Ephialtes (Ἐφιάλτης). 1) Der eine der Aloaden (s. d.), beim Sturm auf den Olymp von Apollon getötet und darum frühzeitig unter die Giganten und seit Alexanders d. Gr. Zeit auch in die Gigantomachie aufgenommen (Koepp De gigantomach., Diss. Bonn 1883, 65f., 4). Homer (Od. XI 305ff.) und Apollodoros (bibl. I 62) entsprechend ist sein Gegner Apollon auf der attischen Vase des Aristophanes und Erginos (Overbeck Kunstmyth. Atlas T. V 3) und dem Fries des pergamenischen Zeusaltars (Puchstein S.-Ber. Akad. Berl. 1889, 327f. 343). Wie ihm bei Apollodoros Apollon das linke Auge ausschießt, so zieht er auf dem Fries sich selbst den Pfeil mit der Rechten heraus, zu den Füssen des Gottes sitzend. Apollodoros weiß, daß ihn Herakles dann durch einen zweiten Schuss ins rechte Auge tötete. Er ist, wie sein gleichgewappneter Nachbar, sein Bruder Otos, jugendlich dargestellt, da er nach Homeros noch vor erreichter Reife verblich (Puchstein a. O.). Zeus ist der Gegner des E. auf der ionischen Vase, Overbeck Taf. IV 8 (Ηιπιαλτες), Poseidon auf einer attischen (T. XIII 1). Nach Benndorf (Arch.-epigr. Mitt. 1893, 106) ist diese Sagenform entstanden am Poseidon-πόρθμισς-Tempel des Vorgebirges Ἐφιάλτειον auf Karpathos; in der Form (Wurf eines Steins, der zu einer vorgelagerten Insel wird) eine Dublette zur koischen Sage von Polybotes und Poseidon. Den Namen führt Eustath. Hom. Il. V 385 p. 561, 9 = Etym. M. p. 403, 32 auf ἰάλλω–ἱάλλω (attisch Arkad. 197, 16 = ἐκτείνω) zurück, Lobeck (Soph. Aias 313) auf ἄλλω wie ἀπάλλεις = ἀποπέμπεις Bekker Anecd. 414, 29. Hesiod. theog. 269 läßt die Harpyien auf schnellen Fittichen mit Sturmeshauch ἰάλλειν (herabschweben). Auch Otos wird (Eustath. Il. 387 p. 561, 2ff.) mit der Ohreule (γλαῦξ, ὧτος, νυκτοκόραξ ἀντροχούμενος s. zu Od. 1687, 54. 1522, 56) also einem fliegenden Schutzgeist zusammengebracht (Fick Personennamen2 415).