BLKÖ:Ranftl, Mathias Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ranftl, Anton
Band: 24 (1872), ab Seite: 328. (Quelle)
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Ranftl, Mathias Johann (Maler, geb zu Wien 21. Februar 1805, gestorben an der Cholera ebenda 1. November 1854). Seine Eltern betrieben eine Gastwirthschaft an der Favoritenlinie Wiens. Die Mutter Barbara, geborne Kautz, war die Tochter eines Wiener Fleischhauers und, ohne eigentliche Bildung, besaß sie einen gesundnatürlichen Sinn für die Erscheinungen des Lebens, hörte gern Reiseschilderungen, liebte Bilder, an denen sie eine frische, wenngleich naive, aber instinctiv zutreffende Kritik übte. So besuchte sie denn besonders gern die in der Akademie der bildenden Künste in Wien alljährlich veranstalteten Kunstausstellungen, auf welchen sie ihr einziges Söhnlein Mathias Johann begleiten durfte. Auf diesen Ausstellungen wurde Frau Barbara eben durch ihre an den Bildern geübte Kritik mit mehreren Künstlern, unter Anderen dem Bildhauer Klieber, den Malern Ruß, Göbel bekannt, welche an der Frau und dem Knaben, der damals schon kleine Proben seines Talentes in mannigfaltigen Copien von Bildern und Kohlenzeichnungen an den Wänden kundgab, Gefallen fanden. Der Knabe mußte jedoch vorerst die Schule besuchen, und kam zunächst in die Normalschule bei den Piaristen, später bei St. Anna in der Stadt. Dabei übte er ohne Meister sein Zeichnungstalent, porträtirte die Lehrer in der Schule, worüber es zu Hause zu Verdrießlichkeiten kam, illustrirte nach eigener Erfindung die Geschichten, die er las, bewirthete aber nebenbei die Gäste in der Schenkstube des Vaters. Als eines Tages der Hofbildhauer Kiesling in derselben seinem Hilfspersonale ein kleines Fest gab, gewahrte er auf einem Zeitungsblatte eine mit Bleistift gezeichnete Menschen- und Thiergruppe, welche ihn durch ihre Ausführung so fesselte, daß er nach dem Urheber der Zeichnung fragte, der ihm nun in dem kleinen Mathias Johann Ranftl vorgestellt wurde. Der Künstler redete nun den Eltern zu, den Knaben, der unleugbares Talent besaß, in die Akademie der Künste zu schicken, und so bezog R. 1817 im Alter von 12 Jahren diese Anstalt. Seinen übrigen Unterricht, der noch vieles zu wünschen übrig ließ, leitete der Director des Taubstummen-Institutes, Hermann Czech, der den talentvollen Knaben liebgewonnen hatte, ihm Bücher lieh und ihn zur Erlernung von Sprachen [329] aufmunterte, so daß R. frühzeitig das Französische und Italienische sich aneignete, wozu sich in der Folge noch die auf Reisen gewonnene Kenntniß des Englischen und Russischen gesellte. Jedoch wider Erwarten wenig günstig waren die Fortschritte auf der Akademie. Der fröhliche, oft übermüthig lustige Knabe machte während der Lehrstunden Schwänke und Possen, so daß er nicht nur selbst nicht vorwärts kam, sondern auch seine Mitschüler in der Arbeit hinderte und nicht selten, um diese nicht zu stören, den Zeichnungssaal verlassen mußte. Bei einer Gelegenheit, als er eben mit einem Collegen, dem nachmals berühmten Bildnißmaler Friedrich Amerling, seine Körperstärke prüfte, warf er ein Modell des Achilles um, daß es in Stücke zerbrach. Hingegen trieb er außerhalb der Akademie verschiedene andere, mit der Kunst eben nicht im engsten Zusammenhange stehende Uebungen wie: Fechten, Reiten, Schwimmen, Schlittschuhlaufen und machte darin ungleich größere Fortschritte als im Zeichnen und Malen. Im Jahre 1819 verlor er seinen Vater. Bald darauf bat er seine Mutter um Erlaubniß zu einer Reise in die Schweiz und diese ihm von der Mutter gestattete Reise in das Alpenland bildet einen Wendepunct in seinem Leben. Die herrlichen Ansichten, die sich dem fünfzehnjährigen Jünglinge auf seinem Zuge in die wundervolle Gebirgswelt erschlossen, reiften in ihm den Entschluß, Landschaftsmaler zu werden. Auf dieser Reise entwarf R. zahlreiche Skizzen, zeichnete Menschen und Thiere, und schon damals mit Vorliebe Hunde. Noch sind zwei Momente dieser ersten Künstlerfahrt bemerkenswerth. Auf seiner Heimreise befand sich R. am 23. März 1819 in Manheim, an welchem Tage Kotzebue durch Sand ermordet wurde. Dann auf der Donaufahrt nach Wien, welche er auf einem Flosse mitmachte, scheiterte durch Ungeschicklichkeit des Steuermannes das Floß und R., ein tüchtiger Schwimmer, rettete nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben zweier, des Schwimmens unkundiger Reisegefährten. Als er in Wien ankam, wurde es ihm mit der Kunst Ernst, aber nicht mehr die Akademie, sondern die Belvedere-Gallerie besuchte er und studirte daselbst mit beharrlichem Fleiße vor Allem die italienischen Meister. Im Jahre 1826, damals 21 Jahre alt, stellte er in der Jahresausstellung bei St. Anna sein erstes Werk aus: „Kunz von der Rosen will den Kaiser Max aus seiner Haft befreien“. Dieses Bild machte den Namen des Künstlers in weiteren Kreisen bekannt. Eines Tages trat der Kammerherr des Erzherzogs Maximilian d’Este in die Schenkstube der Witwe Ranftl und fragte nach dem Maler des Bildes. Nun trat R., der bei starkem Besuche seiner Mutter immer noch in der Bedienung der Gäste aushalf, mit dem grünen Sammtkäppchen und der blauen Schürze, wie sie die Wirthe zu tragen pflegen, vor den Kammerherrn und stellte sich als den Gesuchten vor. Der Kammerherr war nicht wenig erstaunt, den Maler in dieser Situation anzutreffen und beschied ihn für den folgenden Vormittag zum Erzherzoge. Ranftl fand sich bei demselben ein und der Erzherzog empfing ihn mit den Worten: „Ich habe Ihr Bild in der Ausstellung gekauft und Ihnen den doppelten Betrag dessen, was dafür verlangt wurde, angewiesen. Ich that das, weil ich glaube, daß man Ihr Talent unterstützen muß und ich von Ihnen hoffe, daß Sie dem Vaterlande als Künstler Ehre machen werden.“ Die Hoffnung des kaiserlichen Prinzen hat sich erfüllt. Ein anderes Bild [330] aus dieser Zeit: „Der wahnsinnige Tasso betrachtet sein Schwert“ wurde von einem Kunsthändler um eine geringe Summe dem Künstler abgekauft und um hohen Preis als Werk eines alten italienischen Meisters dem Fürsten Eszterházy verkauft. Ein drittes „Kaiser Max betrachtet seinen Sarg“ wurde für ein Werk von Danhauser verkauft. R. malte nun fleißig, namentlich viele Porträte und einen Cyklus von sechsundzwanzig kleineren Bildern, meistens Scenen aus dem Leben des Kaisers Maximilian I., dessen bewegtes Leben reichen Stoff für künstlerische Darstellung bietet. Indessen erwachte in R. wieder die Lust zu reisen und im Jahre 1826 unternahm er eine Künstlerfahrt nach Moskau, wo er bald als Porträtmaler so große Beschäftigung fand, daß er über ein Jahr dort bleiben mußte und manchen Tag drei bis vier Sitzungen hatte. Im nächsten Jahre begab er sich nach St. Petersburg, wo er die Bekanntschaft mit Schukowsky, dem Erzieher des Großfürsten und Lehrer der Kaiserin machte, Eingang bei Hofe fand, viele Porträte, dann die ersten als Gefangene nach Petersburg gebrachten Tscherkessen für die Kaiserin malte, und auch mit dem Dichter Puschkin bekannt wurde, für dessen Dichtung „Eugen Onegin“ er sechs Zeichnungen ausführte. Nach einem viermonatlichen Aufenthalte in der Newastadt kehrte er nach Moskau zurück, welches er aber in Folge eines Liebeshandels mit einem Mädchen aus vornehmen Hause, welcher entdeckt wurde, rasch wieder verlassen mußte, um Verfolgungen zu entgehen. R. kehrte nun nach Wien zurück. Daselbst erhielt er nun die Bestellung auf ein großes Altarbild für die Kirche zu Totis. Er malte den „H. Augustin mit dem Engel mit der Muschel“, welches so großen Beifall fand, daß er sofort einen Ruf nach Warasdin in Croatien erhielt, um für den dortigen Comitatssaal die lebensgroßen Bilder von 15 Königen zu malen. Während er mit dieser Arbeit beschäftigt war, wandelte ihn die Lust an, den Carneval in Triest zu sehen. Mit einer ansehnlichen Summe ausgerüstet, kam er in das vor Triest gelegene Planina an, gerietst aber unter Spieler, und verlor seine ganze Barschaft. Nichtsdestoweniger setzte er – jedoch jetzt zu Fuße – seine Reise nach Triest fort, wo er in der frugalsten Weise den Carneval verlebte, und endlich einen Freund traf, der ihm Geld lieh, damit er nach Warasdin zurückkehren konnte. „Aus Buße“, so sagte er selbst, malte er nun für das dortige Kapuzinerkloster eine „Mutter Gottes“ als Himmelskönigin und den „Traum des h. Joseph“ als Frontispizbild. Ueber den komischen Ausgang einer Liebesgeschichte, in die er dort wider Willen hineingezogen wurde, berichtet L. A. Frankl in dem in den Quellen bezeichneten Feuilleton, welches nach den Mittheilungen Ranftl’s niedergeschrieben ist. Im Herbst 1831 kehrte der Künstler nach Wien zurück, wo er nun eine ungemein große Thätigkeit entfaltete und um bei der großen Fruchtbarkeit seiner Phantasie die Arbeiten rascher zu vollenden, Vieles in Aquarell und dann kleinere Genrebilder malte. Eben diese letzteren aber mit seinen trefflichen Hundebildern machten ihn berühmt. Ein ausführlicheres Verzeichniß seiner Arbeiten folgt S. 331 bis 333. Da viele seiner Bilder außer Landes, viele wieder in Privatbesitz sind und ein von dem Künstler angefertigtes Verzeichniß nicht vorliegt, so können nur jene Werke verzeichnet werden, welche sich in Ausstellungen befanden, oder in größeren Gallerien und zugänglichen Privatsammlungen vorkommen. Mit dem berühmt [331] gewordenen Bilde: „Die Hundehütte“ trat er in die Reihe der ersten Maler dieser Thiergattung und wurde wie Mind seiner Zeit der „Katzen-Rafael“ von Künstlern und Andern der „Hunde-Rafael“ genannt. Im Jahre 1838 nahm er die Einladung des Fürsten Paul Eszterházy, ihn nach London zu begleiten, an, und fand dort im Hause des Fürsten die gastlichste Aufnahme und Gelegenheit, bedeutende Persönlichkeiten der Politik und Kunst kennen zu lernen. Unter Anderen wurde er mit den zwei berühmten Thiermalern Edwin Landseer und Constable bekannt. Auch fertigte er für das Londoner Witzblatt „Punch“ während seines Aufenthaltes in der Themsestadt manche humoristisch-historische Zeichnung. Von London begab er sich nach Paris, wo er Horace Vernet, Ary Scheffer, Delaroche u. A. kennen lernte, in den Gallerien Studien machte, Skizzen entwarf, worauf er nach Wien zurückkehrte. Bald nach seiner Ankunft in Wien vermälte er sich 1840 mit Louise Hartmann, mit der er bis an sein im Alter von 50 Jahren erfolgtes Lebensende in glücklichster Ehe gelebt. Noch sei hier bemerkt, daß Ranftl und Danhauser die Gypsmaske von dem lebenden Beethoven abgenommen, welcher für Beethoven höchst unangenehmen Situation jedoch die beste Büste des großen Tondichters zu verdanken ist. Ueber Ranftl’s lebhaften Antheil an den Ereignissen des Jahres 1848, in welche er fördernd eingegriffen, versprach Dr. Frankl noch zu berichten und über den für ein edles freies Bürgerthum begeisterten Patrioten Ranftl insbesondere zu schreiben, was jedoch bisher nicht geschehen[WS 1] ist. Aus Ranftl’s oberwähnter Ehe entstammte ein Sohn Gustav, der sich anfänglich den technischen Studien widmete, mit einem Male aber sich vom Börsenspiele hinreißen ließ, das sein vorschnelles Ende herbeiführte. Er hatte nämlich auf der Börse große Verluste erlitten. Er wurde krank, und es hieß, er habe den Typhus, jedoch in Wahrheit hatte er in Folge der durch die Verluste eingetretenen Aufregung eine Gehirnstörung erlitten, der er auch, erst 27 Jahre alt, Anfangs November 1867 erlag. Im folgenden Jahre errichtete seine Mutter, wie es heißt, einem von ihrem Sohne kurz vor seinem Ableben geäußerten Wunsche nachkommend, aus dessen Vermögen und zu seinem Andenken eine Stiftung, welche „Techniker-Stiftung des Gustav Ranftl absolvirten Technikers“ heißt. Die Mutter selbst, welche schon nach dem Tode ihres Gatten alle Freude verloren hatte, verfiel nun, durch den Tod des einzigen Sohnes in’s tiefste Herz getroffen, in unüberwindliche Trauer und erlag endlich dieser tiefen Melancholie im Mai 1869. Die durch Zeitungen in’s Publicum gebrachte Nachricht, sie habe sich aus Gram selbst durch Cyankali vergiftet, wurde von den Verwandten öffentlich widerlegt und auf Grund vorgenommener Seccirung eine Herzlähmung als Ursache ihres Todes bezeichnet. Das Atelier des Künstlers ging in Folge ihrer letztwilligen Anordnung in das Eigenthum der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens über und wurde im Juni 1869 im Künstlerhause in derselben Ordnung aufgestellt, in der es in des Künstlers Wohnung bis zu seinem Tode sich befand. Es enthält Erinnerungen an befreundete Collegen, eigene fertige und angefangene Arbeiten, Skizzen, Studien auf Leinwand und Papier, Möbel und Antiquitäten.

I. Übersicht der vorzüglicheren Bilder M. J. Ranftl’s. In den Jahres-Ausstellungen bei [332] St. Anna in Wien im Jahre 1826: „Kunz von der Rosen sucht Kaiser Max I. aus der Gefangenschaft in Gent zu befreien“, des Künstlers erstes größeres Werk; – 1832: „Kaiser Franz besucht mit seiner Gemalin Kaiserin Karolina Augusta[WS 2] die Canal-Arbeiten im Jahre 1832“; eine Aquarell-Copie dieses Bildes befand sich im Besitze Weiland Ihrer k. Hoh. der Frau Erzherzogin Sophie; – „Moskowitischer Blumenverkäufer und ein Milchmädchen, im Hintergrunde ein Theil des Kremls“; – „Mädchen, dem Vater die Zeitung vorlesend“; – „Arbeiter um Mittagszeit“; – „Bettler Ochiltren“, aus W. Scott’s „Alterthümler“ ; – „Russischer Bauer mit Bäuerin“; – „Doge und Dogaressa“, nach einer Erzählung von Hofmann; – 1834: „Zwei Tabakraucher“; – „Sonntag-Nachmittag“; – „Kinder, am Fenster spielend“; – „Die erschreckten Kinder“; – „Der todte Vogel“; – „Eine Hundehütte“; – „Die Puppe in Gefahr“; – 1835: „Egmont und Klärchen“; – „Ein spielendes Kind“; – „Ein schlafendes Kind“; – „Kind bittet um Frühstück“ ; – 1837: „Hunde“; – „Sara“, nach Lord Byron; – 1838: „Hunde, ihren Herrn erwartend“; – „Ruhende Bauernfamilie“ ; – „Scene aus Lord Byron’s „Braut von Abydos“; – 1839: „Hunde bei einer Ueberschwemmung“; – „Die schlafenden Kinder“; – „Scene aus der Pesther Ueberschwemmung“; – 1840: „Die Trauernachricht“, Eigenthum des Fürsten von Auersperg; – „Spürende Hunde“, Eigenthum des Prinzen Adam von Württemberg; – „Der Segen der Eltern“; – 1841: „Hunde in einem Stalle“, Eigenthum des Prinzen von Württemberg; – „Die kleine Schäferin“; – 1843: „Die Gutsherrschaft auf der Bauernhochzeit“ ; – „Hunde bei einem Kamine“; – „Der Mittag“, Eigenthum des Prinzen von Württemberg; – „Die Witwe“, Eigenthum des Fürsten Paul Eßterházy; – „(Sine Hündin mit ihren Jungen“; – „Die durch Feuer Verunglückten“, Eigenthum des Prinzen von Württemberg; – 1844: „Holländischer Maler“, Eigenthum des Grafen von Beroldingen; – „Die Geschwister“; – „Rast der Wallfahrer“ ; – „Studienkopf“; – „Spielende Hunde“; – „Der Fremde“; – 1846: „Hunde vor einem Kamin liegend“ (400 fl.); – 1848: „Die Verwandten vom Lande“. Eigenthum des Herrn Konrad Graf; – „Die Wallfahrer“, Eigenthum des Fürsten Vincenz von Auersperg; „Kinder am Grundelsee“; – „Die Großmutter“, Eigenthum des Bauraths Leistler; – „Eine Halle“, Eigenthum des Grafen von Podstatzky-Liechtenstein; – 1850: „Nach der Jagd“ (1000 fl.); – „Hunde“ (400 fl.); – 1852: „Aehrenlese“, Eigenthum des Herrn Fellner; – in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1852: „Der Gang aus der Kirche“ (800 fl.); – „Die Wallfahrer“ (600 fl.); – „Ruhe der Schnitterin“, Eigenthum des Herrn Holle; – „Kinder nach der Schule“ (350 fl.); – „Galilei“; – 1853: „Hunde in einer Landschaft“ (280 fl.); – „Hunde nach der Natur“ ; – „Das Frühstück“, Eigenthum des Leopold v. Werthheimstein; – „Die Flucht“ (800 fl.); – „Seefahrt“; – „Abtrieb von der Alpe“, Eigenthum des Herrn Figdor; – „Ermahnung der Großmutter“ (350 fl.); – „Kinder, den Feldarbeitern das Mittagbrot bringend“ Eigenthum des Herrn Stephan Mayerhofer; – „Ein Hund“ (450 fl.); – „Auf der Alm“, Eigenthum des Grafen Christian Kinsky; – „Hund“ (500 fl.); – 1854: „Hunde in einer Halle“, Eigenthum des Herrn Ed. Hirschler; – 1866: „Die Rast“, Eigenthum des Grafen Victor Wimpffen; – 1868: „Die Froschresi in Aussee“, Bleistiftzeichnung, Eigenthum des Vorigen; – „Schützenruhe“, Eigenthum der Baronin Luise von Härdtl; – 1869: „Die Wache“; – „Schnitterruhe“, Eigenthum des Herrn Raßmann; – in der im J. 1869 im Juni von der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens veranstalteten Ranftl-Ausstellung: „15 Studien“, Eigenthum der Genossenschaft; „Arme Kinder im Winter“; – „Kinder mit Zündhölzchen“; – „Schnitterin mit dem Säugling“; – „Mittagsruhe des Schnitters“; – „Spielende Kinder“; – „Wallfahrer am See“; – „Rastende Landleute“ ; – „Hundeporträt“, Aquarell; – „Zwei Kinderporträts“, die letzten zehn sämmtlich Eigenthum des Directors Meixner; – „Skizze zu einem Altarbilde der Piaristenkirche auf der Wieden“; – „Porträt einer alten Dame“; – „Spielsalon in Baden-Baden“; – „Rastende Wallfahrer“; – „Studienkopf“; – „Kinder im Felde“; – „Der Segen des Großvaters“; – „Kinderporträt“, die letzten acht Eigenthum des Herrn Alten; – „Mädchen mit dem Hunde“; – „Taufgang“ (1852), dieses und das vorige Eigenthum des Herrn [333] Angeli; – „Sonntagsruhe“, Eigenthum des Herrn Oetzelt; – „Der Hund des Holzhauers“; – „Balgende Hunde“, beide Eigenthum des Herrn Hirschler. Von anderen Werken des Künstlers sind mir bekannt: „Der H. Oswald“, Altarbild zu Altmannsdorf im V. U. W. W.; – „Der Traum der Io“, in Warasdin; – „Der Sonntagnachmittag“; – „Egmont und Klärchen“, nach Goethe’s Trauerspiel; – „Gretchen im Zwinger“, nach Goethe’s „Faust“; – „Spielendes Kind beim Hühnerkorbe“; – „Kind, um Frühstück bittend“; – „Hunde bei einem todten Hirschen im Walde“; – „Die Ernte“, dieses und das vorige Eigenthum des Herrn E. Putschke; – „Die Kirchengängerinen“. ehemals in der Sammlung Galvagni; – „Die Hündin“, Eigenthum des Herrn Fellner; – „Nach der Hirschjagd“, eines der trefflichsten Bilder des Meisters; – „Schiffbrüchige“; – „Ein Hund“, alle drei in der Sammlung K. Sedelmayer; – „Ein todter Eber“, Skizze, ehemals in der Gallerie Saint Genois; – – „Hund beim Kamin“, auf Holz, ehemals in der Sammlung Esterle; – mehrere Aquarellbilder im Stammbuche der Kaiserin Karolina Augusta und der Herren Erzherzoge; – „Die kleine Strickerin“; – „Hundebild“, im Besitze des Herrn L. A. Frankl, eine Satyre auf M. G. Saphir. Saphir wollte um jeden Preis in die bis in die Märztage des Jahres 1848 bestandene Künstler-Gesellschaft „Concordia“, deren beliebtes Mitglied Ranftl ebenfalls war, aufgenommen werden. Diese verweigerte jedoch standhaft dem geistreich-witzigen, aber anrüchigen und verpönten Schriftsteller den Eintritt. Da ist denn auf dem trefflich ausgeführten Bilde das stark verriegelte Thor eines Gasthauses „zur Concordia“ zu sehen. Ein schmutzig-blonder Pudel, dessen Kopf jenem Saphir’s in’s Hündische übertragen sehr ähnlich ist, bellt vor demselben, vergeblich Einlaß begehrend. Mehrere Bilder Ranftl’s sind durch die Lithographie und den Stich vervielfältigt worden, so „Sechs Kinderscenen“, lith. von Bauer (Wien, bei Neumann); – „Die Schnitter“, lith. von Ed. Kaiser; – „Der Morgen“, gest. von J. Axmann; – „Der Mittag“, gest, von A. Dworzak, besondere ersteres in der bekannten Sauberkeit, die Axmann’s Stiche kennzeichnet, ausgeführt; und eine „Hundestudie“. welche seiner Zeit Auer’s polygraphische Zeitschrift „Faust“ brachte.
II. Quellen zu Ranftl’s Biographie. Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1869, Nr. 1758, im Feuilleton: „Mathias Johann Ranftl. Biographische Skizze“, von L. A Frankl; – dieselbe 1868, Nr. 1340: „Ranftl-Stiftung“; – Nr. 1517; „Berichtigung“. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 348 [nach diesem geb. im Jahre 1806; die oben an der Spitze der Biographie mitgetheilten Daten sind authentisch]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 315. – Deutsches Kunstblatt 1854, S. 409. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibl. Inst. gr. 8°.) Zweite Abtheilung, Bd. V, S. 162, – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XII, S. 290. – Wiener Zeitung vom 3. November 1854. – Meist findet sich das Jahr 1855 als sein Todesjahr angegeben, was jedoch unrichtig ist – Katalog der von der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens im Künstlerhause, im Juni 1869 veranstalteten (leider sehr lückenhaften) „Ranftl-Ausstellung“. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gegeschehen.
  2. Vorlage: Maria Karolina.