BLKÖ:Dlabacz, Gottfried Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 326. (Quelle) | |||
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Cornova’s Unterricht in der Rhetorik genoß, und die philosophischen Studien beendete. Den 30. April 1778 trat er in’s Strahower Prämonstratenserstift ein. Den 21. Juli 1782 legte er die Ordensgelübde ab und begann das theologische Studium, nach dessen Beendigung er den 3. Sept. 1785 zum Priester geweiht wurde. Frühzeitig literarischen Studien zugewendet, hatte er für diesen Zweck von 1788–95 [327] öfter Reisen in Böhmen unternommen, auch Brünn und Wien besucht, reiches Materiale für seine Arbeiten gesammelt und Verbindungen mit fremden Gelehrten angeknüpft. Schon vor den abgelegten Ordensgelübden ward er zum Bibliothekar seines Stiftes bestellt. Diese Stellung, verbunden mit eigenem Forscher- und Sammelgeist, machte es ihm möglich, mehrere literarische Arbeiten zu vollenden, welche von Kennern noch heute geschätzt und mit Erfolg benützt werden. Seine ausgezeichneten Verdienste um die Wissenschaft ehrte der Kaiser durch die Verleihung der großen goldenen Civil-Ehrenmedaille mit Oehr und Band. Seine selbständig erschienenen Schriften – die auch in den Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften gedruckten sind durch ein Sternlein (*) bezeichnet – sind in chronologischer Folge: „Miscellen für Böhmen“, 3 Stücke (Görlitz 1790–1793, 4°.); – „Leben des frommen Prager Erzbischofs Jh. Lohelius“ (Prag 1794, 8°.); – „Berichtigung einiger histor. Data für Böhmen“ (Görlitz 1792, 4°.); – *„Abhandlung von den Schicksalen der Künste in Böhmen“ (Prag 1797, 4°.), auch vor dem 1. Bande seines „Künstler-Lexikons“; – *„Nachrichten von den in böhmischer Sprache verfassten und herausgegebenen Zeitschriften“ (Prag 1803, 8°.); – „Monumentum ad Superos elato Viro Adolpho Jos. Schramek“ (Wien 1804, 4°.); – „Historische Darstellung des Ursprunges und der Schicksale des kön. Stiftes Strahow, 1.–3. Periode bis 1807“ (Prag 1805–7, 8°.); – „Inscriptiones Monumentorum in Regia Ecclesia ordinis Praemonstr. Pragae in Monte Sion hodie superstitum etc. Notis illustr. collegitque“ (Prag 1808, 8°.); – „Allgemeines histor. Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theil für Mähren und Schlesien“, 3 Bde. (Prag 1815–1818, 4°.); – *„Nachricht von einem bisher noch unbekannten böhmischen Testamente“ (Prag 1816, 8°., mit 1 K.); – *„Nachricht von dem Prämonstratenser-Frauenstifte zu Kaunic in Mähren“ (Prag 1817, 8°.); – „Chronologicum Necrologium Abbatum et Canonicorum Praemonstratensium Sioniorum qui mox a primo ingressu sacri Ordinis in Bohemia aut Pragae in Monte Sion aut aliis in locis ad annum usque 1816 obierunt“ (Prag 1817, gr. 8°.); – „Krátké vypsání českého království pro pouze českou školní mládež“, d. i. Kurze Beschreibung des böhmischen Königreiches für den Unterricht der böhmischen Schuljugend (Prag 1818); – „Biographie des M. Jh. Campanus von Wodian[WS 1], mit einem Verzeichnisse seiner bisher entdeckten Schriften“ (Prag 1819, gr. 8°.). – Von den in den Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften abgedruckten Aufsätzen sind außer den obigen mit einem Stern bezeichneten noch zu nennen: „Kurzgefasste Nachricht von der noch unbekannten Buchdruckerei zu Altenberg in Böhmen“ (Neue Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissensch. 1798, III. Bd. S. 140); – „Johann Chorinus. Nebst Verzeichnis seiner bisher entdeckten Schriften“ (Abh. d. kön. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1821, VII. Bd.). [Vergl. übrigens dieses Lexikon III. Bd. S. 178 die Anmerkung.] – Außerdem befinden sich viele Aufsätze historischen und literarischen Inhalts von D. in der Lausitzer Monatsschrift, in Rieggers Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen, und in andern Sammelwerken. Mehreres hat er handschriftlich zurückgelassen.
Dlabacz auch Dlabač, Gottfried Johann (Bibliothekar u. Chorherr des Prämonstratenserstiftes Strahow nächst Prag, geb. zu Czerhenitz in Böhmen, 17. Juli 1758, gest. zu Prag 6. Febr. 1820). Den ersten Unterricht erhielt er zu Böhmisch-Brod, wohin sich sein Vater, Wenzel D., 1760 begeben hatte; 1771 gelangte D. mit einem Musikstipendium als Sängerknabe in das Benediktinerstift zu Braunau, machte daselbst den Anfang der Humanitätsstudien und setzte sie 1773 in Prag fort, wo er auch 1776- Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften (Prag, 4°.) 1822, VII. Bd. S. 17. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 722 [nach dieser gest. 6. Febr. 1820]. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8°.) I. Bd. Sp. 907. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, gr. 4°.) II. Bd. S. 59 [nach diesem gest. 4. Jänner 1820].
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Jan Campanus Vodňanský (Wikipedia).