Grund, Kraft und Ziel der Inneren Mission

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Autor: Hermann von Bezzel
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Titel: Grund, Kraft und Ziel der Inneren Mission
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Auflage: 2
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Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Verlag des Evangelischen Vereins für die Pfalz
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Erscheinungsort: Kaiserslautern
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H. v. Bezzel


Grund, Kraft und Ziel
der Inneren Mission



Buchhandlung der Diakonissenanstalt Neuendettelsau


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Zum fünfzigjährigen
Jubiläum


der


Südwestdeutschen Konferenz
für Innere Mission.




Festrede von Hermann Bezzel.



2. Auflage


Verlag des Evangel. Vereins für die Pfalz
Kaiserslautern.


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Grund, Kraft und Ziel
der inneren Mission.




 Vor fünfzig Jahren! Es verlohnt sich, unsere Tage (in denen die Südwestdeutsche Konferenz ihr fünfzigjähriges Jubelfest begeht) mit den Tagen von 1864 zu vergleichen, nicht nur um zu sehen, was geworden ist, sondern mehr noch, was hätte werden müssen, wenn die Erscheinungen jener Tage all das, was sie anzeigten und bekundeten, zu folgerichtiger Notwendigkeit prognostiziert hätten, wenn die Geschichte lediglich das Wechselverhältnis von Ursache und Wirkung darstellen würde. Aber das ist die Macht des Katechon, der in Gottes Langmut ruhenden und von ihr in den Gang der Dinge eingestifteten Hemmungs- und Verlangsamungsmomente, daß sie die geradlinige Entwicklung der Dinge umbiegen, und das ist die Größe der göttlichen Regierung, daß sie aus Gegensatz und Widerstreit zu ihren Ordnungen, ob auch auf scheinbar entlegenem und ungeahntem Wege, durch Delineationen und schweigende Gewährung schließlich den Triumph ihrer Gesetze heraufführt.

 Wenn die zwei Werke, welche 1864 den Büchermarkt beherrschten und die Leserwelt berückten, mit all ihren Konsequenzen sich durchgesetzt hätten und des Pariser Akademikers Ernst Rénan réverie française sur la vie de Jesus Christ mit lächelnder Leichtigkeit – le génie facile de la nation Française n’est guère biblique sagt Bersot – die Heilsgeschichte in holde Träume über den „unvergleichlichen Menschen, den Menschen von kolossalen Verhältnissen“ aufgelöst hätte, wenn Schenkels Charakterbild Jesu mit der entschiedenen Leugnung der Vorweltlichkeit,| der metaphysischen Überweltlichkeit, der Fürweltlichkeit und Weltüberdauer die kritische Frage restlos zu Ende geführt hätte, so würde das Bündnis eines schillernden Ästhetizismus und des zerteilenden Positivismus unserem Kirchenvolk den Träger seiner Geschichte, den Ursächer seines Heils, damit auch das spezifische Recht auf das Sein und das Sosein geraubt und entzogen haben, und lediglich als eine Etappe auf dem Wege der Evolution bliebe die christliche Kirche in Erinnerungen stehen ohne noch Vermittlerin lebenskräftiger Heilswerte an die Welt zu sein.

 1864 schien ein annus funestus für den alten Christenglauben zu werden, die Klagen über Zunahme des Abfalls, über die Stärke der Gottentfremdung nahmen zu, das Weh über eine von dem Einfluß der Kirche und dem Dienst an ihr und ihrer Jugend sich entziehende Lehrerwelt und über die entchristlichte Kultur wollte nimmer verstummen. – Aber bei all dem Schweren und Nächtigen, das jetzt am Himmel steht, so viel wissen die von dem heiligen Gottesgeist und den die Geschichtsläufte durchwirkenden und ihnen einwohnenden Potenzen des heilsamen Fortschrittes Überzeugten, daß in den letzten fünfzig Jahren viel Morsches und Mürbes zerfallen, die christliche Phrase zerstoben und die bekenntnisgemäße Gewohnheit des Bekennens nahe an ihrem Ende ist. Die Mächte der Feindschaft und der Zerstörung haben das Echte nur erprobt, nicht zerstört. Was sie zerstörten, war Peripherisches, das dem Zentralen Licht und Luft wegnahm, und was sie entführten, war nicht vollkerniger Weizen, sondern Hülsen und Spreu. Von Renan sagt Saint Beuve: il a vu les croyances de son temps et il a publié son livre. Die croyances sind geblieben, gesteigert und gewachsen, das Buch ist vergessen. Wer heutzutage Renan kopieren wollte, würde kaum mehr einen Verleger finden. Die modernistische Ästhetik verlangt nach Konkretem und der Kritizismus unserer Zeit läßt sich nicht an der Leugnung der Wunder aus philosophischen Voraussetzungen oder aus ihrer Unbeweisbarkeit genügen noch an der Anzweiflung der und jener Selbstaussage Christi, sondern löst das Gesamtbild auf, um aus den Resten ein Neues zu schaffen, für die alte Messiasidee einen ihr kongruenteren Träger, für die Fülle der Gedanken ein sie besser ausprägendes Individuum.

 Wenn mit diesen Strichen die Zeit nicht ganz unrichtig gezeichnet ist, so mag die Arbeit der Inneren Mission, deren Blühen und Gedeihen| immer auf kranke Zustände schließen läßt, wie die Blüte der Schwertlilien auf sumpfigen Niedergrund, zur Synthese von Einst und Jetzt uns anleiten. Wie das Auftreten der Sekte am Kirchenkörper einmal dessen krankende Stellen aufweist zur Anklage auf Versäumnisse in Kirchenschlaf und Nachlässigkeit, auf Schablone und Veräußerlichung, zum andern die dem Organismus noch beiwohnenden Kräfte gesunder Reaktion gegen Fäulnis und Zersetzung dartut, so hat die Innere Mission, so oft sie, ob mit diesem jetzt 80 Jahre alten Namen genannt oder ohne ihn auftrat, die Wunden am Volkskörper bloßgelegt, die sie riefen und ihre Hilfe und Heilkraft begehrten. Mit dem Humanitarismus in Pflege und Wendung der äußeren Not sich berührend, ja zu friedlichem Wettkampf mit ihm bereit geht sie doch weit über die ihm sich ergebenden Gebiete und Grenzen hinaus, blickt auf den Grund des Leids und seine Begleiterscheinungen, greift an das Herz des Volkes und lauscht dem heimlichen Klagen und Fragen. Das tat sie einst, das tut sie noch jetzt, so daß sie ihrem Selbstsein untreu und es aufheben würde, wenn sie nimmer so täte.

 Aus tastenden, schüchternen Anfängen, die Aufgaben und Arbeiten mehr aufsuchten als fanden, ist jetzt das vielverzweigte Werk herangewachsen, dem die Aufgaben täglich vor die Türe gelegt werden. Die Innere Mission ist beinahe zur Panazee geworden, welche die Einzelpflicht zu lockern und die Verpflichtetheit der Gesamtheit an und für den Einzelnen in Abrede zu nehmen sich anschickt, um die große Arbeit etlichen Berufsarbeitern zu überbürden, die, ohne es zu wollen, zu „Religiosen“ werden, weil die religio – in weitesten wie im ursprünglichen Sinne dieses Wortes – aus dem Volksethos wie aus der Individualempfindung zu schwinden droht. Innere Mission, das Kind der Ausnahmzustände, Begleiterin und Verkündigerin der Ausnahmsverhältnisse, schickt sich an – so sehr ist der Blick für Ausnahmen durch deren massige Häufung abgestumpft und so sehr hat der Anblick des Krankhaften und der Karikaturen des Lebenskräftigen und Gesunden Gewöhnung emporgebracht, – die eigentliche Regel zu werden. Elle sait tout, elle veut tout, elle fait tout. Wir werden es beklagen, bestreiten und bekämpfen und können es doch begreifen. Die Not der Zeit will sich mit ihr identifizieren, und die Hilfe in der Not ist wertvoller als ihre Verhütung.


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I.
 Was ist nun der Grund der Inneren Mission? So gewiß die Humanität in dem Begriffe des Menschtums und Menschseins urständet, der den Träger des Menschenwesens der Mitgenossen zum Zwecke der Wiederherstellung und Herausstellung des Menschenmächtigen und Menschenwürdigen gedenken heißt und sich daran genügen läßt, nil humani a se alienum putare, im Menschlichen und dem Menschen Möglichen das Menschenmäßige zu erkennen, weil es eben den Menschen das Maß aller Dinge sein läßt, so gewiß liegt in dieser scheinbar entschränkten Bildung die bewußte Beschränktheit. Denn das Menschtum wird eben nur denen zuerkannt, die man als Projektion seiner selbst anerkennt und in denen man viele verwandte Züge und Zeichen entdeckt. Der Nichtgrieche bleibt Barbar dem Griechen wie dieser dem Skythen – ich erinnere an den Römer Ovid in Tomi, der sich als Barbaren erkannte, weil niemand ihm und er keinem verständlich war – und der Sklave, als organon empsychon, als beseeltes Werkzeug hört eben auf, Mensch zu sein, sobald er in Sklaverei versinkt, und tritt nie über die Schwelle des Menschheitstempels, so lange er in ihr schmachtet. Die Humanität hat nicht den Tiefblick in den Grund der Dinge, aber auch nicht den Ausblick in die Verklärung ihrer gemeinen Deutlichkeit. Sie bemißt nach einem von ihr gebildeten Menschheitsideale die Erscheinungen nach ihrer Außenseite und ihrer Selbstpräsentierung. Nur das Deforme, das Häßliche erregt und bewegt sie, nicht das Sündige und Verwerfliche, und nur die augenblickliche Hebung der Not erstrebt sie, nicht deren Heilung aus und an tiefstem Grunde. Man wird nicht unrecht tun, wenn man in den humanitären Bestrebungen unserer Tage, denen auch das christliche Urteil noch Wesens- und Gottverwandtes zuerkennen möchte, mehr das eifervolle Bestreben wahrnimmt, das die Menschheitskultur verletzende und sie gefährdende Elend nicht um seinet-, sondern eben um ihretwillen zu entfernen. Der regsamste Altruismus ist doch zugleich Egoismus. Und die Humanität wirkt vom Sozialen auf die Sozietät, auf den Einzelnen nicht als auf ihr Glied, sondern als auf eine Nummer in dem Ganzen. Das persönliche Moment des Ich zum Ich – dieses „siehe doch, wie es uns geht“ – entfällt gegenüber den Abfindungstaten und Vereinsgründungen, in denen der einzelne, seiner Hilfepflicht entledigt, untergeht, um nicht dem Einzelnen,| sondern der Masse des Leids zu helfen. Kollektivbegriff ist die Hilfe, kollektiv die Hilfeleistung, wie ihr Objekt kollektiv ist. Das Menschheitsbild der Humanität ist im Ich-Kultus geschaffen, und um diesen durchzuretten, will sie auch dem Elend lindernd begegnen.

 Aber die Innere Mission ruht auf der Menschheitsidee nicht der einmaligen Konstruktion oder der jeweiligen Festsetzung, sondern auf der schöpfungsgemäß bestimmten, nach Gottes Vorsatz und Urbild orientierten, durch die Widergöttlichkeit zwar entstellten, aber nicht zerstörten – ne in inferis quidem exuri potest –, durch die Erlösungstat des Menschensohnes nicht nur wiederhergestellten und verneuten, sondern bereicherten und erhöhten Menschheitsidee. Man mag zu dem vielumstrittenen Begriff des Menschensohnes in den Selbstaussagen Jesu stehen, wie immer – ich erblicke in ihm das Bekenntnis zur Menschheit, wie sie werden sollte, ist und werden soll, zur Generation, Degeneration und Regeneration des Menschtums – so viel wird Uebereinstimmung sein, daß Jesus in sich die ganze Fülle der Menschheitsidee sei es nach der Potenz oder nach deren Auswirkung darstellen wollte. Dieses christusmäßige Menschheits- und Menschenbild, das im Einzelsubjekt ebenso vertreten und dargestellt ist als in der Gemeinschaft, ist der Ausgang für die Innere Mission, die von Christo nach Aufgabe und Ziel Weisung, für Aufgabe und Zielsetzung Kraft erhält. Nicht das jeweils geltende Menschheitsideal, das zwischen der Karikatur nach unten und der nach oben, dem Uebermenschen haltlos schwankt, ist Objekt der Inneren Mission, sondern der erlöste, zum mindesten der erlösungsfähige Mensch, an den sie Jesu Vorgang und Wort verweist.

 „Jesus als Lehrer und Seelsorger“ und „Blicke in das Seelenleben des Herrn“, zwei Schriften des Schotten Blaikie, ins Deutsche von Brandes (Bückeburg) übersetzt und vor 30 Jahren erschienen, zeichnen in feinen und zarten Linien die Mission, den Diakonat Jesu Christi, der umhergegangen ist zu lehren und gesund zu machen, mächtig von Rat und Tat, in dem die Apostel die alten Weissagungen von dem leidenden Gottesknecht erfüllt sahen, den, was die Seinen ängstete, mit Angst erfüllt hat (Jes. 63, 9. Matth. 4, 23 und 24. Matth. 8, 17), weil er in dem innigsten Lebens- und Wesenszusammenhang mit dem nichtseinsollenden Lebensleide durch ein Seinwollen eingetreten war. Für Sünde und Seuche zum Fluch und zur Pein von Gott auf Grund| seiner persönlichen Willensdrangabe und Opferung gemacht, mit dem Leide, wie die mittelalterliche Kirche sagt, vermählt und „der Armut Bräutigam“ hat Christus die Leibesnot nach ihren geheimnisvollen Gründen, in Verkettung von Schuld und Strafe, von Leid und Verhängnis erfaßt und nicht sowohl die Krankheit des Menschen als den Menschen in der Krankheit, das Persönliche, wie es hätte sein können und wie es an sich war, erfaßt, um es zu dem zu erheben, wie und was es sein darf. Jesu Seelsorge ist wundersam nach ihren Methoden, vielseitig in Praxis und Bezeigung, einzigartig und auf Eines bedacht, daß die entstellte Münze, mit Augustin zu reden, aus dem Schatze des Königs genommen und verloren, wieder den character regius, das edle Gepräge des Königsbildes erlange. Ob die Anrede vor dem Volke erfolgt, daß es Zeuge der werbenden Tätigkeit werde, die in dem Einzelnen das Ganze und um seinetwillen jenen sucht, oder ob sie vom Volke besonders an die Seele sich wendet, ob die Tat der Hilfe auf mühsame, lange Bitte hin oder aus dem Tiefblick divinatorischer Entscheidung alsbald vollzogen, ob sie mit äußeren Mitteln vollbracht wird oder in weltmächtiger und wunderbarer Größe die Mittel und das durch sie zu Erreichende gleichzeitig gewährt, immer wendet sich die Tat an den verlangenden Willen, zum wenigsten an den erkannten und bereuten Mangel des Willens, unter dem die Seele leidet, und immer löst sie äußere Bande zum Zweck der Befreiung von Zusammenhängen, die ins Innere hereinreichen und über das Innerste in die Ewigkeit hinüberlaufen. Das blöde Auge sieht das Wunder, losgelöst von der Umwelt, emporragend über die weltbekannten und vertrauten Naturgesetze, und dieses Wunder wird geleugnet, wie es annoch geschieht. „Am Grabe St. Medardi hat der große König Ludwig XIV. Gott verboten, Wunder zu verrichten.“ Wer aber tiefer blickt, wird gewahr, daß das Geschehnis nicht als solches und an sich gelten soll, will und kann, sondern als Zeichen weit über sich hinausweist, in die Welt, aus der und für die es geschah. Es ist die gesamte Heiltätigkeit und Hilfeleistung Christi die große Symbolik des Augenblicks aus der Ewigkeit und für sie, die heilige Allegorese und Bildersprache des Sein Volk tröstenden, ihm zu Herzen redenden und es von Sünde und Todesverhängnis erlösenden Heilands. Die gesamte Diakonie Jesu will, sucht, begehrt die Seele. Seelen zu erretten hat sie sich in die Wüste geflüchtet, in die Weite gewagt, von der Heimat| für die Fremde sich gelöst. Zu retten, damit der Schöpfungsgedanke, durch den die zerstörenden Kräfte übermögenden Erlösungsgedanken bereichert, nicht einfach in integrum wieder hergestellt, sondern in seinem höchsten Ideal verwirklicht werde. Denn das ist ewiges Leben, daß die Gedanken sich in dem, der sie konzipiert hat als ihrem wahren Urgrund erfassen und durch des Sohnes, des verleiblichten gotteinigen Gedankens Kraft zu voller Gotteswürdigkeit, herausstellen (Joh. 17, 3).

 Christi Vorbild wirkt, Christi Wort wirkt, beides in unlöslicher Einheit, weil nicht aus gegensätzlichem Dualismus. Schweigend redet das Werk des Herrn, wirksam wirbt Sein Wort. Christi Liebe (2. Kor. 5, 14) drängt uns, hält alle unsere Affekte auf Eines gerichtet, auf das homoiopathein Christo und das sympathein tois adelphois! Immer einiger mit Jesu Vorgang geworden, der, je mehr er als für uns gegeben und gelassen erfahren und erfaßt wird, desto mehr als der vor uns Gehende verhaftet und verpflichtet, immer klarer des Abstandes, der Ihn von uns scheidet, bewußt, viel zu klar als daß wir in mystischer Trunkenheit in Ihn versinken dürften, will der Christ tun, wie und was ihm geschah, den Affekt des Danks dem Affekt, der ihm im Leide begegnete, angleichen und weil er im Glauben Erbgut empfing, im Leben und Lieben Zinsgut erbringen. Sohin ist Innere Mission letztlich allgemeine Christenart, bemessen an Jesu Vorbild, sich erstreckend auf jede von Christus fernende und scheidende Not, ist der schwache Versuch, für den „in seinen Wohltaten erkannten Jesus“ (Melanchthon) sich dankbar zu erweisen. Aus dem tiefsten Intellekte, dem gläubigen Denken erwächst in spontaner Folgerichtigkeit das Danken, das nicht Mittel braucht, um sich zu erweisen, noch Objekte sucht, denen es gelte, sondern ipso facto in seinem Selbstvollzug dient. Inserviendo consumor ist nur der eine Teil des Dankes, dessen andere Losung das: „darum werden wir nicht müde,“ ist (2. Kor. 4, 16). Wenn die sogenannte Innere Mission nur Sonderarbeit einzelner, soll ich sagen Bevorrechteter oder Belasteter wäre, so wäre, was Freiheit ist und in der Freiheit geschehen soll, von außen kommende Vernötigung, Selbsthingabe des seligsten Rechtes, nicht einer drückenden Pflicht an Einzelne, denen dadurch ihr Recht verkürzt und schließlich auch zur Last verkümmert würde.

 Aber als innerlich sich vernotwendigende Kraft jedes Christen, von Jesu Vorbild getragen und durch Jesu Wort geboten, wendet sich| diese Christenbetätigung an alles Leid des Lebens nicht als an einen abstrakten Kollektivbegriff, sondern an den einzelnen Leidenden, in dem das Leid sich verkörpert und von dem Einzelnen an die Gesamtheit des Leids. – Grund der Innern Mission ist der an das gottgegebene Menschheitsbild weisende Vorgang und Geheiß. „Auf Dein Wort, in Deiner Kraft Dir nach und Dir entgegen!“ –


II.
 Daß dies und nichts anderes der Grund sei, wie verschieden auch der den Grund in die Tätigkeit setzende Anlaß sein mag, soll Kraft und Tat der Inneren Mission beweisen. Wir leben in einem apologetischen Zeitalter, ob man dies nun bedauert oder bestaunt. Ernst Curtius sagt einmal von den durchgreifendsten und entscheidungsreichsten Epochen der griechischen Geschichte, man habe in ihnen zuviel Geschichte erlebt, als daß man Geschichte hätte schreiben können. So erscheint mir die Apologie nicht als Zeichen der Kraft und ihrer Ursprünglichkeit, sondern immer als Zeugnis des Niedergangs, dem freilich die Verteidigung des Christenglaubens wehren will. So weit Apologie Bekämpfung des gegnerischen Einwands ist, mag sie immerhin kraftvoll sein. Mit der Schutzwaffe der Gerechtigkeit ficht man zugleich im besten Kampf. Anders aber erscheint das Bestreben, das Umstrittene in seiner Wahrheit zu verteidigen. Unser Glaube, sagt der wahren Apologeten einer, ist an sich und durch sich der Sieg, der die Welt überwunden hat, nicht durch Beweise von der Richtigkeit und Unumstößlichkeit der Glaubensrealitäten, sondern eben durch seine Existenz als durch die Kraft, die vom Sichtbaren und Beweislichen auf das Unsichtbare, aber darum dem Beweise wie dem Widerstreite Entnommene hinzeigt. So ist die Tat allein und an sich die beste Verteidigung, die Glaubenstat und die Tat aus dem Glauben. Wo Licht ist, geht der Schein freiwillig von ihm aus. In die Welt der Realitäten, der furchtbarsten Wirklichkeiten gestellt, erzeigt der einfache Christenwandel als Beweis der umgestaltenden Gottestat allerlei gutes Werk. Der Welt ohne Liebe, wie August Boeckh einmal die Antike nennt, tritt das Moment der Bruderliebe entgegen: „Seht, wie sie sich unter einander lieben.“ Und zu den wunderbarsten Erkenntnissen Julian des Apostaten gehörte es, daß er die tätige Christenliebe dem welken Baume des Heidentums als frisches lebenskräftiges Reis aufimpfen wollte. Diese Liebe, welche „die Not des Lebens in das| Spittel des Herzens sammelt, um ihrer sich zu erbarmen’, ist im letztvergangenen Jahrhundert der Beweis für die geheimen Lebenskräfte des Christentums, näher des evangelischen Christentums geworden, als aufgeklärte Lehrer und veräußerlichte Kirchenmänner dem alten Bekenntnisse das Grab bereiteten und ein nach Roms Herrlichkeit halb bewunderungsvollshalb sehnsüchtig hinblickender Ästhetizismus das Grab bekränzte. Der Kälte des Rationalismus, die, um gegen Rothe zu reden, nicht bloß eine schlechte Theologie, sondern auch eine üble Religion ist, und der dumpfen ungesunden Schwüle der Restaurationszeit folgte der frohe Frühling des Liebeslebens, wie es Freiherr von Stein, Graf Recke, Pfarrer Klönne und Amalie Sieveking, vorab Fliedner und Wichern heraufführten. Man besann sich auf vergrabene Schätze, als man so viel Gold und Edelsteine aus dem Malschatz, mit dem ihr Herr seine evangelische Kirche begabt hat, erblickte, und freute sich, daß die verhaltenen und gebundenen Gaben los und ledig wurden.
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 Der Apostel schreibt einmal dem Timotheus, er solle (II 1, 6) die ihm verliehenen Gaben erwecken, halberstorbene, niederbrennende Kohlen anfachen, daß ihre feurige Glut auflohe, eine Flamme des Herrn. Dieser Schein und Freudenglanz der dienenden, suchenden, sorgenden und pflegenden Liebe war die Verteidigung der Kirche und der Erweis, daß ihr Herr mit Geist und Gaben noch bei ihr weile. Als vor siebzig Jahren alle Geister der Verneinung wild aufjauchzten, um Bande und Seile zu zerreißen und wegzuwerfen, welche die Fremde an die Heimat und die Seele an ihren Herrn binden, haben sie ein Band nicht nur nicht zerreißen können, sondern fester knüpfen und enger anziehen müssen. Die Liebe Christi hat 1848 ihren Freibrief entfaltet, als Wichern auf Geheiß seines Herrn zu Wittenberg nicht Thesen an die Schloßkirche zum Erweis des Glaubens, sondern ewige, heilige, selige Sätze der königlichen Liebe an die Tore der evangelischen Kirche anschlug: „In der Liebe fäht der Christ unter sich und ist jedermann untertan.“ Dem dämonischen Grollen des Abgrunds: „Jeder sich selbst der Nächste, Ich bin ich selbst allein“ der Lebensverneinung aus Lebensbehauptung antwortete ein vielstimmiger Chor: Laßt uns lieben, denn Er hat uns erst geliebt. Und mit Luthers Worten schallte es durchs Land: „Das Gebot der Liebe ist ein kurzes Gebot und ein langes Gebot, wenig Gebot und doch viel Gebot, kein Gebot und doch alle Gebote.“ Dem Pantheismus,| der alles vergottet, auch Sünde und Schuld ihres Charakters entkleidet und von beidem erlöst, indem er beides leugnet, der Tod und Verwesung mit Rosen schmückt, – als ob der Tod nicht unter Blumen bleiben könnte, dem Monismus gegenüber, der schließlich Anregendes und Bewegtes, Kraft und Stoff auf Eines zurückführt, gegen den Materialismus, der alles in Stofflichem untergehen und die höchsten wie die niedersten Gedanken rein physiologischen Prozessen sich verdanken läßt, aber auch gegenüber dem kühlen Deismus, der das Gebet nicht als innere Naturnotwendigkeit des Christenstandes gelten, sondern als wohlanständige Dekoration des geordneten Seins gewähren läßt, zeugt in unserer zerrissenen, an Abgründen wandelnden Zeit die Innere Mission das immer wieder hervorquellende Leben auf. Wir leben, soviel wir lieben. So ist die Innere Mission in ihrem Bestande lebhafte und unwiderlegbare Apologie. Nietzsche verwirft das Mitleid als Kretinismus, wie Aristoteles die Demut eine Hundetugend nannte, aber in der verwaisten Welt, über die der Übermensch hohnvoll, der Herdenmensch leidvoll schreitet, trocknet doch nur die innerste Mission der Liebe Tränen, heilt Trauer, hebt und wendet das Leid, weil sie Wurzel und Wesen des Schmerzes, aber auch seine Heilmittel kennt. Wenn die Innere Mission ihre Kraft in der Apologie der Tat bekundet, welche den Christenglauben nicht als versteinertes Dogma noch als verpflichtetes Gefühl sondern als Brunnen des Lebens erscheinen läßt, so ist eine weitere Kraft an und in ihr die Selbstkorrektur.
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 Jede geistige Bewegung hat so weit Lebensrecht, aber auch Lebenskraft, – denn im Rechte liegt die Kraft geborgen, wenn auch nicht in der Kraft das Recht, – als sie die Fähigkeit der Selbstkorrektur besitzt, welche die heilige Schrift die Einkehr in sich zum Behufe der Umkehr von sich und der Rückkehr zu Gott, die Gabe der prinzipiellen und thetischen Umdenkung nennt. Die Innere Mission hat durch böse Gerüchte gehen müssen, – noch gellt das Hohnwort nach: die Hälfte Fuchs, die Hälfte Luchs, dazu ein wenig Zucker, das Ganze ist – der Mucker; man hat ihre Größen gescholten und verurteilt. – Dann ist sie durch viele gute Gerüchte durchgegangen. Die Kriegsjahre 1864, 1866, 1870/71 haben mit ehernem Mund ihr Lob verkündet, die Revolution mußte ihre Ehre bezeugen und die Epidemien ihre Tüchtigkeit erweisen. Zu dem finstern Teufel zur Linken, das ist alles, was uns wehe tut, kam,| der weiße zur Rechten, „das ist alles, was wohl tut, der viel gefährlicher ist.“ Wie ward die Innere Mission gepriesen, mit Romanen, beweihräuchert, mit Hymnen verherrlicht, mit goldenen Medaillen geziert und geschmückt, Könige haben ihr gedient, Königinnen sind wetteifernd ihre Beschützerinnen geworden! Es ist unserer sonst nicht in der Könige Häusern wohnenden und mit weichen Kleidern angetanen Magd Jesu Christi zuerst eigen zu Mut gewesen, dann süß eingegangen, denn „man hat nichts lieber, als daß uns jedermann wohl will.“ Da lernte sie Konzessionen machen, dort gab sie ein Sätzlein preis, da ja der Buchstabe tot und der lebendige Geist doch das Größte sei, sie konnte auch anders, wenn man sie freier organisieren wollte und die alten, ehrwürdigen Meinungen der Väter ihr veraltet nannte. Es sind Zeiten gekommen, welche die Mission von ihrem durch den Kreuzestod als Leidensfreund und Schmerzensmann erwiesenen und durch die österliche Großtat als Todesherrn klärlich gezeigten Herrn scheiden wollten. Aber sie hat so viel Kraft der Selbstbesinnung in sich, daß sie lieber in das Elend geht als auf breiter Heerstraße sich feiern und in den Salons sich preisen zu lassen mit der Drangabe ihres Eigenwesens, sie eilt zu den Quellen zurück, um in ihnen sich zu spiegeln und aus ihnen sich zu erneuen. Noch ist ihr Salz ein gutes Ding, die Selbstkritik ein nötiges, aber auch ein nützliches Werk. Sie will aller Dinge los und ledig stehen, wenn sie nur Seines Geistes und Ihm treu bleibt. Jubelfeiern läuten Bußtage ein. – Nicht die peccatilla selbstquälerischer krankhafter Einzelkritik, die so leicht die Mücken seigt und Größtes übersieht, wollen bekannt sein, Mißgriffe, Fehltritte, der Mangel an Zeitverständnis, an Menschenkenntnis und Augenmaß, sondern die große, die bedeutsame, ja die einige Sünde, daß die Lebensquelle verlassen und die gegrabenen Zisternen ihr vorgezogen wurden, die Freundschaft mit der Welt zur Feindschaft gegen Gott zu werden sich anließ (Jacob. 4, 4). Ich will mich aufmachen, heißt es am heutigen Tag, an jedem Arbeitstag der Inneren Mission, und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt. Du bist meinen Augen entwichen, meinem Herzen entfallen, mir entfremdet, nicht Deine, sondern meine Ehre suchte ich, nicht meine, sondern Deine Habe verpraßte ich. Nichtwert Dein Kind zu sein wünsche ich doch sehnlich, Dein zu bleiben, einer der Deinen und wäre es auch nur Dein Taglöhner.
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|  Die Kraft des Zeugnisses und seiner Prüfung und Erforschung, ob es auf wahrem Wege gehe, schlecht und recht, lauter und rein sei, befähigt die Innere Mission zur Leistung, der die alles vergiftende Scheidung von Klein und Groß entschwindet und entfällt. Seit Einer das Senfkorn gepriesen hat, so klein es ist, weil es so Großes in sich birgt und aus sich gibt und die kleine Herde als Besitzerin des Reiches genannt hat, ja seit Er das Kleinste anzunehmen sich nicht weigerte, um in der geringsten Zeit, am verachteten Ort, mit ärmsten Mitteln Größtes zu vollbringen, wiederum seit Er allen Größen von Welt und Zeit, allen Massen und Mengen zum Trotz das Unscheinbare als „Gewand und Hoffarbe“ seines Reichs belobt hat, ist der menschlich armen, der satanisch furchtbaren Scheidung und Unterscheidung zwischen Kleinheiten und Größen das Urteil gesprochen. In minimis Deus maximus hat der selige Professor Wiegand über den botanischen Garten zu Marburg geschrieben. Die Innere Mission will nichts Großes, sondern etwas Ganzes, nichts Bedeutendes, aber etwas Echtes, nichts Merkwürdiges, aber etwas Unvergeßliches. Darum geht sie, wie Löhe in anderem Zusammenhang sagt, die Füße im Staube, den Blick zur Höhe gerichtet und bringt über alles und vor allem, aber auch in allem das Wort ihres Gottes mit den Heilkräften, die vom Geiste her Buchstaben und Laut durchdringen, sie bringt nicht Theorien über das Wort, über Inspiration und Authentie, über Fehllosigkeit und Irrtumsmöglichkeit, sondern sie bringt es als beste Gabe, vom Dank der Jahrhunderte bereichert und beglänzt, die im Elend vergangen wären, wenn das Wort nicht ihr Trost gewesen wäre, vom Lobpreise Sterbender, die leben, umkränzt, vom Freudenruhm der Getrösteten umklungen, sie bringt das Wort unter das Volk, den frischen Trunk in gebrechlichen, in irdischen Gefäßen. Es ist ja ein geringer Dienst, zudem nur in bewußter und gewollter Abhängigkeit von dem berufenen und verordneten Amte des Wortes geschehend.
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 In welcher Weise das Wort an die Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts kommen soll? Jeder habe seine Weise und niemand eine ihm fremde, jeder gebe das Wort, wie es sich ihm zu erfahren gegeben hat: denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Dieser Geist aber (Eph. 3, 10) ist nicht der Geist der alleinseligmachenden Schablone, der feststehenden, weil einmal für immer erprobten Technik und Treffsicherheit, sondern der Herr der sophia polypoikilos, die nicht nur die| Erde mit dem wundersamen Vielerlei, sondern auch die Geisteswelt mit reicher bunter Malerei schmückt. – Mit diesem göttlichen Wort, das zum Frieden führt und mitten in die berückenden und verwirrenden Fragen des Daseins ein klärendes reinigendes Licht fallen läßt, will die Innere Mission dem Volke dienen, das, einmal vom Worte erlöst und erfaßt, nur von diesem Worte, nicht von Kraut und Pflaster und allerlei Geheimmitteln und neuen Dingen, geheilt werden kann. Es bleibt eine besondere Gabe, ein Charisma der Innern Mission, auf allerlei Weise dieses Wort anzudienen, ob sie neben den geordneten Gottesdiensten in außerordentlichen Darbietungen von Bibelstunden, abendlichen Verkündigungen, Straßenpredigt, Waldfesten, in freierer Weise dem kirchlichen Amte sich zur Verfügung stellt oder ob sie durch Verteilung gesunder, nicht tendenziöser Literatur, von Predigten, nüchternen, lebenswahren Traktaten an die von dem geordneten Kirchenwesen nimmer erreichte, ihm nimmer erreichbaren Menge herantritt, ob sie in trefflichem und gesundem Bildwerk, in Farbe und Ton, in guten Volkskonzerten und schönen Ausstellungen bescheidener Art Jesum vor Augen malt und seine Ehre verkündet, der, wie Döderlein so fein sagt, nicht allenthalben genannt, aber überall bekannt werden will.
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 Wenn man dagegen einhält, daß die Innere Mission dem geistlichen Amte, dessen richtige Einschätzung mir wahrlich am Herzen liegt, abbreche, so möchte erwidert werden, es sei in unsern Tagen, in denen es sich um Sein oder Nichtsein des Christenstandes unsers Volk handelt, jede Hilfe zu begrüßen, die aus der Verpflichtetheit des allgemeinen Priestertums der Gläubigen und dem Bewußtsein davon sich ergibt. – Man kann gegenüber gewissen Versuchen auf Verkirchlichung der sogenannten freien Liebestätigkeit nicht ernstlich genug ihre völlige Freiheit, so weit sie vor Gottes Geist besteht, betonen und darf nicht vergessen, daß es nicht sowohl darauf ankommt, in dem Organismus der rechtlich verfaßten Kirche eingegliedert zu sein, die an manchem schweren Ballaste sich müde trägt, als der heiligen christlichen Kirche, der communio sanctorum innerlich anzugehören. So lange die Mission dieser übergreifenden geistgeweckten und geistbefohlenen Kirche, die weit über Landes- und Konfessionsgrenzen hinüberragt, sich zu Diensten stellt, wird sie dem geistlichen Amte nur fördersam sein. Außerordentliches ist so wenig Unordnung, daß vielmehr sein prinzipieller Ausschluß die Ordnung erstarren lassen| würde. Außerordentliches ist letztlich die uralte Gottesordnung, welche durch besondere Erscheinungen zur Geltung gebracht und zur Erstehung gezwungen wird. Zudem hat die Innere Mission in der ihr eigenen Kraft, dem Wort, dem sie sich verdankt, zu willen zu sein und durch das Wort und für dasselbe zu wirken, das treffliche Korrektiv gegen alle Anforderungen, die zu erfüllen in ihrem Wesen nicht begründet ist. Am Wort, nicht nach seiner litteralen Bedeutung mit ihrer Lokalfarbe und zeitlichen Begrenzung, sondern nach den ihm immanenten Geist, nach seiner dadurch erwirkten, über Zeit, Raum und Umstände hinausgehenden Allgemeingiltigkeit hat die Mission auch das Kriterium für alle Tageserscheinungen. Was an und aus ihnen nicht wider das Wort ist, nimmt sie im heiligen Eklektizismus in ihre Arbeit herein und verwertet es in seligem Optimismus einer alles hoffenden Liebe. Was aber wider das Wort geht, dessen entschlägt sie sich, und wenn es hochkirchliches Gepräge trüge.

 Zudem hat die Kraft des Wortes, dem und mit dem sie dient, die Wirkung, daß ihm verborgene Nöte sich entdecken, wie dem Magnet alles Eisen, dem Hochgebirge alle Gewitter sich zuwenden. Als vor dreißig Jahren Spurgeon mit der Wortverkündigung durch Londons Straßen zog, hat er mit an der Aufdeckung der furchtbaren Zustände im outkast of London beigetragen. Das lichtscheue Treiben, die schreckhafte Armutei, der aller Kultur hohnsprechende Pauperismus traten zu Tage. Und das Wort Gottes fand Öl und Wein des Samariters für eiternde Wunden und zehrende Geschwüre. Denn das Wort, das den Grund der Herzen bewegt, macht, daß Leib und Seele in dem lebendigen Gott sich freuen.

 Durch das Wort getrieben und erleuchtet, gekräftigt und geheiligt entfaltet die Innere Mission diese allumfassende Heilkraft, wenn sie in die Krippen die armen, hilflosen, schlechtgehaltenen und arg verwahrlosten Kinder sammelt, denen die Taufgnade Anrecht an Liebe erwirkt und zusichert, aber auch in lichten Räumen, in freundlichem Wort und reinem Glück nahe gebracht werden soll. Wer weiß, wie Eindrücke aus frühester Kindheit durch das spätere Leben fortwirken, dankt für alle Verschönung eines sonst freudlosen Lebens. Daß in den Kinderschulen den jugendlichen Gemütern Christus gezeigt und die Unmittelbarkeit und Kinderreife der biblischen Geschichte in den ursprünglichen| Farben dargeboten wird, ist gerade in einer Zeit, die mit zersetzender und zerpflückender Kritik auch in der Schule arbeitet, wie eine Gegengabe und Schutz vor allen kommenden Gefahren. In die Krankenstube, zu den Gebrechlichen und Alten, den Ausgetanenen und Verlassenen tritt die Innere Mission tröstend und pflegend, ermutigend und ermunternd, lehrt in der Krankheit den Helfer, im Alter den Quellborn der Jugend suchen, bringt Blüten aus dem Kranze der Barmherzigkeit, Perlen aus dem Schatze der Gottesgüte, zeigt, daß auch der Vergessene in der Welt Gott wohl bewußt sei, wehrt der Verbitterung und Grämlichkeit, dem tiefen, erkältenden Weh des Alleinseins und der Fremdlingschaft. Wo die Verwaisten nach Liebe rufen, die Gefallenen, welche die Welt ausbeutete und dann halbtot liegen ließ, die Gefangenen und aus dem Gefängnisse der Oeffentlichkeit Zurückgegebenen weder Halt noch Hilfe haben, weil die einen die Sünde nicht verstehen mögen, die andern sie nimmer verstehen können, sobald sie aufhört, interessant zu sein, wo der Fluch auf die Lippen sich wagt, warum Gott einsam gehen lasse, während der Feind drängt und höhnt, da lehrt die Innere Mission wieder an den Wert des Lebens glauben, das nie so zerstört sein kann, daß es nicht in Christo wieder aufleben dürfte, weist an den Abgründen, in welche die Seele zunächst hinabjauchzt, dann grausend blickt, auf den, der über Abgründe schreitet, um sie zu schließen, bei dem Finsternis wie der Tag ist, und eröffnet den Blick in ein gottgeschenktes Recht auf Leben und auf die ihm korrelate Pflicht, recht zu leben.
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 Die Kraft der Inneren Mission ist der klare Blick, der auch bei Schreckhaftestem nicht erstarrt, sondern fest und ruhig, sicher und still in Todeswunden sieht, das offene Ohr, das als eines Jüngers Gott allmorgentlich öffnet, für den verhaltenen Wehruf, für den gellenden Schrei der Verzweiflung gleich empfänglich zu sein, die feste und doch so linde Hand, die überall zugreift, ohne müde zu werden, aber nie zu frühe noch zu spät ihr Werk tut, die geweihte und lautre Rede nicht äußerlicher Gesalbtheit, welche tief entrüstet und innerlich verletzt, vor allem aber das warme, weite, weltoffene und weltmächtige Herz, dem die Gabe nicht zu verzweifeln von dem geschenkt ward, der nicht Sein frommes, feines, liebes, sondern Sein armes Volk trösten und ihm zu Herzen reden heißt (Jes. 40, 1 und 2), der Gott alles Trostes (Röm. 15, 5). Zinzendorf hat in einem seiner besten Lieder den Vers uns| geschenkt, den der sel. Kögel so gerne für Ordinationen verwertete (aus dem Liede: Was kann ich dir, du lieber Mann?)

Herr, gib, was du befohlen hast,
Daß deine Diener haben sollen,
Wenn sie dir würdig dienen wollen:
Ein Joch, das unsrem Halse paßt,
Geduld und Unerschrockenheit,
Das Ruh’n und Tun in gleichem Grade,
Die Beugung vor der höchsten Gnade,
Und dein Verdienst zum Ehrenkleid,
Ein innerlich begnügtes Herz,
Ein Herz, verneut in deinem Blute,
Das Nötigste vom Heldenmute,
Beim Lieben einen mäß’gen Schmerz,
Ein Auge, rein und sonnenklar,
Ein offnes Ohr für alle Schäden,
Geweihte Lippen, recht zu reden –
Gemeinschaft mit der obern Schar!

 So oft dieser Vers mir vorkommt, finde ich in ihm die Kraft der Inneren Mission aufs deutlichste ausgedrückt. Da, quod iubes et iube, quidquid vis. Ganz im Dienste des größten aller Knechte, sein Vorbild im Herzen und sein Abbild auf dem freudigen Antlitz geht die Tochter der freien Gnade, zugleich ihre Predigerin, nicht im glorrreichen Gewande eines höheren ordo, noch mit der Zierde heroischer Tugend und über das Durchschnittsmaß der Sittlichkeitsbetätigung in christlichem Heldentume weit hinausragender Größe, sondern im mühseligen und groben Gewande der armen Magd, mit dem schlichten Berufsbewußtsein allgemeinen Christenstands durch die Welt. Ihr Joch ist sanft und ihre Last ist leicht, wenn sie auf den sieht, der beides ihr auferlegte, schwer und hart, wenn sie ihr Können und Vermögen erweist, Sie ist an die Not des Lebens, an das Elend der Welt gewiesen, hinausverstoßen in ein weites wüstes uferloses Meer von Schuld und Sünde, ohne daß ein Stern ihr leuchtete und eine Hand ihr sich darböte. Sie darf nicht beschönigen und entschuldigen, sie will nicht das Leid durch seine Leugnung heben und nicht der Antike gleich den Schmerz milde und schonend vorüberführen, muß vielmehr zeigen, wie wenig ästhetisch Tod und Sterben ist, aber sie faßt ihre Seele in Geduld über alle verzweifelt bösen Schäden und wappnet sie mit Unerschrockenheit der Wahrheit gegen alle Verführer, Zerstörer und Schänder der Volksehre und Räuber des Volkswohls. Sie hat den Mut der Wahrheit: Es ist nicht recht und es ist ein schändliches Ding, und will lieber unterliegen, als daß sie süß sauer und Schande Schwäche nennen möchte. Die Kraft ist nicht Vielgeschäftigkeit – die alles könnende und wissende und vermögende Innere Mission ist Diesseitigkeitskunst und nicht Ewigkeitsgabe, sondern in silentio et spe fortitudo. In der stillen Sammlung von Wissen| und Können, von Wille und Vermögen liegt das Geheimnis ihres Sonntags, aus dem sie geweiht und gestärkt in den Alltag hinausschreitet, nicht allen alles sein wollend, sondern allen das Gebührende und Gehörige zu bieten bereit. Weil sie weiß, daß man Gott auch im Ruhen ehren und im Gebete Taten tun kann, will sie Ruhe und Tat nicht in Gegensatz, sondern in Einklang bringen. Ihre Ruhe ist Tat und ihre Energie ist Stille. Siehe, ich bin des Herrn Magd: so beugt sie sich und so fährt sie in Kraft empor. Nur eine Magd, das sagt sie zu Weltgrößen und Weltherrlichkeit; des Herrn Magd, so jubelt sie in der Freude des Bekenntnisses, daß Er seine elende Magd angesehen hat. Sie läßt sich an der nächsten Aufgabe genügen und geht gern in den Flecken, der vor ihr liegt (Matth. 21, 2). Nicht große, sondern wahre Aufgaben sind ihr gestellt, an ihnen läßt sie sich genügen. Und nicht wundersame Offenbarungen, in Verzückung zu erschauen, mit neuen Zungen zu preisen, begehrt sie, sondern den Pfahl im Fleische, den sie bedarf, täglich empfindend, begehrt sie nur Gnade, die in der Schwachheit zur Wirksamkeit, ja zur Alleinwirkung kommt und will von dem heiligen Geiste verstanden und geleitet sein, der nicht auf Ruinen ausruht als sei es ein fertiges Werk, sondern sie verneut, erbaut und vollendet, ja sie mit Gnade und Barmherzigkeit krönt.

 Nicht in dem Heldentum, das die Erfahrung darbietet und die Phantasie verheißt, nicht in leuchtendem Goldglanze will sie wirken, sondern sie will von sich „mäßiglich“ halten und in der Liebe zu ihrem hohen Beruf den Schmerz nicht missen, den der Widerstreit zwischen Sein und Seinsollen erweckt und die getröstete Reue nicht vertreiben darf. – Kraft der Inneren Mission, ein Geheimnis vor der Welt, in tiefstem Herzen beschlossen, ist die Arbeit um Christi willen für Christus bisher in und aus Seiner Kraft.


III.
 „Gemeinschaft mit der oberen Schar.“ So schließt Zinzendorfs teures Wort. Damit lassen Sie auch mich schließen, wenn ich das Ziel der Inneren Mission kurz noch behandeln soll. Will sie Institutionen schaffen, die machtvoll das freie Liebeswerk bestimmen und in festgefügte Satzungen den Geist bannen und zugleich beschäftigen? Soll sie die Literatur zu Bergeshöhen anwachsen lassen, daß für jede Möglichkeit| ein kluger Rat, für jede Frage, so viele ihrer aus der See des Leides emportauchen, ein fehlloser Bescheid vorhanden sei? Darf sie Anstalten gründen, große, gewaltige Bauten, da jeder Stein Sitte und jede Säule Ordnung ist? Ach, das alles darf sie, kann sie nicht wollen. Denn mit dem allem wäre ihr Ziel Vernotwendigung ihrer selbst, statt daß es dahin geht sich aus der Welt zu schaffen, wenn Gott selbst (Apoc. 16, 4) alle Tränen abwischen und den Tod und den Schmerz, Leid und Not in Kraft des sich auswirkenden tetelestai am Kreuze nimmer sein lassen wird. Satzungen wie Gesetze sind nie Selbstzweck, nur Mittel zum Zweck, daß man sie hat, wenn man sie braucht. Wenn eine Gottesstiftung auf geschriebene Satzungen sich verschränkt, so dämpft sie den Geist und verachtet sein Wort und Weisung. Die Spezialisierung der Innern Mission in ihrer Literatur mit Diakonissenkatechismus, -Liederbuch, mit Verschneidung der Perikopen auf bestimmte Zwecke hat immer etwas Mißliches. „Glaube an den Herrn Jesum Christum und tue die Werke deines Berufs“. Oder heißt das 7. Gebot anders für den gemeinen Sterblichen, anders für die Innere Mission? Und das Diakonissenkredo wird wohl auch nicht anders lauten können als unser „gemeinsamer christlicher Glaube“. Alles Anstaltliche aber hat die Gefahr, die Individualpflege zu verdrängen und den Menschen, für den allein eine Ewigkeit sich in die Zeit gewagt hat, in der Menge untergehen zu lassen. Anstaltsarbeit wird Technik und Routine und atmet schwerlich den Geist persönlichen Erbarmens und die Gabe der Persönlichkeitspflege.
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 Ziel der Innern Mission ist, die Christenpflicht der Hilfeleistung allenthalben zu schärfen, daß aller Zünftigkeit der Liebestat gewehrt und männiglich zu ihr sich verbunden wisse und bekenne. So geht sie durch die Zeiten und weckt das Gewissen: Komm herüber, dringe durch falsche Scheu, durch gemachtes Christentum, durch Formalismus und Quietismus hindurch und hilf. Sie wehrt sich, sie selbst und allein zu sein, bestreitet ihre alleinige Verpflichtung, teilt vielmehr die Pflicht der Liebe allen Christen zu. So lange sie aber in kümmerlicher Zeit nur von einzelnen gehört und geübt werden will, rüstet sie die Einzelnen zur Selbständigkeit aus: „Habe den Mut, dein selbst zu sein, du Erlöster!“ Denn du hattest lange genug den Mut, dir selbst zu gehören. – Sie wirkt auf Charakterbildung, die in heilsamer Selbstkritik auch durch die Verhältnisse schaut, den Willen zu sein und so zu sein betätigt und nicht das Leid, sondern die Leidenden betrachtet und behandelt. Weil ihr| Herr die Geister heiligt, will sie Charaktere schaffen, in denen Er Gestalt gewinnt und deren Herz je fester wird, je mehr Er es rührt.

 Weil sie das Leid nicht als etwas Seinmüssendes betrachtet, wie es der tatenträge Pessimismus tut noch als etwas nur Scheinbares verdeckt, wie es der weltselige Eudämonismus liebt, weist sie oft auf die Zeit hinaus, wo das Unharmonische ausgetan und die Mißklänge in Preis und Dank aufgelöst sein werden. Ihr Ziel ist auf die Erde besehen Erweckung des Heimwehs, das der Arbeit nicht abträglich, sondern fördersam ist, auf das wahre Leben gesehen, die Heimat, da Menschentum und Gottesart in Christo verklärt die Menschheit verklären will. In die Zeit gestellt, die Erde ißt ihr Leben lang und an ihren Göttern stirbt, ruft die Innere Mission zu wahren Gütern und heißt das Streben nach ihr Lebenswert und Lebenskraft.

 Aeternitati! Diesem Ziel führt die Liebe ein sehnsuchtsvolles Geschlecht zu, das doch nur in dem Gott Ruhe findet, den es flieht, denn ohne Ihn stirbt es an bitterstem Weh. Und so will die Innere Mission nichts Größeres, als daß sie hinter ihrem Herrn zurücktreten und vor Ihm verschwinden dürfte.

 Der Utopie, Armut und Gebreste einmal verschwunden zu sehen, mag Bellamis Traumbuch dienen und der Zukunftsstaat seine Existenz weiterhin verdanken. Wir wissen, daß wir allzeit Arme bei uns haben und wir nennen sie noch jetzt Schätze der Kirche, wie Luther in These 59 ff. nach St. Laurentius tat. – Indem die Innere Mission diese Armen pflegt, tut sie das beste an ihren Seelen: Seht, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt, erträgt, wegträgt, daß man ihrer in Ewigkeit nimmer gedenken noch sie zu Herzen nehmen soll. An Seinem Tage aber will Er selbst nochmals mit allem Leid feierlich Sich vermählen, indem Er Sein majestätisches Ich zu allem Weh der Krankheit und Verlassenheit, der Armut und Einsamkeit, der Gebundenheit und Wegfahrt barmherzig stellt und die über die Maße für ungekannte und unbeabsichtigte Liebestat bedankte Christenheit dahin aufklärt, das geringste Liebeswerk adle der Liebeswille und der dem ärmsten Bruder geschehene Dienst sei Ihm widerfahren.

 Verehrte Anwesende, werte Brüder im Amt! Es gehört jetzt zum guten Tone des sermo communis Christianus, über Niedergang und Abfall zu reden und mit ihm von Trägheit und Träumerei sich zu absolvieren.| Wir nicht also, sondern wir bringen zu jedem Ehrentage der Inneren Mission als Morgengabe Verspruch und Verbündnis, zu arbeiten, freudig zu arbeiten und treu zu sein.

 Es ist nicht nötig, daß wir glücklich sind, nicht einmal, daß wir glücklich machen. Aber es ist notwendig, daß wir treu sind. Dieweil du hast behalten das Wort Meiner Geduld, will Ich dich auch behalten (Apoc. 3, 10). Für unsere Person und die Kirche des Evangeliums, die wir über alles lieben, lassen Sie uns Innere Mission üben, die an uns und in uns anheben soll, durch tägliche Heiligung des Willens, durch lautres klares Bekenntnis zu dem, was nicht lehrhaft gefaßt, sondern lebenswahr erfaßt sein will, zu dem, der nicht „Diener, sondern Nachfolger“ haben will, nicht imitatores, sed amatores, durch bewußte Willentlichkeit zum Großen.

 Und dann lassen Sie uns für Kirche und Volk ein warmes Herz, ein wahres Wort, eine tätige Hand haben! Das einfache Wort der Wahrheit leuchte und strahle aus der kunstlosen Tat der Liebe hervor und wieder. Der Herr, unser Gott sei uns freundlich und fördere unser Werk zur Ruhe der Heiligen. „Wer am meisten glaubt, der wird am meisten nützen.“ –




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Verlag von Eugen Salzer in Heilbronn.

 Soeben ist in neuer verbesserter und vermehrter Auflage erschienen:

Was jedermann heute von der Inneren
Mission wissen muß.
Von
D. Dr. P. Wurster und D. M. Hennig
Professor d. Universität Tübingen. Direktor d. Rauhen Hauses Hamburg.

17.–21.Tausd., brosch. 1.50 Mk., geb. 2 Mk., Gesch. Bd. 2.80 Mk.

 „Dies Buch ist unentbehrlich geworden für jeden, der sich irgendwie mit Innerer Mission befaßt.“

(Kreuzzeitung.)





D. Dr. Jakob Schoell, Evang. Gemeindepflege.
Handbuch für evangelisch-kirchliche Gemeindearbeit.
Brosch. 4.50 Mk., geb. 5.50 Mk.

 „Es ist uns kein Buch bekannt, das gerade diese Fragen mit solch wissenschaftlicher Gründlichkeit, Folgerichtigkeit und durchsichtiger Klarheit behandeln und zu öffentlicher Diskussion stellen würde.“


Ferner sei empfohlen von
Oberkonsistorial-Präsident D. Dr. von Bezzel:
Auf ewigem Grunde.
Ein Jahrgang Predigten.
Preis gebunden Mk. 6.–





Warum haben wir Luther lieb.
3. Auflage.
Auf gutem Papier gedruckt, schön ausgestattet.
Preis 50 Pfg.


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Was die Liebe tut.
Bilder aus der Inneren Mission in Westfalen.
Herausgegeben vom Westfälischen Provinzial-Ausschuß für Innere Mission.
Mit 60 Illustrationen schön gebunden 4 Mk.
 „Alles ist von packender Anschaulichkeit und wird durch treffliche Bilder unterstützt. Man merkt es: die Verfasser stehen selbst in der Arbeit und reden aus eigener Erfahrung.“
Reichsbote.
Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh.


 Zwei Schriften des am 24. Februar ds. Js. in Rotenburg i. Hannover heimgegangenen

D. Theodor Schäfer:
Im Dienst der Liebe.
3. Auflage. Geb. 1.50 Mk.
Die Innere Mission in der Schule.
7. Auflage. Geb. 3 Mk.
Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh.


Monatsschrift für Innere Mission,
mit Einschluß der Diakonie, Diasporapflege,
Evangelisation und gesamten Wohltätigkeit.
Begründet von Pastor D. Schäfer.
Herausgegeben von Pfarrer Martin Ulbrich,
Direktor der Pfeifferschen Anstalten in Magdeburg-Krakau.
Bezugspreis jährlich 6 Mk. mit Postgeld 6.60 Mk.
Diese Zeitschrift erscheint ab 1. Januar 1915 in Vierteljahrsheften.
Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh.


Druck der Zechner’schen Buchdruckerei, Speyer.
1914.