ADB:Boger, Heinrich
[1] auch Bogher, Bögher; gebildet an der Erfurter Universität, aber anscheinend ein Niederdeutscher, trat in Rostock zuerst 1493 in der Sternberger Hostiensache beim Verbrennen des Priesters Peter Däne (Petrus Dacus) mit einer alsbald berühmt gewordenen und handschriftlich bis nach Süddeutschland verbreiteten Rede vor dem Volke auf. Er scheint dann in Rostock geblieben zu sein, als einer der ersten dortigen Humanisten. Ein lateinisches Gedicht auf die Sternberger Judenverbrennung 1492 scheint er sofort, eins über den Dithmarscher Sieg von 1500 gleich nach diesem gedichtet zu haben. Beliebt bei den Herzögen Balthasar und Magnus erhielt er eine Rostocker und eine Güstrower Dompfründe, die er noch im selben Jahre 1501 gegen das Domdecanat und die Pfarrstelle zu St. Jacobi in Rostock vertauschte. 1505 wird er als theologischer Professor erwähnt. Er verfaßte eine ganze Reihe lateinischer Gedichte, die er 1505 auf Antrieb des Verdener Domdecans und Propstes zu Lüne, Nikolaus Schumacher, zum Druck redigirte und 1506 unter dem Titel „Etherologium“ drucken ließ. Verse von dem M. Caspar Hoyer, dem bekannten Theologen Bartold Moller und dem Lübecker Canonicus Johann Rode leiteten das jetzt nur in zwei Exemplaren (in Wolfenbüttel und Schwerin) bekannte Werk ein, das in der Barckhausen’schen Officin gedruckt wurde. Vielleicht übersetzte er auch seine eigenen drei Gedichte von der Rostocker Domfehde und die zwei oben genannten selbst ins Plattdeutsche. Diese Uebersetzungen stehen auf den letzten Seiten der berühmten Handschrift Ernsts v. Kirchberg im großherzogl. Archiv in Schwerin.
Boger: Heinrich B., Mag. art. et phil., Dr. theol.;[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 39 zu Art. Heinr. Boger: er stammte aus Höxter und wurde im Sommer 1501, damals schon Dr. theol., als Professor in Rostock immatriculirt. [Bd. 3, S. 794]
- ↑ S. 39. Z. 19 v. u. ist „36“ zu streichen. [Bd. 12, S. 794]
- ↑ S. 39. S. 19 v. u. l.: VI. 195. IX. 480 (st. VI. 480. IX. 482). [Bd. 10, S. 767]
- ↑ Daselbst Z. 16 v. u. l.: Nummer) findet sich die Rede über Sternberg. [Bd. 12, S. 794]