Epakria (Ἐπακρία), im weitesten geographischen Sinne das nördliche, überwiegend gebirgige Attika, gleichbedeutend mit Diakria (s. d.). Unter den verschiedenartig gewendeten Vorstellungen der Alten über eine sehr frühe tetrarchische Gliederung der Landschaft ist namentlich beachtenswert die Angabe des Etym. M. (s. ἐπακρία χώρα, vgl. Suid. s. ἐπακτρία χώρα), daß Kekrops drei Städte der von ihm organisierten Dodekapolis ἐπακρίδας genannt habe. Dieser E. entsprechen (wie schon Leake Demi2 30, 3 sah) in der Aufzählung der 12 kekropischen Städte, welche Strabon (IX 397) nach Philochoros aus offenbar gleichartiger Quelle (einer alten Atthis?) gibt, die πόλεις: ,Epakria‘, ,Aphidna‘ und (die marathonische) ,Tetrapolis‘. Von jener E. im engern Sinne (als χώρα πλησίον τετραπόλεως κείμενη Bekk. Anecd. I 259) haben sich in historischer Zeit noch weitere Spuren erhalten. Wir kennen aus IG II 1053 eine kleisthenische Ἐπακρέων τριττύς. Daß darunter der Landbezirk der Aigeis zu verstehen sei, kann angesichts so echter Epakriademen dieser Phyle, wie Ikaria und Plotheia (unterhalb der westlichen Nordabhänge des Pentelikon; an der Südseite entsprachen Gargettos, heute Garitó, u. a. m.), nicht mehr bezweifelt werden (vgl. auch Loeper Athen. Mitt. XVII 355ff.; nur läßt sich Erchia auf keine Weise damit verbinden, wohl aber von Spata aus etwas mehr nach Osten rücken und der Paraliatrittys zuweisen). Wenn dagegen auch eine Gemeinde der Antiochis, Semachidai, als Demos der E. bezeichnet wird (Philochoros bei Steph. Byz. s. Σημαχίδαι), so handelt es sich wieder um einen weiteren Verband; man wird daher auch die neben den Πλωθεῖς genannten Ἐπακρεῖς einer Inschrift, in welcher von Opfern die Rede ist (IG II 570, 20), lieber auf diesen, nicht auf die Trittys beziehen und hier an den Fortbestand der ,Epakreer‘ als alte Kultgemeinschaft zu denken haben.