Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Krepp, Friedrich
Band: 13 (1865), ab Seite: 197. (Quelle)
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Krepp, Ignaz[WS 1] (Kupferstecher, geb. zu Wien 18. Juli 1801). Der Sohn eines Wiener Bürgers; der Vater, als er des Sohnes Talent erkannte, ließ ihn vorerst an der Wiener Akademie der bildenden Künste die Graveurschule, welcher [198] damals Director Klieber [Bd. XII, S. 92] vorstand, besuchen. Zu jener Zeit aber fand sich K. mehr zum Landschaft- und Historienfache angezogen und bildete sich unter Gsellhofer [Bd. V, S. 403] und Maurer in den genannten Fächern aus, dann erst ging er zur Kupferstechkunst über, in welcher Blasius Höfel (Bd. IX, S. 93] damals Professor der Zeichenkunst an der Wiener Neustädter Militär-Akademie, sein Lehrer wurde. Auch die Antike studirte K. unter Anleitung Franz Caucig’s [Bd. II, S. 312], wie er überhaupt seine Studien nach den Modellen der Natur und nach Werken der besten Meister lange fortsetzte. K. wurde von Kunst- und Buchhändlern vielfach beschäftigt, und manche Sammel- und Prachtwerke enthalten mehrere Blätter seines Grabstichels. Von diesen sind bekannt: „Christuskopf“, nach Leonardo da Vinci; – „Madonnenkopf“; – „Madonna mit dem Kinde“, dieses und das vorige nach Raphael; – „H. Anna“, nach Göbel, und „Madonna mit dem Kinde“, nach Ludwig Carracci, die genannten Blätter alle für den Wiener Kunst- und Musikalienhändler Kettner gestochen; – „Gaston de Foix“, nach Palma dem Aelteren; – „Isabella von Este“, nach Titian; – „Die Aufrichtigkeit“, nach Carlo Dolce; – „Amor, der Bogenschneider“, nach Correggio (wie Andere meinen nach Parmeggianino); – „H. Magdalena“, nach Guido Reni; – „H. Sebastian“, nach Correggio; – „Aldovrandi’s Porträt“, nach Titian; – „Die Erzherzogin Claudia“, nach Sustermans; – „Herzog Pipin und seine Tochter“, nach P. P. Rubens; – „Karl der Kühne“, nach Johann von Hemessen, die genannten zehn Blätter für das von Haas herausgegebene Bilderwerk der Belvedere-Gallerie. Mehrere Blätter stach K. für Hormayr’s „Geschichte Wiens“, und zwar die Bildnisse: „Karl VI.“, – „Eugen von Savoyen“, – „Dr. Lazius“; – für desselben Taschenbuch für vaterländische Geschichte die Bildnisse: „Franz Anton Graf Kolowrat-Liebsteinsky“, – „Herzog Meinhard von Kärnthen-Tirol“, – „Sigmund von Herberstein“, – „Stephan Csaky“, – „Franz Graf Nadasdy“. Von seinen anderen einzeln erschienenen Blättern sind bekannt geworden: „Ludwig, Erzherzog von Oesterreich“, nach L. Fischer; – „Meyerbeer“, für den Kunsthändler Artaria, den berühmten Tondichter in der Vollkraft seines Lebens darstellend. In Krepp’s Arbeiten verbindet sich mit ausnehmender Reinheit ein kräftiger Charakter; seine Porträte sind, besonders die männlichen, markig und kraftvoll, obwohl es auch den weiblichen nicht an Weichheit und Schwung fehlt. Die Eigenthümlichkeiten eines jeden Meisters suchte er, soweit es mit dem Grabstichel thunlich ist, zu wahren. Man sieht es seinen Arbeiten an, daß er tüchtiger Zeichner ist und daß Correctheit in Zeichnung und Schattirung nicht zu seinen letzten Vorzügen gehören.

(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XVI. Jahrgang (1825), S. 889. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 171. – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) Jahrg. 1842, S. 318. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 371. – Frankl (Ludwig Aug.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) I. Jahrg. (1842), S. 863. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vergleiche auch I. Krepp im folgenden Artikel.