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Artikel „Rückert, Friedrich“ von Robert Boxberger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 445–453, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:R%C3%BCckert,_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 08:04 Uhr UTC)
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Rückert: Friedrich R. ward am 16. Mai 1788 zu Schweinfurt in Franken geboren, als Sohn des Advocaten Johann Adam R. und seiner Gattin Maria Barbara, geb. Schoppach, einer Advocatentochter. Sein Vater war 1787 von Hildburghausen dorthin gezogen. Die Familie des Vaters, deren älteste [446] bekannte Namensform Ruker (d. h. Rüdiger) lautet, stammte aus Westhausen im südlichen Theile von Meiningen. Friedrich Rückert’s Geburtshaus zu Schweinfurt steht am Markt dem Rathhause gegenüber und ist mit der Nummer 384 und einer am 16. Mai 1867 angebrachten Gedenktafel bezeichnet. 1792 ward sein Vater nach Oberlauringen versetzt, kehrte 1804 nach Schweinfurt zurück, kam 1807 als Territorialcommissär nach Seßlach bei Coburg und 1809 als Rentbeamter nach Ebern, wo er bis 1825 blieb. Angedenken an Jugenderlebnisse, an merkwürdige Oerter und Personen, an Aberglauben u. dgl. dieser seiner Jugendheimstätten hat Rückert später niedergelegt in den „Erinnerungen eines Dorfamtmannssohnes“ 1829 (im 3. Bd. der Erlanger Ausgabe, Gesammelte Werke, Bd. 2) und in den sechs Büchern „Jugendlieder“, 1807–1815 (im 3. Bd. der Erlanger Ausgabe, als: „Erzählungen, 1. Gruppe. Heimath“ im 3. Bd. der Gesammelten Werke). Ostern 1802 bezog er das Schweinfurter Gymnasium, welches er im Herbst 1805 mit einem guten Zeugniß verließ, um sich in Würzburg nach dem Wunsche seines Vaters mit juristischen, nach seinem eignen mit philologischen Studien zu beschäftigen. Von da wollte er, wie es in seiner Familie Sitte war, die Universität Jena besuchen, aber die durch die Schlacht bei Jena (14. October 1806) herbeigeführte zeitweilige Aufhebung der Universität nöthigte ihn in Würzburg zu bleiben, welches er Ostern 1808 mit Heidelberg vertauschte. 1809 verließ er die Universität und war bei dem Ausbruch des Krieges zwischen Oesterreich und Frankreich Willens, in das österreichische Heer einzutreten, aber die Schlacht von Wagram (6. Juli 1809) vereitelte diese Absicht; als er bis nach Dresden gekommen war, wurde der Friede verkündet. Den siegreichen Krieg des verbündeten Deutschlands und Rußlands gegen Frankreich 1813 mitzumachen verwehrten ihm die Vorstellungen seiner Eltern und seine durch eifriges Studiren wirklich geschwächte Gesundheit. Im Herbst 1810 ging er nach Jena, um sich als Privatdocent der Philologie zu habilitiren, wozu er die Dissertation de idea philologiae ausarbeitete, die, bei einigen Absonderlichkeiten, doch schon das in Rückert schlummernde universale Sprachgenie ahnen ließ, dem alle Sprachen nur als verschiedene Manifestationen des einen Sprachgeistes erscheinen. Den 30. März 1811 erfolgte die Habilitation, die ihm die Feindschaft Eichstädt’s, des Günstlings Goethe’s, zuzog. In diesem Sommersemester las er über allgemeine Mythologie und erklärte Aeschylus’ „Prometheus“ und Aristophanes „Vögel“, im Wintersemester zu 1812 über Thucydides und Tacitus, Sophokles’ „Elektra“ und über Metrik, wenn nämlich diese Collegia wirklich zu Stande gekommen sind; im Grunde war er lieber Lernender als Lehrender. Das Studium der alten sowie der neueren europäischen Sprachen und vor allem die Ausübung der Dichtung in ihren schwierigsten Formen (Aristophanische Komödie und Sonette) nahm ihn lebhaft in Anspruch. Im Wintersemester zu 1811 wohnte er mit seinem Bruder Heinrich zusammen in dem Hause Schillerstraße Nr. 230, dann ein Jahr in dem seit 1858 durch ein Schild bezeichneten Hause, welches später dem Kirchenrath Schwarz gehörte. „Weltentsagung“, um ganz der Dichtung angehören zu können, war schon damals der Grundsatz seines Lebens. Neben Aristophanes war Calderon der Leitstern seiner damaligen Dramatik. (Von seinen calderonisirenden Schauspielen, nämlich „Schloß Rauneck“ und „Des Königs Pilgergang“ ist noch nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen.) Im April 1812 kehrte er, der Vorlesungen müde, in das Elternhaus zurück und ließ sich dann in Hildburghausen bei Verwandten nieder, öfter die Heimath, Ebern, besuchend. In diese Zeit fällt die, nicht erwiderte Liebe zu Agnes Müller aus Rentweinsdorf, deren frühem Tode (sie war infolge eines Blutsturzes gestorben, den sie sich durch leidenschaftliches Tanzen zugezogen hatte) er den Sonettenkranz „Agnes’ Todtenfeier“ widmete (zuerst erschienen [447] im „Taschenbuch für Damen auf 1817“, dann in der Erlanger Ausg. als „Sonette II“ im 2. Bd., Gesammelte Werke I, 340 ff. als „Liebesfrühling II“). Eine Liebe anderer Art, nicht ohne Beimischung von Sinnlichkeit, wie es bei dem verschiedenen Bildungsgrade des Paares nicht wohl anders sein konnte, erfaßte ihn bald darauf zu „Amaryllis“, d. h. Marielies (Maria Elisabeth) Geuß, der Tochter des Wirths auf der „Specke“ bei Ebern, wo er von nun an fleißig verkehrte, ohne auch hier eine ständige Gegenliebe zu finden. Das eigenthümliche Verhältniß schilderte er in einem neuen Sonettenkranze ab, den er jedoch erst 1825 der Oeffentlichkeit übergab, nachdem die beseligende Liebe zu Luise Wiethaus-Fischer, der Göttin seines „Liebesfrühlings“ ihn schon zu einer glücklichen Ehe geführt hatte. Er erschien in Hornthal’s „Vesta“ und zugleich in einer besonderen Ausgabe, dann im 2. Bd. der Erlanger Ausgabe unter „Sonette IV“ als „Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande“, im 1. Bd. der Gesammelten Werke als „Vorfrühling“ des „Liebesfrühlings“. Die Amtlosigkeit, sowie das drückende Verhältniß zu Amaryllis hatte ihn muthlos gemacht; ein Glück für ihn war die Verbindung seines Vaters mit dem edlen Freiherrn Christian Truchseß von der Bettenburg und Rückert’s eigene Verbindung mit Christian Stockmar, dem späteren Leibarzt des Prinzgemahls Albert von England, dem eigentlichen Begründer des Königreichs Belgien. Rückert’s Vater, den wiederum die Muthlosigkeit seines Sohnes drückte, bewarb sich für ihn um eine Gymnasiallehrerstelle in Hanau bei dem zum Director des dort unter den Auspicien Dalberg’s, des Fürsten Primas des Rheinbundes, neu zu gestaltenden Gymnasium ernannten berühmten Pädagogen Johannes Schulze. (Vgl. Albert Duncker, Friedrich R. als Professor am Gymnasium zu Hanau und sein Director Johannes Schulze. Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage. Wiesbaden 1880.) Aber auch eine solche Lehrthätigkeit war nicht nach Rückert’s Geschmack; ohne das Amt auch nur angetreten zu haben, verschwand er im Jan. 1813 wieder aus Hanau und ging nach Würzburg, in einer immer gedrückteren Stimmung, aus der ihn die Nachricht von der Erhebung Preußens gegen Napoleon riß und ihn zu neuem poetischen Schaffen begeisterte, um, da ihm die Theilnahme am Kampfe versagt war, den Feind „mit den ihm eignen Waffen“ des Geistes zu bekriegen. Er eröffnete seinen dichterischen Feldzug gegen Frankreich mit dem im Tone des volksthümlichen Soldatenliedes gehaltenen „Lied des fränkischen Jägers“ („Wir Jäger frei aus Frankenland“ in Denzinger’s „Aurora“, Würzburg 1813), ging aber dann wieder zu der ihm vertraut gewordenen Form des Sonetts über, in welcher er die „Geharnischten Sonette“ schrieb (Erlanger Ausgabe Bd. 2, Gesammelte Werke Bd. 1). In Verbindung mit „Kriegerischen Spott- und Ehrenliedern“ erschienen sie in den „Deutschen Gedichten von Freimund Raimar“ (d. i. Friedrich R.), o. O. (bei Engelmann in Heidelberg) 1814. Das, von den kriegerischen Ereignissen überholte, verspätete Erscheinen dieses „Kranzes der Zeit“ verhinderte zwar die volle Wirkung desselben für die Gegenwart, gab ihm aber einen um so bleibenderen Werth für die spätere Zeit; das Sonett war hier mit einem ganz neuen Inhalt erfüllt. (Vgl. „Ueber den Dichter Freimund Raimar und das deutsche Sonnett“. Von Fouqué in seinen „Musen“ 1814, 3. Heft, 452–456.) Den Krieg gegen Napoleon führte er, außer in mehreren Liedern, auch in den aristophanischen Lustspielen: „Napoleon“ I. Stück: „Napoleon und der Drache“ Stuttgart 1815. II. Stück: „Napoleon und seine Fortuna“, Stuttgart 1818. Ein III. Stück: „Napoleon der Unkenkönig“ ist nicht erschienen. (Ges. Werke enthalten diese zwei Stücke nicht.) Damit aber war seiner Schaffenslust in politischen Gedichten noch kein Genüge geleistet. Die „kriegerischen Spott- und Ehrenlieder“ setzte er fort in dem unter seinem Namen, aber erst 1817 in Stuttgart bei Cotta erschienenen „Kranz der Zeit“. [448] 2. Bd. (Ges. Werke Bd. 1, Cap. 1–4), da er die „Deutschen Gedichte“ als „ersten Band“ betrachtet wissen wollte. Auch in den folgenden Jahren hörte er nicht auf mit den Leiden und Freuden seines Volkes in seinen Dichtungen Fühlung zu behalten, so mit dem Jahre 1817, welches in Süddeutschland ein schlimmes Hungerjahr war. Nebenher aber ging schon damals das innige Familiengefühl Rückert’s, welches ihm die noch jetzt bei den Kindern so beliebten „Fünf Märlein zum Einschläfern für mein Schwesterlein“ eingab, die zu Weihnacht 1813 in Coburg bei Ahl gedruckt wurden. (Erl. Ausg. 1, Gesammelte Werke Bd. 3, unter der „1. Gruppe. Heimat.“)

Von Würzburg war er infolge einer Einladung Truchseß’ nach der Bettenburg bei Haßfurt gegangen; im Mai 1814 wiederholte er diesen Besuch und lernte dabei auch den ehrwürdigen Superintendenten Christian Hohnbaum in Rodach bei Coburg kennen, dem er bei einem Besuche dort im Juni 1814 das herrliche Idyll „Rodach“ widmete. Davon erschien ein Bruchstück zuerst im Morgenblatt 1815, Nr. 244, das Ganze im 2. Bd. der Erlanger Ausgabe und im 12. Bd. der gesammelten Werke. (Vgl. C. Kühner, „Dichter, Patriarch und Ritter. Wahrheit zu Rückert’s Dichtung“. Frankfurt 1869.) Ritter Truchseß hatte sich vorgenommen, der Mäcenas des jungen Dichters zu werden. Er empfahl ihn dem ritterlichen Fouqué; auf seiner Burg schloß R. Freundschaft mit dem späteren württembergischen Minister Karl August von Wangenheim, der ihn an Cotta als Redacteur des „Morgenblattes“ empfahl. Auch bekleidete er diese Stellung im Jahr 1816, wurde aber dann von Therese Huber in ihr abgelöst. Fouqué und Freund Stockmar waren bei der Redaction der in schwierigen Strophenformen, Terzinen und Sonetten, abgefaßten Dichtungen „Flor und Blancflor“ (zuerst im Frauentaschenbuch 1817 als „Bruchstück“, dann in Bd. 1 der Erlanger Ausgabe, 2. und folgenden Auflagen, und unter der „2. Gruppe. Winterträume“ in Bd. 3 der Gesammelten Werke), der „Geharnischten Sonette“ „Agnes und „Amaryllis“ thätig, da Rückert’s erstaunliche Schaffenskraft sich um das einmal Geschaffene nicht mehr kümmerte. Für Fouqué’s Taschenbücher sandte er mannigfaltige Beiträge ein, auch verband er sich mit diesem, Hohnbaum und Lafontaine 1816 zur Herausgabe einer Vierteljahrsschrift „Für müßige Stunden“. Zu verschiedenen Jahrgängen der Brockhaus’schen „Urania“ lieferte er seit 1818 Beiträge. Auch die Bekanntschaft Gustav Schwab’s und Heinrich Abraham Voß’ hatte er auf der Bettenburg gemacht und wahrscheinlich durch den ersteren für Hornthal’s „Deutsche Frühlingskränze“ 1816 Beiträge geschickt. Mit ihm und Uhland wurde nun in Stuttgart die Bekanntschaft erneuert, nur traten mit diesem bald politische Differenzen ein, da R. ein entschiedener Anhänger des den veränderten Zuständen Rechnung tragenden Systems seines Freundes und Gönners v. Wangenheim war, Uhland ein eben solcher Anhänger der altwürttembergischen Verfassung. Zeugnisse ihrer gemeinsamen dichterischen Arbeit, aber auch ihres gegnerischen Verhältnisses haben sich mehrere erhalten; verschollen war bis zu seinem 100. Geburtstag das im „Journal des Luxus und der Moden“ 1817 zuerst abgedruckte Lied: „Der Volksvertreter oder der Stein ins Fenster“. (Vgl. Franzos, Deutsche Dichtung IV, 4, S. 126; „Uhland und R. Ein kritischer Versuch“ von G. Pfizer, Stuttgart 1837.) Zum Andenken an Uhland’s Schwiegermutter, Frau Emilie Pistorius, dichtete er „Rosen auf das Grab einer edlen Frau“ (Morgenblatt 1816, Nr. 209, dann Bd. 2 der Erlanger Ausgabe und unter den „Fest- und Trauerklängen“ im 2. Bd. der Gesammelten Werke).

Die niedergedrückte Stimmung in Deutschland und die beginnende Demagogenriecherei legte ihm den Wunsch nah, durch eine längere Reise in einem fremden Lande neue dichterische Anregung zu gewinnen. Er wählte 1817 Italien, wo sich gerade damals, besonders in Rom, viele künstlerischen Größen [449] Deutschlands sammt dem kunstsinnigen Kronprinzen von Baiern, dem späteren König Ludwig I. zusammenfanden, und befreundete sich hier besonders mit dem berühmten Maler Julius Schnorr von Carolsfeld, den er während einer Krankheit in Ariccia pflegte, und mit den Dichtern Wilhelm Müller (dem „Griechen-Müller“), sowie mit dem Schweden Atterbom, mit dem er im October 1818 nach Wien reiste, wohin er „sein treu altdeutsches Herz“ zurückbrachte. Recht heimisch, wie Goethe, hat er sich in Rom nie gefühlt, obgleich ihm der Verkehr mit den deutschen Künstlern auf eine Weile behagen mochte. Zum 29. April 1818 hatte er das treffliche Seitenstück zu Schiller’s „Huldigung der Künste“ gedichtet, das „deutsche Künstlerfest in Rom“, eine Huldigung dem Kronprinzen von Baiern, dem dieses Fest galt. Es erschien zuerst in v. Hormayr’s „Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst“ und wurde in dieser Form wieder abgedruckt in Boxberger’s „Rückertstudien“, Gotha 1878, S. 10 ff., dann wesentlich verändert im Frauentaschenbuch 1823, im 1. Bd. der Erlanger Ausgabe und im 5. Bd. der Gesammelten Werke.

Sein Aufenthalt in Wien ward für ihn und für die Entwicklung unserer deutschen Litteratur zur Weltlitteratur besonders bedeutend durch den Verkehr mit dem berühmten Orientalisten Joseph v. Hammer-Purgstall, dessen Unterricht im Persischen er genoß. Die Erweiterung seines dichterischen Gesichtskreises, die ihm in Rom nur mäßig zu Theil geworden war, fand er hier in Deutschland in vollstem Maße, ungefähr um dieselbe Zeit, um welche auch Goethen sich die dichterische Herrlichkeit des Morgenlandes erschlossen hatte im „Westöstlichen Divan“. Hatte aber Goethe sich damit begnügen müssen, mit dichterischem Ahnungsvermögen aus der schlechten Hammer’schen Uebersetzung des Hafis die dichterischen Schönheiten desselben zu errathen, so drang R. nun zum Verständniß des Originals selbst vor, und eine herrliche, vollgereifte Frucht seiner Hafislectüre waren die Goethen gewidmeten „Oestlichen Rosen“ (Leipzig, Brockhaus 1822, Erlanger Ausgabe Bd. 4, Gesammelte Werke, Bd. 5 als „Vierter Bezirk“ der „Wanderung“). Damit war der Kreis der Formen, in denen sich Rückert’s Weltpoesie nunmehr bewegte, abgerundet; durch die Uebertragung des Dschelâl-eddîn im Cotta’schen „Taschenbuch für Damen“, 1821, verpflanzte er zu bleibendem Gewinn für die deutsche Metrik zuerst das Ghasel auf deutschen Boden (Erlanger Ausgabe Bd. 2, Gesammelte Werke Bd. 5, als „dritter Bezirk“ der „Wanderung“). Auch der italienischen Strophenformen, der Ritornelle, Sestinen, Octaven, Sicilianen war er auf dem heimischen Boden Herr geworden. Da er das Bedürfniß hatte, in einer Stadt zu wohnen, so zog er Ende 1820 aus dem Elternhause zu Ebern nach dem nahe gelegenen Coburg, wo er bis 1826 das Leben eines fleißigen Privatgelehrten führte, indem er auf dem von v. Hammer gelegten Grunde weiter baute. Er bezog eine bescheidene Wohnung im Hause des Archivraths Fischer, und hier dichtete er seinen an die Stieftochter des Hauswirths, Luise Wiethaus-Fischer gerichteten „Liebesfrühling“, mit der er seit Ende 1821 eine glückliche, nur durch den frühen Tod dreier Kinder getrübte, erst durch den Tod Luisens (den 26. Juni 1857) geschiedene Ehe führte. Als ihm sein erster Sohn, der später als Geschichtsforscher und -schreiber bekannt gewordene Professor Heinrich R. geboren war (14. Februar 1823), fühlte er endlich das Bedürfniß nach einem Amte; er wandte sich zunächst an seinen Verleger Cotta, zugleich an seinen Freund, den damals schon in Ruhestand versetzten Minister v. Wangenheim; sein Lehrer v. Hammer empfahl ihn dem König von Baiern, Platen der philosophischen Facultät zu Erlangen, und so erhielt er die dortige, durch Kanne’s Tod erledigte Professur der orientalischen Sprachen, die er zu Neujahr 1827 antrat, keineswegs gesonnen, um ihretwillen den Musen zu entsagen. [450] (Vgl. Friedrich R. in Erlangen und Joseph Kopp. Nach Familien-Papieren dargestellt von F. Reuter. Hamburg 1888.) Schon als armer Privatgelehrte hatte er sich de Sacy’s theure Ausgabe des Hariri angeschafft und seit 1820 die bewundernswürdige Nachbildung seiner „Makâmen“ begonnen, deren erster Band 1826 zu Stuttgart bei Cotta erschien. Verkürzt und mit einem 2. Bande vermehrt, erschienen die Makamen wieder 1837, 5. Aufl. 1875, Gesammelte Werke Bd. 11. Während dieser Arbeit hatte er sich auch zur Verdeutschung einer Sammlung altarabischer Volkslieder, der „Hamâsâ“ entschlossen, die jedoch erst 1846 veröffentlicht wurde (Stuttgart, 2 Bde.) Unmittelbar aus seinen Vorlesungen für Theologen ging hervor: „Hebräische Propheten, übersetzt und erläutert“ (Leipzig 1831). Die „Hamâsâ“ führte ihn auch auf die von Confucius bewirkte Sammlung chinesischer Volkslieder, das „Schi-King“. welches er freilich nur aus Lacharme’s lateinischer Uebersetzung kennen lernen konnte; auf zahlreiche und umfangreiche Kritiken über morgenländische Werke in den „Wiener Jahrbüchern der Litteratur“ und den (Berliner) „Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik“, später in Ewald’s „Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes“, Bd. 1, der „Zeitschrift der deutsch-morgenländischen Gesellschaft“ kann hier nur hingedeutet werden; eine derselben, die Anzeige des 7. Bandes des persischen „Siebenmeers“ in den Wiener Jahrbüchern ward von W. Pertsch neu herausgegeben unter dem Titel: „Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser“ (Gotha 1874). Aber auch die Poesie ging in jenen Jahren nicht leer aus. Er „zerstreute seine Perlen“ in allerhand Sammlungen, deren Herausgeber ihn darum angingen, das „Morgenblatt“, Fouqué’s „Frauentaschenbuch“, welches er von 1822 bis 1825 redigirte, Wendt’s „Taschenbuch zum geselligen Vergnügen“, Castelli’s „Huldigung den Frauen“, Lenau’s „Frühlingsalmanach“ 1835 und 1836 und Bad-Almanach für 1836 u. a. Im J. 1838 gab er selbst einen „Erlanger Musenalmanach“ heraus. Von seinen „Gesammelten Gedichten“ erschien der 1. Theil in Erlangen bei Heyder 1834, der 2. 1836, der 3. u. 4. 1837, der 5. u. 6., auch unter dem besonderen Titel „Haus- und Jahreslieder“ 1838, die ersten Bände in 5. Aufl. 1840. Eine Auswahl in einem Bande erschien zu Frankfurt in 1. u. 2. Aufl. 1841; in mehrfach veränderter Anordnung in 18. Aufl. 1875. Auch der Verlag der sämmtlichen Gedichte ging von Heyder in Erlangen auf Sauerländer in Frankfurt über, der 1843 eine Ausgabe in drei Bänden veranstaltete. Gewissermaßen mitten inne zwischen diesen freien Schöpfungen seines dichterischen Genius und seinen gelehrten morgenländischen Forschungen und Uebersetzungen, zu denen wir auch noch rechnen: „Amrilkais, der Dichter und König. Sein Leben, dargestellt in seinen Liedern, aus dem Arabischen übertragen“, Stuttgart 1843, stehen jene zahlreichen Bearbeitungen und musterhaften Uebertragungen morgenländischer Stoffe, durch welche R. unsere Bekanntschaft mit dieser Wunderwelt so erfolgreich vermittelte; voran: „Nal und Damajanti“, Frankfurt 1828, 4. Aufl. 1862 (Gesammelte Werke Bd. 12), „Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenlande“, zuerst im „Morgenblatte“ 1835, dann auf Wunsch des Verlegers zu zwei Bändchen erweitert, Berlin 1837–38 (Ges. W. Bd. 6), „Sieben Bücher morgenländischer Sagen und Geschichten“ (Ges. W. Bd. 4), 2 Bde., Stuttgart 1837; „Rostem und Suhrab“ (Ges. W. Bd. 12), Erlangen 1838, 2. Aufl. Stuttgart 1846; „Brahmanische Erzählungen“ Leipzig 1839 (Ges. W. Bd. 3, auch die erzählenden Gedichte aus der „Weisheit des Brahmanen“ enthaltend), im gewissen Sinne auch das „Leben Jesu“, welches er im bewußten Gegensatz zu David Friedr. Strauß’ zerstörender Kritik kindlich treu den Evangelien nacherzählte, Stuttgart 1839; endlich das Hauptwerk seines Lebens, die „Weisheit des Brahmanen, ein Lehrgedicht in Bruchstücken“, Leipzig 1836–39, in sechs Bänden, wovon die neue Ausgabe in einem Bande, 1843, 4. Auflage [451] 1857 nur eine Auswahl ist (Ges. W. Bd. 8). Auch eine Zeitschrift „Das Morgenland“ wollte er 1835 herausgeben. – Aber auch die Dichtungen des deutschen Mittelalters blieben ihm nicht fremd; er versuchte eine Umdichtung von Gottfried’s „Tristan und Isolde“ (anonym erschienen in O. Marbach’s „Jahreszeiten, 3. Herbst“, Leipzig 1839) und übersetzte einen Teil der Minnesänger, (Erlanger Ausg. Bd. 4, Ges. W. Bd. 5, zuerst gedruckt in Christian Kapp’s „Hertha, Almanach für 1836“). Der Minnesang erschien ihm an Form und Gehalt reicher als die äolische Lyrik, aber doch der Goethe’schen Mannigfaltigkeit nachstehend.

Als „indischer Brahman, geboren auf der Flur“ hatte er eine Vorliebe für ländlichen Aufenthalt; die Ferien brachte er in Neuseß bei Coburg zu, auf dem Gute seines Schwiegervaters Fischer, welcher im September 1836 starb. R. ermöglichte es, daß das Gut in seinen Händen blieb. Auch in Erlangen erwarb er sich 1838 ein Heim, dessen er sich aber, bei seiner Uebersiedelung nach Berlin, bald wieder entäußern mußte. Die Stadt und überhaupt die örtlichen Verhältnisse Erlangens behagten R. fortwährend, zunächst auch der gesellige Verkehr; aber schließlich widerte ihn der „apokalyptische, mystische, ascetische Kram“ an, in den die Erlanger Theologie versank. Sein Freund, sein „Jonathan“ war sein College Joseph Kopp, Philosoph und Philolog, der mit R. auch orientalische Studien trieb. Schon 1837 that R. Schritte, um nach Berlin versetzt zu werden, wo der damalige Kronprinz, spätere König Friedrich Wilhelm IV. lebhaftes Interesse für ihn bewies. Nach dessen Thronbesteigung ward er als Professor der morgenländischen Sprachen mit dem Titel eines „Geheimen Rathes“ 1841 nach Berlin berufen, wobei er zugleich die besondere Vergünstigung erhielt, den Sommer in Neuseß zubringen zu dürfen.

Mit dieser Berufung trat zugleich eine eigenthümliche Wendung in Rückert’s Dichtung ein. Man wußte, daß der neue König, an dessen Regierungsantritt man überhaupt die gespanntesten Erwartungen knüpfte, den lebhaften Wunsch hegte, das Theater auf eine höhere Stufe zu heben, und R. durfte annehmen, daß es bei seiner Berufung auf seine Mitwirkung bei dieser schönen Ausgabe abgesehen wäre. Mit jugendlicher Leidenschaft warf er sich daher, seine eigenthümliche Begabung für die Lyrik verkennend, auf die Dramatik. Noch in Erlangen dichtete er 1841 das sonderbare, bis jetzt nur bruchstückweise im Morgenblatt 1842 veröffentlichte Drama „König Arsak von Armenien“ in der Absicht, es sogleich nach seiner Uebersiedelung nach Berlin auf die Bühne zu bringen. Aber die Stelle eines dramaturgischen Beirathes des Königs war schon durch Ludwig Tieck besetzt; Niemand fragte ihn um seinen Rath, noch weniger nahm die Bühne Notiz von seinen rasch sich folgenden, lyrisch vorzüglichen, aber nichts weniger als bühnengerechten Dramen: „Saul und David“ (Erlangen 1843, Stuttgart 1844), „Herodes der Große“ (Stuttgart 1844), „Kaiser Heinrich IV.“ (Frankfurt 1844), endlich „Cristofero Colombo“ (Frankfurt 1845, Ges. W. Bd. 9 und 10). Seinem Unmuth über seine fehlgeschlagenen Erwartungen, über den zwang- und drangvollen Druck seiner Stellung, über den großstädtischen Verkehr, in welchen der Brahmane von Neuseß allerdings nicht paßte, machte er in zahlreichen Gedichten Luft, die durch ein Versehen im „Album der Tiedgestiftung“. 1. Bd. Dresden 1843 im Druck erschienen und die gegenseitige Verstimmung zwischen R. und den Berlinern noch verschlimmerten. Als dann 1848 wenige Tage nach seiner Abreise nach Neuseß die Märzrevolution in Berlin ausbrach, stand es bei ihm fest, nicht mehr in dieses aufgeregte Treiben zurückzukehren. Er kam um seine Versetzung in den Ruhestand ein, die dann auch mit der Belassung der Hälfte seines Gehaltes (der ganze hatte 3000 Thaler betragen) erfolgte.

[452] Von nun an verließ er Neuseß nur noch, um wenige kleinen Reisen in die Umgegend zu machen. Seine Dichtung ward immer mehr eine „Haus- und Jahrespoesie,“ wie er selbst sie genannt hat. Sein Leben theilte sich stetig in den Verkehr mit der Wissenschaft, der Dichtung und der Familie. Besuche machte er nicht, erhielt aber ziemlich regelmäßig solche von nahe Befreundeten, wie dem Minister v. Wangenheim, dem Stadtgerichtsrath Ferdinand Scheler in Coburg, dem Baron v. Stockmar und dem Kupferstecher Karl Barth; in den Ferien kam der frühere dichterische Hausgenosse von Jena, Fr. Schubart aus Erfurt. Größeren Menschenverkehr mied er sorgfältig. Dem politischen Treiben folgte er zwar mit Theilnahme, der schleswig-holstein’schen Erhebung gegen Dänemark sogar mit Begeisterung; als aber die deutschen Einheitsbestrebungen wirkungslos verpufften und die schleswig’sche Sache von Preußen aufgegeben ward, da machte er seinem Unmuth zwar in Dichtungen Luft, die er aber nicht für die Oeffentlichkeit bestimmte; von nun an las er nur noch die Hildburghäuser „Dorfzeitung“. Den österreichisch-preußischen „Bruderkrieg“ zu erleben blieb ihm erspart: den Vorfrühling des erwachenden einigen Deutschlands, den schleswig’schen Feldzug von 1864 hat er aber noch erlebt und auf eine von Leipzig aus durch Brockhaus an ihn ergangene Aufforderung auch besungen in: „Ein Dutzend Kampflieder für Schleswig-Holstein von F–r.“ Leipzig 1863, 2. Aufl. 1864. Er starb am 31. Januar 1866.

Aber noch über das Grab hinaus beschenkte er sein Vaterland mit den reichen Erzeugnissen seiner Muse. Ein Jahr nach seinem Tode gab sein Sohn, der Professor Heinrich R. heraus: „Lieder und Sprüche aus dem lyrischen Nachlasse von Fr. R.“ Frankfurt 1867 (Ges. W. zerstreut in Bd. 2) und „Aus Fr. Rückert’s Nachlaß“, enthaltend: 21 Idyllen des Theokrit, die „Vögel“ des Aristophanes und Kalidâsa’s „Sakuntalâ“, Leipzig 1867, „Friedrich Rückert’s Kindertotenlieder“, Frankfurt 1872, eine herrliche, wehmüthig tröstende Sammlung der Lieder, die ihm der Schmerz um „die beiden Kleingebliebenen“, „Messerchen und Gäbelchen“ entlockte, Ernst und Luise, geboren am 4. Januar 1829 und 25. Juni 1830, vom Scharlachfieber kurz nach einander dahingerafft am 31. December 1833 und am 18. Januar 1834. Nach dem Tode des Herausgebers veranstaltete dessen Schwester, Fräulein Marie R., eine neue Ausgabe der „Kindertotenlieder“ unter dem Titel: „Leid und Lied“ Frankfurt 1881, in der jedoch 223 Lieder und 75 Ritornelle fehlen. Endlich brachte das Jubiläum des 100. Geburtstages Rückert’s aus seinem Nachlaß das „Poetische Tagebuch“, gleichfalls von Marie R. herausgegeben, und die Uebersetzung des „Koran“, herausgegeben von Professor August Müller in Königsberg (beide Frankfurt 1888). Seine poetische Uebersetzung von Saadi’s Lehrgedicht „Bostan“ (Obstgarten) hat W. Pertsch Leipzig 1882 herausgegeben. Seine metrischen Uebertragungen des Mahâbhârata erschienen in R. Boxberger’s „Rückertstudien“, metrische Uebersetzungen aus Hafis in P. de Lagarde’s „Symmicta“, Göttingen 1877. Ueber seinen übrigen litterarischen Nachlaß gab Heinrich R. Nachricht in den „Grenzboten“ 1866 (wieder abgedruckt in: „Heinrich Rückert“. Von A. Sohr und Al. Reifferscheidt II, 2. S. 314 ff.). Ueber seinen wissenschaftlichen Nachlaß, den die Berliner Bibliothek erworben hat, berichtete Olshausen an den Cultusminister Falk am 14. Juli 1874 (in dem erwähnten Werk über Heinrich R. I, S. 311 ff.). Dieser Nachlaß ist jetzt summarisch katalogisirt. Aus ihm wird Dr. Edmund Bayer in Berlin zunächst den ersten Band seiner Uebersetzung des Firdûsi bei G. Reimer in Berlin herausgeben. Muß man, schon nach diesem Bericht, eine gewaltige Achtung vor dem staunenswerthen Sprachgenie und dem gelehrten Bienenfleiß Rückert’s bekommen, so wird er doch besonders durch seine Dichtungen bei seinem Volke unvergeßlich fortleben. [453] R. ist in der Geschichte der Dichtung aller Völker eine durchaus einzige Erscheinung. Wenn die Poesie die Ursprache der Menschheit ist, so hat sie in R. in gewissem Sinne ihren Kreislauf abgeschlossen, denn, auf der höchsten Stufe der Bildung und Ausbildung, ist sie für R. immer die Ursprache geblieben; in Prosa wußte er sich nur schlecht zu behelfen. „Die Poesie in allen ihren Zungen Ist dem Geweihten Eine Sprache nur“, sagt er in der Einleitung zur „Hamâsâ“, „Weltpoesie ist Weltversöhnung“ in der Einleitung zum „Schi-King“. Die künstlichsten Formen waren ihm die natürlichsten.

Bibliographie: Die Grundlage der Rückertbibliographie gibt Goedeke im „Grundriß“ III, S. 274–291; auf ihm fußt, ohne Goedeke’s Namen zu nennen, Dr. C. Beyer, der, unterstützt vom Pfarrer C. Putz, unsere Kenntniß der ersten Drucke Rückert’scher Veröffentlichungen wesentlich bereichert hat („Neue Mittheilungen über Friedrich R. und Kritische Gänge und Studien“, 2 Bde., Leipzig 1873 I, S. 195–227). Nachträge dazu lieferte C. Beyer in: „Nachgelassene Gedichte Friedrich Rückert’s und neue Beiträge zu dessen Leben und Schriften. Nebst wissenschaftlichen Beigaben von Professor Dr. Heinrich R. und Professor Fr. Spiegel. Wien 1877, S. 353–385, und Boxberger, „Rückertstudien“, Gotha 1878, von Vereinzeltem abgesehen.

Für die Rückertbiographie hat der erwähnte Gelehrte Dr. C. Beyer gleichfalls eine breite und sichere Grundlage geschaffen. Als Stenograph in Coburg schrieb er die Leichenreden an Rückert’s Grabe nach und veröffentlichte sie als: „Erinnerung an Friedrich R.“, Coburg 1866. Hierdurch auf das Studium Rückert’s gewiesen, schrieb er eine Reihe biographischer Werke, deren Ergebnisse er zuletzt zusammengefaßt hat in: „Friedrich R. Ein biographisches Denkmal. Mit vielen bis jetzt ungedruckten und unbekannten Actenstücken, Briefen und Poesien Friedrich Rückert’s.“ Frankfurt 1868; eine neue, ganz umgearbeitete Auflage in zwei Bänden steht bevor. Vgl. C. Fortlage, „Rückert und seine Werke“, Frankfurt 1867.

Eine Gesammtausgabe von Rückert’s poetischen Werken erschien ebenda 1868–69 in 12 Bänden, davon eine „neue billige Ausgabe“ (Titelauflage) 1881, ebenda.

Um die Erklärung Rückert’scher Dichtungen machten sich verdient: A. Nodnagel, „Deutsche Dichter der Gegenwart erläutert“, 2. Heft, Darmstadt 1842 und E. Götzinger. „Ausgewählte Gedichte Friedrich Rückert’s erläutert“, Aarau 1877. – Franz Kern, „Friedrich Rückert’s Weisheit des Brahmanen dargestellt und beurtheilt“. Oldenburg 1868. – Deutsche Bücherei XXIII „Der deutsche Brahmane“ von A. Koch. Breslau, o. J. – „Lexikalische Sammlungen aus Friedrich Rückert’s Werken“ von Dr. Hermann Meurer. Weimar (Gymnasialprogramm) 1872.