Eurypylos (Εὐρύπυλος). 1) Thessalischer
Heros. Sohn des Euaimon (Eponymos von Haimonia-Thessalia, Maass Gött. Gel. Anz. 1890, 345, 1), vor Ilion Anführer der Thessaler von Ormenion, Asterion, dem Titanosgebirge und der Quelle Hypereia (Hom. Il. II 734), tötet den Hypsenor (V 76 = Tzetz. hom. 60 Dolopions Sohn; Eponymos von Hypata Maass a. O. 344), Melanthios (VI 36 = Tzetz. 118), Apisaon (XI 575, Eponymos von eleisch Pisa Maass a. O. 346; vgl. u. Nr. 6) und Hellos (Qu. Smyrn.. XI 67), wird selbst von Paris verwundet, von Nestor geheilt (XI 809 bis Schluß = Tzetz. hom. 197ff.). Eine falsche Zahl seiner erschlagenen Gegner bei Hyg. fab. 114. Beim Raub des Palladions Ovid. met. XIII 357; im hölzernen Roß Qu. Smyrn. XII 319. Tryphiodor. 176. Tzetz. posth. 646; im Verzeichnis der Freier Helenas Apollod. bibl. III 10, 8. 3 § 131 W. Hyg. fab. 81. Als Berichterstatter des Schiffskatalogs bei Dictys I 13, vgl. 17. In Sinons Lügenbericht verflochten Verg. Aen. II 114. Sohn der Euaimongattin Ops (? gen. Opis) Hyg. fab. 97, wo Dibbelt (Qa. Coae myth. 22 Opis = Upis, gen. Ὤπιδος) die Hyperboreerin vermutet. Als Großvater (Vater des Euaimon und Amyntos) gilt Ormenos (Eponymos von Ormenion) bei Demetrios v. Skepsis frg. 68 Gaede aus Strab. IX 4381, vgl. 432. Dagegen selbst als Vater des Ormenos, Großvater des Pheres, Sohn des Hyperochos (= Hyperboreus Dibbelt a. O. 22) gilt E. dem Akusilaos (?) oder Achaios bei Schol. Pind. Ol. VII 42, FHG IV 286 in einem thessalische Ortheroen häufenden Stemma. In Ormenion war sein Grab nach Ps.-Aristot. Peplos ep. 22 Bgk. Der Name E. kommt noch zweimal in dem Aleuadengeschlecht vor, Buttmann Mythologus II 256. Boeckh Explic. Pind. Pyth. X prooem.