9) Eponyme Heroïne (Eustath. Hom. Il. II 570 p. 290, 21f.; nach Hyg. fab. 275 Nymphe, weil Okeanostochter) der später Korinthos genannten Stadt. Im hesiodischen Katalog der Okeanos- und Thetistöchter fehlt ihr Name (Theog. 337ff.). Aber nach Eumelos (Κορινθιακά frg. 1 Ki. aus SchoL Apollod. Rhod. IV 1212 und Paus. II 1, 1) ist sie Gattin des Epimetheus, entsprossen aus des Okeanos Ehe mit Tethys, und erste Bewohnerin der Landschaft Korinthos. Pausanias: οἰκῆσαι πρῶτον, was wie eine Umschreibung des von Eumelos [21] im frg. 2 Ki. aus Schol. Pind. Ol. XIII 74 gebrauchten Ausdrucks aussieht: ἣν δ’ Ἐφύρη κτεάτισσ’ (sc. χώρην), ταύτην κτλ. vgl. vorher ἣν μὲν ἔχ’ Ἄσωπος. Denn auch Asopos ist bei Eumelos ein Heros, also wird ihm E. die Erwerberin des korinthischen Landes gewesen sein, das Helios dann dem Aietes giebt. Andere Überlieferungen kannten E. nicht als Gattin, sondern als Tochter des Epimetheus (Schol. Apoll. Rhod. a. O.) oder zwar als seine Gattin, aber als Tochter des Myrmex (statt des Okeanos); so Hekataios frg. 90 aus Steph. Byz. s. Κόρινθος, FHG I 6, Vgl. v. Wilamowitz Homer. Unters. 245. M. Mayer Giganten u. Titanen 23. 29. 63f., der dies Stemma für gutkorinthisch und von da nach Attika übertragen hält. Eine Neuerung ist es, wenn Epimenides Γενεαλογίαι frg. 4 aus Schol. Apoll. Rhod. III 242, FHG IV 405 E. zur Mutter des Aietes macht, also die bei Eumelos getrennten Stadtepochen vor und nach der Landverteilung durch Helios (an Aloeus und Aietes) verschmilzt. Verg. Georg. IV 343 nennt E. als Okeanide und, mit zwei anderen, Genossin der Flussnymphe Kyrene; Hyg. fab. praef. unter den Töchtern des Nereus und der Doris.