1) E. ist die Tochter des Aigisthos und der Klytaimestra. Nach deren Tode klagt sie den Orestes vor dem Areopag in Athen an (nach andern sind die Erinyen oder Tyndareos Kläger), und erhängt sich dann aus Gram über die Freisprechung. Marm. Par. Apollod. ep. 6, 25 = Tzetz. Lyk. 1374. Dict. VI 2, 4. Nach Etym. M. 42, 4 wird sie den Athenern durch ihren Tod zum Rachegeist (προςτροπαῖος). Nach abweichender Version (Hyg. fab. 122) tötet Orestes bei seiner Rückkehr nach Mykenai Aletes, den Sohn des Aigisthos und der Klytaimestra, und will auch dessen Schwester E. töten. Aber Artemis entrafft sie und macht sie zu ihrer Priesterin in Attika. Robert (Bild und Lied 185; Sark.-Rel.
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II 166f. Taf. 54) vermutet, daß im Dulorestes des Pacuvius E. die Verlobte des Oiax gewesen sei. E. dem Aigisthos gegen Orestes zu Hilfe kommend auf dem Sarkophag Lezzani. Ganz gewendet erscheint die Sage in dem Berichte des Kinaithon frg. 4 = Paus. II 18, 6. Apollod. ep. 6, 28 = Tzetz. Lyk. 1874, vgl. Strab. XIII 582. Vell. Pat. I 2, wonach E. die Gattin des Orestes, der in Arkadien wohnt, wird, Penthilos der beiden Sohn ist. Die Zuweisung der einzelnen Züge an die E. oder den Aletes des Sophokles oder an andere Tragödien (E. des Phrynichos, Kleophon, Philokles, Accius) bleibt durchaus unsicher. Über den Inhalt der E. des Q. Tullius Cicero (Cic. ad Qu. fr. III 1, 6. 9) ist nichts bekannt.