Aeclanum (so durchweg die Inschriften, Itinerare, der Liber colon. p. 210. 261 und die Kirchenschriftsteller;
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Aeculanum die Autoren: Cic. ad Att. VII 3, 1. XVI 2, 4, Αἰκούλανον Appian. b. c. I 51 und Ptol. III 1. 62; Einwohner Aeculani bei Plin. III 105, wo Detlefsen aus der Var. Auseculani unrichtig Ausculani macht, vgl. Mommsen CIL X p. 62; Aeculanensis Velleius II 16, wo die Hss. Asculainensis, sonst stets Aeclanenses z. B. CIL IX 1006. X 416), Stadt der Hirpiner in Samnium an der Via Appia, 15 Millien östlich von Benevent (Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 33. Itin. Anton. p. 120; Hierosolym. p. 610). Aus vorrömischer Zeit stammt die Inschrift Mommsen unterital. Dialekte 177 (oskisches Alphabet): im Bürgerkriege wurde es von Sulla belagert (Appian. b. c. I 51), doch hielt ein Teil der Bürger, darunter Minatius Magius, der Urgrossvater des Velleius Paterculus, zu den Römern (Velleius a. a. O.). Auf die Wiederherstellung der Mauern durch diesen Minatius Magius und den im Hirpinerlande reich begüterten C. Quinctius Valgus (Cic. de lege agrar. III 3. 8; vgl. Dessau Hermes XVIII 1883, 620–622) bezieht sich die Inschrift CIL X 1140 (vgl. 1141), aus welcher zugleich hervorgeht, dass A. damals Municipium war. Im 2. Jhdt. n. Chr. wurde es Colonie, der vollständige Name lautete vielleicht colonia Aelia Augusta Aeclanum, CIL IX 1111. Die Stadt war, wie die zahlreichen Inschriften beweisen, bedeutend und wohlhabend: eine Strasse von A. nach Apulien (CIL IX 1414, via Herdonitana ib. 670, vgl. 1156. 1175), welche die Appia mit der Traiana verband, stand in eigentümlicher Weise unter municipaler Verwaltung und kaiserlicher Oberaufsicht, im 3. Jhdt. wurde sie als via Aeclanensis verstaatlicht (CIL III 1456; vgl. O. Hirschfeld Unters. zur Verw.-Gesch. 112). Im 4. Jhdt. steht A. unter dem corrector Apuliae et Calabriae, weshalb es der Liber coloniarum unter Apulien aufführt. Schon früh wurde A. Bischofssitz: einer der Bischöfe, Iulianus, beteiligte sich an den Pelagianischen Streitigkeiten (Prosper chron. ad a. 439 p. 663 Ronc.), und der hlge. Augustinus fasste gegen ihn eine eigene Streitschrift ab (Opp. ed. Migne X 641. 1049). Im J. 669 soll sie von Constans II. von Grund aus zerstört worden sein (Acta S. Mercurii citiert von Holsten ad Cluver. 274). Schon im früheren Mittelalter verschwindet der Name A. und an seine Stelle tritt die Benennung ad Quintumdecimum (lapidem der Appia von Benevent). Bedeutende Ruinen in der Nähe des heutigen Mirabella, an dem le Grotte genannten Ort. Griechische Inschriften Kaibel IGI 689. 690, lateinische CIL IX 1091–1400. 6270–6278.