Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 53. (Quelle)
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Bonitz, Hermann (Philolog, geb. zu Langensalza in dem nunmehr preußischen Theile Sachsens 29. Juli 1814). Ist der Sohn des (1835 verstorbenen) evangelischen Predigers und Superintendenten Karl Friedrich Bonitz. 1826 –1832 studirte er auf dem Gymnasium zu Schulpforta, 1832–1836 auf den Universitäten zu Leipzig und Berlin, war in Leipzig Mitglied der unter G. Hermanns Leitung bestandenen griechischen Gesellschaft, in Berlin Mitglied des philologischen Seminars unter A. Böckh und C. Lachmann. Im Jahre 1836 erhielt er von der Universität Leipzig die philosophische Doctorswürde, auf Grund [54] einer von ihm bearbeiteten und mit dem Preise betheilten philosophischen Preisaufgabe. 1836–1838 war er Lehrer am Blochmann’schen Gymnasial-Institut in Dresden; 1838–1842 Oberlehrer erst an dem Friedrich Wilhelms-Gymnasium, dann am Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin; 1842–1849 Professor am Gymnasium zu Stettin. Seit 1849 bekleidet er die Stelle eines ordentlichen Professors der classischen Philologie an der Wiener Hochschule, eines Mitvorstandes des philologischen Seminars an derselben, u. ist Mitgl. der Prüfungscommission für das Gymnasial-Lehramt.[BN 1] Die Reform des österreichischen Unterrichtswesens, womit auch eine entsprechende Pflege der classischen Studien beginnen sollte, veranlaßte seine Berufung aus dem Auslande nach Oesterreich. Seine Erläuterungen des Plato u. Aristoteles hatten die Aufmerksamkeit der gelehrten Welt erregt, und schon früher seine Ernennung zum Mitgl. der kön. bair. Akad. der Wissensch., und am 19. Juni 1849 zum corresp. Mitgliede der kais. Akademie der Wissensch. in Wien bewirkt. Seine im Druck erschienenen selbstständigen Schriften sind: „Disputationes Platonicae duae“ (Dresden 1837, Arnold); – „Observationes criticae in Aristotelis libros Metaphysicos“ (Berlin. 1842, G. Bethge); – „Observationes criticae in Aristotelis quae feruntur magna Moralia et Ethice Eudemia“ (Ebenda 1844); – „Alexandri Aphrodisiensis commentarius in libros Metaphysicos Aristotelis. Rec. H. Bonitz“ (Berlin 1847, Reimer); – „Aristotelis Metaphysica recogn. e enarr. H. Bonitz“ 2 Bde.“ (Bonn 1848 u. 1849, Marcus). In den Sitzungsberichten der phil. hist. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften erschienen: „Ueber die aristotelischen Kategorien“ (1853); – „Beiträge zur Erklärung des Thucydides“ (1854); – „Beiträge zur Erklärung des Sophokles“ (1855). Viele seiner Abhandlungen u. Aufsätze sind in wissenschaftlichen Zeitschriften, als: „Berliner Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik“, „Zeitschrift für Alterthum und Wissenschaft“, Jahn’sche „Jahrbücher“ u. a.; besonders zahlreich aber in der seit 1850 von ihm in Gemeinschaft mit Joh. Gabr. Seidl redigirten „Zeitschrift für österr. Gymnasien“, das vorzüglichste Blatt dieses Faches in der Monarchie und eines der besten Deutschlands, enthalten.

Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften für d. J. 1852 (Wien, Staatsdruckerei, 8°.).

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Bonitz, Hermann [Bd. II, S. 53]. Nahm im Jahre 1867 eine Berufung nach Bonn an, nachdem er seit 1849 an der Wiener Hochschule gewirkt.
    Neue freie Presse 1865, Nr. 458: „Von der Universität“; 1867, Nr. 919: „Professor Bonitz“; Nr. 1022: „Bonitz-Commers“. – Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 183. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1867, Nr. 183. – Wiener Zeitung 1866, Nr. 272: „Ein Album für Professor Bonitz“; Nr. 283: „Professor Bonitz“. [Band 22, S. 488]