ADB:Zusätze und Berichtigungen (Band 3)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Zusätze und Berichtigungen“ von Mehrere Autoren in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 793–795, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zus%C3%A4tze_und_Berichtigungen_(Band_3)&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 12:21 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 3 (1876), S. 793–795 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
OFF in der Wikipedia
GND-Nummer OFF
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|793|795|Zusätze und Berichtigungen|Mehrere Autoren|ADB:Zusätze und Berichtigungen (Band 3)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=OFF}}    

Zusätze und Berichtigungen.

Band I.

S. 116. Z. 1 v. u. l.: Vetter st. Neffen.

Band II.

S. 40. Z. 13 v. u. l.: Rhede am Niederrhein st. Rheda in Westphalen.

S. 42. Z. 15 v. u. l.: B., in ältester Form Banzecow, Banzcow.

S. 43. Z. 7 v. o. l.: Vgl. Crull, Wismar. Rathslinie S. 58 f.

S. 220. Z. 11 v. o. hinzuzufügen: „An gottesfürchtige protest. Christen“.

S. 298. Z. 4 v. u. zuzusetzen: Crull fand in Wismar einen Bekelin’schen Grabstein mit dem Wappen der Baggel (s. Bd. I S. 766), wodurch der Zusammenhang mit den Beselin zweifelhaft wird.

S. 303. Z. 13 v. u. l.: classischen st. methodischen.

S. 364. Z. 14 v. u. l.: Philipp Karl Peter v. B. – Z. 8 v. u. zuzusetzen: Seit 1862 war er Pfarrer in Gustorf, Kr. Grevenbroich. – Z. 7 v. u.: starb er an der Gehirnerweichung.

S. 455. Z. 13 v. o. l.: 1006 st. 1106.

S. 455. Z. 20 v. o. l.: 1013 st. 1073.

S. 512. Z. 16 v. u. l.: Leonhard st. Bernhard.

S. 513. Z. 8 v. o. l.: Bleek st. Blaas.

S. 648 einzuschalten: Biedermann: Johann Gottfried B. *), Genealoge. Geb. im 1. Viertel des 18. Jahrhunderts[1] zu Plauen im Voigtlande, studirte er Theologie und wurde im J. 1736 als pastor adjunctus in Kitzingen (am Main) in Unterfranken angestellt. Diese Stellung verlor er aber 1739 durch fürstlich würzburgisches Dazwischentreten wegen einer Schrift („Geistliche Todtengespräche“), die er bereits in seinen Studentenjahren hatte ausgehen lassen. Nun ließ er sich vorübergehend als Privatmann in Markt-Einersheim (Mittelfranken) nieder und begann hier seine Schriftstellerei als Genealog, die ihm dann einen gewissen Namen gemacht hat. Im November 1742 erhielt er die Pfarrei Aufseß, deren Patronat in den Händen der bekannten Herren v. Aufseß war, vertauschte diese aber im J. 1749 mit der Pfarrei in Untersteinach bei Kronach (in Oberfranken), wo er am 11. Juli 1766 gestorben ist. In seiner amtlichen Thätigkeit hat sich B. durch Gewissenhaftigkeit und Eifer hervorgethan. Seine Genealogie der fränkischen Fürsten- und Grafenhäuser und der Ritterschaft der sechs Cantone des Landes zu Franken, ferner der Ritterschaft im Voigtland und des erblichen Patriciates in Nürnberg erschien in der Zeit von 1745–1752. (Das [794] allgemeine Register vom J. 1771 stammt von der Hand des ansbachischen Archivars G. Stieber.) Der Werth der Biedermann’schen Geschlechtstafeln ist freilich ein beschränkter und müssen seine Ausstellungen namentlich in den älteren Zeiten mit höchster Vorsicht hingenommen werden, zumal eine seiner Hauptquellen die Stammbäume und Mittheilungen der verschiedenen betreffenden Familien selber bilden, die nur allzugern unsichere Ueberlieferungen und zweifelhafte Ansprüche statt gewisser Wahrheit boten.

Hans Freiherr von und zu Aufseß, Historische Entwicklung der kirchlichen Verhältnisse zu Aufseß (1842). – Privatmittheilungen.

S. 744. Z. 20 v. o. l.: Professor Adalb. Dungl.

Band III.

S. 8. Z. 13 v. u. l.: 1517 st. 1617.

S. 39 zu Art. Heinr. Boger: er stammte aus Höxter und wurde im Sommer 1501, damals schon Dr. theol., als Professor in Rostock immatriculirt.

S. 90. Z. 3 v. o. l.: Dillis st. Tillis.

S. 94 einzuschalten: Bol: Ferdinand B., berühmter Maler. Leider sind nur sehr wenige Lebensumstände dieses ausgezeichneten Künstlers bekannt. Als seinen Geburtsort gibt man Dordrecht, als sein Geburtsjahr 1611 an; doch scheint das letztere nicht verbürgt, wenigstens Houbraken konnte es nicht in Erfahrung bringen. Schon sehr früh, nach Houbraken mit zwei oder drei Jahren, kam B. nach Amsterdam. Hier ging er zu dem berühmten Rembrandt in die Schule, wahrscheinlich im Anfange der dreißiger Jahre, als sich ein glänzendes Gestirn: Flinck, Eeckhout, Dou u. a. um den Meister sammelte. Im J. 1653 heirathete er zu Amsterdam Elisabeth Dell. Er starb daselbst hochbetagt im Juli 1680, nachdem er sich Ruhm und Vermögen durch seine Kunst erworben hatte. B. ragt vornehmlich durch seine Portraits hervor. Ich glaube nicht, daß, mit Ausnahme von Rembrandt und Fr. Hals, selbst nicht von van der Helst, ihn ein anderer Holländer in der Naturwahrheit, dem sicheren Behagen am Dasein, der meisterhaften warmen Farbe und dem eigenthümlich geistreichen Vortrage übertrifft. Feinere, vornehmere Auffassung fehlt ihm allerdings, er ist der echte Repräsentant holländischer Derbheit und holländischen Phlegma’s. Im Leprozenhuis zu Amsterdam zeigt man ein Bild von 1649, ein sogenanntes Regentenstück, wie sie in Holland an der Tagesordnung waren. Es sind vier Vorsteher, welchen der Arzt einen aussätzigen Knaben zur Aufnahme vorstellt, alle in vollen, lebensgroßen Figuren. Waagen nennt es wol das ausgezeichnetste Bild, das von B. vorhanden, preist namentlich am Kopf des ersten Vorstehers die edlen Züge und überhaupt die „meisterlich gezeichneten“ Hände. Im Huiszittenhuis zu Amsterdam befindet sich ein kaum minder treffliches Regentenstück, von sechs Figuren. Ein anderes großes Werk sieht man in der Kriegsrathskammer zu Gouda, ein Schützenstück in lebensgroßen Figuren, vom J. 1653. Ein vorzügliches Portraitstück, ein Mann mit seiner Frau, von 1649, ist in der Sammlung von Thomas Baring zu London. Vortreffliche Bildnisse von ihm besitzt das Museum des Trippenhuis zu Amsterdam. Interessant darunter ist namentlich sein Selbstbildniß mit langer blonder Perrücke; er lehnt sich mit dem linken Arm auf ein Amorfigürchen, in der rechten Hand hält er einen Spazierstock; im Hintergrund sieht man eine Säule. Das Bild ist noch mit dem in Holz geschnitzten, mit Blumen- und Laubwerk verzierten Rahmen geschmückt. Ferner bewahrt diese kostbare Gallerie das Portrait des Bildhauers Arthur Quellinus, von 1663, das des Admirals Michel Adr. de Ruyter, von 1677, und einer Mutter mit zwei Kindern. Die k. Gallerie im Haag schmücken die [795] beiden Bildnisse des genannten Seehelden und seines Sohnes Engel de Ruyter, letzteres von 1669, das Louvre ein männliches Portrait in schwarzer Kleidung, von 1659 etc. Minder erfreulich ist unser Maler in seinen Historien, der Ausdruck seiner Köpfe ist doch zu unbedeutend, seine Compositionsgabe recht schwach. Von schönen Linien, Vertiefung der Auffassung, feinerem Geschmack überhaupt sieht man hier sehr wenig. Seine meisterhafte Farbe, sein zartes Helldunkel allerdings verleugnet er hier nicht, doch ist auch darin der Abstand von seinem großen Meister sichtbarer als bei seinen Portraits. Wir nennen darunter: Allegorie auf den Frieden auf dem Rathhause zu Leiden, vom J. 1664; Joseph, der dem Pharao seinen Vater Jakob vorführt, den Uriasbrief und Jakobs Traum von der Himmelsleiter, sämmtlich im Dresdener Museum; Fabricius im Lager des Pyrrhos, Wahl der siebenzig Aeltesten im Lager von Israel und Moses zum zweiten Mal mit dem Gesetz vom Berg Sinai kommend, sämmtlich im alten Stadthaus, dem jetzigen „Paleis“, zu Amsterdam. B. war übrigens, wie sein Lehrer Rembrandt, nicht blos ausgezeichneter Maler, sondern auch Radirer und auch hier von namhaftem Verdienst. Man zählt 17 Blätter von ihm; drei derselben tragen die Jahreszahl 1642, je eines 1644, 1645, 1649, 1651, zehn sind ohne Datum. Man ersieht übrigens hieraus, daß er vielleicht blos in den vierziger und fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts radirt hat. Seine Manier ist ganz die Rembrandt’sche: das Helldunkel, die Lichtwirkung sind magisch, die Figuren aber ordinär und schlecht gezeichnet. Man betrachte nur sein Opfer Abrahams, sein Opfer Gideons, den heil. Hieronymus, die heil. Familie, um sich von dem Gesagten zu überzeugen. Von magischer Lichtwirkung, märchenhaftem Eindruck ist namentlich das Opfer Gideons; an Kraft des durchs Fenster einfallenden Lichtes und des mächtigen Gegensatzes von Hell und Dunkel, sowie hervorragend durch breitere Behandlung als gewöhnlich ist die heilige Familie (1649). Seine radirten Bildnisse sind nur etwas kleinlicher in der Behandlung, sonst aber fast des Rembrandt in ihrer natürlichen Auffassung, ihrer weichen, malerischen Erscheinung würdig. – Gestochen hat man nach ihm sehr wenig.

S. 97. Z. 5 v. u. zuzusetzen: v. Westphalen, Monum. ined. III. p. 1150 ss.

S. 153. Z. 18 v. o. l.: Schack st. Schock.

S. 275. Z. 3 v. u. l.: Albrechts des Großen – Trapier – gewählt st. Albrechts der Großen – Trapils – gewähet.

S. 374. Z. 15 v. u.: Aus Briefen Brubach’s an den Hamburger Prediger Joach. Westphal a. d. J. 1554–64 (Briefcodex der St. Catharinenkirche in Hamburg) geht hervor, daß er sein Geschäft, wenigstens als Verleger, noch während dieser ganzen Zeit fortsetzte. 1565 verlegte er noch J. Magdeburg’s Psalmen. Er ließ übrigens an verschiedenen Orten (Straßburg, Ursel etc.) drucken.

S. 433. Z. 8 v. o. l.: Bruno st. Bruns.


[793] *) Obgleich wir im Ganzen Biographien, welche nachzutragen sind, dem Schluß des Werkes vorbehalten, um nicht die Mühe des Nachschlagens zu vervielfältigen, haben wir es doch für angezeigt gehalten, die beiden Biographien Biedermann und Bol, welche nur durch ein Versehen nicht an ihren Platz gekommen waren, gleich hier nach dem Schlusse des Buchstaben B. nachzutragen.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 793. Z. 20 v. o: Joh. Gottfr. Biedermann wurde geboren am 19. August 1705 zu Plauen im Voigtlande als Sohn des Bürgers und Sattlers Johann Heinrich B. (Acten des Gebrechenamts zu Würzburg aus den Jahren 1736 ff. im Würzburger Kreisarchiv). [Bd. 55, S. 889]