Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 130. (Quelle)
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Fabris, Anton (Medailleur, geb. zu Udine zu Anfang dieses Jahrhundts.). Lernte anfangs die Kunst des Goldarbeiters und zeichnete sich bei diesen Arbeiten durch Erfindung und Ausführung aus. Nun wendete er sich der in Italien wenig gepflegten Stämpelschneidekunst zu und von seiner Hand ist die Medaille auf Canova’s Todesfeier, auf welcher der in Udine zu Ehren Canova’s errichtete Katafalk abgebildet ist; eine andere auf die Erbauung des Theaters in Pordenone und die Preismedaille für die Concurse der architekton. Schule in Livorno. Andere Medaillen seiner Hand sind auf Lad. Pyrker, auf Dante und dessen Monument in Santa Croce zu Florenz, auf den 1832 verstorbenen Arzt Filippo Uccelli, auf den Großherzog Peter Leopold bei Gelegenheit der ihm von Pompaloni in Pisa errichteten Bildsäule, auf Raphael Morghen, mit welcher dessen Schüler sein Andenken ehren wollten, und auf die Einweihung des von Canova erbauten Tempels zu Possagno. Unter seinen zahlreichen übrigen Arbeiten nennen wir noch die kleinen Stempel zu den Siegeln in Relief mit Bildnissen von Dante, Petrarca, Alfieri, Napoleon, Schiller (Letzterer nach Dannecker), ferner die Denkmünzen auf den Grafen Cicognara, auf Sismondi, Assarotti (letztere drei 1845) u. m. a. Fabris übt seine Kunst in Florenz aus, wo auch sein Sohn, einer der ersten Künstler in der Formschneidekunst, die classischen Werke italienischer Poeten wie z. B. Manzoni’s „Cinque Maggio“, Dante’s „Divina Commedia“ u. A. mit Illustrationen schmückt, welche ein seltenes Talent beurkunden.

Kunstblatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1832, Nr. 86, S. 344: „Ueber Fabris’ Denkmünzen“ von [131] Alfr. Reumont. – Dasselbe 1833, Nr. 98. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) IV. Bd. S. 211. – Müller (Fr. Prof.), Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, Lex. 8°.) II. Bd. S. 7.