BLKÖ:Vernaleken, Theodor

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 129. (Quelle)
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Vernaleken, Theodor (Sprachforscher und Culturhistoriker, geb. in dem damals westphälischen Städtchen Volkmarsen zwischen Kassel und Paderborn am 28. Jänner 1812). Er entstammt einem niedersächsischen Geschlechte, wie schon der Familienname besagt, welcher nach Vernaleken’s Freunde Jacob Grimm („Deutsches Wörterbuch“ Bd. IV, S. 172) Sohn von Frau (ver) Aleken (Adelheidchen) bedeutet. Das Gymnasium besuchte Theodor in Marburg und Paderborn, das Lyceum (1830–1834) in Fulda. Anfangs widmete er sich dem Studium der Theologie und Philologie, aber bald wanderte er, seinem pädagogischen Drange folgend, in die Schweiz, wo er in Küßnacht und Münchenbuchsee mit Schülern Pestalozzi’s, so mit Krüsi, Fellenberg, Wehrli und Johannes Scherr’s älterem Bruder, welcher Seminardirector in Küßnacht war, in Verbindung trat. [130] Bei Letzterem lernte und lehrte er, nebenbei die Vorlesungen an der Hochschule in Zürich besuchend. Von 1837 bis 1846 wirkte er als Lehrer an einer Secundarschule in Winterthur. Von hier begab er sich in letztgenanntem Jahre nach Zürich, wo er sich bald als Schriftsteller bekannt machte, er redigirte nämlich im Jahre 1846 die „Schweizerischen Blätter für Erziehung und Unterricht“, hielt öffentliche, zumeist von Frauen besuchte literarhistorische Vorlesungen, so über Goethe, über deutsche Mythologie und dergleichen, arbeitete an seiner „Deutschen Verskunst auf musikalischen Grundlagen“ und an einer kleinen „Beispiel-Grammatik“, die für die damaligen Verhältnisse ganz dankenswerthe Gaben waren. Auch nahm er Theil an der Züricher Alterthumsgesellschaft, welcher Ferdinand Keller vorstand, und trat um diese Zeit in brieflichen Verkehr mit Uhland und Jacob Grimm, die ihn zu Sagenforschungen ermunterten. Durch Uebersendung einiger Schriften, namentlich einer Abhandlung über die Einrichtung eines Lesebuches für Volksschulen, an den k. k. Ministerialrath Exner in Wien lenkte er dessen Aufmerksamkeit auf sich. In Folge des Briefwechsels, der sich zwischen Beiden entspann, wurde der tüchtige Schulmann endlich durch Exner’s Vermittelung bei den damaligen Reformen des österreichischen Schul- und Unterrichtswesens von dem Minister Leo Grafen Thun für die Professur der deutschen Sprache am Wiener Polytechnicum gewonnen. Nachdem er noch in seinem Geburtsorte Volkmarsen seine Eltern besucht hatte, verfügte er sich 1850 nach Wien, um das ihm verliehene Lehramt anzutreten, mit welchem ihm Gelegenheit geboten war, dem bisher formell betriebenen deutschen Unterrichte einen Inhalt zu geben und zu dem Zwecke mit der Volksschule zu beginnen, indem er im Auftrage der Regierung die Sprach- und Lesebücher für die österreichische Volksschule in Angriff nahm. Zu gleicher Zeit war er im Unterrichtsministerium thätig für die Organisation der Realschulen, anknüpfend an den Organisationsentwurf der Gymnasien von Professor Bonitz [Bd. II, S. 53]. Als dann vollständige Realschulen in Wien errichtet wurden, übernahm er die Lehrstelle für die deutsche Sprache im Schottenfeld, und es fiel auch auf ihn die auszeichnende Wahl, die Erzherzogin Henriette, nunmehrige Königin der Belgier, Mutter unserer Kronprinzessin Stephanie, dritthalb Jahre in Sprache, Literatur und Geschichte zu unterrichten. Zugleich war er Mitglied der wissenschaftlichen Prüfungscommission für Realschullehrer. Da noch kein Lehrerseminar bestand, welches den Zeitbedürfnissen entsprochen hätte, so ward mit der Schottenfelder Oberrealschule ein Curs für Bürgerschullehrer eröffnet, dessen Zöglinge den Kern bildeten für das neue Bürgerschulwesen. In dieser Stellung verblieb Vernaleken bis 1870. Diese zwei Jahrzehnte (1850–1870) bilden in seinem Leben eine bedeutsame Periode, denn er griff persönlich ein in die Entwickelung des österreichischen Schulwesens, dessen Aufschwung und theilweisen zeitlichen Niedergang er miterlebte, und an dessen endlichem Wiederaufblühen er sich noch erfreuen sollte. Zu Beginn der Fünfziger-Jahre wurde das Schulwesen im Kaiserstaate in freisinniger Weise umgestaltet. Er arbeitete seine Lehrbücher für Realschulen aus und erhielt zugleich den Auftrag, die im k. k. Schulbücherverlage erscheinenden theils umzuarbeiten, theils neu zu schaffen. Diese Volksschul-Lesebücher [131] wurden in Millionen von Exemplaren in allen Kronländern des damals noch einheitlichen Kaiserstaates verbreitet. Schon das erste Sprach- und Lesebuch nahm sich nach Form und Inhalt als eine förmliche That aus im österreichischen Unterrichtswesen und hatte auch als solche Freunde, aber auch Gegner; als dann das zweite Sprach- und Lesebuch und weiter das Hilfsbuch zu diesen beiden folgte, da zeigte sich deutlich der Umschwung, der im Unterrichtswesen Oesterreichs stattgefunden, aber er sollte nicht von Dauer sein. Im verhängnißvollen Jahre 1855 wehte, wie das von Vernaleken erfundene geflügelte Wort lautet: „der Wind von Süden“; die Concordatsperiode hub an, und mit ihr gewann das im schönsten Aufschwunge begriffene Volksschulwesen in Oesterreich bald einen gar trüben Anblick. Das dritte Sprach- und Lesebuch, womit Vernaleken die erste Serie seiner Schulbücher zu schließen gedachte, wurde bereits von anderer Seite in Angriff genommen und nach anderen, durch den confessionellen Umschwung, den das Concordat herbeigeführt, bedingten Grundsätzen ausgearbeitet. Der kühn aufstrebenden Schule ward mit einem Male ein gebieterisches Halt zugerufen, und Vernaleken sah sich im Hinblick auf das officielle Volksschulwesen kalt gestellt. Aber keine Natur, die müßig dem gegenwirkenden Treiben zusieht, nützte er diese schlimme Zeitperiode in anderer Weise aus. Wenn es mit den Büchern nicht mehr ging, wollte er es mit den Menschen versuchen: denn verbesserte Lehrtexte können ohne tüchtige Lehrer doch nicht viel helfen, während ein guter Lehrer auch mit schlechtem Lehrbuch noch immer nützen kann. Es galt also, Schule und Lehrer zu heben, und während er über die Mittel, wie dies zu bewerkstelligen sei, nachsann, kam ihm wider Erwarten der riesige Eifer und Fortbildungstrieb der Wiener Lehrerschaft, der trotz aller Paragraphen des Concordats denn doch nicht zu ersticken oder auszurotten war, gewissermaßen auf halbem Wege entgegen. Eine ganz ansehnliche Anzahl Wiener Lehrer forderte nämlich zu Beginn der Sechziger-Jahre Vernaleken auf an ihrer Fortbildung regen Antheil zu nehmen und zu diesem Behufe an schulfreien Tagen über deutsche Sprache und Literatur Vorträge zu halten. Dies geschah denn auch. Vernaleken, dann seine Collegen an der Schottenfelder Oberrealschule, Ludwig Schmued [Band XXX, S. 339] und Friedrich Müller, riefen eine förmliche Lehrer-Fortbildungsschule ins Leben. Die Wiener Lehrer aber lernten und arbeiteten damals mit dem Concordat um die Wette, denn wie dieses zurückdrängte, so drangen jene vorwärts, und zuletzt blieben die Lehrer – Sieger. In diese Zeit fällt auch Vernaleken’s größte literarische Thätigkeit, von welcher wir auf S. 132 und 133 eine vollständige Uebersicht in chronologischer Folge geben. Sein deutsches Lesebuch für Unterrealschulen, dann jenes für die oberen Classen und zuletzt sein prächtiges „Literaturbuch“, wie ein besseres die deutsche Literatur kaum aufzuweisen haben dürfte, fanden in vielen Auflagen weite Verbreitung. Zu gleicher Zeit wandte er sich dem grammatischen und culturgeschichtlichen Gebiete zu, und es erschienen 1858 seine schon in der Schweiz angelegten Alpensagen, das Jahr darauf seine von Simrock und Anderen sehr häufig als Quelle benützten „Mythen und Bräuche“ und von grammatischen Arbeiten das mehr methodisch angelegte Sprachbuch und die rein wissenschaftliche, auf historischer Grundlage [132] ausgeführte deutsche Syntax, welche Jacob Grimm gewidmet ist. In Folge seiner Betheiligung an Franz Pfeiffer’s [Bd. XXII, S. 169] „Germania“ trat er in nähere Verbindung mit diesem Germanisten, und diese Zeitschrift brachte auch mehrere sehr werthvolle Beiträge Vernalekens, welche unten bei dessen schriftstellerischen Arbeiten mitgetheilt werden. Als dann die seit der Concordatszeit zurückgedrängte Vorliebe für das Volksschulwesen – denn nach dem letzten Zwecke des Concordats sollte das Volk in seinem früheren Unwissenheitsdusel fortvegetiren – nach dem Jahre 1866 wieder erwachte, veröffentlichte Vernaleken die Schrift über den Volksunterricht und nahm, als durch das neue Reichsgesetz die Reorganisation der Lehrerbildungsanstalten angeordnet wurde, an den Berathungen hierüber Theil. 1869 zum Bezirksschulinspector ernannt, trat er 1870 unter dem Unterrichtsminister Hasner das Directorat der k. k. Lehrerbildungsanstalt bei St. Anna in Wien an. In letzterer Stellung war er zugleich Mitglied der Prüfungscommission für Volks- und Bürgerschulen. Bei der alten, seit einem Jahrhundert clerical geleiteten Normalschule zu St. Anna gab es Vieles aufzuräumen. Aber dies geschah mit mildester Schonung, mit aller Rücksicht und Humanität, deren Verkörperung wir in Vernaleken erblicken. Von der Erkenntniß erfüllt, daß jede geistige Reform im Staate schon in der Volksschule beginnen müsse, unterzog er sich dieser schwierigen Aufgabe und gab noch sieben Jahre lang Anregungen zu neuen Bestrebungen. Nun erst trat er in den dauernden Ruhestand über, bei welcher Gelegenheit ihm in „Anerkennung seiner Verdienste um das Unterrichtswesen“ das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens verliehen wurde. Am 27. März 1877, dem Vortage der Osterferien, veranstaltete das Lehrerpersonal mit den Lehramtszöglingen eine Feier zu Ehren des von der Anstalt scheidenden Directors, von dem es in der im Namen der Commilitonen von M. Mayer gehaltenen Ansprache hieß, daß er ihnen Allen ein Vater im vollsten Sinne des Wortes gewesen. Nach seinem Uebertritte in den Ruhestand nahm Vernaleken in Gratz seinen bleibenden Aufenthalt, wo er, nunmehr ein noch immer kräftiger Dreiundsiebziger, mit pädagogischen und germanistischen Arbeiten sich beschäftigt. Im November 1873 verlor er seine Gattin, welche als letzter Sproß aus dem Geschlechte der Zwingli bezeichnet ward. Ein Sohn aus dieser Ehe, Walter, ist zur Zeit Professor der k. k. Oberrealschule in der Leopoldstadt zu Wien.

Uebersicht der von Th. Vernaleken herausgegebenen Werke.Deutsche Beispiel-Grammatik oder ausgewählter syntaktisch, geordneter Stoff zu Denk- und Sprachübungen. Mit kurzen grammaticalischen Bemerkungen. Für höhere Bürgerschulen und die mittleren Classen höherer Lehranstalten“ (St. Gallen und Bern 1840, Huber und Comp.; 2. umgeänderte und verb. Aufl. ebd. 1851, 8°.). – „Ueber den Zweck und Gebrauch der Beispiel-Grammatik. Nebst Andeutungen und Beispielen über die logische und grammatisch-stylistische Zergliederung der Mustersätze. Mit Bezugnahme auf das Uebungsbuch“ (ebd. 1840, gr. 8°.). – „Realkunde oder das Wissenswürdigste aus der Natur-, Erd- und Menschenkunde. 1. Naturkundliche Abtheilung: Himmelskunde oder mathematische Geographie“, mit 3 Karten (St. Gallen 1842, Huber und Comp., 8°.); II. Naturkundliche Abtheilung: „Menschen- und Thierkunde. In drei Lehrstufen“ (ebd. 1843, 8°.). – „Realkunde oder Bilder und Umrisse aus der Natur und Menschenwelt. I.“, auch unter dem Titel: „Geschichtliches Lesebuch. I. Theil: Sagen, Geschichten und Zustände des heidnischen Alterthums. Mit einer Uebersicht über die alte Staatengeschichte (St. Gallen 1844, [133] Huber und Comp., 8°.); II. Theil: „Geschichten, Züge und Dichtungen aus dem Mittelalter und die Reformationsperiode“ (Bern 1846, Huber und Comp., 8°.); III. Theil: „Geschichtsbilder und die Staatenverhältnisse der neuen Zeit“ (ebd. 1846, 8°.). – „Das deutsche Volksepos. Nach Wesen, Inhalt und Geschichte mit einer erläuternden Auswahl aus den Nibelungen und der Gudrun“ (Zürich 1846, Mayer und Zeller, br. 8°.). – „Die deutsche Verskunst oder die Wohllautverhältnisse und Formen der deutschen Dichtungssprache, erläutert und auf ihre musicalischen Grundlagen zurückgeführt“ (Sanct Gallen 1847, Huber und Comp., gr. 8°.). – „Leitfaden für deutsche Sprach- und Literaturkunde. Ein Seitenstück zur Schullecture. Enthaltend planmäßige Sprachübungen und Uebersicht des Sprach- und Literaturwissens“, zwei Theile. I. „Anfänge der Sprachkunde“, auch unter dem Titel: „Deutsches Sprachbuch“; II. „Anfänge der Literaturkunde“, auch unter dem Titel „Deutsches Literaturbuch“ (I. Sanct Gallen 1850, Huber und Comp., gr. 8°.; 8. Aufl. Wien 1868, Braumüller, gr. 8°.; II.: 6. Aufl. ebd. 1865). – „Deutsche Lesestücke. Als Grundlage für den Unterricht in der Sprache, Literatur und Stylistik. Zunächst für österreichische Realschulen ausgewählt. Oberrealschule“ (Wien 1851, Seidel, gr. 8°.). – „Deutsche Lesestücke. Ein Lesebuch für die unteren Classen der Gymnasien und Realschulen. I. Cursus“ (ebd. 1851, gr. 8°.). – „Deutsches Lesebuch für die österreichischen Mittelschulen“, I. Theil (Wien 6. Aufl. 1854; 14. Aufl. 1875); II. Theil (ebd. 3. Aufl., Seidel; 9. Aufl. 1875); III. Theil (ebd. 6. Aufl. 1866); IV. Theil (Wien 1870). – „Hilfsbuch zu dem zweiten Sprach- und Lesebuch für katholische Volksschulen“ (Wien 1854, Seidel, 8°.). – „Leitfaden für den deutschen Sprachunterricht in den österreichischen Unter-Realschulen“ (ebd. 1844, 8°.). – „Literaturbuch. Deutsches Lesebuch nebst Anfängen der Literaturgeschichte, Mythologie und Poetik“, zwei Theile (Wien 3. Aufl. 1855; 5. Aufl. 1862; 6. Aufl. 1865; 7. Aufl. 1870, Braumüller, 8°.). – „Deutsches Sprachbuch. Mit einem kleinen Wörterbuche für Rechtschreibung. Seitenstück zur Schullecture und Hilfsbuch bei den schriftlichen Arbeiten“ (Wien 5. Aufl. 1855; 8. Aufl. 1868, 8°.). – „Alpensagen. Volksüberlieferungen aus der Schweiz, Vorarlberg, Kärnthen, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich“ (Wien 1838, Seidel, 8°.). – „Mythen und Bräuche des Volkes in Oesterreich. Als Beitrag zur deutschen Mythologie, Volksdichtung und Sittenkunde“ (Wien 1859, Braumüller, gr. 8°., VIII und 368 S.). – „Formenlehre der deutschen Sprache“, I. „Neuhochdeutsch“ (Wien 1862 und öfter); II. „Althochdeutsch“ (ebd. 1858). – „Ueber die österreichischen Realschulen und das Erlernen fremder Sprachen. Ein Beitrag zur Pädagogik der Mittelschule“ (ebd. 1861, gr. 8° ). – „Uebungstücke zum Vortragen“ (ebd. 1863, gr. 8°.). – „Deutsche Syntax“, zwei Theile (ebd. 1861 und 1863, gr. 8°.; XX und 328 und X und 532 S.). – „Oesterreichische Kinder- und Hausmärchen. Treu nach mündlicher Ueberlieferung“ (ebd. 1864, 8°., XII und 335 S., mit 1 Holzschnitttafel; neue Ausg. mit 6 Illustr. ebd. 1870, XII und 355 S.; neue Ausg. 1875). – „Deutsche Schulgrammatik. Mit Berücksichtigung des Mittelhochdeutschen und mit Einschluß der deutschen Verslehre“ (Wien 1867, gr. 8°.; 2. verb. Aufl. 1872). – „Ueber den Volksunterricht. Grundlinien zum erneuerten Aufbau der deutschen Volksschule in Oesterreich“ (Wien 1868, Sallmayer und Comp., 8°.). – „Kurzes orthographisches Wörterbuch. Zum Nachschlagen in zweifelhaften Fällen der Rechtschreibung“ (Wien 1869, Beck’sche Buchhandlung, 8°.). – „Hauptgrundsätze aus der allgemeinen Unterrichtslehre. Nebst eingehenden Erörterungen über den Sprachunterricht in der Volks- und Bürgerschule“ (Wien 1871, Hölder, 8°.). – „Literaturbuch. Deutsches Lesebuch nebst Anfängen der Literaturgeschichte, Mythologie und Poetik. Für Lehrerbildungsanstalten und obere Realschulen“. I. bis III. Theil (Wien 1873, Braumüller, gr. 8°.). I.: „Aus der vorchristlichen Zeit“ (8. Aufl. 1874); II.: „Aus dem Mittelalter“ (6. Aufl. 1872); III: „Aus der Neuzeit“ (5. Aufl. 1874). – „Spiele und Reime der Kinder in Oesterreich“ (Wien 1873, Graeser; neue Ausg. 1876); gemeinschaftlich mit Franz Branky. – „Anfänge der Unterrichtslehre und Volksschulkunde mit einer vorangehenden psychologischen Propädeutik“ (Wien 1874, Pichler’s Witwe und Sohn, gr. 8°.). – In Zeitschriften, Fachblättern und Schulprogrammen, und zwar: im „Pädagogium“ von Dittes: „Die [134] Stellung der Volksschule zu den Confessionen“ [Februar 1879, S. 301]; – „Die Simultanschule und der Religionsunterricht“ [Jänner 1880, S. 227 u. f.]; – „Ueber die Dreiheit in Sprache und Poesie“ [September 1880]; – „Die ersten Eindrücke“ [October 1882, S. 2]; – „Die gemeinsame Mittelschule“ [Juli 1882, S. 621]; – in der „Zeitschrift für österreichische Gymnasien“: „Der deutsche Unterricht in Mittelschulen“ [1864, Heft X, S. 717]; – „Ueber die Betonung mit Rücksicht auf den deutschen Versbau“ [1865, Heft V]; – in der Gratzer „Pädagogischen Zeitschrift“: „Luther als Pädagog“ [10. November 1883]; – „Die Räthseldichtung des Volkes“ [1884, Nr. 4, 5]; – „Mundartliche Studien“ [1881]; – in Pfeiffer’s, nachmals Bartsch’sGermania“: „Der Veinschwelg. Mittelhochdeutscher Text mit Erläuterungen“ [Bd. III, 1858]; – „Der Regenbogen“ [Bd. V]; – „Die Sage vom h. Georg“ [Bd. IX]; – „Der Mariencult in Oesterreich“ [Bd. XVI]; – „Weti. Mythische Nachklänge“ [1873, S. 14]; – „Volkssagen“ [1882, S. 367]; – im „Jahresbericht der Schottenfelder Realschule“, 1855: „Die Venediger“; – 1859: „Ueber die Verstärkungen in unserer Sprache“; – 1868: „Zum orthographischen Frieden“; – 1869: „Zur Erläuterung der ältesten Siegfriedsage. Ueber Schlangen und Nattern. Beiträge zur mythologischen Naturgeschichte“; – im „Jahresbericht der Lehrerbildungsanstalt bei St. Anna in Wien“, 1872: „Ueber die Sündfluten“; – in der „Oesterreichischen Wochenschrift“, 187? Nr. 282: „Der ewige Jude“.
Quellen. Hermannstädter Zeitung, 1863, Nr. 255, im Feuilleton: „Vernaleken“ [wird das Wesen der Reformen, welche Vernaleken im Volksschulwesen der Monarchie angebahnt und zum Theile durchgeführt, ausführlich dargestellt]. – Kurz (Heinrich). Geschichte der neuesten deutschen Literatur von 1830 bis auf die Gegenwart. Mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller (Leipzig 1872, B. G. Teubner, schm. 4°.) S. 703/a. [Auch vierter Band der „Geschichte der deutschen Literatur. Von H. Kurz.] – Schulze (Karl Dr.). Deutschlands Dichter und Schriftsteller von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Berlin 1862, Alb. Bach, 8°.) S. 465. – Hanuš (I. J. Dr.)[WS 1]. Kritische Blätter für Literatur und Kunst (Prag und Leipzig 1858, I. L. Kober, gr. 8°.) II. Jahrg., Bd. III, S. 52. – Oesterreichische Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und öffentliches Leben. Beilage zur (kaiserlichen) „Wiener Zeitung“ (Wien, gr. 8°.) Jahrg. 1863, Bd. I, S. 208: „Karl Tomaschek über Vernaleken.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Hanuš (T. J. Dr.)