BLKÖ:Jallosics, Andreas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 59. (Quelle)
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Jallosics, Andreas (lateinischer Dichter und Piarist, geb. zu Totis in Ungarn 30. November 1795). Der Sohn bürgerlicher Eltern, trat er nach beendetem Gymnasium zu Ketskemet in den Orden der Piaristen, in welchem er bereits nach dem ersten Probejahre als Lehrer in den Gymnasialclassen zu Marmaros-Sziget und zu Altenburg 1810–1813 verwendet wurde. Bereits um diese Zeit hatten seine öffentlichen geistlichen Reden und lateinischen Gedichte die Aufmerksamkeit seines Ordensgenossen, Martin Bolla [Bd. II, S. 30] auf sich gezogen und Bolla ließ es nicht an Ermunterung fehlen, sich die Pflege [60] der lateinischen Dichtung angelegen sein zu lassen. Jallosics aber fühlte sich mehr zu den Werken der vaterländischen Dichter hingezogen und studirte fleißig die Dichtungen von Bacsányi [Bd. I, S. 111], Berzsenyi [Bd. I, S. 344], Dugonics [Bd. III, S. 387][WS 1], Kazinczy, Kisfaludy, Révai u. A. So einerseits lehrend, andererseits sich selbst fortbildend, beendete er zu Waitzen, Neutra, Sz.-György die höheren Studien, lehrte zu Szegedin, Totis und Schemnitz die Philologie, zu Kalocs und Pesth die Rhetorik und Philosophie, war durch drei Jahre in Groß-Kanischa Director des Ordenshauses und der Schule, dann durch vier Jahre Secretär des Ordensprovinzials und wurde 1848 Regierungsrath und kais. Schulrath. Groß ist die Zahl seiner Arbeiten in lateinischer und ungarischer Sprache, theils in Prosa, theils in gebundener Rede. Es sind meistens Gelegenheitsschriften, sich aber durch Geist und Eleganz der Sprache von dergleichen Schriften vortheilhaft unterscheidend. Ein Theil seiner lateinischen Dichtungen ist bereits gesammelt unter dem Titel: „Poematum libri sex“ (Pesth, 8°.) erschienen. In Anerkennung seiner lateinischen Dichtungen hat ihn die Accademia Tiberina zu Rom zum correspondirenden Mitgliede erwählt.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 226 – Truska (Heliodor), Frühlings-Album. Zur Vermälungsfeier Ihrer Majestäten des Kaisers Franz Joseph und Maria Elisabeth (Wien 1854, 4°.) [in einem der wenigen Exemplare, welchen kurze Lebensskizzen jener Poeten beigegeben sind, deren Dichtungen im Album abgedruckt stehen]. – Porträt. Facsimile der Unterschrift: Jallosics Andre. Barabas (lith.) 1856 (Wien, gedruckt bei Reiffenstein u. Rösch, Fol.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. IV, S. 387].