Textdaten
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Autor: Karl Spiegel
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Titel: Märchen aus Bayern
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aus: Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Vereins für bayerische Volkskunde und Mundartforschung in Würzburg [e. V.] auf das Jahr 1914.
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
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Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Selbstverlag des Vereins für bayrische Volkskunde und Mundartforschung
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Erscheinungsort: Würzburg
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Quelle: Commons
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Märchen aus Bayern.


(Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Vereins
für bayerische Volkskunde und Mundartforschung in
Würzburg [e. V.] auf das Jahr 1914.)


Würzburg 1914.
Im Selbstverlag des Vereins für bayerische Volkskunde und
Mundartforschung in Würzburg.


Inhaltsübersicht.
Seite
I. Echte Märchen 1
1. Die Goldtür und die Pechtür 1
2. Der Daumesdick 1
3. Die Stiefmutter und der Seelenvogel 2
4. Der Grindhansel 3
5. Der Zauberring 4
6. Die Königstochter zum goldenen Berge 8
7. Der eiserne Mann 11
8. Der erlöste Schloßspuk 13
9. Der Zauberer und sein Lehrling 14
10. Das tränennasse Totenhemd 17
11. Der geprellte Teufel:
a) Der Schmied von Mitterbach 18
b) Der schlaue Bauer 18
12. Die dankbaren Tiere 19
13. Das Märchen von der Geiß (Ziege) und ihren Zicklein:
a) Die Geiß und der Bär 20
b) Die Geiß und der Wolf 21
14. Hühnchen und Hähnchen:
a) Dem Hähnchen droht der Tod durch einen verschluckten Kirschenkern 22
b) Dem Hähnchen droht der Tod durch einen Nußkern 23
c) Das ausgepickte Auge des Hühnchen 24
15. Die Füchsin und ihre Freier 25
16. Der geschundene Geißbock 25
17. Maus, Wurst und Frosch 26
II. Legendäre Märchen 27
18. Warum die Menschen nicht mehr wissen, wann sie sterben 27
19. Jesus und Petrus dreschen 27
20. Der Schmied von Hakenbach 28
III. Schwank- und Schreckmärchen 33
21. Die passenden Antworten 33
22. Der kluge Müller 34
23. Der schlaue Schäfer 35
24. Des Königs Schatzkammer 36
25. Der Schneider und der Jude 39
26. Die Frau und der Mann vom Galgen 40
27. Das Mädchen und das Gespenst 40
28. Der dumme Bauer 41
29. Der Kraxelmann 41
Nachtrag 42
Das Schloß im Wald 42
Nachwort 45


Nachwort.

Der Verein für bayerische Volkskunde und Mundartforschung übergibt hiermit die im Laufe der Jahre seinen Sammlungen zugegangenen Märchen der Oeffentlichkeit. Daß diese Herausgabe aber nicht für das Unterhaltungsbedürfnis berechnet und bestimmt ist, sondern ausschließlich für die Zwecke der Märchenforschung, braucht kaum begründet zu werden. Wir haben in diesen Beiträgen unserer Vereinsmitglieder echte Märchen vor uns, wie sie noch in den letzten Jahrzehnten im Volke erzählt wurden. Ableitung oder Herübernahme aus der Märchenliteratur ist kaum anzunehmen, höchstens besteht für Nr. 12 die Möglichkeit der Entlehnung. Unsere Einsender haben zum größten Teil die ursprüngliche Ausdrucksweise des Erzählers auch im hochdeutschen Sprachgewande beizubehalten gesucht, wenn auch die Erzählung aus der zusammengesetzten Vergangenheitsform in die einfache übertragen wurde. Die vom Verein vorgenommenen Stilisierungen beschränken sich bei den hochdeutsch geschriebenen Einsendungen auf die Richtigstellung von Wortfolgen, auf den Ersatz mancher Fürwörter durch Namen oder durch einfache Formen. Hinsichtlich des Aufschreibens der Märchen nach der mundartlichen Erzählung wäre zu sagen, daß nur jemand das tadellos besorgen kann, für den die betreffende Mundart die Muttersprache ist. Nicht in zwei, nicht in drei Jahren, auch noch nicht in zehn, lernt man eine Mundart so beherrschen, daß Aufschreibungen von größeren Erzählungen in ihr zugleich sicher führende Zeugnisse für diese Mundart sind. Ich habe darum für meinen Teil beim Mitschreiben der Erzählung die Mundart gleich ins Schriftdeutsche übertragen und zwar ohne Aenderung der Zeitform, die erst später vorgenommen wurde. Die Beibehaltung der ursprünglichen Darstellung nach Satzsinn und Wortdeutung ist mithin durchweg gewahrt worden.

Möge unsere bescheidene Vereinsgabe für das Gebäude der Märchenforschung wenigstens einige brauchbare Bausteine herbeigeschafft haben.

Würzburg, 30. November 1914.

K. Spiegel.