52) Mit dem Ἀριστοφάνειος wird gewöhnlich ein D. identifiziert, der als Verfasser eines Ἰταλικαὶ γλῶσσαι betitelten Werkes wiederholt von Athenaeus (aus Pamphilos) citiert wird; vgl. Athen. XI 478 a. 479 a. 487 c. Aus demselben Werke stammt ein Citat bei Erotian Voc. Hippocr. p. 85, 15 Klein (Διόδωρος ὁ γραμματικός). Ob dieser D., der nirgends ὁ Ἀριστοφάνειος oder Ταρσεύς genannt wird, wirklich der Aristophaneer war, scheint deshalb sehr zweifelhaft, weil an zwei Stellen des Athenaeus, wo auch nur die Ἰταλικαὶ γλῶσσαι benützt sein können, der Grammatiker Apion, der zwei Menschenalter später gelebt hat. als sein Mitarbeiter genannt wird, Athen. XI 501 d. e Ἀπίων δὲ καὶ Διόδωρός φησι und XIV 642 e Ἀπίων δὲ καὶ Διόδωρός, ὥς φησι Πάμφιλος, ἐπαίκλειά φησι (wohl zu beachten ist, dass beidemal φησί, nicht φασί, steht). Unzulässig ist die Vermutung Valckenaers (Opusc. II 151), der an beiden Stellen Ἀπίων δὲ καὶ Ἡλιόδωρος schreiben wollte; vgl. Ritschl Opusc. I 119. Eine zweite Schrift dieses D., Πρὸς Λυκόφρονα, bei Athen. XI 478 b (Διόδωρος δ’ ἐν τῷ πρὸς Λυκόφρονα) beruht wohl nur auf einem Missverständnis; denn sicherlich hat D. über κότυλος an derselben Stelle gehandelt wie über die andern von Athenaeus angeführten Trinkgefässe, d. h. in den Ἰταλικαὶ γλῶσσαι, Athenaeus hat hier vermutlich aus einer polemischen Bemerkung gegen Lykophron, die seine Quelle (Pamphilos) angeführt hatte – Pamphilos schrieb etwa Διόδωρος δὲ πρὸς Λυκόφρονα γραφῶν – ein Buch Πρὸς Λυκόφρονα gemacht. Dagegen erfahren wir noch durch Schol. Dion. Thr. 784, 10 Bekk. (= 183, 29 Hilg.) von einer grammatischen Schrift über die Buchstaben, die
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wir diesem D. zuzuschreiben haben, da auch bei ihr Apion als Mitarbeiter genannt wird (ὡς Διόδωρος καὶ Ἀπίων ἐν τῷ περὶ τῶν στοιχείων). Dunkel ist der Hinweis in einem erweiterten Kyrill-Lexikon bei Cramer An. Par. IV 182, 18 ἐρωδιόν . . . τὴν ἐτυμολογίαν αὐτοῦ εἰς τὸ τῆς γραμματικῶς Διοδώρου (der Artikel des Etym. M. 380, 7 giebt keinen Aufschluss).