Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
<<<Vorheriger
Baltin, Karl von
Nächster>>>
Balzer, Johann
Band: 1 (1856), ab Seite: 139. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Michail Balugjanski in der Wikipedia
Michail Andrejewitsch Balugjanski in Wikidata
GND-Eintrag: 1058931482, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Bałudjanski, Michael|1|139|}}

Bałudjanski, Michael (Senator und Vorstand der Cabinetskanzlei des Kaisers Nikolaus, geb. in Felső-Olsva in Ungarn 1769, gest. in St. Petersburg im April 1847). Er studirte das Gymnasium bei den Paulanern in Ujhely, die Philosophie in Kaschau und die Rechte an der Universität in Wien. Er hatte die Rechtsstudien mit solchem Erfolge beendet, daß er nach bestandener strenger Prüfung, kaum 20 Jahre alt, von Kaiser Josef II. zum Professor des politischen Studiums und des Curialstyls an der Großwardeiner Akademie ernannt wurde. Als im Jahre 1803 das russische Ministerium des Unterrichts die St. Petersburger Akademie gründete, und es an Männern fehlte, welche die neuen Gegenstände vortragen könnten, sah sich der Graf Nowosilcow bemüssigt, Fachmänner aus der Fremde für die neugegründete Anstalt zu gewinnen. Und so fiel seine Wahl auf den Professor Bałudjanski, auf A. D. Lodij, Professor der Philosophie in Lemberg und auf W. G. Kukolnik. Bałudjanski erhielt die Professur der Staatsökonomie und der Finanzen. Sein Werk „Izobrażenije različnych chazjajstvjennych [140] system,“ d. i. Darstellung der verschiedenen Wirthschaftssysteme, in welchem er zugleich die russische Terminologie der Staatsökonomie begründete, gilt noch jetzt als eines der besten Lehrbücher. Im J. 1813 ernannte ihn die Kaiserin Maria Feodorowna zum Lehrer der Großfürsten Nikolaus und Michael, welchen er bis zum J. 1817 Vorträge aus dem Natur- und Staatsrechte hielt. Kaiser Nikolaus ernannte ihn später zum Senator und Vorstand seiner Cabinetskanzlei, in welchem Dienste er bis zu seinem Tode verblieb.

Biblioteka semejnaja. Ježemisjačnoje sočinenije posvjaščennoje istorii, literaturi etc. izdavajemoje Severinom Havr. Šechovičem (Familien-Bibliothek, herausg. von S. Sechovič), (Lemberg, 8°., Jahrg. 1855). S. 317.