Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Salzer, Friederike
Band: 28 (1874), ab Seite: 164. (Quelle)
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Salzer, auch Saltzer, Ignaz (Kupferstecher, geb. zu Presnitz in Böhmen, Geburts- und Todesjahr unbekannt, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Es sind drei Brüder dieses Namens, alle drei ihres Zeichens Kupferstecher, Johann, Karl und Ignaz, von denen nur das Geburtsjahr Karl’s 1740 – bekannt ist. Sie haben alle drei gemeinschaftlich gearbeitet, daher sie hier auch gemeinschaftlich behandelt werden. Bei den Bildern, welche von ihnen aufgeführt werden, wird, wenn es die Arbeit eines Einzigen ist, dessen Name jedesmal angegeben. Ueber ihre sonstigen Lebensverhältnisse, ihren Bildungsgang, ihre Lehrer und die etwaigen Schüler, welche sie selbst ausgebildet, gibt selbst der sonst gut unterrichtete und in seiner Forschung unermüdliche Dlabacz keine nähere Nachricht. Unter ihren Arbeiten findet man Bildnisse, Heiligenblätter, landschaftliche Ansichten u. dgl. m. Daß sie bald mit tz (Saltzer), bald mit einem bloßen z (Salzer) geschrieben erscheinen, hat bei der noch heute herrschenden Willkür in Schreibung der Eigennamen nicht viel zu sagen. Von ihren Arbeiten sind bekannt die Bildnisse: „Seminariums-Director Guilielm Etzweiler“ (8°.), bezeichnet: Saltzer Fr. del. et sc. Pragae; – „Matthaeus Collinus a Choterina“, bez. Carl Salzer sc. Pragae; – Joannes Antonius Scrinci, bez. Carl Salzer sc.; – Ignatius Dienzenhofer, bez. Wie das vorige; – „Joan. Ferdinand Prokof“, bez. wie bei Scrinci, alle vier in Pelzel’s „Abbildungen böhmischer[WS 1] und mährischer Gelehrten und Künstler“. Es werden zwar noch einige unbezeichnete Blätter im 3. und 4. Bande dieses Werkes als Arbeiten seines Grabstichels bezeichnet, wie z. B. Benes Krabicze, Thomas Jordanus, Prokop Diviß, Jos. Petrasch, Bastl Deutschenberg, Oliver Legipont, Bonav. Pitter, Jos. Stepling, die jedoch viel eher Arbeiten Balzer’s [Bd. I, S. 140] oder Ign. Ott’s [Bd. XXI, S. 128, Qu. Nr. 2] sein dürften. – Heiligenbilder: „Christus Jesus Advocatus et Protector Regni Bohemiae“, mit der Unterschrift: Pr. G. P. inv. Ign. et Carl Saltzer fratres sculps. et exc. Pragae 1761 (8°.); – „Die h. Ludmila“, 1761 (8°.), bez.: Ign. et Car. Saltzer fratres sculps. et exc. Pragae 1761; – „Der H. Sigismund“ (8°.), bez. wie das vorige; – „Der H. Prokop“ (8°.), bez.: P. G. Ber, ordinis Melitens. inv. Car. et Ign. Saltzer sculp.; – „Der H. Franz von Paula“ (8°.); – „Marienbild zu St. Jacob in Prag“ (12°.); – „Ecce Homo“ (8°.); – „H. Barbara“ (8°.); – „Der H. Joseph Calasanz“ (4°.); – derselbe (8°.); – „S. Josephus a Cupertino“, 1767 (12°.); – „Marienbild von Sepekau in Böhmen“, bez.: Saltzer sc. Bei mir. – Heiligenbilder mit Ansichten oder anderem Beiwerke: „Marienbild von Altbunzlau“, mit der Abbildung der Bunzlauer Marienkirche, 1761 (8°.), bez.: Pr. Gr. P. inv. Ign. et Car. Saltzer Fratres sculps. et exc. Pragae 1761; – „Der H. Ivan“, mit der Abbildung des Benedictinerstiftes zu St. Johann dem Täufer bei Beraun, 1761 (8°.); – „Der H. Wenzel“, mit einer Karte des Kaurzimer Kreises, 1761 (8°.); – „Der H. Adalbert“, mit einer Weltkugel, an welcher Böhmen, Ungarn, Polen u. s. w., wo das Evangelium gepredigt wird, angedeutet sind, 1761 [165] (8°.); – „Der H. Prokop“, mit der Abbildung des Benedictinerstiftes Sazawa (8°.); – „Der H. Joseph“, mit dem Namensverzeichnisse der k. k. Familie, 1761 (8°.); – „Der H. Johann von Nepomuk“, mit der Ansicht der Prager Brücke, 1761 (8°.); – „Der H. Norbert“, mit der Abbildung des Stiftes Strahow, wie es von Feinden beschossen wird, 1761 (8°.), alle mit der Unterschrift: Ign. et Car. Saltzer Fratres sculps. et excud.; – „Maria Hilf“, sammt der im Jahre 1791 abgetragenen Kirche am Sandthore zu Prag (8°.), bez.: Saltzer Fratres sculps. Pragae; – „Die H. Maria Magdalena“, mit der Capelle am Ufer der Moldau hinter dem sogenannten Jesuitengarten in Prag, bez.: Saltzer fratres del. et sculps. Pragae 1761 (8°.); – „Das Grab Christi“, bei den unbeschuhten Augustinern in der Neustadt Prag (Regal-Fol.), dieses Blatt wurde wegen der Anspielungen auf einen feindlichen General verboten, es ist Ignat. Salzer sculps. Pragae bezeichnet; – „Les Environs de Prague“, Plan der Gegenden bei Prag, nach französischen Originalien zusammengetragen und von Johann Nepomuk Saltzer in Kupfer gestochen (gr. Fol.); – Abbildung der drei Urnen, die beim Dorfe Webotschan, unweit Teplitz, in einem Felde sind gefunden worden, bez.: Joh. Nepom. Salzer sc. Pragae; – „Ansicht der im Jahre 1784 vom Eisgange beschädigten Prager Brücke“, bez.: Saltzer sc. (gr. Fol.); – „Prospect des Gartens zu Dobřis“, gest. von Karl Saltzer; – „Statue des h. Norbert auf der Prager Brücke“, nach dem von dem Bildhauer Ignaz Platzer gemeißelten Standbilde; dann sind noch von allen drei Brüdern Vignetten zu verschiedenen Büchern bekannt. Ignaz Saltzer endlich hat in Gemeinschaft mit Stephan Wussin den sehr schön geschriebenen Bücherkatalog der Bibliothek des Stiftes Strahow ausgeführt. Die drei Brüder betrieben zu Prag einen Kunsthandel; Karl ist nach Nagler um das Jahr 1812, nach Patuzzi’s „Geschichte Oesterreichs“, S. 335, bereits um 1784 gestorben.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 12. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIV, S. 223. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: böhmimischer.