Berliner Vereine, in welchen Lette als Mitglied und Vorsitzender die segensreichste Thätigkeit entfaltete, sicherlich das Rechte gewählt. Der Centralverein für das Wohl der arbeitenden Classen, der Handwerkerverein und der Verein für Erwerbthätigkeit des weiblichen Geschlechts haben durch ihre Vertreter, unter welchen wir Namen wie Gneist, Franz Duncker und v. Holtzendorff finden, öffentlich zu Ehrengaben auffordern lassen, deren Betrag zu einem Lette-Stipendium für die Zwecke der genannten Vereine und der deutschen Pestalozzi-Stiftung verwendet werden soll. Insbesondere hat der Vereinsausschuß beschlossen, daß das Drittel der Lette-Stiftung, welches demselben zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts zufällt, dem Zwecke gewidmet sein soll: „durch darlehnsweise Unterstützung befähigte und bedürftige Mädchen oder Wittwen in den Stand zu setzen zur Begründung einer selbstständigen wirthschaftlichen Existenz.“ Wir bitten bei dieser Gelegenheit unsere Leser, „Unsern Präsidenten“ sich noch einmal vor Augen zu stellen, und wenn der Anblick ihre Herzen neu erwärmt hat, dann mögen sie zum Portemonnaie greifen und zu Lette’s und ihrer eigenen Ehre die rechte Hand nicht wissen lassen, was die linke thut.

H. in B. Wir haben das Preis-Lustspiel „Schach dem König“ von Schauffert nicht gesehen und können deshalb auch kein selbstständiges Urtheil darüber abgeben. Thatsache aber ist es, daß bei den vielen und wiederholten Aufführungen des Stückes das Publicum den gelungensten Scenen mit dem größten Interesse folgte, und – was sehr mitspricht – viel und herzlich gelacht hat. Dagegen ist das mit dem dritten Preise prämiirte Stück „Der Narr des Glückes“ von Ernst Wichert nach dem Urtheile aller Wiener Blätter überaus langweilig und deshalb auch gründlich durchgefallen. Die „Neue freie Presse“ hält dem Autor und dem Stücke eine vernichtende Leichenrede. – Auch Hans Hopfen’s „Aschenbrödel in Böhmen“ hat in Leipzig nicht angesprochen.

G. in B–n. Wie kommen Sie zu der sonderbaren Frage? Der Name des Redacteurs, der die Gartenlaube seit der am Weihnachtsfest 1852 erschienenen ersten Nummer bis heute stets geleitet und selbst redigirt hat, steht deutlich genug am Kopfe und Schlusse des Blattes! Was soll’s also mit den mysteriösen Andeutungen und Fragen, die uns ganz unverständlich sind?

M. in New-York. Der Abdruck des Marlitt’schen Romans: „Gisela“ in der New-Yorker Staatszeitung ist kein Nachdruck, da der Eigenthümer der genannten Zeitung die Erlaubniß zur Aufnahme in sein weit verbreitetes Blatt auf durchaus legalem Wege erlangt hat.

E. O. in D. (Rußland). Bedauern, von dem längern Roman „Die Auburn“ keinen Gebrauch machen zu können. Für unsere deutschen Leser hat der gewählte Stoff kein Interesse.

H. D. in J.U. in Ch.O. Gpke. in L. Die Frage ist schwer zu entscheiden. Die Verfasserin der Erzählung sowohl wie das Publicum legen die Betonung auf die zweite Silbe des Namens Gisela, wie das auch Petri in seinem Wörterbuch thut, Uhland, Wackernagel und Heyse dagegen streiten für Gisela, betonen also die erste Sylbe und lassen das e kurz erscheinen.

J. M. in S. Verfügen Sie über Ihre Kreidezeichnung, die Gartenlaube hat keine Verwendung dafür. Der Stoff, den Sie gewählt, besitzt nichts weniger als den Reiz der Neuheit, und textliche und illustrative Behandlung haben ihm auch keine fesselnde Seite abgewonnen.

F. L. in M. Was Sie uns brieflich klagen, hat einer unserer Mitarbeiter sehr poetisch in dem nachfolgenden Gedicht ausgedrückt:

Längst sank herab die Sommernacht,
Gelöscht sind alle Lichter;
Im monderhellten Zimmer wacht
Von Qual erfüllt der Dichter.
Sein Genius hat ihn geweiht:
Aus Schmerz und Nacht und Einsamkeit
Entströmen ewige Lieder!

Sie gehen in die Welt hinaus –
Sie wandern schon seit Jahren
In manche Hand, in manches Haus!
Er hat es oft erfahren,
Daß ihm ein Herz entgegenschlug,
Sein Bild im tiefsten Innern trug,
Und seine ewigen Lieder.

Das eine Herz, das er begehrt
Mit seinem Dichterherzen,
Das Bild, um das er sich verzehrt
In nie geträumten Schmerzen,
Um das ihm Muth und Leben bricht,
Das eine Herz gewann er nicht
Mit all’ seinen ewigen Liedern!

K. K. in O. Pater Roman, der Banzer Mönch und Jenaische Professor, dessen denkwürdiges Schicksal wir in Nr. 1 dieses Jahrgangs der Gartenlaube erzählten, ist noch nicht ganz von der Erde verschwunden: er lebt noch in einer Enkelin fort, welche selbst uns diese Nachricht schrieb. Schad’s Tochter Tullia war vermählt mit H. Iversen; sie folgte ihrem Vater schon 1838, zwei Jahre später der Gatte im Tode ihr nach. Beide hinterließen eine Waise, Anna, die, von der Hand der Wohlthätigkeit freundlich geschützt, seit Jahren als die glückliche Gattin Friedrichs von Postels, Inspectors am vierten Gymnasium in St. Petersburg, lebt.

Ihr wie zugleich Fr. K. K. in O. beantworten wir hiermit die Anfrage über Schad’s Selbstbiographie. Sie erschien zuerst 1803 in der Hennings’schen Buchhandlung in Erfurt unter dem Titel: „J. B. Schad’s, Doctors der Philosophie, ehemaligen Benedictiners zu Banz, Lebens- und Klostergeschichte, von ihm selbst beschrieben.“ – Ein zweiter Band dazu, 1804 erschienen, führt den besondern Titel: „Die Mönche am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, oder Gefahren des Staats und der Religion von Seiten des Mönchthums etc., von J. B. Schad.“ – Dasselbe Werk wurde dann noch einmal, 1828, zu Altenburg in drei Bänden gedruckt.

Heft 20 Bearbeiten

[320] G. B. in W…r. Gewiß wird die Gartenlaube auch Illustrationen aus dem großartigen Berliner Aquarium bringen, doch nicht vor Vollendung desselben, weil selbstverständlich erst nach dieser ein anschauliches Bild des Ganzen gewonnen werden kann.

B. in M. Sie kommen unserer Berichtigung zuvor; allerdings war es nur ein Druckfehler, wenn in unserem kleinen Artikel über das Wilhelmsthaler Schloss in Hessen (Nr. 16) gesagt wurde, die daselbst befindliche Schönheitsgalerie habe die Portraits der Damen von König Jerome’s Hof enthalten; es sollte vielmehr heißen: Damen am Hof und aus der Zeit des Landgrafen Wilhelm, des Erbauers des hübschen Rococoschlosses.

R. in S. Eine Einschaltung der Redaction, welcher die localen Verhältnisse so genau nicht bekannt sind, hat die Meinung erweckt, das in dem Artikel: „Aus der Welt jugendlicher Verbrecher“ (Nr. 10) angeführte Rettungshaus befinde sich in Rummelsburg. Das ist nicht der Fall. Der Verfasser fungirte früher an einem Berliner Rettungshause, ist aber gegenwärtig am großen Friedrichs-Waisenhause der Stadt Berlin zu Rummelsburg angestellt.

Heft 21 Bearbeiten

[336] Trotz alledem dem Verdienste seine Krone! – Wenn auch eine herbe Wahrheit in dem Spott liegt, mit welchem jüngst ein Amerikaner über den Eifer herfiel, mit dem die Deutschen auf die Ehre vieler Erfindungen pochten, zu deren Ausführung sie weder Muth noch Kraft gezeigt, weder Fähigkeit noch Mittel angewendet und die man erst im Ausland ausgeführt und dann dort aber auch sich zugeschrieben habe, so bleibt es doch eine Sache der Gerechtigkeit, das verborgene, verschollene oder absichtlich unterdrückte Verdienst solcher gerade wegen der gerügten großen deutschen Unterlassungssünden doppelt beklagenswerthen Männer, wenn auch noch so spät, noch zur Anerkennung zu bringen. Wir erhalten soeben eine neue Gelegenheit zu einer solchen Ehrenrettung. Wie uns Lehrer J. Kurtz in Ravensburg mittheilt, findet sich in einem zu Wien gedruckten „Dictionnaire“ zum Worte Luftball folgende (französisch geschriebene) Notiz, die wir hier deutsch folgen lassen: „Der Luftballon (globe ascendant) ist im Jahre 1666 von Herrn Lohmayer, Professor zu Rinteln, erfunden, welcher in einer Dissertation eine Schilderung und Abbildung dieser ‚Maschine‘ gab. Die Herren Montgolfier haben diese Erfindung reproducirt, und sie ist dann in Wien, Berlin und anderen Städten Deutschlands nachgeahmt worden.“ –

Die hier citirte Dissertation ist vielleicht nur in wenigen Exemplaren über das Weichbild der ehemaligen Universitätsstadt Rinteln hinausgekommen. Wenn bei der Aufhebung dieser Hochschule (durch die Westphälische Regierung, 1810) die Universitäts-Bibliothek an das Gymnasium übergegangen ist, so ist sicherlich dort das werthvolle Schriftstück zu finden, welches beweist, daß nicht erst von den Engländern Cavendish und Black, sondern gerade hundert Jahre früher von einem deutschen Gelehrten die Lehre von leichteren Luftarten und verdünnter atmosphärischer Luft aufgestellt wurde, welche letztere noch abermals weit früher schon von all’ den Kindern benutzt worden ist, die je eine Seifenblase in die Luft haben steigen lassen. F. H.     



Heft 24 Bearbeiten

[384] R. v. W. in Berlin. Sie haben Recht und wir danken Ihnen für den freundlichen Wink hinsichtlich des Versehens, das sich in den Artikel „Aus der Rumpelkammer des modernen Aberglaubens“ eingeschlichen hat. Hinter dem Satze der letzten Spalte (S. 331) des Artikels: „Die Art der Anwendung dieser Grundsätze mögen zum Schluß einige Beispiele erläutern“ – fehlt jedoch Nichts, sondern die drei folgenden Sätze sind nur falsch gestellt (verhoben), indem der erste Satz („Wie steht es etc.“) den letztm bilden muß. Dieser Verhebungsfehler ist in einer Anzahl von Exemplaren übersehen worden und ein solches auch in Ihre Hand gekommen.

Heft 28 Bearbeiten

[448] K. L. in M. Von den bis jetzt in die Oeffentlichkeit gekommenen Abbildungen des Berliner Aquariums können wir Ihnen nur die in der Weber’schen Illustrirten Zeitung erschienenen empfehlen. Sie zeichnen sich ebensowohl durch geschickte Aufnahme wie durch vortreffliche xylographische Ausführung vor allen übrigen aus. Wie wir hören, haben wir zunächst noch ein größeres Bild: „das Innere der Bassins mit ihren Bewohnern“ zu erwarten.

B. in Wesel. Nicht angenommen und das Manuskript vernichtet.

Ein Verehrer der czechischen Bomben. Die czechische Uebersetzung der „Alten Mamsell“ von Marlitt ist allerdings eine berechtigte.

Heft 33 Bearbeiten

[528] M. R. D. zu M. Besten Dank, verehrter Landsmann, für die Benachrichtigung. Also auch in Holland blüht der literarische Diebstahl! Sie verbinden uns sehr, wenn Sie sich bemühen wollen, uns eine Liste derjenigen holländischen Zeitschriften zu verschaffen, welche die Novellen der Gartenlaube ohne Weiteres als holländische Originalarbeiten bringen und so an Verfasser und Verleger des deutschen Werks zugleich zu Spitzbuben werden. Wir werden diese journalistischen Strauchritter Mann für Mann an den Pranger marschiren lassen und dafür sorgen, daß auch ein holländischer Pranger darunter sei.

Heft 36 Bearbeiten

[576] Frau E. T. in P-g. Das bereits früher empfohlene Pensionat für junge Damen der Frau Dr. Beta in Berlin, deren Adresse Sie verloren haben, ist noch Königgrätzerstraße 48. Auf Meldung erhalten Sie genaue Auskunft.

A. H. in Saarbrücken. Ihren Wünschen wird am besten entsprochen sein durch Becker’s Weltgeschichte, 8., bis auf die Gegenwart fortgeführte Ausgabe. Herausgegeben von Adolf Schmidt. 18 Bde. Leipzig, Duncker und Humblot.

A. H. in Cbg. Schreiben Sie uns sofort das Nähere, wir glauben Ihnen den Verkauf verbürgen zu können.

Heft 37 Bearbeiten

[592] Herrn V. in Berlin. Versuchen Sie es mit Amthor's Tiroler-Führer, welchen wir in Nr. 33 des vorigen Jahrgangs der Gartenlaube unseren Lesern empfohlen haben; derselbe ist soeben in zweiter und, wie der Verfasser besonders betont, „verbesserter und vermehrter“ Auflage erschienen.

H. Gry. in Wien. Ihr Brief mit dem Dankschreiben ist sofort an die Verfasserin der „Gisela“ befördert und dort freundlich aufgenommen worden.


Heft 40 Bearbeiten

[642] A. G. P. in Dr. Vollkommen mit Ihnen darin übereinstimmend, daß Zeitangaben von geschichtlicher Bedeutung stets gewissenhaft genau gegeben werden müssen, berichtigen wir gern die in Nr. 38 S. 603 der Gartenlaube enthaltenen Todesnachrichten dahin, daß Zschokke am 27. Juni 1848 und Wessenberg am 9. August 1860 gestorben ist.

An F. S. in Bamberg. Friedrich Gerstäcker ist jetzt nach Braunschweig übergesiedelt, bittet aber inständig ihn mit Privatanfragen über Auswanderung zu verschonen – er ist nicht im Stande die einzelnen Briefe alle zu beantworten.

K. in W. Die „Thüringer Geschichten“ von E. Marlitt, die beiden in der Gartenlaube abgedeckten Erzählungen: „Die zwölf Apostel“ und „Blaubart“ enthaltend, erscheinen in circa 8–10 Tagen.


Heft 45 Bearbeiten

[722] Redaction des Sächs. Gzblts. in S. Die Angriffe auf Mazzini und Fräulein Ludmilla Assing in Nr. 81 Ihres Blattes sind ungerecht. Abgesehen davon, daß Mazzini nirgends den Tyrannenmord gepredigt hat (und es würde Ihnen schwer fallen, in seinen Schriften irgend eine Stelle zu finden, welche dies thäte), ist er gelegentlich des Tibaldi’schen Attentats in contumaciam verurtheilt worden, obgleich gar keine Beweise gegen ihn vorlagen und lediglich durch die Willkürlichkeit der vom persönlichen Haß des Kaisers gegen ihn beeinflußten französischen Gerichte. Auch Orsini handelte allein aus eigenem Antrieb; noch mehr, er war gerade zu jener Zeit mit Mazzini gespannt, und aus seinen eigenen, italienisch und englisch gedruckten Memoiren geht zur Genüge hervor, daß sein Attentat mit Mazzini gar nichts zu thun hatte. Dieser aber – und das wissen Alle, die mit der Geschichte Italiens vertraut sind – war es, der die italienische Freiheitsbewegung organisirte. Garibaldi ist nur als deren ausführender Arm zu betrachten; Cavour aber war es, der ihr im ersten Anfange auf jede Weise entgegenwirkte und die Sache erst guthieß, als der Sieg gesichert war und er die Früchte pflücken konnte.

S. H. in Dresden. Materialismus? Lieber Herr, das ist ein heikles Thema, das uns, wollen wir wahr und consequent schreiben, zweifellos mit der heiligen Hermandad in Conflict bringen muß. Doch soll schon nächstens Ihren Wünschen genügt werden, vorläufig empfehlen wir Ihnen als Vorstudium das Capitel: „Geist und Seele“ in Bock’s Buch vom gesunden und kranken Menschen. Achte Auflage, Seite 215 ff. In klarer, allgemein verständlicher und überzeugender Weise schildert der bekannte Verfasser in diesen Blättern die Functionen des Gehirns und setzt namentlich die Begriffe Geist und Seele, die so oft falsch aufgefaßt oder verwechselt werden, in prägnanter und geistreicher Fassung auseinander. Sie werden darin bestätigt finden, daß mit Geist die Arbeit des Gehirns und mit Seele nur die den Stoffwechsel unterhaltende Ursache, d. h. das den Stoffwechsel bedingende eigenthümliche Zusammen- und Aufeinanderwirken der organischen Stoffe in einem Organismus zu bezeichnen ist.

O. C. in P. Dieser „Fluch“ bringt Ihnen noch keinen Segen in’s Haus – wir bedauern die Arbeit ablehnen zu müssen.

Rsk. in Smithsfield, Cape of Good Hope. Wir freuen uns, in so weiter Ferne so treue Leser unseres Blattes zu finden. Ihre Beiträge sind willkommen.

B. F. in K. Von Auerbach’s „Barfüßele“, illustrirt von Vautier, sind bereits 2 Lieferungen erschienen, und heute bereits in Tausenden von Exemplaren verbreitet. Verlassen Sie sich darauf, daß dieses Prachtbuch noch vor Weihnachten complet in Ihren Händen sein wird.

P. R. in New-York. Der diplomatische Verkehr Preußens mit Oesterreich und den süddeutschen Staaten wird ausschließlich in deutscher Sprache geführt, mit allen übrigen Staaten, die Schweiz gelegentlich ausgenommen, nur französisch. Während der sogenannten neuen Aera (unter dem liberalen Ministerium, das der Prinzregent berufen) wurde auch nach dem Auslande Alles ausschließlich deutsch geschrieben, jetzt aber wieder französisch.

Heft 46 Bearbeiten

[738] Herrn L. in Dresden. Der Umstand, daß die angekündigte Erzählung von Herman Schmid „Die Türken in München“ den laufenden Jahrgang weit überschritten hätte, machte uns den Abdruck derselben in diesem Jahre unmöglich. Wir freuen uns, daß wir Ihnen als vollgültigen Ersatz die heute beginnende Erzählung bieten und Ihren Wunsch, nach so langem Stillschweigen des geschätzten Verfassers wieder eine Arbeit aus seiner Feder zu erhalten, auf diese Weise erfüllen können.

Heft 47 Bearbeiten

[754] Dem Leser der Gartenlaube aus Dortmund herzlichen Dank für seine reiche Gabe.

Im Namen von fünf armen Schnitzlehrlingen
Hochachtungsvollst Michael Sachs     
.

     Partenkirchen im October 1869.

R. J. in M. Sehr gern geben wir Ihnen die Erlaubniß, den Artikel „Der Wunderglaube in Paris von Ludwig Kalisch“ in Ihrem Blatte, selbstverständlich mit Angabe der Quelle, nachzudrucken. Derselbe Artikel ist übrigens in einer hebräischen Uebersetzung und mir einer sehr belobenden Anmerkung seitens der Redaction bereits in einer Odessaer Zeitung erschienen.


Heft 48 Bearbeiten

[770] Wilhelmine P. Berlin. Ihre Wette ist gewonnen, wenn Sie nach den Regeln der Metrik die Strophe oder Stanze je aus einer bestimmten Anzahl von Versen bestehen lassen; dagegen hat die Gewohnheit bei Gesangliedern den aus mehreren Reimzeilen bestehenden Verssatz oder das Gesetzlein ebenfalls kurzweg als Vers bezeichnet, und zwar in kirchlichen wie in weltlichen Liederbüchern. Es lebt noch Mancher, der sich bei feierlichen Commersen oder Festessen mit Festliedern zu der Ankündigung hinreißen ließ: „Die Musik spielt den ersten Vers vor!“

Ein ungelehrter Laie fragt an, warum der protestantische und deutsche Theolog Tischendorf seine Sinai-Bibel nicht seiner Kirche und seinem Vaterland erhalten, sondern der russischen Krone griechischer Confession zugewendet habe. Der Laie hat davon gehört, daß in diesem Bibel-Original jener vielberufene Nachsatz: „Und wer nicht glaubet, der soll verdammt werden“ nicht enthalten sei, und verspräche sich gern gerade davon sehr viel für so manche Gemeinde, die jetzt von orthodoxen und pietistischen Predigern auf die Dauer Unerträgliches mit anhören müsse.


Heft 52 Bearbeiten

[834] B. A. aus K… „Ist Weiß und Schwarz eine Farbe?“ Nach dem im gewöhnlichen Leben wie auch in der Kunst herrschenden Sprachgebrauche ist sowohl Weiß als Schwarz eine Farbe. In der Physik setzt man allerdings bei der Besprechung der Zerlegung des Sonnenlichts in verschiedene Farben diese letzteren in Gegensatz zu dem weißen Sonnenlichte, und sowohl Weiß, als die Gesammtheit aller Farben, in welche das Sonnenlicht durch ein Prisma zerlegt wird, wie auch Schwarz, als die Abwesenheit jeden Lichtes, zählt dann nicht mehr zu den Farben. Es ist aber kein Grund vorhanden diese für ihren Zweck ganz gute Bezeichnungsweise allgemein einzuführen und man darf daher sowohl Weiß wie Schwarz unbedenklich als Farbe bezeichnen.

J. B. in M. a. Rh. „Hat die Rotation der Erde Einfluß auf Meeresströmungen oder ist erstere vielmehr einer der Urheber jener Erscheinung?“ Letzteres ist der Fall. Durch die Rotation der Erde wird eine allgemeine Strömung des Meereswassers in der Nähe des Aequators in der Richtung von Ost nach West, entgegen der Rotationsrichtung der Erde, bewirkt. Diese Aequatorialströmung ist sowohl im Atlantischen, als im Stillen Ocean vorhanden. Die Rotation der Erde bewirkt ferner, daß die nach den Polen hin fließenden Ströme warmen Wassers, wie der Golfstrom und der Japanesische Strom (Kuro Siwo), immer mehr und mehr nach Osten abgelenkt werden, je näher sie dem Pole kommen.

X. „Hat der europäische Continent außer Island und Grönland im Laufe der Jahre in seinen klimatischen Verhältnissen Veränderungen durch die Veränderung oder Erkaltung der Meeresströmungen erlitten?“ Die ehemalige Vergletscherung eines großen Theiles des europäischen Continents, die sogenannte Eiszeit, erklärt sich wahrscheinlich durch die frühere Abwesenheit des Golfstromes, der erst nach dem Emportreten Centralamerikas über den Meeresspiegel seinen jetzigen Lauf erhielt und welcher jetzt Nordeuropa ein weit wärmeres Klima verleiht, als der geographischen Breite entspricht. In historischer Zeit sind in Europa keine bedeutenderen klimatischen Veränderungen constatirt.

Thekla, H. A. S., A. W., G. B. in M., A. V. etc. etc.! Es geht in die Dutzende! Namen sollen sie nicht nennen, all’ die, wie das Veilchen im Verborgenen, aufblühenden männlichen und weiblichen Lyriker, welche in rührendster Bescheidenheit von uns über „den eigentlichen Werth“ ihrer Gedichte belehrt sein wollen. Alle, aber ohne Ausnahme, sind in den Kreisen ihrer Freunde, Verwandten oder Gönner ermuntert worden, die vielversprechenden Erstlinge ihrer Muse der Gartenlaube anzuvertrauen, und zagend senden sie eine reiche Auswahl in der schüchtern angedeuteten Hoffnung, daß wenigstens Einiges davon vor dem grausamen Ende im unersättlichen Redactionspapierkorb sicher zu sein verdienen möge.

All’ diese vielen Dutzende von Hoffnungen muß die Redaction mit Einem Schlage vernichten, und zwar aus Pflicht und Gewissen.

Wir wollen das geschäftlich Unthunliche der Zumuthung unserer angehenden Lyriker nur kurz berühren, denn jedem Einzelnen müssen ja sofort die Fragen bedenklich werden: Wo soll eine an sich schon vielbeschäftigte Redaction die Zeit hernehmen, so viele Gedichte zu lesen und brieflich zu beurtheilen, – wo die Gartenlaube den Raum, auch nur den zwanzigsten Theil derselben abzudrucken, – und wo die Leser die Geduld, sich so viele Verse gefallen zu lassen? – Wichtiger ist der Einfluß, welchen die Gewährung ihrer Bitte auf die jungen Versucher selbst üben könnte: die Lyrik ist der gefährlichste Werber für das literarische Proletariat, das trotz aller Gehässigkeit des Begriffs doch einmal nicht wegzuleugnen ist und so manche Familiennoth in sich birgt, die um so bitterer empfunden wird, auf je höherer Bildungsstufe diejenigen stehen, deren Leben sie mit den alltäglichsten Sorgen verdüstert. – Einige gelungene Gedichte sind nur zu leicht geeignet, ein junges Talent zum Gegenstand der Bewunderung seiner nächsten Umgebung zu machen; der Dichterruf ist so verlockend; es freuen sich so Viele, einen Dichter „den Ihren“ nennen zu können – und das strenge ehrliche Urtheil tritt so selten zu rechter Zeit der Verirrung eines Lebenslaufs entgegen. Erst wenn’s zu spät ist, merkt der Verführte, daß sein Pegasus nicht zu den Preisrennern gehört, welchen die goldenen Becher zufallen, sondern daß er beim großen Schwarm zurückbleibt, der um’s tägliche Brod rennt. Bei einem Mädchen macht möglicherweise eine Heirath das Versehen wieder gut, der junge Mann bedarf ungewöhnlicher Spannkraft zu dem Entschluß, die zu schwache Leier an die Wand zu werfen und ein praktischeres Instrument dafür zu ergreifen.

Solches Unheil können ein paar gelungene und in einem öffentlichen Blatte abgedruckte Gedichte anrichten! Das ist’s, was es uns zur Gewissenspflicht macht, mit der jungen Lyrik nicht zu schön zu thun, auch wenn sie ‚gar nicht Uebles‘ leisten sollte. Es liegt daher etwas Beruhigendes für eine Redaction in der Verbindung mit älteren, bereits bewährten Dichtern, an deren Schicksal nichts mehr zu ändern ist.

Alle, welche in Obigem Beziehung zu sich finden, ersuchen wir um freundliche Beherzigung desselben zu ihrem Besten und zu dem unsern.


Anmerkungen (Wikisource)