Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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mythischer Meroperkönig in Kos, Vater der Chalkiope, Gattin des Herakles
Band VI,1 (1907) S. 13471348
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2) Mythischer Meroperkönig auf Εὐρυπύλου πόλις = Kos, Vater der Chalkiope, der Gattin des Herakles, Hom. Il. II. 677 mit Schob B(L)D. Pherekydes frg. 35 aus Schol. ABD Hom. Il. XIV 255, FHG I 81 nennt als Sohn dieser Ehe den Thessalos und erzählt, E. habe den ,auf der Rückkehr von Ilion‘ verschlagenen Herakles am Betreten der Insel gewaltsam gehindert, sei aber unterlegen und mit seinen sämtlichen Söhnen erschlagen worden, worauf die einzig überlebende Tochter dem Herakles folgt. Dasselbe Schol. Pind. Nem. IV 40. Nach Apollod. bibl. II 7, 1, 1f. § 137f. W. hatte E. den Herakles für einen Räuber gehalten und stammte von Poseidon und Astypalaia (koïscher Stadtheroïne) ab. Eustathios p. 318. 22ff. 34ff. zur Ilias a. O. fügt noch hinzu, daß durch diese Tochter und deren Enkel E. Ahn der im Schiffskatalog aufgeführten Koerführer Pheidippos und Antiphos wurde. Der koïsche Adel dagegen führte seinen Ursprung auf Chalko(dom und Antagoras, zwei Söhne des E. von der Meropstochter Klytia, zurück. Schol. Theocr. VII 5 (Chalk[od]on, Repräsentant euboeischer Ansiedler, Μaass Herm. XXIII 618. Toepffer Att. Geneal. 163. Tümpel Rh. Mus. XLVI 548. Dibbelt a. O. 26–30; Antagoras = Antiph[at]os oder Antiphates, thessalischer Ansiedler, Fick Griech. Personennamen 374. Maass a. O. 347). Ebenda die Erzählung, daß E. mit der Meropstochter Klytia auf Kos die Demeter auf der Suche nach Persephone freundlich aufnahm. Das jüngst gefundene Pele auf [1348] Kos (Bull. hell. XIV 297) bringt das dem E. gehörige thessalische Pele (Steph. Byz. s. v.) in Erinnerung (Dibbelt a. O. 20, 4). Hygin fab. 254 weiß, daß Chalkiope ihren Vater nach Verlust seines Reiches nicht verlassen wollte (in einem Verzeichnis von piissimae). Durch Verwirrung ist statt des Thessalos E. als Sohn des Herakles von der Chalkiope genannt bei Eustath. a. O. und Schol. D Hom. Il. II 677, ähnlich umgekehrt bei Hyg. fab. 97 Chalkiope als Gattin des Thessalos statt des E. Über die thessalische Herkunft des E. Nr. 2, also Zusammengehörigkeit mit E. Nr. 1, s. außer den oben angeführten Stellen Buttmanns, Maass, Dibbelts noch v. Wilamowitz Isyllos 52, 22 (thessalische Herkunft des koïschen Peleus und der Asklepiaden, die in den Nosten in enger Beziehung zu den thessalischen Lapithen stehen). Nach Maass Hermes XXVI 180, 2 ist Herakles Kampf gegen E. eine Parallele zu dessen Kampf gegen Hades in Pylos.