13) Flavia Iulia Constantia (Dessau 711), eines von den sechs Kindern des Kaisers Constantius[WS 1] und der Theodora (Eutrop. IX 22, 1), Stiefschwester Constantins des Grossen, wurde Ende 311 oder Anfang 312 mit Licinius verlobt (Lact. de mort. pers. 43, 2. Zosim. II 17, 2) und feierte im Februar 313 (Ztschr. f. Rechtsgesch. Rom. Abt. X 182) zu Mailand ihre Hochzeit (Zosim. a. O. Lact. de mort. pers. 45, 1. 48, 2. Anon. Val. 5, 13 Vict. ep. 41, 4. 39, 7; Caes. 41, 2. Euseb. hist. eccl. X 8, 2 4. 5, 3; vit. Const. I 49. 50. Petr. Patric. frg. 15 = FHG IV 190. Eutrop. X 5. Zonar. XII 34. XIII 1 p. 645 C. Sozom. I. 7), wobei sie wahrscheinlich durch ein Rescript Constantins (Cod. Theod. IV 6, 2) den Bastard ihres Gatten adoptierte; denn später wird er ihr Sohn genannt (Eutrop. X 6, 3. Ztschr. f. wissenschaftl. Theologie XXXIII 73). Während sie als Kaiserin des orientalischen Reichsteils in Nikomedia residierte, gewann der dortige Bischof Eusebius Einfluss bei Hofe (Sozom. I 15. Socr. I 6, 33) und brachte sie in Verbindung mit Arius, dessen treue Anhängerin sie wurde (Hieron. ep. 133, 4 = Migne L. 22, 1153). Auch mit einem anderen Haupte der arianischen Secte, Eusebius Pamphili von Caesarea, stand sie im Briefwechsel (Mansi Concil. coll. XIII 313). Als sich ihr Gemahl, nachdem er 324 die Entscheidungsschlacht bei Chrysopolis gegen Constantin verloren hatte, nach Nikomedia rettete (Zosim. II 26, 3), vermittelte sie ihm bei ihrem Bruder den Frieden (Anon. Val. 5, 28. Zonar. XIII 1 p. 3 A. Zosim. II 28, 2. Vict. epit. 41, 7). Sie hörte jetzt zwar auf, Augusta zu sein, und erhielt nur den niedrigeren Titel nobilissima femina doch bewahrte sie sich Einfluss bei ihrem Bruder, der auch später mit ihrem Bildnis Münzen schlagen liess (Cohen Médailles impériales VII² 211), und als er den Hafen von Gaza zur selbständigen Stadt erhob, ihn nach ihrem Namen benannte (Euseb. vit. Const. IV 38, vgl. Ztschr. f. Kirchengesch. XVII 5. 357). Daher werden ihr auch nach dem Tode ihres Mannes noch Statuen gesetzt (CIL VI 1153[WS 2]). Bei dem nicaenischen Concil 325 war sie anwesend und beredete ihre arianischen Freunde, die Bekenntnisformel anzunehmen (Philostorg. I 9 = Migne G. 65, 465; doch soll sie auch für diejenigen, welche sich dessen weigerten, später bei ihrem Bruder eingetreten sein (Sozom. III 19). Dass sie auf ihrem Totenbette einen arianischen Presbyter ihrem Bruder empfohlen und dadurch dessen Gesinnung für die Secte gewonnen habe, scheint Fabel zu sein (Rufin. hist. eccl. I 11 = Migne L. 21, 482. Seeck Ztschr. f. Kirchengesch. XVII 20).