BLKÖ:Göbel, Karl Peter

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 234. (Quelle)
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Göbel, Karl Peter (Historienmaler, geb. zu Würzburg 1791, gest. zu Wien 1823). Kam in früher Jugend nach Wien, wo er die Akademie der bildenden Künste besuchte. Daselbst erhielt er mehrere Preise. Nach vollendeter Ausbildung begann er einen neuen Curs in der Kunst und copirte die Gemälde der großen Meister in der Belvedere-Gallerie. Seiner Kraft endlich sich bewußt, malte er 1820 ein Originalbild: „Jakob segnet seine Söhne“ (Leinwand, H. 6′, Br. 7′ 6″), dessen Colorit, Zeichnung, Gruppirung [es enthält 14 Figuren] den Beifall der Kenner erhielten. Das Gemälde wurde für die kaiserl. Gallerie erworben, und von Kolb in Kupfer gestochen. Außer mehreren Porträten malte er noch einen „Moses“ und den „Tod der Dido“, welch’ letzteres Bild 1822 den Preis erhielt. Früh, im Alter von 32 Jahren, raffte der Tod den Künstler dahin. – Seit mehreren Jahren bereits sind in den Wiener Kunstausstellungen Arbeiten eines Künstlers Karl Göbel[WS 1] zu sehen, der in [235] Wien lebt; ob derselbe ein Sohn oder Verwandter des Obigen ist, ist mir nicht bekannt. Ein niedliches Bild von ihm brachte die Ausstellung des J. 1844, die „Musikanten“, und aus demselben Jahre sind von ihm: „Fahrt zur Hochzeit“, eine Gruppe Bauern, welche den Hallstädter See befahren; – „Scene aus dem Tyroler Freiheitskampfe“: Tyroler werden durch den seltenen Muth eines Knaben zum Siege begeistert. Seit dem Bestande des neuen österr. Kunstvereines begegnet man oft G.’s trefflichen Aquarell-Bildern in dessen Ausstellungen u. z.: 1853 ein „Studienkopf“, – 1854: „Großvater und Enkel“ (50 fl.); – „Jägerfamilie“ (40 fl.); – „Jäger und Mädchen“ (50 fl.); – „Morlacken“ (50 fl.); – „Vedette“ (50 fl.). – 1855: „Furlanerinnen am Brunnen“ (60 fl.); – „Jägerfamilie“ (50 fl.); – „Kroatenlager I.“ (60 fl.); – „Schulkinder mit ihrer Grossmutter“ (50 fl.); – „Polnisches Wirthshaus“ (60 fl.); – „Ischl mit der Ansicht des Melkensiederhauses“ (35 fl.); – „Ländliches Mittagsmahl“ (40 fl.); – „Pfannenflicker“ (40 fl.); – „Kroatenlager II.“ (70 fl.); – „Erzählung eines Wiener Freiwilligen“ (50 fl.); – „Schulkinder im Winter“ (50 fl.). – 1856: „Italienische Gauner“ (60 fl.); – „Eine Almerin“ (40 fl.); – „Wildschütze“ (50 fl.); – „Matrosenjungen“ (60 fl.); – „Aelplerin“ (50 fl.). – 1857: „Fischverkäuferin auf der Riva Schiavoni in Venedig“ (60 fl.) – „Strohmatten-Händler aus Hradisch“ (50 fl.); – „Gemsen“ (40 fl.); – „Oberösterreicher“ (50 fl.); – „Studie aus der Gosau“ (60 fl.); – „Eine Husarengruppe“. – 1858: „Zigeunerlager“ (100 fl.); – „Jagdbild mit Porträt“. In der Ausstellung der Akademie der bildenden Künste im J. 1848: „Ruhende Gemsen-Jäger“ (150 fl.); – u. eine „Schmiede“ (50 fl.). Auch zwei von ihm gezeichnete und lithographirte Blätter sind mir bekannt: „Rückkehr der Pilger von Mekka“ (H. 21″, Br. 27″, Wien, Paterno); – „Ein Haram Pascha. Sarrasaner-Häuptling“ (H. 91/2″, Br. 6″). In neuester Zeit malt er viel Porträte in Aquarell.

Ueber Karl Peter: Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) V. Bd. S. 253. – Müller (Fr.), Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, gr. 8°.) II. Bd. S. 256. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 388. – Ueber Karl: Die Ausstellungs-Kataloge des (neuen) östr. Kunstvereins 1853 Dec. Nr. 74, 76. – 1854 Jänn. 65, 66, Febr. 91, März 79, April 85, Tee. 70. – 1855 Febr. 70, 71, März 70, 72, 74, April 99, 100, Mai 74, 75, 78, Nov. 53, Tee. 81, 84. – 1856 Jänn. 90, 105, April 59, Dec. 79, 80. – 1857 Jänn. 79, März 80, 81, 82, Mai 87, Dec. 90. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) III. Jahrg. 1844, S. 84.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Carl Goebel (Maler) (Wikipedia).