BLKÖ:Stephan, Kaspar Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Steffan, Joseph Anton
Band: 37 (1878), ab Seite: 288. (Quelle)
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Stephan, Kaspar Johann (Pädagog, Alterthumsforscher und Schriftsteller, geb. zu Ebenhausen 16. März 1774, gest. zu Salzburg 17. Mai 1832). Den ersten Unterricht erhielt er zu Münnerstadt, wo seine häusliche Erziehung Rector Boxleitner leitete. Ostern 1787 trat er ins Gymnasium ein und im Herbst 1792 bezog er die Würzburger Hochschule. an welcher er vorzugsweise philologische und mathematische Studien trieb. Da eben damals mehrere Zöglinge im Salzburger Clericalseminar Aufnahme fanden, reiste auch S. im November 1793 dahin und beendete an demselben in vier Jahren die theologischen Studien, welche u. A. von Männern wie J. P. Harl [Bd. VII, S. 366], J. Ev. Hofer [Bd. IX, S. 152], Corbinian Gärtner [Bd. V, S. 50], Mathias Rumpler [Band XXVII, S. 261], Aug. Schelle [Bd. XXIX, S. 185] und Vierthaler vorgetragen wurden. Anfangs Juni 1797 erhielt Stephan die Priesterweihe und trat nun sofort in die Seelsorge. Er kam zunächst als Coadjutor nach St. Martin bei Lofer, wo er bis 1799 verblieb, dann war er ein Jahr zu Niedernsill im Pinzgau, zwei Jahre zu Golling und ebenso lange zu Wagniz, im Ganzen sieben Jahre in der Seelsorge thätig. Dabei widmete er sich an allen den genannten Orten mit besonderem Eifer dem Schulwesen, dessen Förderung er sich sehr angelegen sein ließ; hielt auf fleißigen Besuch der Sonn- und Feiertagsschulen, an welchen er den Pflanzenunterricht einführte, den Schulkindern die wildwachsenden Giftpflanzen vorzeigte und sie mit ihren [289] gefährlichen Eigenschaften für Mensch und Thier bekannt machte. Indessen setzte er selbst seine Studien nach verschiedenen Richtungen mit großem Eifer fort, um sich für das Lehrfach, wofür er große Vorliebe gefaßt, vorzubereiten. Da er durch Vierthaler’s Vorträge über Pädagogik und Methodik theoretisch tüchtig vorgebildet und durch siebenjährige Seelsorge überdieß praktisch geübt war, wendete er sich im Herbst 1804 an das General-Schulstudien-Directorium in München zu Erlangung eines Lehramtes und wurde noch im nämlichen Jahre Inspector und Professor an dem Würzburg-Bambergischen Schullehrer-Seminar. Bei dieser Gelegenheit charakterisirt ein Zug seltener Gewissenhaftigkeit unseren Stephan. Als Zögling des Salzburger Seminars war er verpflichtet, wenigstens acht Jahre in der Seelsorge zu dienen. Da er aber nur sieben Jahre gedient, erklärte er nach erlangter Anstellung als bayerischer Professor in einem Schreiben vom 17. October 1804 an das erzbischöfliche Consistorium, seine beträchtliche, durch Ankauf und Recensionen ansehnlich vermehrte, in Wagniz zurückgelassene Bibliothek,. dem Salzburger Priesterhause, dem er so Vieles verdanke, überlassen zu wollen, mit dem Wunsche, daß die für Wagniz’s Schule bezeichneten Bücher derselben übergeben werden. Dieses Anerbieten wurde mit anerkennendem Schreiben ddo. 22. Mai 1805 auch dankbar angenommen. An seiner Anstalt, dem Schullehrer-Seminar, wirkte Stephan mit allem Eifer und lehrte gleichfalls an der Bamberger Sonn- und Feiertagsschule für Handwerksgesellen und Lehrjungen. Im Jahre 1809 erhielt er die Professur der philosophischen Vorbereitungs-Wissenschaften am Gymnasium zu Amberg, zu welchen im folgenden Jahre noch der Vortrag der Religionslehre in den vier Grammaticalclassen hinzukam. Im Jahre 1812 kam er in gleicher Eigenschaft an die Studien-Anstalt zu Dillingen. Daselbst führte er als Mitglied der Lesegesellschaft auch die Aufsicht über die Bibliothek derselben. Eine Reise, welche er im Herbst 1814 gemacht, auf welcher er u. a. Höchstädt, Donauwörth, Kaisersheim, Dietfurt, Ellingen, Schwabach, Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Haßfurt, Schweinfurt besuchte, lieferte in geschichtlicher und kunstgeschichtlicher Richtung eine reiche Ausbeute zu Studien und Forschungen, deren Ergebnisse er dann in mehreren Artikeln, welche weiter unten angeführt werden, veröffentlichte. Eine ähnliche Ausbeute lieferte eine zweite in den Herbstferien 1815 über Burgau, Memmingen, Kempten, Lindau nach Vorarlberg und der Schweiz unternommene Fußreise. Zu Anbeginn des Schuljahres 1815/16 wurde Stephan von Dillingen als Lehrer der philosophischen Vorbereitungswissenschaften und der katholischen Religion an das Gymnasium nach Salzburg versetzt, und trug die genannten Gegenstände an den vier oberen Gymnasialclassen vor; als aber für das Schuljahr 1816/17 bereits der k. k. österreichische Studien-Plan eingeführt wurde, erhielt S. den Unterricht der Geographie und Geschichte an allen sechs Classen des Gymnasiums zugewiesen. Schon mit Beginn des nächsten Schuljahres wurde das Gymnasium den beiden Klöstern St. Peter und Michaelbeuern übergeben, welche die Lehrerstellen mit ihren Ordensgeistlichen zu besetzen hatten. Dadurch wurde Stephan gleich mehreren anderen Lehrern seines Lehramtes enthoben, ihm aber der Gehalt belassen. Darauf [290] erhielt er mit Decret vom 28. März 1817 den Auftrag, den von Professor Zauner begonnenen, aber unvollendeten Katalog der Salzburger Bibliothek fortzusetzen. So wurde denn S. vorderhand provisorischer Lyceums-Bibliothekar. Als dann in den eine Stunde von Salzburg entfernten Loiger Feldern mehrere römische Alterthümer ausgegraben wurden und es sich um einen festen Plan handelte, nach welchem die Ausgrabungen geleitet werden sollten, wurde S., seiner antiquarischen und archäologischen Kenntnisse wegen, im März 1817 damit beauftragt. Mit Decret vom 25. Juni 1821 wurde nun S. zum Custos der k. k. Lyceums-Bibliothek zu Salzburg ernannt und versah diese Stelle noch durch elf Jahre, bis an seinen im Alter von 58 Jahren erfolgten Tod. Als Lehrer, als Priester, als Bibliothekar und als Forscher besitzt Stephan seine bleibenden Verdienste. Als Schriftsteller veröffentlichte er nichts weniger als große, selbständige Werke. Im Gegentheil ist von letzteren nur ein Werk zu verzeichnen, welches freilich einen die Abhilfe der Noth behandelnden Gegenstand betrifft. Aber als Zeitungsschreiber – wie man heut sagen würde: Journalist – steht S. in damaliger Zeit als ein Musterbild seltenster Art da. Keiner wie er verstand es, einen wichtigen Gegenstand anzuregen und denselben mit allen Mitteln des Geistes zu fördern; in allen Sätteln war Stephan gerecht. Als Pädagog wirkte er theoretisch und praktisch mit lohnenden Erfolgen, allgemein geliebt und anerkannt. Als Naturforscher, Kunstforscher, Geschichtsforscher, Humanist, Alterthumskenner trat er in zahlreichen wissenschaftlichen Blättern mit Erfolg auf; in der Bücherkunde wohl erfahren, handhabte er das Amt der Kritik auf Grundlage tüchtiger Kenntnisse und mit einer Ueberzeugungstreue, die dergleichen ephemeren Leistungen einen bleibenden Werth verleiht. Groß ist die Zahl der Fachblätter, für welche S. gearbeitet und welche zu den besten seiner Zeit gehören, in welcher die Journalistik freilich nicht auf der Höhe stand, als in der Gegenwart, aber nicht weniger tüchtige Arbeiten, die leider nun vergessen sind, brachte, als heute. Interessant z. B. ist, wie Stephan vor mehr denn einem halben Jahrhundert einen Gegenstand erfahrungsgemäß und nach eigenen Versuchen behandelte und anempfahl: wir meinen die Benützung der Wolle verschiedener Pflanzen, der in der Gegenwart wieder ziemlich lebhaft erörtert wird. Wir lassen hier nur eine Uebersicht der Fachblätter folgen, an welchen S. ein thätiger Mitarbeiter war. Die Namen derselben sind: Die von B. v. Siebold herausgegebene „Würzburger Literatur-Zeitung“, welche Stephan’s idealistische (gegen Bardili gerichtete) Briefe enthalt; – Graser’s „Archiv für Jugend und Volkserziehung“; – Desselben „Schulmercur“; – Voigt’s „Naturkunde“; – Hartleben’s „Justiz- und Polizeifama“; – „Der Cameralcorrespondent“; – Kilian’s „Georgia“; – Degen’s „Fränkische Provinzial-Blätter“; – Lorenz Hübner’s „Oberdeutsche Literatur-Zeitung“; – Vierthaler’s „Literatur-Zeitung von Salzburg“; – Dr. Chr. Fr. Meyer’s „Zeitschrift für das Jagd- und Forstwesen in Bayern“; – L. Schallhammer’s „Pragmatische Annalen der Literatur und Cultur Süd-Deutschlands“; – Felder’s „Literatur-Zeitung für katholische Religionslehrer“; – Hormayr’s „Archiv“; – Sartori’s „Vaterländische Blätter“; – Gräffer’s „Conversationsblatt“; – [291] „Das Salzburger Intelligenzblatt“; – „Der Correspondent von und für Deutschland“; – „Der literarische Verkündiger“; – Augusti’s „Theologische Monatschrift“; – Kapler’s „Magazin für katholische Religionslehre“; – „Die Münchener allgemeine Literatur-Zeitung“ u. m. a. Wir lassen eine sorgfältig gemachte Auslese der literarischen Arbeiten Stephan’s in der nachstehenden Uebersicht folgen.

K. J. Stephan’s schriftstellerische Arbeiten. Stephan entwickelte eine ungemein rege schriftstellerische Thätigkeit nach mannigfältigen Richtungen. Ein vollständiges Verzeichniß seiner Arbeiten, welche im Drucke erschienen sind und nach Hunderten zählen, liegt außerhalb dem Zwecke dieses Werkes, insbesondere, da viele seiner Aufsätze rein localer Natur aus der Zeit seiner Thätigkeit in Bayern, u. z. in Würzburg, Amberg und Bamberg stammen und zunächst diese Städte berühren. Auch enthält das in den Quellen genannte Werk von Waitzenegger ein ziemlich ausführliches Verzeichniß der Arbeiten Stephan’s. Im Nachstehenden folgt eine Uebersicht seiner wichtigeren Arbeiten. Selbstständig erschien von ihm nur eine Schrift: „Bewährte Vorschläge und Hilfsmittel zur Verminderung der Noth und des Brodmangels unter den Armen“ (Salzburg 1803, 8°.). Seine übrigen Arbeiten sind in Sammelwerken, Zeitschriften, periodischen Schriften verschiedener Fächer u. s. w. enthalten. Darunter sind bemerkenswerth die philosophischen im „Philosophischen Journal“, herausgegeben von Fichte und Niethammer: „Apologie der Versuche, durch Elementarphilosophie und Wissenschaftslehre die Philosophie zur Wissenschaft κατ᾿ έξοχήν zu erheben“ (Heft 7, 1797]; – „Transcentalphilosophische Ansicht des Mysticismus“ (Heft 10, 1798]; – in Voigt’s „Naturkunde“: „Nachricht von einer Idiosynkrasie eines Gehörorgans“ (Jahrg. 1805, 6. Stück]; Jean Paul Friedrich Richter rügte in seinen „Dämmerungen für Deutschland“ (Tübingen 1809) diesen Aufsatz Stephan’s [vergleiche den „Nürnberger Correspondenten“ 1809, Nr. 330]; Stephan verhalf nun im „Cameralcorrespondenten“, Jahrg. 1809, Nr. 146, demselben zum Verständniß jener unverstandenen Nachricht; – im „Cameralcorrespondenten“: „Pädagogisch-philosophische Wünsche“ [1810, Nr. 94]; – „Darstellung der realen Consequenzen aus Prof. J. J. Wagner’s Ideal-Philosophie über drei nach ihm allein giltige Rechte: 1. Recht der Stärke (jus fortioris); 2. Recht der List und Verschlagenheit; 3. Recht des hohen Geistes und Gemüthes“ [1811, Nr. 139]; – „Fragen und Wünsche in Beziehung auf das Studium philosophicum im ehemaligen Franziskanerkloster zu Cham in der Oberpfalz“ [1812, Nr. 103]; – in Lorenz Hübner’s „Oberdeutscher Literatur-Zeitung“: „Praktischer Fürwahrhaltensgrund des Seyns der Gottheit, aus dem Begriffe der Tugend und aus der Idee der Heiligkeit geführt“ [1796, Nr. 146 und 1797, Nr. 13]; – „Ein Wort für Fichte“ [1799, Nr. 61]; – „Freimüthige Berichtigung der Kant’schen gegen Fichte gerichteten Erklärung“ [1799, Nr. 124]; – „Wetbürgerliche Gedanken über Religion“ [1800, Nr. 14]; – „Ueber den vorgeblichen Mangel an Objectivität der kritischen Schule“ [1800, Nr. 112]; – „Ueber das neueste (gemischte) Princip der Sittlichkeit“ [1801, Nr. 120]; – „Philosophisch-pädagogische Wünsche“ [1810, Nr. 31]; – „Wunsch nach einem neuen Journale für Philosophie“ [1810, Nr. 33]; – „Wunsch nach einer Emblematik der Philosophie“ [1811, Nr. 61]; – „Wunsch, daß die in Herculanum ausgefundenen Fragmente des naturphilosophischen Werkes Epicur’s über die Natur in der Ursprache herausgegeben werden“ [1811, Nr. 80]; – „Wunsch nach der philosophia prima des Jenenser Professors der Theologie und Philosophie K. Christian Erhard Schmid“ [1811, Nr. 98]; – „Beispiele von philosophischer Kraftsprache über die Menschheit“ [1812, Nr. 5]; – „Motivirter Wunsch nach der baldigen Herausgabe zweier Manuscripte des verewigten Philosophen Immanuel Kant“ [1812, Nr. 10]; – „Arten der Philosophen nach Carus’ Moral- und Religionsphilosophie“ [1812, Nr. 12]; – „Rüge eines schief aburtheilenden Machtspruches des Nichtphilosophen A. von Kotzebue über den Philosophen J. G. Fichte“ [1812, Nr. 18]; – im „Literarischen Verkündiger“: „Verlangen nach der baldigen Vollendung des unvollendet gebliebenen Versuchs über das Wunderbare von Dr. F. V. Reinhard“ [1812, Nr. 14]; – „Was für eine Bewandtniß hat es mit der [292] Altdorf’schen Philosophie? Warum wird sie in der Geschichte der Philosophie nicht charakterisirt und gewürdigt?“ [1812, Nr. 19]; – „Wunsch und unmaßgeblicher Plan eines Journals a) für Psychologie und b) deren Geschichte“ [1812, Nr. 33 und 34]: – „Einige Bemerkungen über den vorgeblichen Conflict des Verstandes und der Vernunft“ [1813, Nr. 5]; – „Einige mehr physiologische, psychologische und physikalische als philosophische Curiosa“ [1813, Nr. 30]; – „Literarhistorische Miscellen philosophischen Inhaltes“ [1813, Nr. 40, 44, 45 und 46]; – die historischen, cultur- und kunsthistorischen im „Cameralcorrespondenten“: „Anfrage an Literatoren in Schweinfurt, die Salzburgische Emigration betreffend“ [1807, Nr. 145, Beilage 33 und Antwort des Professors Hahn ebenda, Nr. 155, Beilage 36]; – „Wünsche in Betreff der Geschichte des Kaisers Ludwig IV. des Bayern“ [1812, Nr. 58]; – „Fragen und Wünsche in Betreff einiger historischen in Leibnitzens Bibliothek einst aufbewahrten Manuscripte des bayerischen Geschichtschreibers Andreas Presbyter“ [1812, Nr. 93]; – „Wunsch nach Bekanntmachung mehrerer Collectaneen von Johann Lieb, weil. bayr. Archivar, zur Geschichte von Bayern“ [1812, Nr. 102]; – „Fragen und Wünsche in Betreff einiger histor. und geographischen Manuscripte von August Köllner, geh. Secretär des Herzogs Albert IV.“ [1812, Nr. 107]; – „Von den Ursachen der Scheiterung des Projectes Kaiser Karls des Großen, die Donau und den Rhein mittelst der Altmühl einer-, sowie mittelst des Mains nach der Regnitz andererseits zu verbinden“ [1813, Nr. 62]; – in Lorenz Hübner’s „Oberdeutscher Literatur-Zeitung“: „Wunsch nach ästhetischer Sichtung und Aufbewahrung mehrerer von Albrecht Dürer gemalten Votivtafeln“ [1811, Nr. 244]; – „Winke auf einige, Vielen ganz, Manchen fast unzugängliche Quellen der Geschichte des Kaisers Ludwig IV. des Bayern“ [1812, Nr. 33]; – im „Literarischen Verkündiger“: „Nachricht von einigen römischen in Deutschland existirenden und von einigen deutschen Alterthümern“ [1813, Nr. 15, 16 und 18]; – in der von Hartleben herausgegebenen „Justiz- und Polizeifama“: „Einige Erinnerungen über die Art der Taufe und das Hervorsegnen der Wöchnerinnen“ [1802, Nr. 40]; – „Geduldete Holzfrevel, ein Sündenregister der deutschen Forstpolizei“ [1802, Nr. 64]; – „Der Blutstein, eine Hebammen-Albernheit“ [1802, Nr. 146]; – im „Cameralcorrespondenten“: „Alte Aderlaßtafel“ [1809, Nr. 70]; –in der „Zeitschrift für das Jagd-und Forstwesen in Bayern“: „Die Pappelbäume als Heiratsgut“ [1815, Heft 3]; – in den von Jud. Thad. Zauner herausgegebenen „Beiträgen zur Geschichte des Aufenthaltes der Franzosen im Salzburgischen“ (Salzburg 1802): „Die Franzosen in Golling“ [Heft 9, S. 300 u. f.]; – in den von Dr. F. Ludw. Schallhammer herausgegebenen „Pragmatischen Annalen der Literatur und Cultur Süddeutschlands“ (Salzburg 1803): „Etwas über Ertl’s Denkmal“ [Bd. II, Nr. 185]; Ertl war Pfarradjutor zu Berndorf nächst Salzburg; – in Felder’s „Intelligenzblatt der Literatur-Zeitung für katholische Religionslehrer“: „Kirchengeschichtliche Berichtigung einiger Unwahrheiten“ [1818, Nr. 1]; – „Ursache und Zeit des Anfangs der üblichen Namensveränderung eines jeden neu gewählten Papstes“ [ebd., Nr. 3]; – in Hormayr’s „Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst“: „Friedrich mit der leeren Tasche auf der Kirchenversammlung in Konstanz“ [1818, Nr. 86];– in dem von F. Gräffer herausgegebenen „Conversationsblatt“: „Berichtigung einer Nachricht von Höchstädt im Conversationsblatte (wo es falsch Hochstädt heißt) und Reminiscenzen von Donauwörth“ [1820, Nr. 18]; – „Den blinden Flötenspieler Dulon ließ Wieland sehen. – Berichtigung eines Irrthums in der topographischen Beschreibung des Landes Oesterreich o. d. Enns von J. Gielge (Wels 1814, II. Theil, S. 214) in Betreff des vorgeblich Salzburgischen Erzbischofs Hildefons“ [ebd., Nr. 25]; – „Kaiser Maximilian I. und Jean Paul über die Franzosen“ [ebd., Nr. 37]; – „Von den herrlichen Glasmalereien in der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden in der Schweiz“ [ebd., Nr. 55]; – „Berichtigung einiger Irrthümer in Betreff Friedrich’s des Streitbaren, Herzogs von Oesterreich“ [ebd., Nr. 105]; – „Kleine Denkwürdigkeiten (eine Berichtigung der satirischen, von Fiorillo in seiner Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland u. s. w. gewagten Auslegung einer Miniaturmalerei in Konstanz)“ [ebd., Nr. 117]; – „Mißbilligung verächtlicher Aeußerungen in Fiorillo’s [293] Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland“ [ebd., Nr. 120]; – im „K. k. Amts- und Intelligenzblatte von Salzburg“: „Ein römischer, bereits vergessener. aber nun wieder entdeckter Leichenstein in der Nonnenberger Klosterkirche zu Salzburg“ [Jahrg. 1816, Nr. 44 und 46]; – „Nachricht von Monumenten zum Andenken einiger in Feldzügen gestorbenen Soldaten“ [ebd., Nr. 48]; – „Von einem römischen Familien-Leichenstein in der Mauer des Apothek-Gebäudes des Nonnenberger Klosters“ [ebd., Nr. 52]; – „Von der römischen Meilensäule zu Henndorf bei Salzburg“ [ebd., Nr. 64]; – „Nachricht von einem neuen Funde römischer Alterthümer auf Juvavia’s classischem Boden bei Glas, oberhalb Aigen“ [Jahrg. 1817, Nr. 77]; – „Nachricht von einem römischen Leichensteine an der Augustinerkirche in der Salzburger Vorstadt Müllen“ [ebd., Nr. 79]; – „Beschreibung der Glasmalerei und Fenstermosaik in der Kirche des Salzburger Klosters Nonnberg“ [ebd., Nr. 100 und 102]; – „Geschichte und Beschreibung zweier von Salzburger Künstlern gemalter Bildnisse auf dem Maria-Plainberge u. s. w.“ [Jahrg. 1820, Nr. 43]; – in den „Nichtpolitischen Nachrichten des Correspondenten von und für Deutschland“: „Von der Mumie einer dreijährigen Prinzessin Kaiser Ludwigs des Bayern in der ehemaligen Klosterkirche zu Kastl unweit Amberg“ [1812, Nr. 30]; – die biographischen, im „Cameralcorrespondenten“: „Hist.-liter. Wunsch nach mehreren einzelnen Pantheonen zu Biographien vorzüglicher Menschen in allen Provinzen oder Kreisen eines Reiches“ [1812, Nr. 71]; – „Wunsch nach der baldigen Revision und Herausgabe einiger philosoph., liter., histor.-biographischen Manuscripte verschiedener Gelehrten in Bayern“ [ebenda, Nr. 103]; – in Lorenz Hübner’s „Oberdeutscher Literatur-Zeitung“: „ Nachricht von dem zehnjährigen, in pädag. Hinsicht so sehr merkwürdigen „Wunderkinde“ Karl Witte“ [Jahrg. 1810, Nr. 31]; – „Wunsch nach einer in philos. und pastoraler Hinsicht vollständigen Biographie G. Alois Dietl’s. Dr. der Phil. und Theol., Prof, der Aesthetik zu Landshut“ [ebd., Nr. 33]; – im „Literarischen Verkündiger“: „Wunsch nach einer Zeitschrift l) für Biographie, 2) Literaturgeschichte und 3) Abbildungen der vorzüglichsten Philosophen“ [1812, Nr. 37]; – „Wunsch nach den näheren Notizen von Philosophen“ [ebd., Nr. 46 und 47]; – „Beiträge zur Literaturgeschichte einiger älteren Philosophen und Wunsch nach mehreren Notizen von denselben“ [ebenda, Nr. 48 und 49]; – „Wunsch nach Notizen von einigen vorzüglichen, zum Theile aber wenig bekannten Philosophen“ [1813, Nr. 27 und 28]; – in Felder’s „Intelligenzblatt der Literaturzeitung für kathol. Religionslehre“: „Ehrenrettung des salzburgischen Erzbischofs Michael gegen ein im „Freimüthigen“ erneuertes Pasquill“ [1818, Nummer 5]; – „Ehrenrettung des Herzogs Wilhelm IV. von Bayern“ [ebd., Nr. 8]; – in Hormayr’s „Archiv für Geographie, Historie u. s. w.“: „Wunsch nach Aufschluß in der Genealogie des berühmten Malers Joachim von Sandrart“ [1819, Nr. 128]; – in den von Sartori herausgegebenen „Vaterländischen Blättern für den österr. Kaiserstaat“: „Notizen über den Charakter, die Person, den Tod, die Grabstätte des Generals Tilly“ [1820, Nr. 41]; – im „K. k. Amts- und Intelligenzblatte von Salzburg“: „Eine Notiz und Wunsch nach mehreren Notizen von dem salzburgischen Gelehrten,.. Hieronymus Posser“ [1816, Nr. 50 und 70]; – „Einige Notizen und Wunsch nach mehreren Notizen von dem gelehrten Lavanter Bischofe und Salzburger Domherrn Georg Stobaeus von Palmburg“ [ebd., Nr. 53]; – „Hanns Conrad Asper“ [1820, Nr. 75]; – in den „Nichtpolitischen Nachrichten des Correspondenten von und für Deutschland“: „Frau Professorin Olympia Fulvia Morata-Grundler“ [1812, Nr. 29]; – „Fata hoher Geistlichkeit“ [ebd., Nr. 31]; – „Einige noch wenig bekannte Notizen von Klopstock“ [ebd., Nr. 139]; – „Deutsche Psysikanten“ [ebd., Nr. 146]; – ferner lieferte er zahlreiche Beiträge zu Jäck’s „Pantheon“ und zu Ben. Pillwein’s „Biographischen Schilderungen oder Lexikon salzburgischer, theils verstorbener. theils lebender Künstler u. s. w.“ (Salzburg 1821, 8°.); in diesem Letzteren sind jene Artikel, welche Stephan entweder bearbeitet, oder gesammelt, ergänzt und berichtigt hat, mit einem Sterne (*) bezeichnet; – die pädagogischen in Graser’s „Schulmercur“: „Etwas vom Unterrichte taubstummer Kinder auf dem Lande“ [1805, Nr. 26, 27 und 29]; – „Ideal eines Geistlichen in pädagogischer Hinsicht“ [1806 [294] Nr. 48–53]; – „Rüge des Essens der Kinder in der Schule“ [ebd., Nr. 62]; – „Notwendigkeit militärischer Spiele für Schulknaben“ [ebd., Nr. 64, 65 und 66]; – „Kant’s Idee, das Schreiben lehren betreffend, mit Anmerkungen des Einsenders“ [ebd., Nr. 79]; – in der von Hartleben herausgegebenen „Justiz- und Polizeifama“: „Ueber die Nützlichkeit der Sonntags- und Feyertagsschulen“ [1804, Nr. 31]; – „Von dem Schulgesange als dem besten Mittel, rohe Gassenlieder zu verdrängen“ [1802, Nr. 95]; – „Nachahmungswürdige Stiftung für arme Kinder zu Golling im Salzburgischen“ [1805, Nr. 91]; –naturwissenschaftliche und nationalökonomische in Voigt’s „Naturkunde“: „Einige Naturmerkwürdigkeiten bei Golling unweit Salzburg“ [1805, Stück VI]; – „Nachricht von einem Sonn- und Mondnebelbogen“ [ebd.]; – in Hartleben’s „Justiz- und Polizeifama“: „Ueber Benützung der Wolle verschiedener Pflanzen, erprobt durch eigene Sammlung“ [1803, Nr. 16]; – „Deutsche Benützung der Weidenbaumwolle“ [1802, Nr. 117]; – „Benützung der Blumen (Blüthen) des Himmelbrandes oder Wollenkrautes (verbascum rhapsus)“ [1804, Nummer 12]; – in des Dr. Chr. Fr. MeyerZeitschrift für das Jagd- und Forstwesen in Bayern“: „Mittel gegen den Biß eines tollen Hundes oder Fuchses“ [1814, Nr. 72–74]; – im „Salzburger Intelligenzblatt“: „Die inländische Baumwolle, Brennnesselflachs (eine in der Gegenwart wieder zur Sprache gebrachte Untersuchung)“ [1800, Nr. 24]; – „Brod von Eichelmehl“ [1804, Nr. 25]; – in den „Nichtpolitischen Nachrichten des Correspondenten von und für Deutschland“: „Physikalische Curiosa“ [1812, Nr. 28]; – „Monstra“ [ebd., Nr. 38]; – „Naturhistorische Curiosa“ [ebd., Nr. 145]; – „Optische Bemerkungen über Doppelschatten im Mondscheine“ [ebd., Nr. 233]. In vorstehender Uebersicht der schriftstellerischen Thätigkeit Stephan’s wurde nur eine Auswahl seiner Aufsätze mitgetheilt und wurden namentlich solche ausgewählt, welche ihres geschichtlichen oder verwandten Inhaltes wegen bleibendes Interesse behalten, oder aber sonst ihres Gegenstandes wegen noch heute Beachtung verdienen. Er hat überdieß eine große Menge kleinerer Mittheilungen, dann aber Recensionen der wichtigsten literarischen Erscheinungen des Tages in verschiedenen Tagesblättern und periodischen Schriften veröffentlicht. Von diesen sind einzelne, wie z. B. seine Besprechung der „Universalgeschichte der christlichen Kirche, von Dr. Karl Fr. Stäudlin“ in der „Literatur-Zeitung“ von Felder [1821, S. 164 bis 195], ebenso ausführlich als bedeutend. Das Verzeichniß seiner gesammten literarischen Thätigkeit gibt F. J. Waitzenegger’s „Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen, katholischen Geistlichkeit“ [Landshut 1820, 8°.] Bd. II, S. 414–419 und Bd. III, S. 579–584. Nicht unbeträchtlich auch ist sein literarischer Nachlaß, wovon ein ansehnlicher Theil in der Salzburger Studienbibliothek aufbewahrt wird und worunter sich neben einer großen Menge von geschichtlichen und culturgeschichtlichen Notizen, Glossen und Bemerkungen, dann theils vollendeten, theils fragmentarischen Abhandlungen historischen. topographischen und geographischen Inhaltes befinden: die Biographien von Barisani, Vierthaler, eine Geschichte der Secte der Pöschlianer in Oberösterreich im Jahre 1817; die Beschreibung der zu Salzburg aufgestellten Römersteine und römischen Monumente, dann eine Abhandlung über Alterthümer und Inschriften im Allgemeinen und über salzburgische römische Monumente und Antiken im Besonderen.
Waitzenegger (Franz Jos.), Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit (Landshut 1818, Joseph Thomann, 8°.) Bd. II, S. 412 u. f., Bd. III, S. 557. – Jäck, Pantheon der Literatoren Bambergs, Bd. II, S. 413. – Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1818, Intelligenzblatt Nr. 7. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 152.