BLKÖ:Hardegg, die Grafenfamilie, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 346. (Quelle)
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I. a) Genealogie und gegenwärtiger Stand der Grafenfamilie Hardegg. Das jüngste Geschlecht der Grafen von Hardegg führt den Titel: Grafen Hardegg zu Glatz und im Machlande, welch’ letzteres Wort im „Genealogischen Taschenbuche der gräflichen Häuser“ für 1861, Seite 321, wie auch in anderen Werken irrig als Marchland erscheint; denn es ist nicht ein an der March, einem Flusse in Mähren, gelegenes Land, sondern die Grafschaft Machland in Oesterreich ob der Enns darunter gemeint. Bevor das gegenwärtige Geschlecht der Grafen Hardegg von der Grafschaft Hardegg (auch Hardeck) und dem gleichnamigen Städtchen, das am Einflusse des Fugnitzbaches in die Thaya, am äußersten Ende der Grenzmarken Oesterreichs gegen Mähren, drei Stunden westwärts von Znaim, gelegen ist, seinen Namen angenommen, blühten schon mehrere Geschlechter [347] unter dem Namen der Grafen von Hardegg, welche nach und nach alle erloschen. Das erste derselben war jenes der Grafen von Playn (Pleyen, in alten Urkunden auch Pleugen). Ein Walther Graf von Playn, Neffe Karl Martell’s, focht unter Pipin gegen die Hunnen und Avaren; ein Nachkomme desselben, Syrus, wird als Stifter des Klosters Michelbeuern (972), ein anderer. Wernher, als Stifter des Klosters Reicherssperg (1084) in den alten Urkunden und Chroniken aufgeführt. Dieses erste Geschlecht der Grafen von Playn und Hardeck erlosch mit Heinrich, genannt von Tybein (lebte um 1263), und Kaiser Rudolph I. belehnte 1278 Berthold I. von Rabenswalde (einen Verwandten der Burggrafen von Maydburg, Magdeburg), der mit Wilburgis Gräfin von Hardeck, der Witwe des obigen Heinrich von Tybein, vermält war, mit der Grafschaft Hardeck und den dazu gehörigen Herrschaften, der sich nunmehr den Titel eines Grafen von H. beilegte. Auch dieses Geschlecht zählt mehrere denkwürdige Sproßen, unter Anderen Conrad [s. diesen: II. Hervorragende Glieder der Familie Hardegg, Nr. 3]. Der letzte dieses Geschlechtes, Graf Michael, welcher zweimal vermält war: 1) mit Anna von Lomnitz (gest. 1447); 2) mit Anna Ungnad (gest. 1460), und aus keiner dieser zwei Ehen Kinder besaß, gab, wie die vom Christtag 1481 ausgestellte Cessionsurkunde besagt, „aus Blödigkeit und Gebrechen unsers Leibs, damit Wir beladen sind, dadurch wir unsern Stätten, Gschlössern, Leuten und Guettern mit der Regierung nit mehr wol vorstehen khönnen“, alle seine Besitzungen in die Hände des Kaisers Friedrich III. (n. A. IV.) wieder zurück, worauf dieselben etliche Jahre (von 1482–1493) an die Grafen Johann und Sigismund von St. Geörgen und Bösing verpfändet waren. Im letztgenannten Jahre wurden sie aber von Kaiser Maximilian I. an Heinrich Prueschenk Freiherrn von Stettenberg verkauft und dieser sammt seinem Bruder Sigmund mit dem ganzen Geschlecht laut Diplom vom 27. October 1495 (nicht wie Kneschke angibt 1493) zum Grafen von Hardegg erhoben. Die heutigen Grafen Hardegg sind Nachkommen dieses letzten Geschlechtes der Prueschenk Freiherrn von Stettenberg. Die Prueschenk waren schon vor Erlangung der Grafschaft Hardegg eine reiche und angesehene Familie; ein Sigismund von Prueschenk kommt schon unter Kaiser Heinrich IV. (1069 bis 1102) vor und gehörte dem steierischen Adel an; ein Friedrich von Prueschenk hatte aus seiner Ehe mit einer von Stubenberg zwei Söhne: Heinrich, welcher (1292) Hauptmann des Grenzschlosses Haimburg war, und Ulrich, Hofherr und Kämmerling Kaiser Albrecht’s I.; ein Stephan Prueschenk war 1460 mit Margaretha von Reichereck verehlicht. Diese war die Letzte ihres Geschlechtes und brachte von ihren Vettern Andreas und Martin von Reichereck, als diese ohne Kinder gestorben waren, das Reichereck’sche Wappen an die Prueschenk (siehe das Wappen der Grafen Hardegg). Stephan besaß aus seiner Ehe mit Margaretha zwei Söhne: Heinrich (I.) und Sigmund. Ersterer des Kaisers Max oberster Feldhauptmann im mailändischen Kriege; Letzterer Oberhofmarschall des Kaisers Friedrich. Bevor Heinrich und sein Bruder Sigmund nach dem Kaufe der Grafschaft Hardegg den Grafentitel erhielten, sind beide Brüder mit Diplom vom 7. Juni 1480 in den Freiherrnstand erhoben und ist beiden für ihre Nachkommen männlichen Geschlechtes 1482 das Erbtruchsessenamt im Herzogthume Steiermark, und 1486 das Erbmundschenkenamt in Oesterreich verliehen worden. Beide Brüder, Sigismund und Heinrich, brachten käuflich viele Herrschaften an sich, welche sämmtlich, als Graf Sigismund im Jahre 1500 unvermält starb, seinem Bruder Heinrich und dessen Söhnen durch Testament zufielen. Heinrich erhielt von Kaiser Max I. ein Diplom vom Bartholomäustag 1500, in welchem die früheren Rechte und Freiheiten neuerdings bestätigt wurden und seinem Titel wurde außerdem jener eines Grafen im Machland beigefügt. Aus seiner Ehe mit Elisabeth von Rosenberg hatte er acht Kinder, und zwar fünf Söhne, drei Töchter; erstere: die Grafen Johann (I.), Ulrich (I.), Georg, Christoph und Julius (I.); letztere: Katharina, nachmals vermälte Veit von Zelking; Senna (nach Einigen Helena), vermälte Herzogin zu Münsterberg. und Veronika, vermälte von Zamboch. Von den Söhnen starben Georg und Christoph in jungen Jahren. Johann der Erstgeborne (gest. zu Liegnitz in Schlesien 27. Juli 1535) war zweimal vermält: 1) mit Margaretha Gräfin von Schaumberg (gest. 1507); 2) mit Barbara von Kraig. Der aus der ersten Ehe entsproßene Sohn Christoph vermälte sich mit einer von Haugwitz, jedoch blieb diese Ehe kinderlos. Von den aus Johann’s zweiter Ehe mit Barbara von Kraig stammenden Kindern erreichten nur vier, 3 Söhne und [348] 1 Tochter, ein höheres Alter: Wolf Dietrich, aus dessen Ehe mit Regina Freiin von Fugger keine Descendenz hervorging; Hanns Georg, welcher 23 Jahre alt (1530) als Fähnrich in Ungarn gestorben, und Hanns Friedrich, aus dessen Ehe mit Elisabeth von Menesüs zwei Söhne: Johann (II.) und Albert hervorgingen, mit denen die Nachkommenschaft Johann’s (I.) erlischt. Johann’s (I.) Tochter Elisabeth war zweimal vermält: 1) mit Peter von Zierotin und 2) mit Gregor Graf von Nogarola. Ulrich, Johann’s (I.) nächstältester Bruder (gest. 1522), kaufte die Grafschaft Glaz und durfte nach dem von Kaiser Max I. vom 12. November 1503 zu Augsburg erlassenen Diplom sich Graf zu Glaz nennen. Ulrich war dreimal vermält: l) mit Zedena Herzogin von Münsterberg; 2) mit Katharina von Gullenstein, und 3) mit einem Fräulein von Haugwitz, ohne jedoch Kinder zu hinterlassen. Graf Julius (I.), Johann’s (I.) jüngster Bruder (gest. 1557), pflanzte das Geschlecht der Hardegg fort und ist somit der Ahnherr des noch blühenden Geschlechtes. Julius war mit Gertrud Reichsgräfin von Eberstein vermält, welche ihm sechs Söhne und vier Töchter gebar. Die ersteren sind: Heinrich (II.), Bernhard, Julius (II.), Sigismund, Ulrich (II.) und Ferdinand; die Töchter sind: Elisabeth, später vermälte Freiin von Kraig; Marusch (Margaretha), unvermält gestorben; Anna, jung gestorben, und Esther, zweimal vermält, zuerst mit Christoph von Kainach, dann mit Karl Ludwig Freiherrn von Puechhaim. Von Julius (I.) Söhnen blieb Graf Julius (II.) (gest. 1593) unvermält; Graf Bernhard (I.) war zweimal vermält: 1) mit Casparini von Menesüs; 2) mit Anna Susanna von Liechtenstein; aus erster Ehe ging ein Sohn, Karl, hervor, der aus seiner mit der Bürgerstochter Apollonia Glöckner geschlossenen Ehe keine Kinder hinterließ und in jungen Jahren starb; aus Bernhard’s zweiter, 1569 geschlossener Ehe stammen zwei Söhne und fünf Töchter; erstere: August und Reinhard; letztere: Esther, nachmals vermälte von Zelking; Maria Susanna, nachmalige Freiin von Oppersdorf; Maria Magdalena, nachmalige Freiin von Kunowiz; Anna Susanna, nachmalige Freiin von Puechaim, und Judith, jung gestorben. Von den zwei Söhnen Bernhard’s aus zweiter Ehe starb Reinhard als Kind und Graf August (geb. 1578, gest. 1620) hinterließ aus zweimaliger Ehe: 1) mit Elisabeth von Welsperg und 2) mit Rosine von Tschernembl, nur aus erster Ehe eine Tochter, Susanna Elisabeth, die sich nachmals mit ihrem Vetter, Graf Philipp, vermälte. Sigismund (geb. 1539, gest. 1599), auch ein Sohn des Grafen Julius (I.), hatte in einer zweimaligen Ehe: 1) mit Eva Reichsgräfin von Castell, welche 1570 ohne Kinder gestorben; 2) mit Maria Magdalena Gräfin von Wied, aus dieser letzteren Ehe einen Sohn: Johann Wilhelm, und zwei Töchter: Elisabeth, nachmalige Freiin von Puechhaim, und Maria Magdalena, nachmalige Reichsgräfin von Wied. Sigismund’s Sohn, Johann Wilhelm (gest. 1635), war (seit 1596) mit Esther Elisabeth Freiin von Herberstein vermält, welche ihm eine Tochter, Johanna Susanna, gebar, die sich später mit ihrem Vetter, Grafen Julius (III.), vermälte. Ein anderer Sohn des Grafen Julius (I.), Graf Ulrich (II.), war zweimal vermält: 1) mit Dorothea Gräfin von Hohenlohe (gest. 1570), welche ihm keine Kinder hinterließ; 2) mit Elisabeth Freiin von Prösing, aus welcher Ehe zwei Kinder stammen, ein Sohn, Albrecht Friedrich, der jung und vor dem Vater starb, und Helene, nachmals vermälte Spelt von Zwyfalten. Der jüngste Sohn des Grafen Julius (I.), Graf Ferdinand (enthauptet zu Wien 16. Juni 1595) [s. d. Nr. 5], vermält (seit 1583) mit Anna Susanna Gräfin von Thurn, hatte aus dieser Ehe sechs Töchter: Maria Anna, Elisabeth, Maria Magdalena, Esther Regina, theils unvermält, theils als Kinder verstorben; Anna Susanna, nachherige vermälte Tschernembl, und Rosine Salome, vermält mit Johann Andreas Woytlich. Den Namen der Hardegg pflanzte des Grafen Julius (I.) ältester Sohn, Graf Heinrich (II.) (gest. 1593), fort; vermält mit Anna Maria Gräfin von Thurn, besaß er aus dieser Ehe einen einzigen Sohn, Georg Friedrich, und vier Töchter: Elisabeth, vermälte von Neydeck; Anna Maria, nachmalige von Holden; Maria Magdalena, nachmalige von Zelking, und Margaretha, nachmalige Freiin von Kainach. Georg Friedrich (geb. 1568) war mit Sidonia Freiin von Herberstein (seit 1. November 1592) vermält, die ihm fünf Söhne und fünf Töchter gebar; erstere: Ernst, Heinrich (III.), beide unvermält im böhmischen Kriege gefallen; Julius (III.), welcher das Geschlecht der H. fortpflanzte; Stephan, in einem Duell in den Niederlanden (1615) geblieben, und Philipp; letztere: Maria Magdalena, nachmalige Gräfin Thurn; [349] Margaretha, unvermält gestorben; Sidonia Elisabeth, nachmalige Gräfin Saint Julien, und als sie Witwe geworden, vermälte Freiin von Sinzendorf und Pottendorf; Maria und Anna, beide unvermält gestorben. Georg Friedrich’s jüngster Sohn, Philipp, in erster Ehe mit seiner Muhme, der oben erwähnten Susanna Elisabeth Hardegg, in zweiter Ehe mit Eva Maria Freiin von Sinzendorf vermält, erzeugte in beiden Ehen vierzehn Kinder, u. z. sechs Söhne und acht Töchter. Die ersteren sind: Georg Bernhard (gest. 1630), vermält mit Rosine Elisabeth Freiin von Lostberg, welche Ehe kinderlos blieb; Georg Friedrich, Hauptmann und unvermält gestorben; Wilhelm Georg, jung gestorben; August, 21 Jahre alt (1665) gestorben; Johann Max, zwei Jahre alt (1648) gestorben, und Georg Heinrich, gleichfalls jung gestorben; von letzteren starben Johanna Elisabeth, Susanns Justina, Maria Esther, Maria Sidonia und Anna Elisabeth unvermält; Sidonia (geb. 1629), war mit Hanns Richard Freiherrn von Kuniz vermält; Maria Magdalena (geb. 1645), vermält mit Franz Ehrenreich Freiherrn von Neydeck; Maximiliana Eva (geb. 1649) war des Grafen Heinrich (I.) von Reuß zweite Gemalin. Während des Grafen Philipp so reiche Nachkommenschaft schon in der ersten Generation erlosch, pflanzte sein Bruder Julius (III.) das Geschlecht fort. Julius (III.[1]) (geb. 1594, gest. 1684) war zweimal vermält: 1) mit seiner Muhme, der bereits genannten Gräfin Johanna Susanna; 2) mit Maria Barbara von Teufel, aus erster Ehe entsprangen vier Söhne und drei Töchter; erstere sind: Johann Sigismund (geb. 1627); J. Albert (geb. 1631, gest. 1638); J. Wilhelm (geb. 1632), alle drei jung gestorben, und J. Friedrich (geb. 1636, gest. 1703), welcher das Geschlecht fortpflanzte; letztere sind: Maria Magdalena (geb. 1626, gest. 1658), vermälte Freiin von Neydegg; Maximiliana (geb. 1633, ledig gestorben 1679), und Esther (geb. 1634, gest. 1676), erste Gemalin Heinrich’s (I.) Grafen von Reuß. Sein jüngster Sohn, J. Friedrich, vermälte sich mit Crescentia Gräfin Brandis (gest, 1731), welche ihm zwei Söhne und zwei Töchter gebar; erstere: Johann Julius (IV.) Adam und J. Conrad Friedrich, beide die Stifter der noch blühenden zwei Linien dieses Hauses I. Hardegg-Glatz-Stetteldorf, und II. Hardegg-Glatz-Kadoltzburg und Seefeld; letztere; Maria Josepha Theresia (geb. 1687), vermält mit Peter Anton Grafen Arrivabene, kais. Cameral-Director in Siebenbürgen (gest. 31. December 1736), und M. Anna (geb. 1691), vermälte Freiin von Wolfersdorf.

A. Aeltere Linie: Hardegg-Glatz-Stetteldorf. Graf Johann Julius (IV.) Adam, Stifter derselben, war (seit 1702) mit Marin Barbara Gräfin von Hohenfeld vermält, mit welcher er fünf Söhne und vier Töchter erzeugte; erstere: Johann Karl (I.) (geb. 2. September 1703), welcher das Geschlecht fortpflanzte; J. Joseph Ferdinand (geb. 12. Mai 1705, gest. 14. December 1732); J. Julius Leopold (geb. 8. Juli 1706, gest. 1763), deutscher Ordens-Ritter; J. Franz Joseph (geb. 1708); J. Sigismund Joseph (geb. 14. September 1711, gest. 1730); letztere: Maria Josepha Barbara und M. Anna Theresia (geb. als Zwillinge 11. September 1707); M. Josepha Victoria (geb. 2. März 1710), vermält (seit 17. April 1731) mit Georg Felix Grafen von Arco, und M. Eleonora (geb. 29. Juli 1713, gest. 26. Jänner 1767), vermält mit Rudolph Sigismund Grafen von Sinzendorf. Graf Johann Karl (I.) (geb. 2. September 1703, gest. 26. Jänner 1752), des Grafen Johann Julius (IV.) Adam ältester Sohn, war (seit 2. April 1731) mit Marin Elisabeth Gräfin von Sinzendorf (gest. 30. Jänner 1772) vermält, aus welcher Ehe mit Uebergehung mehrerer in der Kindheit oder jung verstorbenen Kinder zwei Söhne und drei Töchter stammen. Erstere: Johann Karl (II.) (geb. 2. November 1736, gest. 10. März 1755), und J. Franz de Paula (geb. 2. Februar 1741, gest. 17. März 1808); letztere: Maria Eleonora Josepha (geb. 11. Februar 1738); M. Barbara (geb. 15. März 1734, gest. 30. März 1787), Stiftsdame zu Prag, und M. Anna Elisabeth (geb. 13. Jänner 1740), englisches Fräulein zu St. Pölten. Graf J. Franz de Paula pflanzte das Geschlecht fort; vermält (seit 25. October 1768) mit Maria Ludovica Gräfin von Canale (geb. 22. Juli 1740), hatte er acht Kinder, u. z. vier Söhne und vier Töchter; erstere: Johann Ferdinand (geb. 18. April 1773, gest. 2. Mai 1818); J. Joseph (geb. 1778), k. k. Hauptmann; J. Franz de Paula (geb. 14. Juli 1779); J. Karl Peter (geb. 28. Februar 1783), Maltheser. Graf J. Ferdinand war [350] (seit 30. September 1797) mit Aloisia Gräfin Althann (geb. 30. Mai 1766, gest. 4. Jänner 1834) vermält, aus welcher Ehe Graf Johann Franz (geb. 8. Juli 1799, gest. 25. März 1834) hervorging. Graf J. Franz vermälte sich mit Pauline Gräfin Choiseul d’Aillecourt (geb. 13. Februar 1808) und aus dieser Ehe stammt Graf Johann Julius und zwei Töchter. Graf J. Julius (geb. 10. Mai 1833), k. k. Oberlieutenant, ist das gegenwärtige Haupt der älteren Linie Hardegg-Glatz-Stetteldorf, (seit 7. October 1857) mit Maria Gräfin Chorinsky (geb. 27. Jänner 1835) vermält, aus welcher Ehe ein Sohn, Franz Paul (geb. 14. Mai 1839), hervorging. Des Grafen J. Julius Schwestern sind: Gräfin Clotilde Gabriele (geb. 20. December 1830), vermält (seit 24. Juli 1852) mit Moriz Grafen O’Donell, und Gräfin Maria Aloisia (geb. 21. October 1831), vermält (seit 21. October 1849) mit Karl Grafen von Seilern.

B. Jüngere Linie: Hardegg-Glatz-Kadoltzburg und Seefeld. Des Grafen Johann Friedrich jüngerer Söhn Johann Conrad Friedrich (geb. 13. März 1677, gest. 10. Februar 1721), vermälte sich (22. Jänner 1706) mit Clara Hedwig Freiin von Cramm (geb. 18. Jänner 1688, gest. im Februar 1743). Aus dieser Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor; erstere: J. Heinrich Conrad, welcher diese Linie fortpflanzte; J. Anton Ludwig (geb. 23. Februar 1709); J. Julius Hartmann (geb. 9. Februar 1710); J. Jacob Philipp (geb. 19. November 1715); J. Friedrich Anton (geb. 12. Jänner 1717). die vier letztgenannten theils unvermält, theils in Kriegsdiensten gestorben; J. Anton Hartmann (geb. 3. Juli 1714, gest. 14. März 1767), k. k. Hauptmann, vermält: 1) mit Maria Josepha Gräfin von Brandis, verwitweten Marchese La Caglia, nach deren Tode mit Maria Anna Böhmb Freiin von Böhmbstellen, hinterließ aus der zweiten Ehe einen Sohn, Johann Karl Alois (geb. 28. Juli 1765), k. k. Hauptmann, dann in Churpfälzischen Bergwerksdiensten; dieser, obgleich zweimal verehlicht: 1) (seit 1791) mit Maria Antonia von Mayerberg (gest. 3. April 1793); 2) mit Maria Victoria von Kellermann, hinterließ keine Kinder. Diese Linie pflanzte sein Oheim fort, Graf Johann Heinrich Conrad (geb. 25. November 1707, gest. im März 1747), vermält (seit 1732) mit Maria Rosa Gräfin von Capriani (geb. 1709, gest. 12. Mai 1759), aus welcher Ehe Johann Anton Conrad (geb. 20. März 1737) hervorging. Graf Johann Anton Conrad, vermält (seit 1761) mit Augustine Gräfin Wilczek (geb. 28. August 1737). ist der Vater jener ritterlichen Schaar von dreizehn Söhnen, von denen neun den Degen für das Vaterland führten, durch ihre Tapferkeit sprichwörtlich bekannt und drei Mitglieder des Maria Theresien-Ordens waren. Ihre Namen sind: Graf Johann Julius (geb. 26. Mai 1762, gest. im nämlichen Jahre); J. Joseph Maria Franz (geb. 8. März 1764, gest. unverehlicht); J. Baptist Johann Nepomuk (geb. 27. Juli 1766, gest. unvermält), Rittmeister im Kürassier-Regimente Prinz Nassau; J. Dominik, von dem das gegenwärtige Haupt dieser Linie abstammt; J. Augustin (geb. 20. November 1768, gest. 1769); J. Friedrich Anton (geb. 6. März 1770), Rittmeister bei Liechtenstein-Dragoner; J. Franz Ferdinand (geb. u. gest. 1771); J. Ignaz Franz (siehe d. S. 359); J. Anton Leonhard (siehe d. S. 345); J. Alois (geb. 16. August 1773), Rittmeister bei Karaczay-Uhlanen; J. Heinrich (siehe d. S. 355); J. Conrad und J. Franz Joseph (geb. 7. April 1782), beide Officiere in der österreichischen Armee. Von den zwei Töchtern des Grafen Johann Anton Conrad starb Maria Antonia Johanna (geb. 3. März 1765) im Jahre ihrer Geburt, die zweite M. Augustine Josepha (geb. 7. Mai 1777), starb als herzoglich savoyische Stiftsdame in Wien. Des Grafen Johann Anton Conrad vierter Sohn: Graf Johann Dominik (geb. 20. October 1767, gest. 1. Juli 1836), vermälte sich (7. Jänner 1799) mit Maximiliana Gräfin von Althann, aus welcher Ehe noch ein Sohn, Graf J. Maximilian und drei Töchter am Leben sind. Graf Maximilian (geb. 14. Juli 1810) ist gegenwärtig das Haupt der jüngeren Linie Hardegg-Glatz-Kadoltzburg und Seefeld. Er ist (seit 4. August 1834) mit Francisca Gräfin von Wrbna (geb. 21. September 1816) vermält und stammen aus dieser Ehe eilf Kinder, und zwar sechs Söhne und fünf Töchter; erstere sind: die Grafen Maximilian (geb. 1. Mai 1842); Heinrich (geb. 3. November 1843); Dominik (geb. 24. October 1846); Rudolph (geb. 24. November 1851); Franz Joseph (geb. 18. August 1853) und Conrad (geb. 1. März 1855); letztere sind: Gräfin Maria (geb. 14. Juli 1836, vermält (seit 8. Juli 1858) mit Anton Grafen von Attems, k. k. Oberlieutenant; Karolina (geb. 4. Jänner 1839); Theresia (geb. 14. April 1840), Fanny (geb. 18. December 1844); Eugenia [351] (geb. 24. Mai 1848). Auch leben noch drei Schwestern des Grafen Johann Maximilian, und zwar: Gräfin Aloisia (geb. 29. Jänner 1807); Gräfin Anna (geb. 12. Mai 1805), Besitzerin der Herrschaft Grusbach und Höflein in Mähren, und Gräfin Maria (geb. 3. Juli 1802); vermält (seit 29. Juni 1831) mit Joseph Frecheren von Post, k. k. Oberst in der Armee.

I. a) Quellen zur Genealogie und Geschichte der Grafen Hardegg. Hormayr’s Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst (Wien, 4°.) 1822, Nr. 47: „Hardegg“, von Pittner. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 2. Bd. S. 246. – Hanthaler (Chrysostomus), Fasti Campililienses (Linz 1730–1745, und die zwei letzten Bande Wien 1818, Fol.). – Hellbach (Johann Christian von), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, B. Friedr. Voigt, 8°.) Bd. I, S. 506. – Kneschke (Ernst Heinrich Dr.), Deutsche Grafen-Häuser der Gegenwart (Leipzig 1852, J. O. Weigel, 8°.) Bd. I, S. 313. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 502, und Bd. VI, Supplement, S. 472. – Schönfeld (Ignaz Ritter von), Adels-Schematismus des österreichischen Kaiserstaates (Wien 1824, Schaumburg und Comp., kl. 8°.) I. Jahrg. S. 179. – Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herrn- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten (Wien 1800, Joh. Karl Schuender, 4°.) Bd. IV, S. 94–143.


  1. Seit Julius (III.) Grafen Hardegg führen die männlichen Descendenten vor ihren Taufnamen den Namen Johann, die weiblichen den Namen Maria.