BLKÖ:Schramek, Adolph Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 31 (1876), ab Seite: 255. (Quelle)
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Schramek (Šrámek), Adolph Joseph (Abt des Prämonstratenserstiftes Strahow, geb. zu Jungbunzlau 16. Jänner 1747, gest. 16. December 1803). Beendete die Humanitätsclassen zu Kosmanos bei den Piaristen, die philosophischen Studien bei den Jesuiten in Prag, trat im Jahre 1765 in den Orden der Prämonstratenser zu Strahow, in welchem er 1767 die Gelübde ablegte und 1773 die Priesterweihe erlangte. Im folgenden Jahre ernannte ihn sein Abt zum Bibliothekar und im Jahre 1776 übernahm er die Einrichtung des Stiftsarchivs. Im Jahre 1781 wurde ihm die Besorgung der Stiftsgüter und im Jahre 1787 die Administration der Herrschaft Mühlhausen übertragen. Am 22. April 1800 wählten in seine Ordensbrüder als Nachfolger des würdigen Milo Grün [Bd. V, S. 392] zu ihrem Abte, welche Würde er aber nur drei Jahre bekleidete, da ihn im December 1803 im Alter von 56 Jahren der Typhus dem Stifte entriß, das große Hoffnung auf seine Prälatur gesetzt hatte. Er hat in der kurzen Zeit, die ihm gegönnt war, manches Verdienstliche geschaffen: so verdankt das Stift ihm den kunstvoll und prächtig geschriebenen Münzcabinets-Katalog, der heute noch eine Zierde des Stiftes bildet für die Stiftsbibliothek erwarb er unter anderen käuflich die Sammlung čechischer Werke, welche vordem der Weltpriester Jos. Bartsch besessen hatte; im engeren Verkehre mit namhaften Gelehrten seiner Zeit, war er ein Freund und Förderer der Wissenschaften. Er selbst beschäftigte sich mit Oekonomie, war ein Mitglied der böhmisch-ökonomischen Gesellschaft in Prag, in deren Verhandlungen er mehrere Aufsätze über Oekonomie veröffentlichte. An Freund der Musik – hatte er doch kurz vor Erlangung der Priesterweihe in den Jahren 1772 und 1773 die Musik in der Kirche zu St. Benedict in der Altstadt Prag dirigirt und spielte er selbst trefflich die Violine – besaß er eine ansehnliche Sammlung classischer Musikwerke, welche später in den Besitz des Stiftes überging.

Dlabacz (Gottfr. Joh.), Monumentum ad superos elato viro A. J. Schramek (Vindobonae, 4°.). – Weyrauch (Erwin Ant.), Geschichte des königl. Prämonstratenser-Chorherren-Stiftes Strahow (Prag 1863, 8°.) S. 106 [weiß Herr Weyrauch nichts mehr über seinen Abt zu sagen?]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 586. – Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 69. – Slovník naučný. Redakt. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt [256] von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IX, S. 128 [schreibt ihn Šrámek und nennt ihn irrig Rudolph].