Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Griechischer Grammatiker
Band V,1 (1903) S. 708709
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51) Διόδωρος ὁ Ἀριστοφάνειος, griechischer Grammatiker der alexandrinischen Zeit. Der Beiname ὁ Ἀριστοφάνειος (Athen. V 180 e. Schol. Pind. Isthm. II 54) beweist nicht, dass er wirklich Schüler des Aristophanes von Byzanz war. Er stammte wie Artemidoros ὁ Ἀριστοφάνειος aus Tarsos (Strab. XIV 675), wo vielleicht eine grammatische Schule bestand, die sich nach Aristophanes von Byzanz benannte (Ahrens Bucol. gr. II p. XL). Sein Landsmann Athenodoros, der Lehrer des Octavian in Apollonia, hatte in seiner Gründungsgeschichte von Tarsos D. als Gewährsmann angeführt (Steph. Byz. s. Ἀγχιάλη). Da er auch von Didymos unter den vor ihm lebenden Grammatikern genannt wird (zu Il. II 865 .. .οἱ δὲ περὶ Χαῖριν καὶ Διόδωρον καί τινες τῶν καθ’ [709] ἡμᾶς προστιθέασι τὸ ι ), so scheint seine Lebenszeit wie die des Artemidor in die erste Hälfte des 1. Jhdts. v. Chr. zu fallen. Seine Thätigkeit erstreckte sich zunächst auf die Erläuterung der homerischen Gedichte, wie die Citate bei Didymos zu Il. II 865 (wo die Polemik des Chalkenteros sich gegen ihn und Chairis, einen Schüler des Aristarch, richtet) und bei Athen. V 180 e (über die Athetese von Odyss. IV 3–19) beweisen. Dass er sich ausserdem mit Pindar beschäftigte, zeigt das Citat in Schol. Pind. Isthm. II 54, wo die Polemik gegen ihn vermutlich ebenfalls auf Didymos zurückgeht. Auf unsern Grammatiker würde auch eine Bemerkung über Aristoph. Ran. 320 bei Hesych. s. Διαγόρας zu beziehen sein, wenn das Citat Διόδωρος ὁ Ταρσεύς zuverlässig wäre; aber in der gleichlautenden Bemerkung der Scholien zu dieser Aristophanesstelle wird vielmehr Ἀπολλόδωρος ὁ Ταρσεύς citiert; und auch im Schol. Ar. Thesm. 389 ist der Name Διόδωρος zweifelhaft (es wird dafür Δίδυμος oder Ἀπολλόδωρος vermutet). Ahrens Bucol. gr. II p. XL hielt Διόδωρος bei Hesych für richtig und umgekehrt Ἀπολλόδωρος im Aristophanesscholion für verschrieben aus Διόδωρος, ebenso an den Stellen, wo Ἀπολλόδωρος (ὁ Ταρσεύς) ausserdem citiert wird, Schol. Eur. Med. 148. 169. Bei Hesych. s. πισσοκωνίας vermutete Meineke Com. II 228 Διόδωρος für Διόδοτος. D. war auch Dichter: im VII. Buch der Anthologie tragen drei Epigramme seinen Namen, 235 Διοδώρου Ταρσέως, 700 Διοδώρου γραμματικοῦ und 701 τοῦ αὐτοῦ Διοδώρου; s. darüber o. Nr. 35.

[Cohn. ]