BLKÖ:Canova, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 251. (Quelle) | |||
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[1] zu Venedig, auf dem Campo Rusolo, wo die S. Galluskirche steht, im Hause Francesconi, über dessen Thore auf einer Tafel von carrarischem Marmor dieser Umstand eingemeißelt ist). Sein Vater Pietro und sein Großvater Pasino waren auch Bildhauer, welche vieles für die Kirchen und Friedhöfe der nächsten Umgebung arbeiteten. Als C. drei Jahre zählte, verlor er seinen Vater. Seine Mutter, Angela Zardo, vermälte sich wieder, Antonio blieb demnach unter der Obhut seines Großvaters und seiner Muhme von Vaters Seite, Katharina Ceccato. Des Großvaters rauhe Gemüthsart bereitete dem Enkel manche bittere Stunde und unter Kümmernissen verging Antonio’s Jugend. Die ersten Elemente seiner Kunst lernte er unter des Großvaters Anleitung. Ein Löwe aus Butter, den Antonio, damals 12 Jahre, für den Tafelaufsatz seines Gutsherrn Giov. Falieri zu Pedrazzi modellirte, lenkte des Letztern Aufmerksamkeit auf den Knaben und Antonio kam zu Guiseppe Bernardi, gewöhnlich Toretti genannt, in die Lehre, dem er später auch nach Venedig folgte. Dort konnte sich C. in des Commendatore Farsetti Gallerie von Gypsabgüssen (gegenwärtig ist in diesem Palazzo am Canal grande der Sitz des Municipiums) in seiner Kunst ausbilden. Gleich Mich. Angelo arbeitete C., der das Netz nur vom Hörensagen kannte, die Gestalten aus dem rohen Blocke nach dem Augenmaße heraus, und sie gelangen ihm. Die hundert Zechinen für die Gruppe „Daedalus und Ikarus“ sollten sein Verlangen Rom zu sehen stillen (1779); sein Mäcen Falieri empfahl [252] ihn dem venetianischen Botschafter Zuliani, der sich zu dem jungen Künstler bald hingezogen fühlte. Die von Venedig nach Rom gebrachte Gruppe Canova’s: „Daedalus und Ikarus“ zog zuerst die Aufmerksamkeit der Künstler u. Kunstfreunde auf sich; noch mehr aber eine Statue des „Theseus“, die allgemeine Bewunderung erregte (1781). Gavin Hamilton näherte sich dem Künstler, der an der Seite dieses ausgezeichneten Kunstkenners viel lernte. Um die Statue des „Aeskulap“ in Venedig zu beendigen, reiste C. wieder nach der Lagunenstadt ab, eilte aber nach deren Vollendung nach Rom zurück, das er von dieser Zeit als seine zweite Heimat ansah. Durch Zuliani’s Verwendung erhielt C. vom venetianischen Senat mit Decret vom 2. Dec. 1781 eine Pension von 300 Ducaten auf 3 Jahre zugesichert, so daß er ohne Sorge der Ausbildung seiner Kunst leben konnte. Seinen Umgang bildeten Hamilton und Volpato; bei letzterem wirkte dessen Tochter Domenica, später Raphael Morghens Frau, auf Canova wesentlich ein. Der von Volpato selbst gewünschte Bund kam nicht zu Stande; ob Domenica, ob Antonio die Ursache der Trennung gewesen, ist bei getheilten Meinungen nicht zu ermitteln. Diese Episode aus C.’s Leben ist später von den Franzosen novellistisch behandelt worden und in dieser Version in’s Publicum übergegangen. Volpato mit der Ausführung eines für den Papst Clemens XIV. zu errichtenden Monumentes beauftragt, übertrug diese Arbeit an C., dessen „Theseus“ eben erst großes Aufsehen erregt hatte. Noch war C. mit der Ausführung dieses Monumentes beschäftigt, als er schon den Auftrag erhielt, das Mausoleum des Papst Clemens XIII. zu verfertigen. Canova, so zu sagen erst Anfänger, hatte, indem er Aufträge zu Werken solcher Bedeutung bekam, das Glück, welches Künstler von größtem Rufe nur in den spätesten Lebensjahren erreichen. Neben diesen bestellten Arbeiten beschäftigte sich C. viel mit antiken Studien (siehe unter den Werken Canova’s die J. 1790–93) und um sich in den Geist der Antike einzuarbeiten, ließ er sich Plutarch’s Lebensbeschreibungen, später den Cesarotti’schen Homer vorlesen, wozu sich bald sehr ausgezeichnete Männer erboten. Den Anstrengungen solcher Arbeiten erlag aber sein ohnehin schwächlicher Körper und in der schweren Krankheit, von der er befallen worden, pflegten ihn Antonio d’Este, eine echte biedere Künstlerseele und die Ravenneserin Luigia Giulij, Gattin Girolamo Giulij’s. Genesen besuchte C. seine Heimat. Damals übertrug ihm der Senat von Venedig das Monument Ang. Emo’s, wofür ihm derselbe, als es vollendet war, eine lebenslängliche Pension anwies und eine Denkmünze zu seinen Ehren prägen ließ. Unter mannigfachen Arbeiten, Studien der Antike u. d. m. vergingen die Jahre, als im J. 1796 Monsignore Priuli von C. einen Gegenstand aus dem christlichen Bilderkreis dargestellt wünschte, und C. gewissermaßen ein neues Gebiet in seiner Kunst betrat, welches ihm jedoch nicht zuzusagen schien, denn C. vollendete nur wenige Arbeiten dieser Art. Noch einige plastische Werke, unter andern eine „Hebe“ und ein „Amor“ fallen in diese Periode, als er sich zur Malerei hingezogen fühlte und statt zu meißeln malte. Da begannen die Tage der Revolution in Rom, Künstler und Kunstfreunde flohen aus der’ Stadt. Canova bewährte in dieser verhängnißvollen Zeit seinen rein menschlichen Sinn, half, sorgte für die Waisen und Witwen, unterstützte die Nothleidenden, bis ihm die organisirte Anarchie sein ferneres Bleiben verleidete und er es am 12. Mai 1798, als die Anarchie den Gipfelpunct [253] erreicht hatte, verließ. Vorerst zog er in seine Heimat, im Kreise der Seinen sich behaglich fühlend; dann holte ihn der römische Senator, Fürst Rezzonico, zu einer Reise nach Deutschland ab (1798). In Wien wurde C. festlich empfangen. Da Venedig österreichisch geworden, übernahm man in Wien auch die Auszahlung der lebenslänglichen Pension, doch mußte C. die Studiendirection der österreichischen Pensionäre in Rom übernehmen. Auf seiner Rückkehr besuchte C. noch einmal seinen Geburtsort, und als Pius VII. den päpstlichen Stuhl bestiegen, eilte auch C. nach Rom, wo sein Freund Ant. d’Este sein Eigenthum in verhängnißvoller Zeit geschützt hatte. Nun nahm er das berühmte, in Wien bestellte Werk, das jetzt in der dortigen Augustinerkirche steht: „Das Grabdenkmal der Erzherzogin Christine“, in Angriff. Papst Pius VII., der den Künstler persönlich kennen gelernt, wendete ihm sein Wohlwollen zu, ernannte ihn zum Oberaufseher des Departements der schönen Künste für den Kirchenstaat, welche Würde, so lange C. lebte, aus keinen andern übertragen werden konnte. In dieser Eigenschaft konnte C. viel nützen und traf Maßregeln, welche die Kunst nach den verschiedensten Richtungen hin, durch Ankäufe von Sammlungen, Ausgrabungen, Restaurationen u. d. m. förderte. Einer Aufforderung Napoleons , nach Paris; n kommen, wo der erste Consul für den Künstler eine Arbeit bestimmt hatte, leistete C. erst auf des Papstes dringendes Zureden Folge. Der Consul hatte durch eigenhändige Beglaubigungen den Künstler der Untersuchung an den Mauthämtern überhoben. Der Empfang Canova’s von Seite Napoleons war sehr huldvoll. Fünf Tage saß ihm Napoleon und Canova schuf jene Büste, welche wohl die ähnlichste dieses Cäsars der Neuzeit ist. Bei seinen Unterredungen mit Napoleon beklagte C. die Verschleppung der alten Kunstwerke vom heimischen Boden vor jenem, der sie angeordnet. Canova’s Aufenthalt in Paris war eine Reihe von Festen, und ein Gleiches bei seiner Rückkehr in den Städten, die er passirte, der Fall. Nun drängten sich die Arbeiten. C. war von des Heros eigenthümlicher Weise tief ergriffen, ja enthusiasmirt worden und ging mit Liebe an das Colossalbild desselben (Vergl. darüber die Geschichte der einzelnen Kunstwerke in den Quellen). Nach Vollendung der Statue Bonaparte’s nahm C. das Mausoleum der Erzherzogin Christine wieder vor und vollendete dieses (1805). Mehrere Kenotaphien und Denkmäler fallen in diese Zeit, in welcher der Künstler von den Zeitereignissen sehr verstimmt war. Als Presidente perpetuo delle dette scuole del nudo, wozu der Papst ihn ernannt, wirkte C. auch für künstlerische Zwecke. Als nun Rom Hauptstadt einer französischen Provinz geworden, wurde C. französischer Seits in die Commission der Künste berufen, er aber, der alle Plünderungen u. Erpressungen der Franzosen nicht gut heißen wollte, und sie in dieser Stellung hätte gutheißen müssen, verweigerte energisch die Annahme, u. die Direction der Sammlungen übernahm er nur unter der Bedingung, daß nichts mehr von dort entfremdet werde, ja verweigerte, um seine Unabhängigkeit zu bewahren, allen Gehalt. Ein Decret vom 1. August 1809 ernannte ihn zum Mitglied des Senates von Frankreich, auch diese Ernennung schlug C. entschieden aus, und als ihn der Kaiser Napoleon aufforderte, sich in Paris niederzulassen (1810), lehnte C. diese Aufforderung in einer Antwort an den Generalintendanten Napoleons in einer Weise ab, welche das herrlichste Zeugniß der Seelengroße dieses seltenen Mannes gibt. Wohl aber begab er sich nach Paris, um die Büste der Kaiserin zu beginnen, traf am 11. Oct. [254] 1810 in Fontainebleau ein und wurde schon am nächsten Tage von Duroc dem Kaiser vorgeführt. Auch Napoleons Anreden, in Paris zu bleiben, blieb fruchtlos. Am 15. Oct. begann C. das Modell der Kaiserin. Am 10. Nov. 1810 war die Büste Maria Louisens meisterhaft in Gyps ausgegossen und erweckte allgemeine Bewunderung. Wieder drang Napoleon in ihn, in Paris zu bleiben. C. blieb unbeugsam, und mit einem „andate come volete“ fügte sich der sonst unbeugsame Cäsar. Alle Anliegen aber, die C. im Interesse der Kunst vorgebracht, waren bewilligt: 1) der Akademie in Rom ein eigenes Gebäude; 2) 25,000 Francs jährlich zu ihrer Verwendung; 75,000 Fr. jährl. Einkommen zur Herstellung der alten Denkmäler; 3) 200,000 Francs zu Nachgrabungen; 100,000 Francs zur Aufmunterung der Künstler. Bei seiner Rückkehr wurden C. Huldigungen über Huldigungen erwiesen, doch ein trauriges Ereigniß sollte sie trüben. Luiga Giulij, die C.’s Hauswesen seit Jahren geleitet, war an den Folgen einer längst sie zerstörenden Verzehrung gestorben, und dieser Verlust ging C. so nahe, daß er selbst gefährlich erkrankte; nur die Pflege seines Bruders und die Tröstungen des Monsignor Nicolai hielten ihn aufrecht. Genesen ging er wieder an die Arbeit und an die Ausführung der Concordiastatue mit Maria Louisens Porträt (1811), des kolossalen Pferdes für einen reitenden Napoleon, an die Vollendung der seit Jahren begonnenen „Theseus-Gruppe“ und der kolossalen Statue der „Religion“, viele kleinere Arbeiten nicht gerechnet. Seine Hinneigung zu archäologischen Studien, die sich auch in seiner Wahl antiker Stoffe kundgab, erhielt nun noch mehr Nahrung, als er 1812 zum Präsidenten der 1811 erneuerten Academia archeologica ernannt worden, deren Bestrebungen er auf das Eifrigste selbst aus eigenen Mitteln förderte. – In dem damaligen Wechsel der Zeitereignisse brachte jeder Tag neue Situationen. Murat hatte sich von Napoleon losgesagt und Rom besetzt. Durch Auszeichnungen suchte er alles zu gewinnen. Auch dem Künstler Canova trug Murats Generalintendant Macedonio Ehrenstellen aller Art in seines Herrn Namen an. Aber Canova bewahrte die Fleckenlosigkeit seines Charakters, die ihn auf gleiche Höhe wie seine Künstlerschaft stellt; er schlug alles aus, u. was er erwarb, erwarb er nur zum Nutzen der Künste. Als aber am 24. Mai 1814 Pius VII. nach Rom zurückkehrte, erwirkte C. manche Maßregel, welche die damals in der Verwirrung der Verhältnisse so leicht mögliche Verschleppung von Kunstwerken verhinderte. Am glänzendsten waren aber seine Erfolge, als er als Abgesandter des Papstes am 28. August 1815 blos von seinem Bruder begleitet in Paris eintraf, Roms Interessen zu vertreten und die aus Rom nach Frankreich geschleppten Kunstschätze zurückzufordern. Von allen Seiten mit seinem gerechten Ansuchen – ja selbst vom allerchristlichsten Könige – abgewiesen, war es Oesterreich und namentlich Fürst Metternich, der sich der Angelegenheit so energisch annahm, daß C. unter österreichischer und preuß. Bedeckung die römischen Kunstwerke aus den Sälen des Louvre holen konnte. Obgleich sich C. bei der ganzen Angelegenheit mit der größten Mäßigung benahm, die Kunstschätze, welche in die Kirchen Frankreichs gekommen waren und alles, was im königlichen Palaste sich befand, dort zurückließ, so konnte doch Frankreich dieß dem Künstler nie vergeben und die Rancune des französischen Volkes hat sich im abgeschmackten Witzworte eines Ministers, der Canova statt Ambasciatore del S. Padre dessen Emballatore nannte, bis auf den heutigen Tag erhalten. In der Wegschaffung der Kunstwerke, die in sechs Tagen vollendet war, hatte ihn sein mittlerweile [255] eingetroffener Freund Ant. d’Este unterstützt, und die englische Regierung ihm zu diesem Behufe aus eigenem Antriebe die Summe von 100,000 Francs überwiesen und später zur Wiederaufstellung der Kunstschätze in Rom eine gleich große Summe hinzugefügt. Um dem Prinz-Regenten Englands dafür seinen Dank abzustatten, begab sich C. (im November 1815) nach London, wo sein Empfang eben so huldreich als festlich ausfiel. In gleicher Weise fand seine Rückkehr nach Rom Statt. Rom ehrte den Künstler durch Einschreibung in’s goldene Buch, durch Ertheilung des Marquisats und eine Jahrespension von 3000 Scudi. Diese letzte verwendete C. in folgender Weise: Er bestimmte für die archäologische Akademie zur Bestreitung ihrer Auslagen jährlich 600 Scudi; alle 3 Jahre drei Preise à 120 Scudi für Arbeiten der Bildnerei, Malerei und Baukunst; den Preisgewinnern eine Pension jährlicher 240 Scudi für 3 Jahre: 120 Scudi der Akademie S. Luca für Ankauf neuer Werke und zur Führung des Geschäfts; der Akademie der Lincei (die sich mit Naturforschung befaßte) einen jährlichen Zuschuß von 120 Scudi; und jährlich 1100 Scudi für arme bejahrte arbeitsunfähige Künstler; und um seinen Willen ohne Parteilichkeit erfüllt zu sehen, wurde die Ausführung fünf Professoren von S. Luca überlassen. Die längere Zeit der Muße wich nun neuer Arbeit, und C. weihte diesen Beginn mit Washingtons Standbild ein (1818), das er in Angriff nahm; die Erfüllung mehrerer in London erhaltener Aufträge folgte; zugleich wollte er aber der Nachwelt ein Zeugniß geben, wie theuer und heilig seinem Herzen Cultus und Religion waren, und er begann ein großartiges Denkmal für seinen Geburtsort Possagno, wozu am 11. Juli 1819 der erste Stein auf das Festlichste gelegt worden, und wohin er jährlich zurückkehrte um zu sehen, wie weit der Bau des Tempels gediehen. Die Ausführung dieser Sculpturen, die in Reliefs und Statuen der Gruppe der Pietà u. a. bestanden, diese sich selbst auferlegten und zahlreichen bestellten Arbeiten, hatten aber den Künstler sehr angegriffen. Ein Magenübel, an dem er bereits seit längerer Zeit litt, nahm zu, und im Frühjahre 1822 wurden die Symptome noch bedeutender. Eine Reise nach Neapel war für seine Gesundheit erfolglos geblieben. Nach Rom zurückgekehrt, vergrub er sich, statt sich Ruhe zu gönnen, noch mehr in Arbeit. Schon konnte er den Meißel nicht mehr halten, als er dem Drängen seiner Freunde nachgab und zur Erholung nach Possagno reiste. Aber entkräftet, fast aufgelöst kam er Mitte Sept. in seinem Geburtsorte an, dort schien er sich in den ersten Tagen seiner Rückkehr zu erholen, aber Anfangs October verschlimmerte sich sein Zustand der Art, daß er, um ärztlicher Hilfe nahe zu sein, nach Venedig reiste, wo er am 4. October Abends ankam. Sein Magenleiden, schon früher als er, 30 J. alt, am Mausoleum des Papstes Ganganelli und an einigen andern Denkmälern zu angestrengt mit dem Bohrer arbeitete, veranlaßt und durch Aerger über die Hindernisse, die sich der Aufstellung der Statue der Religion in der St. Peterskirche entgegenstellten, wesentlich gesteigert, nahm den heftigsten Charakter an. Endlich nach den leidenvollsten Tagen nahm in seinen letzten Stunden, in denen Graf Cicognara nicht von seiner Seite wich, sein Angesicht den Ausdruck der Begeisterung an, alle die heiteren Gestalten seines Lebens schienen um seine Stirne zu schweben; anima pura e bella, waren die letzten verständlichen Worte, die er ausgerufen, gegen 8 Uhr Morgens am 13. October 1822 war der große Künstler entschlafen. – Am 16. October fanden die Leichenceremonien zu S. Marco in Venedig Statt. Patriarch Ladislaus Pyrker [256] hat das Requiem gelesen. Der Sarg wurde in’s Gebäude der k. k. Akademie gebracht, und Graf Cicognara hielt die Leichenrede; als aber am 25. October die Leiche nach ihrer letzten Ruhestätte nach Possagno kam, war der Zudrang daselbst so groß, daß die Leichenrede unter freiem Himmel gehalten werden mußte. Alle Städte Italiens, wo Kunstakademien bestanden, folgten mit Todtenämtern dem Beispiele Venedigs. In der Akademie von S. Luca wurde eine Statue C.’s für den Versammlungssaal decretirt und ein Wettstreit der Künstler entstand, die sich zu Modellen erboten; Alvarez, Fabbris und Alessandro d’Este erboten sich, aus eigenen Mitteln das Modell und die Ausführung der Statue in Marmor zu liefern. (Im Vorstehenden gaben wir das thatenreiche Leben mehr des Staatsbürgers als des Künstlers. Das des letzteren und das eigentlich unvergängliche schrieb sich der wahre Genius mit seinen Werken selbst, wir verweisen daher auf das Folgende.)
Canova, Anton (Bildhauer, geb. am 1. Nov. 1757 zu Possagno, einem Dorfe am Fuße der äsulanischen Hügel im Kirchensprengel von Treviso, gest. um 8 Uhr Morgens am 13. October 1822- I. a) Canova’s Sculpturen und Modelle.[BN 1] [Die im Kaiserstaate vorhandenen sind mit einem Stern (*) bezeichnet. Die Ordnung ist nach den Jahren ihrer Ausführung, meistens im Modelle.] – 1772. *„Zwei Fruchtkörbe“ (in Marmor. C.’s erste Arbeit; gegenwärtig im Stadtmuseum zu Venedig, dem sogenannten Museo Correr, aufgestellt); – 1773. *„Orpheus und Eurydice“ (aus pietra dolce. C.’s erste Studie nach der Natur; als er dem nackten Mädchen zum ersten Male gegenüberstand, schrieb er ein memento mori an die Plinthe der thönernen Statue. Im Palaste Falieri zu Pradazzi d’Asolo); – 1776. *„Orpheus“ (Statue aus pietra dolce; befindet sich dort, wo die vorige); – „Büste des Dogen Renier“ (Modell. Verloren gegangen); – 1777. *„Orpheus und Eurydice“ (zweite Gruppe aus carrarischem Marmor, für den Senator M. A. Grimani. Davon ging die Eurydice verloren und der Orpheus kam später ziemlich geflickt nach Wien); – 1778. *„Aeskulap“ (Statue in Marmor, im Auftrage des Marchese Spinola; die Züge des Gesichts sollten Aehnlichkeit zeigen mit dem Senator Alviso Valleresso. In Villa Cromar bei Monselice); – „Apollo und Daphne“ (bestellt von Rezzonico, ausgeführt in pietra tenera; ist nicht mehr vorhanden); – 1779. „Daedalus und Ikarus“ (Gruppe in carrarischem Marmor, befindet sich jetzt im Palazzo Pisani Moretta zu Venedig am Canal grande. Als diese Gruppe 1779 nach Rom kam, erregte sie bei Gavin Hamilton, dem verständigsten Beurtheiler der Sculptur zu jener Zeit, bei Volpato, Foschi, Cades, Angelini allgemeine Bewunderung. Auf die Frage des Botschafters Zuliani, was man dem Künstler geben solle, antwortete Hamilton: nichts als Marmor schaffen, dann ihm überlassen, was er damit anfange); – 1780. *„Marchese Polani“ (Statue in vicent. Stein. Im Prato della Valle zu Padua); – „Apollo, der sich selbst krönt“ (kl. Statue in carr. Marmor, zugleich mit der „Minerva pacifica“ des Angelini ausgestellt; dies ist jene Statue, die C. arbeitete, um etwas Zeigbares zu haben, als er die „Theseusgruppe“ geheim hielt. Kam in Besitz des Barons Daru); – 1782. *„Theseus, der Besieger des Minotaurus“ (Gruppe im carr. Marmor; nach G. Hamiltons Rath wählte C. nicht den Moment des Kampfes, sondern den der Kunst entsprechenderen: der Ruhe. C. hielt diese Gruppe bis zur Vollendung geheim. In ihr vereinigt sich Studium der Antike mit dem der Natur. Einst im Besitz des Grafen Fries. – 1787. „Mausoleum Clemens XIV.“ [Ganganelli] (in der Apostelkirche, von Volpato an C. zur Ausführung übertragen. Der h. Vater, sitzend, in segnender Stellung [was Fernow hämisch in den „Römischen Studien“ I. Bd. S. 86 für das Streuen von etwas Unsichtbarem deutet]. Dem Papste zur rechten Seite die Mäßigung [von C.’s Feinden als eine sich gegen Bauchgrimmen schützende Frau bezeichnet], zur linken Seite die Sanftmuth mit der Aehnlichkeit Domenica Volpato’s in den Gesichtszügen. Die Anordnung der Gruppe ist pyramidal). – „Amor“ (Statue für die Fürstin Lubomirska; der Kopf der Statue ist ein Porträt des Fürsten Heinr. Czartoryski). – 1780. „Amor“ (zweite Statue, für Oberst Campbell, später Lord Cawdor. Idealkopf). – „Adonis, den Venus und Amoretten bekränzen“ (Modell. Adonis liegend, nicht ausgeführt); – „Psyche“ (mit dem Schmetterling auf der Hand, für H. Blundel in London, in Marmor); – 1790. *„Tod des Priamus“; – „Briseis von den Herolden entführt“; – „Sokrates, der den Schierling nimmt“ (Basreliefs, nur im Modell [257] vorhanden); – *„Sokrates nimmt Abschied von seinen Freunden“ (Basrelief, in Marmor; bei H. Comello in Venedig); – „Rückkehr des Tele mach nach Ithaka“ (Basrelief im Modell); – „Amor“ (dritte Statue, für den Irländer La Touche. C. wiederholte die *Büste davon 1792 für den Fürsten von Auersberg, blos modellirt in Relief); – 1792. „Mausoleum Clemens XIII. [Rezzonico]“ (in der St. Peterskirche zu Rom, im Auftrage des röm. Senators Fürsten Abondio Rezzonico. Das Mausoleum stellt einen Sarkophag vor, hinter welchem der heil. Vater im Festkleide mit gefalteten Händen auf einem Polster kniet. Rechts vom Sarkophag die Religion, links ein Genius mit gesenkter Fackel. Auf beiden Basen, welche die Thür des Grabmals schließen, zwei Löwen. Den Kopf des Genius fand Frau von Staël so schön, daß sie in ihrer „Corinna“ den Oswald darnach ausmalte. Fernow dagegen bemerkt hinsichtlich desselben Genius, daß er an das französische Witzwort erinnert: „Combien de statues modernes privées d’os et de nerfs ne se soutiennent debout que parcequ’elles sont de pierre.“ Die Köpfe der Löwen sind so meisterhaft gearbeitet, daß eine Dame bei deren Anblick leiser auftrat, „um sie nicht aufzuwecken.“ – „Hekuba mit den troischen Frauen im Tempel der Minerva“; – „Tanz der Söhne des Alcinous“; – „Sokrates vor seinen Richtern“; – „Kriton, der dem Sokrates die Augen schließt“ (alle vier Basreliefs und im Modell); – *„Grabdenkmal der Familie Wartensleben“ (Marmor-Basrelief. Ein auf einem Grabmal sitzender Engel, das trauernde Haupt auf die rechte Hand gestützt, zu seinen Füßen die ruhende umgestürzte Lebensfackel; zu Gyömrö, einem Dorfe des Pesther Comitates. Vergl. Beilage zur „Donau“ [Zeitung in Wien] 1855, Nr. 29, S. 115); – 1793. „Psyche mit dem Schmetterling in der Hand“ (Wiederholung für Ritter Zulian; kam später als ein Geschenk Napoleons in den Besitz der verwitweten Königin von Baiern); – „Amor und Psyche“ (nach der Fabel des Apulejus. Psyche liegt und der hinter ihr kniende Amor von ihr umarmt, beugt sich zu ihr nieder. Die erste Gruppe kam in Besitz des Obersten Campbell, befand sich später im Palast zu Compiegne); – 1794. *„Monument des Admirals Angelo Emo“ (im Arsenal zu Venedig. C. vollendete es 1794. Die Republik belohnte den Künstler dafür durch Entscheidung vom 19. Sept. 1795 mit einer jährlichen Pension auf Lebenszeit und mit einer goldenen Denkmünze im Werthe von 100 Zechinen, welche eigens für C. geprägt worden); – 1795. „Venus und Adonis“ (Gruppe in Marmor. Zuerst im Besitz des Marchese Berio zu Neapel; nach dessen Tode gekauft von Oberst Favre in Genf. Adonis ist unempfindlich gegen die Reize der Göttin dargestellt. Als C. 27 Jahre später diese Gruppe wiedersah, besserte er mit Favre’s Erlaubniß 20 Tage am Adonis nach, man will bezweifeln, daß es zu dessen Vortheile gewesen. Die Gruppe wurde in Neapel mit Festlichkeiten empfangen. Sie ist von Bertini in Kupfer gestochen); – „Die gute Mutter“ (Basrelief im Modell); – „Die Werke der Barmherzigkeit“ (desgleichen); – 1796. „Amor und Psyche“ (Wiederholung der Gruppe aus dem Jahre 1793, kam durch Murat nach Frankreich, später in den Besitz der Kaiserin Josephine und von Malmaison nach Petersburg, in Besitz des Fürsten Yussupoff); – „Reuige Magdalena“ (Statue in Marmor, im Auftrage des Monsignor Priuli erst in Thon, dann in Marmor ausgeführt. Zuletzt kam sie in Besitz des Grafen Sommariva nach Paris. Der Sicilianer Scrofani pries an dieser Statue die Spielerei: daß der Marmor des Fleisches an Hüften und Schenkeln beinahe polirt, im Gesicht, am Halse und auf der Brust ungeglättet, an der Ferse beinahe rauh gearbeitet ist. An dieser Statue wandte C. eine Art von Färbung an, um dem Marmor mehr Wärme und Leben zu geben. Sie wurde von Bertini in Kupfer gestochen. Vergl. Mercure 1808 und Journal de l’Empire 1808); – *„Hebe“ (Statue, die Schale der Hebe ist vergoldet. Befand sich im Besitze des H. Vivant Albrizzi zu Venedig, kam später unter den Hammer; der Ausrufspreis war 7000 Thlr. Diese Statue wurde, als sie nach Venedig kam, von den ital. Poeten besungen. C. mußte sie oft wiederholen, und zwar 1801 für die Kaiserin Josephine, diese kam dann nach St. Petersburg; – 1814 mit einigen Veränderungen für Lord Cawdor; – 1816 für die Gräfin Giucciardini in Florenz. Bertini stach sie in Kupfer); – „Geflügelter Amor“ (Statue für den Fürsten Yussupoff); – 1797. „Apollo“ (kleine Statue, für den Grf. Sommariva in Paris); – *„Roma schreibt um ein Bildniß“; –– *„Venus mit den Grazien tanzend“; – *„Tod des Adonis“ (nach Bion); – *„Bacchus, den die Nymphen pflegen“; – *„Sokrates und Alcibiades bei Potidana“ (alle fünf Arbeiten Basreliefs im [258] Modell. Studien im Drange zu schaffen, in der Anregung durch classische Lectüre entstanden. Diese Basreliefs fanden eine Stelle in der Villa Rezzonico bei Bassano. Nocchi, Domenico del Frate, Piroli und Fontana haben dieselben, die letzteren zwei nur im Umrisse, gestochen); – „Amor und Psyche“ (stehende Gruppe; befand sich im Palaste zu Compiegne); – *„Denkmal des Bischofs Giustiniani“ (Basrelief in der Congregazione di Carità zu Padua); – 1800. „Amor und Psyche“ (Wiederholung der Gruppe vom Jahre 1797 für die Kaiserin Josephine, kam mit den Schätzen von Malmaison nach Petersburg. Als C. zum ersten Male nach Paris reiste (1803), so mißfielen ihm die Gewänder an dieser Gruppe und erschienen ihm formlos. Er lieh sich das Werkzeug und fuhr jeden Morgen in einem gemietheten Cabriolet nach Villers, um so viel er es vermochte, die schlechte Drapperie zu verbessern. [Stendhals „Spaziergänge in Rom°.) Vergl. darüber: Der Freimüthige (Berlin, 4°.) 1803, Nr. 103: „Ueber den Bildhauer Canova in Rom“); – *„Kreuzabnahme“ (Basreliefs-Modell, später für G. Widman in Venedig von Ant. d’Este in Marmor ausgeführt); – „Perseus mit dem Haupte der Medusa“ (Marmorstatue. Ging aus der Skizze eines Mars hervor; wurde vom Papste Pius VII. gekauft, im Cortile des Vatican-Museums ausgestellt, und zwar anfänglich an der Stelle, wo der berühmte Apollo stand, der mit andern Schätzen nach Paris gewandert; als er später, auf seine alte Stelle durch C. selbst wiedergebracht, zurückkehrte, erhielt er seinen Platz ihm gegenüber); – „Die Athleten Kreugas und Domoxenos“ (Marmorgruppe, im Auftrage des h. Vaters Pius VII. gekauft, befindet sich im Vatican. Einen Abguß davon schickte C. nach Venedig, einen nach Paris, wo die allgemeine Stimme mit dem Lobe von Quatremère de Quincy nicht übereinstimmte. Vergleiche Journal des Luxus und der Mode Weimar, 8°.) 1804, S. 417); – „Kolossal-Statue des Königs Ferdinand von Neapel“ (im Gebäude der Studj zu Neapel); – „Perseus“ (Wiederholung der obigen Statue für die Gräfin Tarnowska in Warschau); – *„Padua“ (Statue in Marmor für die Stadt Padua, wofür diese den Künstler durch seine im Prato della Vale aufgestellte Statue auszeichnete); – 1801. „Herkules, die eignen Kinder tödtend“ (Basreliefs-Modell); – 1802. *„Herkules und Lykas“ (kolossale Gruppe. Das Modell in der Akademie der bildenden Künste zu Venedig, in der Sala nuova. Ein Geschenk seines Bruders. Die Gruppe ist im Auftrage des Banquier Torlonia in Neapel in Marmor ausgeführt. Vergl. darüber: Der Freimüthige (Berlin) 1803, Nr. 108: „Ueber den Bildhauer Canova in Rom“, mit beiliegendem Kupferstich); – 1803. „Napoleon“ (mit Scepter und Reichsapfel, und einem Genius, der einen Palmzweig und die Krone trägt. Kolossale Statue. Das Urtheil franz. Kritiker ist diesem Werke C.’s ungünstig, selbst Napoleon bemerkte lächelnd, als er sie sah: „Canova croit donc que je fais mes conquêtes à coups de poing.“ Nach der Schlacht von Austerlitz kam diese Statue sonderbarer Weise in den Besitz Wellingtons. *Ein Bronceguß darnach im Palaste der Brera zu Mailand. Der Kopf der Statue zählt zu den gelungensten Arbeiten des Künstlers und gibt in der Großartigkeit der Formen den individuellen Charakter des Helden mit idealisirender Wahrheit wieder. Große Anstrengung kostete den Künstler die Charakteristik der Augen, so bezeichnend occhj di pesce morto genannt. [Vergl. Lit. Conversat. Blatt, 1823, Nr. 187, Mittheilung von Friderike Brun.) Als sie, um zur See nach Frankreich versandt zu werden, auf die Tiber an Bord gebracht wurde, da ward auf dem Schiffe eine Vorrichtung getroffen, vermittelst welcher man sie innerhalb drei Minuten in’s Meer versenken konnte, falls man zu heiß von den englischen Kriegsschiffen verfolgt würde. [Stendhals „Spaziergänge in Rom“, Globe 1829]); – 1804. *„Palamedes“ (Statue für den Grafen Sommariva. Sie stürzte in der Werkstatt C.’s vom Gestelle und zerbrach in zwei Stücke. C. wäre fast ein Opfer des Unfalls geworden. C. wollte sie durch eine andere ersetzen, aber der Graf, in seiner Verehrung für C., beredete ihn, sie nur zusammenzufügen, und darauf kam sie in die berühmte Villa Sommariva’s am Comersee); – 1805. „Pius VII.“ (Büste von C. dem Kaiser Napoleon verehrt. Dazu diente das Stück Marmor, das unter den Armen der Napoleons-Statue herausgefallen ist. [Stendhals „Spaziergänge in Rom“, Globe 1829]); – *„Büste des Kaiser Franz“ (anfänglich für die St. Markus-Bibliothek in Venedig bestimmt, kam sie dann nach Wien); – *„Mausoleum der Erzherzogin Christine“ (in der Augustinerkirche zu Wien. Der Künstler stellte das Denkmal in Wien selbst auf; reich beschenkte ihn der Herzog Albert von Sachsen-Teschen dafür. Künstler und Kunstfreunde feierten seine Anwesenheit. C.’s Selbstkritik [259] über dieses Werk benützte Missirini[WS 1] in seinem Leben C.’s. Vergl. darüber: Carpani (G.), Spiegazione dramatica del monumento Cristina di Canova (Wien 1806); – Descrizione del monumento da porvi nella chiesa gotica di S. Agostino ec. ec. (Rom 1801). Einige Nebendinge darin sind anders angegeben, als sie später ausgeführt wurden; – Le Mausolée de S. A. R. Marie Christine d’Autriche exécuté par Ant. Canova ecc. (Rom 1805, Salironi, 129 S. gr. 8°.); „Minerva“, Taschenbuch für 1817, S. 413, von Böttiger); – Der Freimüthige (Berlin, 4°.) 1805, Nr. 215 und 217: „Canova’s Denkmal auf die Erzherzogin Christine in der Augustinerkirche in Wien.“ – Journal des Luxus, der Moden, 1805, S. 761: „Canova’s Monument der Erzherzogin Christine.“ – Bilder-Magazin für die elegante Welt (Leipzig, 4°.) 1841, Nr. 45 [enthält eine Abbildung im Holzschnitt]. – Im Kupferstich erschien es nach der Zeichnung von Domenico del Frate, von Pietro Bonato gestochen (Rom 1805, 24 fl.), Canova erhielt für dieses Werk, woran er vier Jahre gearbeitet, 17,000 Stück Ducaten); – „Denkmal für Alfieri“ (Modell in Basrelief, auf den Wunsch der Gräfin Albany gemacht. Kam ein anderes an dessen Stelle. Siehe unter den Arb. des J. 1807); – „Laetitia, Napoleons Mutter“ (Statue in sitzender Stellung, kam in den Besitz des Herzogs v. Devonshire. C. wählte dazu das Urbild der Agrippina im Capitol, was ihm Mißverstand zum Vorwurf machte. Mengs ließ seinen Heiland auch wie Raph. Sanzio aufschweben, und doch findet dies Niemand befremdend. Die Statue ist von Marchetti in Kupfer gestochen); – „Venus victrix“ (liegende Statue. Porträt der Prinzessin Pauline Borghese. Im Palaste Borghese zu Rom. Die Fürstin ruht auf einem Sopha, in einer Hand den Apfel der Eris haltend. Sie ist nackt, nur die Füße vom Schooß an sind verhüllt. Das Publicum machte Glossen und man versteckte die Statue bald in die unzugänglichen Zimmer des Borghese’schen Palastes. Sie ist von Bertini in Kupfer gestochen. Vergl. „Urania“, Taschenbuch f. 1824, zum 4. Kupf.); – „Venus aus dem Bade kommend“ (in Charakter und Haltung der medicäischen ähnlich. Im Palaste Pitti zu Florenz. Eine Wiederholung davon besaß der König von Baiern; eine andere der Prinz von Canino, die später um 1200 Pf. St. in den Besitz des Lords Landsdown in London kam. Anfangs wollte C. nur eine Copie der medicäischen arbeiten, änderte aber später seine Absicht. Sie ist etwas größer als die medicäische und daher, wie die Italiener sagen, um so viel mehr Göttin als sie weniger Frau ist. Durch das Verhüllen ihrer Reize scheint sie erst darauf aufmerksam zu machen. Siehe auch die Arb. des J. 1818); – *„Theseus, Besieger des Centaurus Pheneus“ (kolossale Marmorgruppe. Theseus kniet, um den Centaur zu erwürgen, der die gewaltigsten Anstrengungen macht, um sich wieder zu erheben. Die Schönheit der jugendlichen Formen des Helden bilden den Gegensatz zu der thierischen Wuth des Centauren. Die anfänglich dem Ruhme Napoleons von der Stadt Mailand geweihte und für Mailand bestimmte Gruppe gefiel, als im Jahre 1819 der Kaiser von Oesterreich in Rom war, dem Monarchen so sehr, daß er sie für Wien erwarb, wo sie noch im Volksgarten in einem eigens dazu aufgeführten, dem sogenannten Theseus-Tempel steht. Vergl. Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst. 1823, Nr. 51 und 52: „Der Volksgarten und Canova’s Theseus“); – „Statue einer Tänzerin“ (mit eingestemmten Armen. In der Zeit gearbeitet, als Frankreichs Uebermacht Rom drückte und die Ereignisse der Zeit den Künstler verstimmten. Um sich zu zerstreuen, begann C. diese und noch zwei andere Statuen [siehe J. 1809] und schrieb an die Base des Modells: „A conforto de’ tempi infelici.“ Diese Statue kam zuerst nach Malmaison, von dort nach St. Petersburg); – 1806. „Grabdenkmal für die Tochter des Marquis de St. Croix“ (mit lebensgroßen Gestalten in mezzo rilievo. War bei C.’s Tode noch in seinem Atelier); – *„Denkmal für die Baronin Deede“ (eine Vase mit kleinem Basrelief; bei den Eremiten in Padua); – *„Statue der Fürstin Leopoldine Esterhazy-Liechtenstein“ (sitzend als Freundin der Malerei in ihrer Lieblingsbeschäftigung dargestellt. Eines der reizendsten Porträte, das je der Meißel hervorgebracht. Im Liechtenstein’schen Palast zu Wien); – 1807. „Denkmal für Alfieri“ (das zweite; Italia, in kolossaler Größe, die Mauerkrone auf dem Haupte, das Füllhorn zu den Füßen, trauert am Sarkophage des Dichters. Der maskenverzierte Sarkophag trägt im Medaillon Alfieri’s Bildniß. Die Italia zählt zu C.’s herrlichsten Arbeiten. Das Monument steht in der Kirche Santa Croce zu Florenz); – „Pius VII.“ (Büste Sr. Heiligkeit vom Künstler verehrt); – „Cardinal Fesch“; – „Prinzessin Pauline Borghese“ (zwei Büsten); – „Paris“ (Statue für die [260] Kaiserin Josephine, kam erst 1813 nach Paris zur Ausstellung. Jetzt in St. Petersburg. – Dieselbe wiederholt für König Ludwig von Baiern, 1816 vollendet); – „Reiterstatue des Kaisers Napoleon“ (Modell nicht viel über’s Leben. Vergl. die Werke d. J. 1818); – „Kleines Modell zu einem Denkmal für Nelson“ (nach Einigen von C. unaufgefordert aus persönlichem Interesse für Nelson gearbeitet, nach Missirini[WS 1] sind die Verhandlungen über den Auftrag durch den Krieg rückgängig geworden); – 1808. „Kenotaph für Giovanni Volpato“ (in der Vorhalle von S. Apostoli zu Rom. C. stellte die Freundschaft trauernd an Volpato’s Herme dar. Große Innigkeit des Ausdruckes in diesem Werke); – „Kenotaph des Grafen Suza“ (zwei Mal; eines zu Lissabon, eines in der portugiesischen Kirche zu Rom); – *„Grabdenkmal für den Senator Giovanni Falieri“ (kam erst nach C.’s Tode nach Venedig); – *„Grabdenkmal für Friedrich von Oranien“ (in Padua bei den Eremiten); – *„Hektor“ (nackte Statue, mehr als lebensgroß, den Helm auf dem Kopf, eine Chlamis hängt von der rechten Schulter, die Hand hält das kurze Schwert. War bei C.’s Tode das Modell noch in seinem Atelier, jetzt in einem Saale des Palazzo Treves zu Venedig); – „Terpsichore“ (Statue für den Grafen Sommariva in Paris; eine zweite für Simon Clarke nach London); – „Paris“ (Marmorbüste für den damaligen franz. Gesandten in Rom, H. Alquier; – eine zweite im J. 1814 für Quatremère de Quincy zu Paris; – eine dritte für König Ludwig von Baiern); – „Fürstin von Canino“ (Büste); – 1809. „Reuige Magdalena“ (Wiederholung der Statue vom J. 1796 vom Prinzen Eugen Beauharnais gewünscht. Der Marmor zu dieser Statue ist aus dem Stücke genommen, welches zwischen den Beinen der Statue Napoleons, die später in Wellingtons Besitz kam, ausgefallen ist. [Stendhals „Spatziergänge in Rom,“ im Globe 1829.] Ist jetzt in der Sammlung des Herzogs von Leuchtenberg in München); – *„Statue einer Tänzerin“ (sie schlägt das Handbecken und ist im Begriff ein Entrechat zu machen. Kam in den Besitz des Fürsten Rasumoffsky nach Wien); – „Statue einer Tänzerin“ (sie legt den Finger an den Mund. Kam in Besitz des Dom. Manzoni zu Forli); – 1811. „Maria Louise, Kaiserin von Frankreich“ (Statue, sitzend, als Concordia. Im Palast Colorno bei Parma. Eines der schönsten Werke C.’s); – *„Ajax“ (Gegenstück zu „Hektor“, halbkolossal, gleichsam drohend, sich zum Angriffe aufregend. Studie, Modell geblieben. Bossi rühmt insbesondere die Bildung der Schultern und des Rückens. Gleich dem obenerwähnten „Hektor“ aus dem Jahre 1808 in einem Saale des Palazzo Treves zu Venedig); – 1812. „Canova“ (Selbstportr. Kolossalbüste, im Auftrage des Mons. Benedetto Naro gearbeitet, um im Vatican neben dem „Perseus“ aufgestellt zu werden. C. selbst verbat sich diese Auszeichnung; die Büste kam auf einen der Treppenruhplätze der vaticanischen Gänge); – *„Polyhymnia“ (sitzende Statue. Dem Modell gab C. die Züge der Prinzessin Elisa von Lucca. Im Marmor änderte er dies ab. Wurde von der Stadt Venedig der Kaiserin von Oesterreich im J. 1816 zum Geschenke gemacht und kam später nach Wien); – „Prinzessin Marie Elise“ ( Marmorbüste nach der Natur); – „Die Friedensgöttin“ (Statue in Marmor, 1815 vollendet, durch den Reichskanzler Romanzow zum Andenken an drei Friedensschlüsse bestellt; in dessen Palast in Petersburg. Sie ist beschwingt, ruht an einer Säule, und hält Szepter und Oelzweig); – „König Murat“; – „Königin Karoline, seine Gemalin“ (zwei Marmorbüsten, nach der Natur); – *„Grabdenkmäler für die Gemalin des Grafen Mellerio zu Mailand – und für seinen Oheim“ (beide Reliefs mit lebensgroßen Gestalten. In der Villa Melleria al Giarnett bei Mailand); – *„Grabdenkmal für Canova’s Mutter“ (später in Marmor ausgeführt); – 1814. „Die drei Grazien“ (für die Kaiserin Josephine, geendigt für den Herzog von Leuchtenberg in München, König Ludwig von Baiern singt von ihnen [Gedichte II. Bd. S. 197] Folgendes: „Ueppige Mädchen sind hier die Grazien, Lüsternheit weckend; ist zu reizen jedoch je die Bestimmung der Kunst?“ – Diese Gruppe wiederholte C. mit einigen Abweichungen im nämlichen Jahre für den Herzog von Bedford); – „Muse“ (Büste für die Gräfin Albany in Florenz; – eine zweite, veränderte für Giovanni Rosini in Pisa; – * eine dritte für G. Pezzoli in Bergamo); – „Der Friede“ (Büste für Lord Cawdor); – *„Helena“ (Marmorbüste, Geschenk für Mad. Albrizzi-Teotochi in Venedig); – „Cimarosa“ (Marmorbüste, auf dem Capitol in Rom); – *„Giuseppe Bossi“ (Kolossalbüste in Marmor in der Brera zu Mailand); – 1815. „Die Religion“ (Statue, 16 Palmen hoch, berechnet auf eine Ausführung von 30 Palmen. In Marmor, [261] kleiner als das Modell für Lord Brawndown ausgeführt. Der Künstler wollte sie zum Andenken der Wiedereinsetzung des Papstes Pius VII. in seine Regierung für die St. Peterskirche auf eigene Kosten ausführen. Eingetretene Hindernisse vereitelten Canova’s Absicht. Sie ist von Marchetti in Kupfer gestochen); – *„Denkmal für den Ritter Trento“ (in Vicenza); – „Nymphe mit dem lyraspielenden Amor“ (die nackte, an einem Bache entschlummerte Nymphe wird durch des Liebesgottes Saitenspiel geweckt. Diese für Lord Cawdor bestimmte Gruppe gefiel dem Könige von England so sehr, daß sie der Lord seinem Könige überlassen mußte); – „Liegende Nymphe“ (ähnlich der vorigen, nur ohne Amor, für den Lord Darnley); – 1816. „Mars u. Venus“ (Gruppe in Marmor, für König Georg IV. An den männlich-kräftigen Gott lehnt sich die reizende Göttin. Von dieser Gruppe hat Marchetti die Vorderansicht, Bertini die Rückenansicht in Kupfer gest.); – 1817. „Monument für die letzten drei Stuarte“ (auf Kosten mehrerer englischen Großen. Zu St. Peter in Rom 1821 errichtet. Gestalt eines kolossalen Grabcippus, an dessen Ueberlage das englische Wappen und viele Kränze; auf der Fläche die drei halberhabenen Brustbilder der drei letzten Nachkommen des Hauses Stuart, an einer Thüre halten zwei Genien in Lebensgröße mit umgekehrten Fackeln gleichsam Wache. Der französische Herausgeber de la Touche der Werke C.’s findet die drei Bildnisse, die nach seiner Ansicht an drei aufgepflanzte Medicinflaschen einer Apotheke erinnern, sehr unglücklich. Hier hat der dem Künstler nachgerühmte Geschmack denselben völlig verlassen); – „St. Johannes der Täufer als Kind“ (kleine Statue; auf einem Felsen der Wüste, den ein Fell bedeckt, sitzt der h. Johannes und betrachtet das Rohrkreuz. Anfänglich im Besitze Sr. Heil. Papst Pius VII., kam sie später in den des Herz. von Blacas); – „Vier Idealköpfe“ (von dem Künstler dem Herzoge von Wellington, Lord Castlereagh, Chev. W. Hamilton und Mr. Long in London verehrt); – „Zwei Idealköpfe“ (von der Marquise Grollier dem Grafen Sommariva und H. Quatremère de Quincy verehrt); – *„Grabdenkmal“ (mit einem Frauenporträt, kleinere Form, in Mailand); – „Washington“ (das im J. 1818 vollendete Modell wurde im J. 1820 in Marmor ausgeführt. Kam in den Regierungspalast zu Raleigh, Hauptstadt von Neucarolina. Um sich seinen Gegenstand recht gegenwärtig zu halten, ließ sich C. während der Arbeit Botta’s „Geschichte des nordamerikanischen Freistaates“ vorlesen. Der Held ist sitzend in antiker Tracht dargestellt. Der Statue rechter Fuß tritt auf ein Schwert, der linke unterstützt die Tafel, auf der der Gesetzgeber die Verfassungsurkunde seines Vaterlandes, oder seinen letzten Willen, das berühmte: George Washington to the United States 1796 ec. hingezeichnet hat. Der Empfang der Statue und ihre Aufstellung in Nordamerika war Anlaß zu großen Festen); – „Venus“ (dritte Wiederholung der aus dem J. 1805, anfänglich Modell, später (1822) in Marmor ausgeführt. C. änderte daran manches vom Original ab, er ließ das Gewand vor der Brust weg und stellte die Füße natürlicher. Sie kam in Besitz des Lord Hope in London); – „Pius VI.“ (Statue in Marmor, der h. Vater betet im reichen Prunkgewande, die Tiara auf dem Haupte, bei den Reliquien des h. Peter und Paul. Vollendet 1822. Im Auftrage des Card. Braschi gearbeitet und in St. Peter in Rom aufgestellt. Eines der schönsten Werke des Künstlers); – „Karl III. Bourbon zu Pferde“ (das Pferd war zuerst 1807 klein modellirt, 1810 im Großen ausgeführt und später von Righetti in Bronce gegossen. Napoleon sollte auf dieses Pferd gesetzt werden. Aber Napoleons Stern war im Verlöschen; nun sollte Murat dem Rosse zum Reiter gegeben werden. Murats Schicksal vereitelte auch diesen Plan. Es kam nun Karl III. darauf, dessen Statue auch Righetti 1819 in Bronce goß. Das Standbild kam auf den Schloßplatz in Neapel, der Kirche S. Francesco di Paula gegenüber zu stehen); – „Kenotaph für Domenico Manzoni“ (zu Forli); – 1819. „Der schlafende Endymion“ (das im J. 1819 vollendete Modell im J. 1822 in Marmor vollendet. Für den Herzog v. Devonshire. Bei Endymion wacht sein Hund); – „Magdalena“ (die Büßerin liegt und scheint mit geöffneten Händen die durch Büßungen errungene Siegerpalme zu erwarten. 1822 in Marmor vollendet. Im Besitz des Grafen von Liverpool in London. Der in der französischen Ausgabe: Oeuvre de Canova enthaltene Kupferstich der Magdalena ist ganz verfehlt); – „Herme der Vestalin Tuccia“ (für Friedr. Webb in London); – *„Herme der Dichterin Corinna“ (Sei Grafen Sansoverino zu Crema); – „Herme der Sappho“ (für Marquis Falette di Barolo in Turin); – *„Herme einer Vestalin“ (für Luigi Ubaldi in Mailand); – „Herme der Philosophie“ [262] (kolossal, für Papst Pius VII.); – „Laura“ (Büste, für Herzog von Devonshire); – *„Beatrice“ (Büste, für Grafen Cicognara); – „Sappho“ (Büste, verschieden von der obigen Herme, für Lord Bethel); – *„Eleonore von Este“ (Büste, für Graf Paul Tosi in Brescia); – „Helena“ (für Graf Bac in Lievland); – „Bachische Nymphe” (Modell; die Amme des Bacchus; der nicht vollendete Marmor kam in den Besitz des Königs von England); – 1820. „Schlafende Nymphe“ (Modell, die Ausführung, die nur noch der letzten Hand bedurfte, wurde durch C.’s Kränklichkeit verhindert); – 1822. *„Gruppe der Pietà“ (Modell. Unter Pietà versteht man Christus im Schooße der Schmerzensmutter und Magdalena. Diese Gruppe war für den Tempel in Possagno bestimmt. C.’s Erbe, der Bruder, ließ sie in Bronce gießen und an dem von C. bezeichneten Puncte aufstellen); – *„Modelle zu sieben Metopen für den Tempel in Possagno“ (die Motive waren aus der h. Schrift: die Schöpfung der Welt, die Belebung Adams, Kains Brudermord, Abrahams Opfer, Mariä Verkündigung, die Heimsuchung und die Darstellung im Tempel. Im Ganzen war ihre Zahl auf 14 berechnet. Vergl. Kunstblatt 1824, S. 34); – „Grabdenkmal“ (durch Grafen Tatini im Lovere aufgestellt. Auf einer Marmortafel, ein Aschenkrug über dem ein zerrissener Kranz hängt, an der Säule sitzt eine weibliche Gestalt. Den traurigen Anlaß dieses Monumentes siehe in der Zeitung „Unser Planet“ 1837, S. 499: „Canova und Tatini“ von Prof. Schütz. Uebrigens sind die Angaben in diesem Aufsatze, daß C. im Jahre 1760 geboren, daß er Küchenjunge bei Falieri gewesen, falsch); – *„Herme der Beatrice“ (für den Grafen Stephan Szechény); – *„Büste Napoleons“ in d. Gall. Esterhazy). – „Denkmal für den Marchese Salsa Beria in Neapel“ (Modell); – „Paris“ (Statue, verändert); – „Tänzerin“ (Statue, verändert, für H. Clarke in London); – „H. Johannes der Täufer, als Kind“ (Wiederholung der Statue vom J. 1817, mit kleinen Abänderungen. Im Besitze H. Berings in London); – Die Büsten: „Pius VII.“ (zweimal, für die Büstensammlung des Capitols und für das Museum Chiaramonti); – *„Leopoldine Esterhazy-Liechtenstein“ (nach der Statue vom J. 1806); – „Cimarosa“ (dem Cardinal Consalvi verehrt); – „Napoleon“ (für Marquis Aubercorne); – „Mad. Laetitia“ (im Besitze des Herzogs von Devonshire); – „Lucretia d’Este“ (für H. Bering in London); – „Familie Patrizi“ (in Rom); – „H. Maria“ (Büste, unt. Lebensgröße); – *„Genius am Grabe Rezzonico’s“ (kolossale Büste, im Bes. des Fürsten Esterhazy); – „Zwei Musen“ (eine im Besitze Berings in London, andere Geschenk an Grafen Rasponi in Ravenna); – „Herme mit dem Kopfe Maria Louisens“ (im Schloß zu Parma, kolossale Größe); – „Herme einer Vestalin“ (im Privatbesitze zu Neapel); – „Herme des Friedens“ und der „Beatrice“ (beide bei H. Bering in London); – *„Kolossalbüste des Grafen Cicognara“ (in Modell und im Marmor, im Bes. der Familie Cicognara. Eine der letzten Arbeiten C.’s, mit der er noch kurz vor seinem Tode beschäftigt war). – Viele Arbeiten, nahe an 20 Statuen, Gruppen und 16 Büsten, ideal und Porträt, darunter: Mad. Recamier, Antonio d’Este u. A. waren unvollendet geblieben u. befanden sich in seinem Studio, als er starb. Dasselbe war mit mehreren Arbeiten für seinen „Tempel in Possagno“ der Fall, der in den letzten Jahren seines Lebens seinen Geist vielfach beschäftigte und worauf er sehr viel verwendete. – Als Veranlassung des Baues des Tempels in Possagno wird das Folgende erzählt: C. hatte die Statue der Religion mit Kreuz und Schild, auf welchem in Relief die Apostel Petrus und Paulus angebracht sind, in kolossaler Größe verfertigt und sie dem Papste als Beweis seiner unbegränzten Ehrfurcht und Dankbarkeit angeboten, damit Se. Heiligkeit sie in einem der ersten Tempel Roms aufstellen lasse. Die Cardinäle waren gegen dieses Project. Canova war darüber entrüstet; die Erbitterung über diesen Vorfall soll das Leiden seines ohnehin schwächlichen Körpers wesentlich verschlimmert haben, er verkaufte alle seine liegenden Güter im römischen Gebiet und ließ aus eigenen Mitteln in seinem Geburtsorte den herrlichen Tempel bauen, eine Rotonde, deren Frontispice genau nach dem Pantheon zu Athen gebildet ist. Hier ließ er die erwähnte Statue aufstellen. Den Hauptaltar schmückt das Gemälde von seiner Hand: die Kreuzabnahme. Vergleiche darüber: Missirini (Melch.), Del tempio eretto in Possagno da A. Canova (Venedig 1833, Fol. et 4°.). – [Bossi, Luigi] Il tempio di A. Canova e la villa di Possagno (C.’s Geburtsort) (Udine 1823, 8°.).
- I. b) Uebersicht der Werke C.’s. Vermeinte Werke des Künstlers. Urtheil über den Bildhauer Canova. Die unvollendeten Arbeiten abgerechnet, so ergeben sich von C.’s Hand [263] 53 Statuen, 12 Gruppen (eine 13. nur modellirt), 14 Grabdenkmäler, 8 große Mausoleen, 7 Kolosse, 2 kolossale Gruppen, 54 Büsten [darunter 6 kolossale], 26 Modelle zu Basreliefs, eines davon in Marmor ausgeführt, zusammen 176 Sculpturen. – Ein in der Kirche zu Penzing befindliches Grabmonument, welches Präsident v. Rottmann seiner Gattin setzen ließ, wurde und wird noch öfter für ein Denkmal von C.’s Meißel angesehen. Es ist aber von dem Florentiner Finelli, dem auf C.’s Rath, indem dieser die Arbeit wegen der vielen Bestellungen ablehnen mußte, dieselbe zur Ausführung übertragen wurde. Als Finelli Canova die Statue zeigte, fand C. an der linken Hand etwas zu tadeln und half sogleich selbst dem Uebelstande ab. Der Künstler Finelli erhielt 800 St. Ducaten dafür. [Vergl. Convers.-Blatt von Gräffer 1819 S. 596, 1820 S. 739 u. 759: „Aufklärung über das vorgeblich von Canova verfertigte Denkmal zu Penzing bei Wien.“] – Das Urtheil, welches die Kunstkritik über C. fällte, läßt sich in Folgendes zusammenfassen: Im Gebiete des Reizenden, Anmuthigen, Lieblichen, ist C. unübertroffener Meister. In dem Ausspruche, daß C. zu viel mit dem Marmor habe malen wollen, liegt auch der Hauptvorwurf, der C.’s Werken gemacht werden kann. Das Verdienst jedoch, der Bildner der Grazie, der Wiederhersteller des verdorbenen Geschmackes in der Sculptur zu sein, bleibt ihm unbenommen. Wenn C. den Weg einschlug, daß er gleich Mengs fast ausschließlich die Schönheit der Formen suchte, so lag das wohl an dem Umstande, daß zu seiner Zeit der Geschmack am Schönen der verbreitetste und herrschende gewesen. C. war ein wahrhaft genialer Künstler, und sind Lebendigkeit der Composition und Heiterkeit der Ausführung zwei Elemente seiner Werke, die vereinigt sich nur selten treffen. Zur richtigen Würdigung Canova’s als Künstler vergleiche: Das Kunstblatt von Schorn. Jahrg. 1822 u. 1823, worin mehrere Schilderungen seiner Werke mit geistreicher Kritik sich befinden. – W. A. Schlegels Aufsatz in der Jenaer allg. Literatur-Zeitung vom Jahre 1805. – H. Meyer in Goethe’s Winkelmann und sein Jahrhundert. – Böttigers Artistisches Notizenblatt, 28. Febr. 1823, Nr. 4 (zum Theil aus dem Februarheft 1823 des „New monthly magazine“ S. 61, bemerkenswerth); – Journal des Luxus und der Moden (Weimar 1823) Nr. 5 und 6, ohne Angabe der Quelle, aus dem „New monthly magazine“ 1823, S. 28 u. f. – Sollte man je ein Epigraph auf ein Denkmal C.’s schreiben, so wären, mit Aenderung eines einzigen Wortes, die Distichen aus Friedrich Jacobs „Tempe“ II. Bd. S. 235 das passendste:
Auf der Erde Gefild verwelket im Tode dein Ruhm nicht,
Und es schmücket noch jetzt jegliche Zierde dein Herz;
Dir, o Canova, folgt zu der Seligen glücklichem Eiland,
Was die Natur dir verliehn, was du, o Edler, erstrebt.
- II. Canova’s Oelgemälde. [Die Ausführung eines großen Theiles seiner Gemälde fällt in das Jahr 1797, indem er dem Venetianer de Bonis beweisen wollte, daß ihm die Ausübung einer sonst fremden Kunst keine Hexerei sei. Die im J. 1797 gemalten sind mit einem * bezeichnet.] „Adonis“ (halbe Figur); – *„Venus“; – *„Venus mit einem Satyr“; – „Cephalus und Prokris“ (lebensgroße Gestalten); – *„Venus und Adonis“ (nackt, ganze Gestalten); – „Venus und Amor in Banden“; – „Männliches Bild im Pelz“; – *„Ezzelino da Romano“ (halbe Figur in Waffen. Von C. dem Cardinal Consalvi geschenkt); – *„Giorgione“ (halbe Figur in Lebensgröße, jetzt bei Gherardo de Rossi, wurde für ein Selbstporträt C.’s gehalten); – *„Canova malend“ (Porträt, jetzt in der Gallerie zu Florenz in der Reihe der Malerbilder); – „Canova, wie er in Marmor arbeitet“ (halbe Gestalt); – „Zwei Kinderköpfe“ (eines kam an Hamilton); – „Carità mit drei Kindern“ (natürliche Größe); – „Die Grazien“ (lebensgroße, halbe Gest.); – „Die Ueberraschung“ (ein nacktes Mädchen, das sich zudeckt, beinahe ganze Gestalt, Lebensgröße); – „Maria Magdalena“ (kniend, Geschenk an den Grafen Bassano); – „Kreuzabnahme“ (Hochaltarbild in Possagno; von Gott Vater geht die Verklärung aus, ein Gedanke, der schon bei Coreggio zu finden; die am Kreuze stehende Madonna ist schwarz gekleidet; darin folgte C. den ältesten Traditionen. Miniaturen einer venetianischen Handschrift aus dem 6. Jahrhundert weisen ein Gleiches, auch in Raphaels „Spasmio di Sicilia“ spielt das blaue Kleid der Madonna in das Schwarze); – „Scherzbild“ (im Besitze des H. Cacoult); – „Kind mit dem Vogel auf der Schulter“ (nur Skizze).
- III. C.’s eigene Schriften; Briefwechsel, Aussprüche über Kunst u. dergl., seine Ansicht vom Nackten. C.’s Briefe an Falieri befinden [264] sich im Besitze des Abate Cicogna. – Alcune lettere inedite di uomini illustri al Canova (Venedig 1854, Brizeghel). Maria Stecchini Fedeli gab diese 5 Briefe heraus; 3 sind von Cicognara, und je 1 von Cattaneo und Giov. degli Alessandri. – Epistolario di Pietro Giordani edito per Antonio Gussalli (Mailand 1855, Borroni et Scotti, 8°.) II. Bd. S. 146, 158, 183, 198, 252, 269, 292, 309, 330, 341, 388, 392; III. Bd. S. 22, 28, 84, 119, 144, 150, 208, 219, 278, 366, 378; IV. Bd. S. 24, 88, 134, 161, 196, 267, 275, 323, 372, 374, dies sind die an C. von P. Giordani gerichteten Briefe. – C.’s Ansichten über die Uebung der Kunst und das Wesen derselben hat Missirini in 68 Paragraphen in seinem Werke (siehe: VII. Selbständige Biographien C.’s) mitgetheilt. –Kunstblatt (Stuttgart) 1817, Nr. 10, 11, 12 u. f.: „Aus einem Schreiben aus Rom über die Abhandlungen des Ritters Canova über die Kolossen des Monte Cavallo u. s. w.“ nebst zwei Darstellungen in Steindruck (das italienische Original ist in Rom 1802 bei Pagliavini erschienen, obige Nummern des Kunstblattes enthalten die Uebersetzung). – Canova’s Urtheil über das Nackte: „Die Sprache der Kunst ist das Nackte, das muß der Künstler nachahmen, dennoch aber Sittsamkeit und Nacktheit neben einander bestehen lassen. Kann er dies nicht, so hat er eine so niedrige Seele, daß er seine innere Verderbtheit mit in das unschuldige Gefilde der Kunst bringt. Nacktheit ist göttlich, sie ist ein Theil der Werke Gottes selbst. Gäbe es an unserem Körper etwas, das Gott nicht wohlgefällig wäre, so hätte er es nicht geschaffen, was aber Gott geschaffen hat, dürfen wir uns nicht schämen nachzubilden, doch stets mit Sittsamkeit und mit jenem Schleier der Schicklichkeit, welchen die Natur zwar nicht in der Unschuld ihrer Schöpfung, wohl aber in dem nunmehr eingetretenen Zustande der Verschlechterung erheischt.“
- IV. Auszeichnungen. Aufstellungen seiner Büste, Monumente etc., die Canova im Leben oder im Tode zu Theil geworden. Todtenfeier. Gedichte auf ihn. In der Kirche di S. M. Assunta [I Frari] zu Venedig wurde ihm ein Denkmal gesetzt, wozu ganz Europa sein Geld beigesteuert, und Leop. Cicognara die Subscription eingeleitet hat. Man benützte dazu den Entwurf Canova’s für ein Denkmal Tizians und das seine Schüler nur wenig, als Ehrendenkmal des Meisters, änderten. Es stellt die drei Schwesterkünste vor, die von Genien geführt werden, um am Grabe des Meisters zu weinen und Blumen zu streuen. [Vergl. darüber: Allgem. Theaterzeitung von Ad. Bäuerle (Wien 1827, 4°.) XX. Jahrg. Nr. 107–109.) B. Ferrari, Rinaldi, Zandomeneghi, Jacopo de’ Martini, Ant. Bosa und Fabris haben das Grabmal in Marmor ausgeführt. Es hat die Inschrift: Antonio Canovae Principi Sculptorum Aetatis suae Collegium Venetum Bonis Artib. Excollend. Sodali Maximo Ex Conlatione Europae universae A. MDCCCXXVII. – In der Akademie der schönen Künste zu Venedig befindet sich in der Sala delle riduzioni accademiche eine Porphyrvase, welche auf einem kleinen Monumente aus carrarischem Marmor aufgestellt. Die Vase schließt C.’s rechte Hand ein. Das Marmormonument ist, nach Gius. Borsato’s Zeichnung, ein Werk der akademischen Zöglinge. Auf der Vase steht die Inschrift: Dextera Magni Canovae. Innerhalb des Gestells, auf welchem die Vase steht, befindet sich einer der Meißel, dessen sich C. zu bedienen pflegte u. darunter die Inschrift: Quod mutui amoris monumentum – idem gloriae incitamentum sit. [Vergl. darüber: Biblioteca italiana (Mailand, 8°.) LI. Bd. S. 130: „Lettera del Dr. P. Zannini al prof. Giov. Rosini di Pisa“ ddo. 10. Juli 1828, worin der ganze Sachverhalt dieser Angelegenheit berichtet wird.] – Im Palazzo ducale zu Venedig befindet sich C.’s Büste, von ihm selbst gemeißelt, aufgestellt. Sie erhielt diese Stelle mit 17 Andern im Jahre 1847 bei der 9. Versammlung der italienischen Schriftsteller. – Das Athenäum von Treviso stellte 1823 seine Büste im Versammlungssaale auf und ließ aus diesem Anlaß eine Denkmünze prägen. – Ein gleiches that Bologna, in dessen Akademie der schönen Künste dieses Fest am 28. Juni 1810 Statt fand. Aus diesem Anlaß schrieb Giordani den in der italienischen Literatur als Muster des Styls und der Redekunst bezeichneten Panegirico ad A. Canova. – Die Stadt Padua ließ C. für sein Standbild Padua eine Statue auf dem Prato della valle bei Lebzeiten gegen das Herkommen, welches Standbilder Lebender nicht zuließ, errichten. C. ist von Luigi Verona dargestellt, wie er die Büste des Procurators Antonio Capella arbeitet. – Papst Pius VII. ließ seine Statue: „Perseus mit der Gorgo in der Hand“ zuerst an die Stelle, wo der Apollo des Belvedere gestanden, welche durch die Entführung desselben nach Paris leer geworden, später als C. denselben selbst zurückgebracht, diesem gegenüber aufstellen. Im Decrete nannte er C. den Nebenbuhler des Phidias und Praxiteles – Im Jahre [265] 1816 wurde C.’s Name in das „goldene Buch“ vom Capitol eingetragen, eine höchst seltene Auszeichnung, die nur um die Stadt Rom verdienten Männern gebührt. Es war in Folge der durch C. zurückerworbenen Kunstschätze, welche die Franzosen nach Paris entführt, geschehen. Zugleich erhielt Canova den Titel eines Marchese d’Ischia. – Siebenunddreißig Akademien hatten C. zu ihrem Mitglieds ernannt; darunter das Institut de France; das berühmte Istituto d’Italia, dessen Mitglieder eine Pension genießen; die Wahl desselben fiel so einstimmig aus, daß es seinen Namen auf der Wahlliste, die dem Kaiser Napoleon vorgelegt wurde, zweimal aufschrieb; und die Akademie von München, deren Diplom von Schelling verfaßt war. – Die Stadt Massa setzte ihm eine öffentliche Inschrift; die Republik von San Marino gab ihm 1815 ihr Indigenat. Diese letztere Auszeichnung war für C. eine unerschöpfliche Quelle des Scherzes und der launigsten Einfälle. Er erwiederte der Republik diese Auszeichnung durch Schenkung schöner Kupfer von seinen Werken und durch die Widmung eines Kupferstichs nach seinem Napoleon. – Der Kaiser von Oesterreich gab C. das Commandeurkreuz des Ordens der eisernen Krone und den Leopoldorden. – Neapel, Rom, Rußland sandten ihm ihre Orden. Zahllos ist die Menge der Geschenke, die C. von den Großen der Erde erhielt. Bemerkenswerth darunter ist das Geschenk des Königs Ludwig von Baiern mit der Aufschrift: „Vivos ducit de marmore vultus“, womit des Künstlers Streben treffend charakterisirt war. – Todtenfeier. Wiener Zeitschrift. December 1822. Bericht von G. L. P. Sievers über die Todtenfeier in Venedig. – Kunstblatt (Stuttgart, 4°.) 1822, Nr. 91. Rede des Grafen Cicognara. – Dasselbe 1823, Nr. 21: „Beschreibung der am 31. Jänner 1823 zu Rom stattgehabten Leichenfeier, wobei Missirini den Panegyrikus sprach.“ – In Neapel, Florenz, Mailand und im Athenäum von Treviso fanden großartige Gedächtnißfeiern Statt. – Marmortafel über dem Thore des Hauses Francesconi in Venedig:
Francesconiorum
Quas . Ob . Diuturnae . Amicitiae .
Candorem
Lautioribus . Hospitiis . Praetulerat .
Antonius . Canova .
Sculpturae . Princeps .
Extremo . Halitu . Consecravit .
III . Id. . Oct. . . An . MDCCCXXII.
- – Canova’s Tod. Ein Gedicht von Eduard Schenk (München 1822) [ein des Genius C.’s würdiges Gedicht in schwungreichen Terzinen; besonders treffend ist die an die Aufzählung der größten Kunstwerke Canova’s geknüpfte Idee, daß diese, obgleich sie ihm alle Unsterblichkeit geben, doch den Tod nicht zu bannen vermögen]. – Biblioteca Canoviana o sia raccolta delle migliori prose e di più scelti componimenti poetici su la vita e su le opere ed in morte di A. Canova. (4 Bde., Venedig 1823, 8°.). – Wiener Zeitschrift von Schikh, 1834, S. 1045. Zwei Sonette an die Gruppe „Theseus und Eurhytos“ und an „Christinens Monument“ von Ernst Freih. von Feuchtersleben. – Mezzofanti schrieb auf C. ein Compliment in 30 Sprachen; aus Anlaß dessen erschien ein Epigramm in lateinischer Sprache, welches nach Pietro Giordani’s italienischer Uebersetzung also lautet:
Chi alle tue lodi basterà, Canova?
Ben di lodarti Mezzofanti è degno.
Il tuo scarpel le grecche arti rinnova,
E ’l mondo è pien del tuo divino ingegno.
Egli che sa del mondo ogni favella
Degnamente il tuo nome ei solo abbella.
- V. Porträte. Außer den bei einzelnen Lebensbeschreibungen und den Darstellungen seiner Werke befindlichen sind noch erschienen: 1) mit der Unterschrift: Antonius Canova. Merz ad viv. delin. Bollinger sc. (Zwickau, bei Gebr. Schumann, 4°.). – 2) Blatt ohne Schrift. Canova gemalt von Lampi, der Umriß von Ruschewey (Canova, vor ihm ein Dreifuß, mit Kranz und andern Gegenständen, am Monumente des Papstes Rezzonico arbeitend) um das J. 1792. – 3) Unterschrift: Facsimile des Namens: Ant. Canova. Jackson pinx. 1823, lithographirt. – 4) Porträt von Vogel, gez. 1813, gest. von Schwerdtgeburth, in der Urania 1824, wird als das beste der von ihm bestehenden Porträte bezeichnet. – 5) Unterschrift: Antonius Canova. Großes Medaillonbild, am unteren Rande; J. Merz ad vivum del. et sculps. (1817). – 6) C.’s Porträt im Tode. Gezeichnet 13. Oct. 1822 von C. Praher; dieses Porträt befindet sich bei Memes und Missirini. – 7) Unterschrift: Antonio Canova Marchese d’Ischio (sic). „Den Verlust dieses großen unsterblichen Meisters der Bildhauerkunst betrauert ganz Europa. Sein Leben erlosch zu Venedig am 12. October 1822.“ Lith. von Hardinger. Mittelmäßige Ausführung eines nicht unähnlichen Porträts. – 8) Unterschrift: Canova. Stahlstich von K. Mayer (Nachstich des Bildes von J. Merz. Nr. 95 [266] zu J. Meyers Das große Conversations-Lexikon). – 9) Steindruck von Gami, nach dem Gemälde von Bossi. – 10) Porträt von Morghen gezeichnet und gestochen. – 11) Aus einem Blatte zugleich mit Cellini, Bruneleschi, Palladio, Carracci, Buonarotti, Albani, Guido Reni, Dominichino, unterhalb zwischen den zwei letzten Canova. Büste im Profil. A. Varin sc. 1846, ganz idealisirtes Profilbild und doch ähnlich. – 12) Unterschrift: Antonio Canova. Comirato incise. Umriß. In Gamba (Barthol.), Galleria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo XVIII (Venedig 1824, 8°.).
- VI. Medaglien auf Canova geprägt. I. 1795. Hauptseite: Denkmal des Adm. A. Emo. Im Abschnitte: Gazzini. Revers: Antonio Canovae – Veneto – artibus elegantioribus – mirifice instructo – ob monumentum publicum – Angelo Emo – egregie insculptum – Senatus munus – MDCCXCV – [unter dem Löwen von S. Markus neun Zeilen im Felde]. Diese Medaille gehört zu den Seltenheiten, es wurden davon nur Ein Abdruck in Gold für C., 100 in Silber und sehr wenige in Bronce gemacht und darauf der Stempel zerschlagen. Die goldene Medaille befindet sich als ein Geschenk des Bischofs von Mindo, Canova-Sartori, C.’s Stiefbruder, im Venetianer Stadtmuseum oder Museo Correr aufbewahrt. – II. 1795. Hauptseite: Antonius Canova sculptor. Bloßer Kopf, linkssehend. An ihm angebracht G. H. Revers: Hieronymus Zulianus eques amico. Statue der Psyche mit dem ausgeschriebenen Namen an der Plinthe. Im Abschnitte: MDCCXCV [auch diese Medaille ist von Gazzini. Zulian hatte C. diese Ehre zugedacht, wurde aber an der Erfüllung durch den Tod gehindert. Den Stempel brachte nach Zuliani’s Tode der Baumeister Selva an sich und ließ ihn zu C.’s Ehren ausprägen. – III. 1816. Hauptseite: Antonius Canova. Kopf rechtssehend. Revers: Faventibus Europae regibus monumenta artium restituta. Der Apoll des Belvedere, darunter: Romae. an. 1816 [zum Andenken an die durch C. wiedererworbenen, von den Franzosen weggeschleppten Kunstschätze Roms]. – IV. Ohne Angabe des Jahres. Hauptseite: Antonius Canova. Kopf rechtssehend. Revers: Hercules furens prehensum Licham allidit ad scopulum. Seine im Vatican befindliche Gruppe des Herkules und Lykas. Im Abschnitte: S. Passamonti f. – V. Hauptseite: Antonio Canova. Kopf wie oben. An der Wand der Brust: Putinati. Revers: Innerhalb eines Schlangenkreises: Il secolo decimo nono. Darüber der Pegasus; darunter eine Büste der Minerva. – VI. Hauptseite: Antonio Canova. Kopf wie oben. Putinati. Revers: Lapr. MDCCCXXIII – Erma – nell’ Ateneo. Trev. [5 Zeilen Schrift]. Aus Anlaß der Aufstellung von C.’s Büste im Athenäum zu Treviso. – VII. Hauptseite: Antonius Canova. Kopf wie bei Nr. 3, nur kleiner. Darunter: G. Girometti f. Romae. Revers: Collegium – artefìcum – a d I vo Luca – in funere – d. d. cIɔ. IɔcccxxnI. Wurde bei C.’s Todtenfeier in der Kirche S. Apostoli in Rom vertheilt. – VIII. Hauptseite: Antonius Canova. Kopf linkssehend. Darunter: G. Girometti f. Revers: Artium – amatores – virtutum – admiratores – de omnium – sententia cIɔ . IɔcccxxnI.
- VII. Selbständige Biographien über Canova.[BN 1] Cicognara (Leopoldo), Biografìa di A. Canova (Venedig 1823, 8°.). – Cicognara (Leopoldo), Discorso funebre di A. Canova (Venedig 1822, 8°.). Derselbe in’s Deutsche übersetzt im „Wanderer“ (Wiener Blatt, 4°.) 1822, Nr. 329 und 331. – Falier, Memorie per servire alla vita del marchese A. Canova (Venedig 1823, 8°.). – Fernow (Carl Ludwig), Ueber den Bildhauer Canova u. dessen Werke (Zürich 1806, 8°., mit Portr.). [Eines der wichtigsten Werke zum Verständniß C.’s und seiner Werke, die Kunstkritik etwas zu dogmatisirend. Fernow benützte Mittheilungen C.’s, dem er persönlich bekannt war. Die Schärfe der Kritik gilt aber mehr seinen unüberlegten Bewunderern, als dem Künstler selbst.] – Marsella (Domenico Antonio), Commentarius de Ant. Canova phidiacae artis scientissimo (Rom 1824 u. vermehrt 1833, 8°.). – Memes (J. S.), Memoirs of A. Canova (Edinburgh 1825, 8°.). [Reicher an pikanten Künstleranecdoten als an kunstverständigen Ansichten.] – Missirini (Melch.), Della vita di A. Canova, libri IV, 2 Bde. (Prato 1824, fratelli Giachetti, u. Mailand 1825, Silvestri, 8°.). [Beide Ausg. mit Portr. und einer Kupfertafel, worauf acht zu Ehren C.’s geprägte Medaillen abgebildet sind. Erstere Ausg. 10 fl., letztere 5 fl. Das Werk ist C.’s Bruder gewidmet. Vergl. darüber die Blätter f. liter. Unterhaltung 1827, Nr. 85.] – Paravia (Pietro Aless.), Vita di A. Canova (Turin 1823, 8°.) [enthält ein vollständiges Verzeichniß der Werke C.’s]. – Quatremére de Quincy (Antoine Chrysostôme), Canova et ses ouvrages ou mémoires historiques [267] sur la vie et les traveaux de ce célèbre artiste (Paris 1834, 8°., mit Portr.). – Rosini (Giovanni), Saggio sulla vita e sulle opere di A. Canova (Pisa 1825 und 1830, 8°., mit Portr.). – Tambroni (Gius.), Intorno alla vita di A. Canova (Venedig 1823, 8°.). – Zannini (Paolo), Storia della malatia per cui e morto A. Canova (Venedig 1822, 8°.).
- VIII. Bildliche Darstellungen und Erläuterungen der Werke C.’s. (Die Stiche einzelner Werke sind bei den betreffenden Sculpturen und Gemälden angegeben.] Die Werke Canova’s. Sammlung von lithogr. Umrissen, nach seinen Statuen und Basreliefs. Begleitet von einem erläut. Texte u. s. w. Von H. Latouche. 1.–20. Lfg. (Stuttgart 1826, Schulz, kl. Fol.) 13 Rthlr. – Dasselbe: Zweite wohlfeile Ausg. 10 Lfgn. mit 100 Tafeln (Stuttgart 1835 u. 36, Rieger u. C., Lex. 8°.) 5 Rthlr. – „Die Musen mit Apollo“, in 10 Blättern; – „Spiele Amors mit den Nymphen“; – „Wer kauft Liebesgötter“; – „Tanzende Nymphen u. dgl. m. von Martino de Bonis dieser hatte mehrere Skizzen C.’s, die der Künstler mit dem Zeichenstifte hinwarf, wenn der Thon nicht rasch genug sich seinen Bildungen bequemte, in schwarzer Kunst gestochen. – Opere di scultura e di plastica di Antonio Canova, descritte da Isabella Albrizzi, nata Teotochi con un saggio di Giov. Rosini sulla vita e opere del medesimo Canova, 5 Bde. (Pisa 1821–25, Capurro, 8°., mit K. K.). [Die Tafeln sind von Lasinio fils gestochen; es gibt Exempl. auf Velin und auf blauem Papier 70 Fr., Velin 100 Fr.]. – Oeuvre du Canova. Recueil de gravures au trait d’après ses statues et ses basreliefs exécutés par M. Reveil, accompagné d’un texte explicatif sur chacune de ses compositions d’après les jugemens de la comtesse Albrizzi et des meilleurs critiques et précédé d’un essai sur sa vie et ses ouvrages par M. H. de La Touche (Paris 1823, Audot (impr. de Firmin Didot), gr. 8°., mit 100 K. K.) 80 Fr. [Davon erschien auch eine italienische Uebersetzung im J. 1847 zu Neapel]. – Six bas-reliefs, dans le style antique, gravés au trait d’après Canova peintre romain (Paris 1808, Joubert fils et Charles Banco, Fol.) 5 Fr. – The works of Antonio Canova in sculpture and modelling engraved in outline by Henry Moses; with descriptions from the italian of the countess Albrizzi and a biographical memoir by count Cicognara. 3 Bde. London 1824–1828, gr. 8°.). [Diese Sammlung enthalt 148 Tafeln mit Darstellungen seiner Werke, sechs auf ihn geprägten Medaillen und seinem Porträt. Das Werk kostet 6 Pfd. St. 6 Sh.; Exempl. auf Imp. 4°. 9 Pfd. 9 Sh. 50 Ex. sind auf chines. Papier abgezogen à 16 Pfd. St. 16 Sh.] – Cicognara, Storia di Scultura (Venedig 1818) III. Bd. S. 239–309, mit Darstellungen der vorzüglicheren Werke C.’s.
- IX. Biographien in Sammelwerken zerstreut – nur die bedeutenderen.[BN 1] Zeitgenossen (Leipzig, Brockhaus, Lex. 8°.) neue Reihe XXI. S. 1: „Antonio Canova“ von Heinrich Hase [gibt irrig den 12. Oct. 1822 als C.’s Sterbetag an]. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 15. Th. S. 100. – (Brockhaus) Conversations-Lexikon (10. Auflage) III. Bd. S. 609. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 442 und VI. Bd. Suppl. S. 387. – Perger (A. R. v.), Die Kunstschätze Wiens in Stahlstich, nebst erläuterndem Texte. Herausg. vom östr. Lloyd in Triest (Triest 1856) 30. Heft, S. 435. – Scritti editi e postumi di Pietro Giordani publicati da Antonio Gussalli (Mailand 1855 u. f., Borroni e Scotti, 8°.) II. Bd. oder der Opere di Pietro Giordani IX. Bd. S. 9: „Compendio dell’ orazione panegirica al Canova“, von Pietro Giordani. – Panegirico ad Antonio Canova (Ebenda) S. 16. – Brano di lettera pel soggiorno del Canova in Bologna (Ebenda) S. 90. – Meneghelli (Ant.), Opere (Padua 1831, coi tipi della Minerva) II. Bd. S. 229: „Del Canova, discorso.“ – Gamba (Barth.), Galeria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo decimottavo (Venezia 1824, 8°.). – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de Mr. le Dr. Hoffer (Paris 1853) VIII. Bd. Sp. 497–507. – Das Linzer Wochen-Bulletin. 1856, Nr. 4 [gibt irrig das J. 1760 als C.’s Geburtsjahr an]. – Edinburgh Review. Februar 1826.
- X. Einzelnheiten aus und zu C.’s Leben. Deutscher Merkur für das J. 1799, S. 66: „Canova’s Besuch in der Dresdener Antiken-Gallerie im J. 1798.“ – Kunstblatt (Stuttgart, 4°.) vom 26. Septemb. 1839, Nr. 78: „Zur Biographie des berühmten Bildhauers A. Canova“ von Wilhelm Meinhold. [Erzählt eine Episode aus des Künstlers Leben, deren in seinen Lebensbeschreibungen keine Erwähnung geschieht. Nach dieser verbürgten Mittheilung fesselte während seines Aufenthaltes in Florenz den Künstler eine Gouvernante [268] aus Frankfurt a. d. O. so sehr, daß er ihr wiederholt die Hand antrug, welche von dieser nur deshalb ausgeschlagen wurde, weil sie sich mit einem Officier verlobt hatte. Obwohl dieser ein Paar Jahre lang kein Lebenszeichen von sich gegeben, blieb ihm das Mädchen dennoch treu. Diese Treue wurde belohnt; der Verlobte des Mädchens, der es auch heiratete, wurde, vom Kriegsglück in Spanien begünstigt, später General u. Gouverneur einer spanischen Provinz.] (Dasselbe nachgedruckt im Frankfurter Conversationsblatt 1839, Nr. 270.) – Blätter für literarische Unterhaltung (Leipzig, Brockhaus, 4°.) 1827, S. 820: „Canova und Chantry“ [aus des Dr. Pichot Schrift: Historical and literary tour of a foreigner in England and Scotland, worin Pichot von C. sagt: „Wenn Buffon Recht hat, daß Geduld Genie ist, so kennen wir C.’s Genius: Geduld und Fleiß, innigst verschmolzen.“ Nach Pichots Ansicht steht der Britte Chantry viel höher. Nun das ist glücklicher Weise nur Ansicht]. – Blätter aus der Gegenwart (Leipzig, 4°.) 1840, Nr. 27 und Pesther Tageblatt II. Jahrg. 1840, Nr. 201: „Ein Zug aus Canova’s Leben“ [enthält das Detail der Beziehungen Canova’s und Raphaels Morghen zu Domenico Volpato, und den Sachverhalt, wie Morghen die Hand derjenigen erhielt, welche Canova so zärtlich und zugleich so schüchtern liebte. Es ist der Auszug eines im Artiste 1840, S. 79 enthaltenen, von Amadé Pichot verfaßten Artikels]. – Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1835, Nr. 20–22: „Wanderungen durch Italien“ [enthält von S. 155 an viele und geistreiche Bemerkungen über C. und seine Werke aus Anlaß des Besuches seines Ateliers]. – Der Humorist von M. G. Saphir (Wien, 4°.) III. Jahrg. 1831, Nr. 138: „Napoleon und Canova“ [ohne Angabe der Quelle, blos mit einem –h– unterzeichnete Uebersetzung eines französischen, in novellistischer Form gehaltenen Aufsatzes von Henry Berthoud]. – Der Sammler (Wien, 4°.) XXXIV. Jahrg. 1842, Nr. 90: „Napoleon und Canova“ [aus den Papieren des Letzteren. Die erste Unterredung C.’s mit dem Kaiser]. – Journal des Luxus und der Moden. Sept. 1804, S. 417: „Bemerkungen über den Bildhauer Canova, seinen Ruhm, seine Werke“ u. s. w. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1847, Kunstblatt S. 113: „Canova’s Werke in Oesterreich“ [ein nicht ganz vollständiges Verzeichniß derselben]. – Tablettes romaines (Paris 1823) enthält interessante den Künstler charakterisirende Züge aus seinem Leben, unter Anderem: „Canova und Napoleon.“ Napoleon sagte zu C.: „Sie machen Eroberungen in Marmor, diese sind härter als meine.“ – „Aber vielleicht auch dauerhafter“, erwiederte C. – Als er einst dem Kaiser vorstellte, in seinen Eroberungen inne zu halten, schloß er seine Rede: „Denken Sie an Cäsar und so viele Andere.“ – „Sie ahnen also für mich die Idus des März?“ – „Ich fürchte weniger Ihren Tod, Sire“, sagte Canova, „als Ihr Unglück“. – Nach Napoleons Trennung von Josephinen, um seine neue Vermälung zu schließen, sagte C. zu ihm: „Puis-je vous féliciter d’avoir fait le devorce avec la fortune?“ – Canova’s Gestalt war nicht allzu groß, mehr mager als stark, doch kräftig. Heiterkeit gab seinen regelmäßigen Zügen einen einnehmenden Ausdruck. In großer Gesellschaft zog er sich schüchtern zurück, doch machte sich, Vornehmen gegenüber, ein bescheidenes Selbstgefühl geltend. Gegen seine Untergebenen mild und ohne Laune, liebte er Musik über Alles. Zu Hause sah er auf reinliche Eleganz. Freunde bei Tisch zu sehen, war ihm ein Genuß. Sein Tagewerk begann er früh und dann arbeitete er bis zu Tische ununterbrochen. Abends empfing er Besuche. Nicht allzu spät ging er zur Ruhe und sein Bett war, nach seinen Worten, der beste Thron der Erde. Eigentliche Schüler hatte er nicht, aber sehr viele fanden bei ihm Beschäftigung. Er war wahrhaft fromm, und in Freundschaft ein hochherziger Charakter. Er hatte einen ausgewählten Kreis von treuverbundenen Freunden, Zeitgenossen und Gelehrten um sich, und wie er selbst äußerst wohlthätig war und mit Rath und Unterstützung immer aushalf, so nahm er verständigen Rath und wohlgemeinten Tadel seiner Arbeiten immer dankbar auf und ließ sich nichts vergebens gesagt sein. – Wappen: Als C. das Marquisat erhielt, wählte er sich, weil er mußte, ein Wappen: Lyra u. Schlange, als Erinnerung an Orpheus und Eurydice, durch deren Darstellung er in die Laufbahn eingetreten war, der er diese Auszeichnung, ja seine Unsterblichkeit verdankte.
- ↑ Die in mehreren Werken sich wiederholende Angabe des 12. Octobers, als seines Todestages, ist irrig. [Siehe unter den Quellen: IV. Auszeichnungen u. drgl. m., Marmortafel auf dem Sterbehause Canova’s.]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ a b c E Canova, Anton [Bd. II, S. 251].
- Zu I, S. 256: Canova’s Sculpturen und Modelle. Il Trentino 1868, Nr. 169: „Amore e Psiche, gruppo in marmo di A. Canova ristaurato per cura del Scultore Andre Malfatti“. – Illustrirtes Haus- und Familienbuch (Wien, Zamarski 4°.) 1863, S. 404: „Canova und das Grabdenkmal der Comtesse de Haro“. – Gazzetta uffiziale di Venezia 1864, Nr. 57: „Il busto del Doge Paolo Renier modellato da A. Canova“ (auch im „Osservatore Triestino“ 1864, Nr. 41]. – Zellner’s Blätter für Musik, Theater u. s. w (Wien, 4°.) 1864, Nr. 21: „Ueber ein noch unbekannt gebliebenes Werk C.’s“. – Feuilleton der Neuen Frankfurter Zeitung 1861, Nr. 293, S. 1170: „Ueber die Zertrümmerung zweier Werke C.’s, die im Museo Borbonico gestanden. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1870, Nr. 126: „Ueber eine Frauenbüste aus Marmor von Canova“. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, 4°.) 1867, Beilage zwischen Nr. 69 und 75: „Canova’s Denkmal der letzten Stuart’s“. – Schreiner (Gust. Prof.), Grätz (Grätz 1843, 8°.) S. 505: „Ueber ein von Canova gemeißeltes Grabdenkmal in der Schloßcapelle zu Eggenberg in Steiermark; und andere dort befindliche Sculpturen des Künstlers“. – Neue freie Presse (Wien, Fol.) 1868, Nr. 1398: „Ueber den „Theseus“, von Canova“ [siehe auch: Pester Lloyd 1860, Nr. 246]. – Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) Jahrg. 1815, S. 363: „Canova’s neueste Werke“. – Gipsoteca Canoviana. Collezione dei modelli e gessi (8 Seiten in 4°.), erschien im Jahre 1864 [zählt 195 Werke C.’s auf, deren Modelle in der Sammlung von Canova’s Werken sich befinden].
- Zu S. 266, VII. Selbständige Biographien. Biblioteca Canoviana o sia raccolta delle migliori prose e di piu scelti componimenti poetici su la vita e su le opere ed in morte di A. Canova. 4 Bde. (Venezia 1823, 8°.). – Bossi (Luigi), Il tempio di A. Canova e la villa di Possagno (Udine 1823, 8°.). – Missirini (Melchiore), Del tempio eretto in Possagno da A. Canova (Venezia 1833, Fol. e 4°.). – Memorie di Antonio Canova scritto da Antonio o’Este de pubblicato per cura di Alessandro d’Este con note e documenti (Firenze 1864, Le Monnier, 12°.). – Per le auspicatissime Nozze Piovene-Sartori. Lettere inedite di Ant. Canova intorno il cenotafio da lui sculpito pel Cav. Ottavio Trento in Vicenza (Vicenza 1854, Paroni, 8°.) (12 Briefe Canova’s aus den Jahren 1819–1815]. – Bouclon (A. de), Canova et Napoleon (Paris 1865, 18.).
- Zu IX, S. 267. Biographien in Sammelwerken. Die Frauenwelt (Wiener Musterblatt, gr. 4°.) 1869, Nr. 7, 9, 10: „Federzeichnungen von Clara Jäger. III. Ein venetianischer Maurer“. – L’Echo belge 1862, Nr. 36: „Le premier chef d’oeuvre de Canova“. – Pappe’s Lesefrüchte (Hamburg, 8°.) 1827, Bd. 2, S. 70: „Miscellen“ (Napoleon u. Canova); – 1835, Bd. 1, S. 246: „Canova und Raphael Morghen“. [Band 23, S. 370]