Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Balzer, Anton
Band: 1 (1856), ab Seite: 140. (Quelle)
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Balzer, Johann (Kupferstecher, geb. zu Kukus in Böhmen 1738, gest. zu Prag 14. Dec. 1799). Aus der Schule des berühmten Rentz hervorgegangen, widmete er nach großen Reisen sein Talent ausschließlich dem Vaterlande. Er arbeitete zu Lissau in Böhmen. Die letzten zehn Jahre seines Lebens – von 1790 an – brachte er in Prag zu. Er war sehr fleißig, und sein Griffel zeichnet sich durch Schärfe und Reinheit aus. Die Menge seiner Arbeiten ist groß; zu seinen besten Schöpfungen gehört: eine Sammlung von 100 Porträten böhmischer und mährischer Gelehrter und Künstler (meist nach Zeichnungen von Kleinhardt); – eine Reihenfolge der merkwürdigsten Städte und Festungen, welche von 1788–90 den Türken abgenommen worden waren; – 50 Stück Landschaften; – das grosse Alphabet in fünf Sprachen auf 25 Kupfertafeln. Von seinen einzelnen Werken sind bemerkenswerth: „Die Domkirche in Meissen“ zu deren Geschichte von J. Fr. Ursinus; – „Christus mit der Hostie;“ – „Der h. Franz von Assisi;“ – „Die Arche Noe;“ – „Der h. David;“ – „Der h. Georg;“ – „Der Exjesuit im Weltpriestertalare,“ eine Allegorie; – „Die Mutter Gottes;“ – „Der junge Flötenspieler;“ – „Das Mädchen mit dem Canarienvogel;“ überdieß stammen von ihm noch eine Menge Heiligenbilder, Vignetten, Wappen, Sinnbilder und dgl. m. Er erfreute sich als Künstler nicht nur allgemeiner Anerkennung, sondern sein Ruf und seine Geschicklichkeit verhalfen ihm auch zu einem nicht unbedeutenden Vermögen.

Nagler, Neues allgem. Künstler-Lexikon. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) 1. Bd. S. 174.