Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Heilpflanze unterschiedlicher Auslegung, was damit gemeint ist
Band VI,1 (1907) S. 574
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Ἐρύσιμον, vielschotige Rauke. Heilpflanze, Sisymbrium polyceratium L. oder Sisymbrium Irio L. Fraas Synopsis pl. fl. class. 119 meint, Theophrast habe jenes, Dioskorides und Plinius dieses unter E. verstanden. Jenes ist in Italien und Griechenland heute häufig. Die Verwirrung der botanischen Ausdrücke des Altertums in der Linné’schen Nomenclatur ist hier recht deutlich; das σισύμβριον ἕτερον des Dioskorides gilt als Brunnenkresse (Leunis II 424. 425. 430), ,Erysimum‘ aber bezeichnet jetzt Hedericharten (Leunis II 431); ,auch unsere Mentha aquatica hieß σισύμβριον oder ἕρπυλλον ἄγριον (Leunis II 430). Theophrast nennt das E. unter den πικρά· ἔστι δὲ τὸ μὲν ἐρύσιμον ὅμοιον σησάμω καὶ λῖπος (Fett) ἔχει: h. pl. VIII 7, 3. Er spricht von seinen eigenartigen Blättern, seinem καυλός (Stil) ναρθηκώδης, seinem φυλλῶδες ἄνθος und nennt es dabei stets mit dem Sesam zusammen: VIII 3, 1ff. So nennt er auch VIII 1, 4. 6, 1 beide unter den θερινά; so caus. pl. II 12, 1 beide unter den ἐλάχιστα σπέρματα, IV 15, 1 beide unter den θερινὰ σπέρματα, VI 12, 12 beide unter denen, deren Wurzeln getrocknet eßbar werden διὰ τὸ συνεκπέττεσθαι καὶ ἐκκρίνεσθαι τὸ πικρὸν ὑπὸ τοῦ ἡλίου. Plin. n. h. XVIII 96: huic (= sesimae) simile est in Asia Graeciaque erysimum, idemque erat, nisi pinguius esset, quod apud nos vocant irionem, medicaminibus adnumerandum potius quam frugibus. eiusdem naturae et horminum Graecis dictum, sed cymino simile, seritur cum sesima. hac et irione nullum vescitur animal virescentibus; und XXII 158: irionem inter fruges sesimae similem esse diximus et a Graecis erysimon vocari, Galli velam appellant, est autem fruticosum, foliis erucax, angustioribus paulo, semine nasturti und wird gegen Husten und zahllose andere Leiden gebraucht. Auch Celsus med. V 25, 14 nennt es. Ebenso Dioscor. II 187. Nic. ther. 894 εἰρύσιμον.