Topographia Franconiae: Neustadt

Topographia Germaniae
Neustadt
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 64.
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Neustadt.

Dessen Namens etliche in Franckenland seyn / als 1. Neustadt an der Sal / nahend Königshofen / und Mellerstadt / eine Würtzburgische Stadt / drey Meilen von Schweinfurt / und bey solcher das alte Schloß Saltzburg / auff einem Berg gelegen / so noch dem Adelichen Geschlecht der Voiten von Saltzburg zuständig ist. Es gehöret zu diesem Neustadt ein Ampt. Munsterus schreibet / daß zu Ober-Salza / an der Sala Carolus Magnus, der Käyser / gar einen herrlichen Palast erbauet / allda er offt der außländischen Könige / Bottschafften verhöret; und daß / nach ihme / deß Lusts halber / so an diesem Ort ist / die drey Käyser / Ludovicus, Pius, Arnulfus, und Otto I. Täge allda gehalten. Zuletzt seye der Palast gar zerfallen / darvon man noch etliche Stück sehe / und seye diß Ober-Saltz zu einer Stadt erwachsen / die man jetzund Neuenstadt nenne. Von dem obgedachten Wasser Sala / sollen die Francken Salici seyn genannt worden / von dessen Ursprung / beym Dorff Sala / nicht fern von Königshofen im Grauenland / und wie solches bey Gmünd in den Mäyn kommt / gedachter Munsterus auch zu lesen ist; wiewol er die acht zufliessende / oder darein kommende Wasser / anders / als theils thun / nennet.

Hierbey ist zu erinnern / daß der Abriss / oder Kupfferfigur / nicht der Stadt Neustadt an der Aisch / sondern dieser Neustadt an der Sal seye / wie in Neulichkeit in günstiger Herr erinnert hat. Anno 1640. lag der Herr Ertz-Hertzog Leopold Wilhelm mit der Käyserlichen Armee in / und umb Neustadt an der Sal / und war von Salfeld / allda die Käyserl. und Schwedische nebeneinander gelegen / hieher gangen. Die Schwedischen unterm Feld-Marschall Banmer lagen auch nicht weit von dieser. Die Käyserischen brachen / den 5. 15. Julii / von dar wieder auff / und giengen beyde Armeen in Hessen.

2. Neustadt an der Krempe / oder vorm Wald / oder der Heyde / nicht sonders fern von Cronnach / und 2. Meilen von Coburg / ein Städtlein / welches insgemein Neustädtlein genannt wird / und in die Coburgische Pfleg gehörig ist: allda vor diesem die Kauffleute / in deß Burgermeisters Weissen Wirthshause / das hänseln zu üben gepflegt haben: wie Limnaeus lib. 8. de Jur. publ. cap. 6. num. 13. schreibet. Anno 1632. im Herbst / haben dieses Städtlein / sammt andern Orten / die Friedländische eingeäschert.

3. Neustadt / oder Neustädtlein / nahend Schnabelweid / Rankulm / Eschenbach / Pressat / und Grafenwerd / gelegen / und Marggräffsich Culmbachisch ist / hat ein Ampt.

4. Neustadt an der Aisch / auch Marggräffisch Culmbachisch / oder Bayrutisch / ein feines Städtlein / und Ampt. Als Pfaltzgraf Fridericus Victoriosus, Churfürst / Hertzog Ludwigen in Bayern / wider Marggraff Albrechten von Brandenburg / beystunde / gewann er Churfürst auch dieses Städtlein. Anno 1553. im Marggräffischen Krieg / ist dieses Neustadt außgebrannt worden. Man kommt hieher / wann man von Würtzburg nach Nürnberg reiset.

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