Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 207. (Quelle)
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Glatz, Jakob (berühmter Pädagog und Jugendschriftsteller, geb. zu Poprad in der Zips 17. Nov. 1776, gest. zu Preßburg 25. Sept. 1831). Der Sohn eines Schmiedes, der nebenbei Leinwandhandel trieb, aus dessen zweiter Ehe. Die erste Erziehung genoß G. im Elternhause, besuchte dann die Schulen seiner Vaterstadt und erhielt auch Unterricht in der Musik. 13 Jahre alt, ging er nach Käsmark, um seine Studien fortzusetzen, und fand an Joh. Genersich (s. d. V. Bd. S. 133) euren väterlichen Freund und Lehrer. 1791 verfügte sich G. zur Erlernung der magyarischen Sprache nach Miskolcz, von wo er bald wieder nach Käsmark zurückkehrte, bis er 1793 das evangelische Lyceum in Preßburg bezog. Daselbst begründete er noch als Studiosus den „deutschen Verein“ zur Förderung der deutschen Sprache, beschäftigte sich nebenbei viel mit Pädagogik und verfügte sich 1796 zur Fortsetzung seines geistlichen Berufsstudiums in’s Ausland. G. ging nach Jena, wo damals Männer wie Fichte, Griesbach, Paulus, Loder, Schütz, Woltmann u. A. lehrten. Die Ferien benützte er zu Ausflügen nach deutschen Städten, wo er alle jene Männer sah und kennen lernte, welche zu Ende des vorigen Jahrhunderts so großen Einfluß auf deutsche Gesittung nahmen. 1797 nahm G. eine Lehrerstelle in Schnepfenthal an und hier beginnt seine ersprießliche Thätigkeit als Pädagog und Schulmann, welche bis [208] 1804, also volle 7 Jahre, währte, und während welcher Zeit er größere und kleinere Ausflüge in Deutschland machte. Mehrere vortheilhafte Anträge in dieser Periode schlug G. aus Liebe zu seiner Heimat aus, in die er anfangs 1804 zurückkehrte, einem Rufe an die Schulanstalt der evangelischen Gemeinden Augsburger und Helvetischer Konfession in Wien folgend. Im Mai g. J. trat G. sein Lehramt an, wurde 1805 an Bredetzky’s Stelle (s. d. II. Bd. S. 127) dritter Prediger der evangel. Gemeinde, bald darauf zweiter Prediger und geistl. Consistorialrath. Berufungen nach Eperies (1806) und Leutschau (1807), welche in der Zwischenzeit erfolgt waren, hatte G. abgelehnt. Seit Jahren leidend, sah er sich genöthigt, 1816 seinem Predigeramte zu entsagen und sich im Mai g. J. in die Ruhe zurückzuziehen; sein Gesuch um Entlassung vom k. k. Consistorium schlug aber der Kaiser Franz in einer für den Bittsteller sehr ehrenvollen Weise ab, und erhöhte unter Einem seine Bezüge. Nun oblag G. ganz seinen Geschäften als Consistorialrath und leitete zuvörderst die Verhandlungen betreffs der 3. Säcularfeier der Reformation, welche im J. 1817 Statt fand, und am 2. Nov. d. J. in der ganzen Monarchie gefeiert wurde, anläßlich welcher Feier G. mehrere Gelegenheitsschriften veröffentlichte, welche werthvolles Materiale zu einer Geschichte der protest. Kirche im Kaiserstaate enthalten. Eine erfolgreiche Thätigkeit bewies G. bei den Verhandlungen über die Errichtung einer protest.-theolog. Lehranstalt in Wien, über deren Geschichte er auch eine Denkschrift ausarbeitete, die sich in seinem handschriftlichen Nachlasse befindet. Familienverhältnisse bestimmten G. im J. 1824 seinen Wohnsitz von Wien nach Preßburg zu verlegen, wo sein Sohn das treffliche protestantische Gymnasium, welches in Wien fehlt, besuchen konnte. Im Frühling 1825 unternahm er eine Erholungsreise nach Oberitalien, deren Ergebnisse er in den „Bruchstücken aus Briefen, geschrieben auf einer Reise von Wien nach Triest und einem Theile von Oberitalien“, im zweiten Bande seiner „Aurora“ S. 349–446 mittheilte. Seine wankende Gesundheit zwang ihn zu wiederholtem Besuche von Bädern, welche aber wenig halfen. Der Winter 1830 auf 31 ging unter schweren Anfällen der Gicht dahin, deren Folgen er endlich im September des gen. J. im Alter von 55 Jahren erlag. Ein Jahr vor seinem Tode wurde ihm noch die Auszeichnung, daß die Hochschule Göttingen, welche am 25. Juni 1830 das dritte Säcularfest der Uebergabe der Augsburger Confession feierte, ihm mit mehreren Gelehrten die theolog. Doctorwürde verlieh. Als Jugendschriftsteller steht G. nur ein Mann ebenbürtig zur Seite: Christoph Schmid. Bei Benützung der Schriften beider verschwindet jeder Religions-Unterschied und die des katholischen Schmid bilden ebenso Herz und Kopf protestantischer Kinder, wie jene des protestantischen Glatz Herz und Kopf katholischer Kinder gebildet und geläutert haben. Eine große Menge seiner Schriften wurde nachgedruckt, viele in’s Französische, Englische, Italienische Holländische, Ungarische und in slavische Sprachen übersetzt. Die. Natürlichkeit und Wahrheit der religiös-sittlichen Gefühle, die er aussprach, die verständliche, schlichte und edle Sprache, in die er seine Gedanken kleidete, und die vernunftgemäße Auffassung und Darstellung des Christenthums, die seinen Askesen überall zum Grunde liegt, haben es gemacht, daß man seine Werke in den Händen der Christenfamilien an der Themse, wie an der Loire, an der Tiber, wie an der Donau, ja selbst in Händen nicht-christlicher Glaubensgenossen sah und noch heute findet. Von seinem „Andachtsbuche für gebildete Familien“ [209] wurden in 12 Jahren 20,000 Exemplare verkauft, und die meisten seiner Schriften, die er theils unter seinem, theils unter dem Namen K. Gutmann, Jak. Stille und anonym herausgab, erlebten, wie die folgende Uebersicht nachweist, neue, viele mehrere Auflagen. Seine Beliebtheit als Jugendschriftsteller führte ihm alle namhaften Verleger dieses Faches zu, welche seine Werke auf das Schönste ausstatteten.

I. Schriften des Jakob Glatz in chronologischer Folge. Die mit einem Stern (*) bezeichneten, sind wiederholt aufgelegt. „Einige Züge aus dem Charakter Johann Zacharias Westers aus Käsmark in Ungarn …“ (Schnepfenthal 1798), mit dieser Schrift setzte er seinem früh verstorbenen Freunde ein Denkmal; – „Freimüthige Bemerkungen eines Ungars über sein Vaterland“ (Gotha 1799, Ettinger), darin bespricht G. die auffallenderen Gebrechen der politischen und kirchlichen Verfassung, des Schul- und Erziehungswesens in Ungarn. Das Buch machte seiner Zeit großes Aufsehen, und erregte in manchen Kreisen Unwillen; es war anonym erschienen; – „Der zufriedene Jakob und sein Sohn“ (Leipzig 1799), ein Lesebuch für das Volk; – *„Familiengemälde und Erzählungen für die Jugend“, 2 Bdchen. (Gotha 1799, Perthes), – denen später: *„Neue Familiengemälde“, 2 Thle. (Wien 1809, Degen) folgten; – *„Unterhaltungsbuch der kleinen Familie von Grünthal“, 3 Thle. (Leipzig 1800, Fleischer); – *„Das rothe Buch oder Unterhaltungen für Knaben und Mädchen“, 4 Bdchn. (Altenburg und Erfurt 1800–1801), eine für das stufenweis vorgerückte jugendliche Alter berechnete Lectüre; – *„Moralische Gemälde für die gebildete Jugend“, 2 Hfte. (Leipzig 1801, Voß), – *„Kleine Romane für die Jugend“, 2 Bdchn. (Altona 1801 u. 2, Hammerich); – „Jakob Stille’s Erzählungsbuch …“ 4 Bdch. (Altona 1802–4, Hammerich); – „Merkwürdige Reisen in fremde Welttheile“ 4 Thle. (Fürth 1802–4); – „Taschenbuch f. die deutsche Jugend“, Jahrg. 1803–1805 (Fürth, 16°.), mit Unterstützung von Gleim, Guths Muths, Lassius, Overbeck, Pfeffel[, Salzmann, Weiße u. A.; – *„Naturhistorisches Bilder- u. Lesebuch“ (Jena 1803, Frommann), im Auftrage des Verlegers gearbeitet, welcher G. 14 Kupfertafeln mit 300 Abbildungen zuschickte, daß er zu diesen Erzählungen schreibe; – *„Iduna, ein moralisch es Unterhaltungsbuch f. die weibl. Jugend“, 2 Bdch. (Frankfurt a. M. 1803, Wilmans, 5 Aufl.); – *„Kleine Geschichten u. Erzählungen für die Jugend“ (Nürnberg 1803, Campe); – „Vater Treumann, ein Lesebuch zunächst für Bürgerschulen...“ (Schnepfenthal 1803); – *„Neue Unterhaltungen und Sittengemälde für Kinder von 12–16 Jahren“, 2 Bde. (Dresden 1803, Beyer). – Die bisher angeführten Jugendschriften, für das kindliche wie reifere Jugendalter beiderlei Geschlechts arbeitete G. während seines Aufenthaltes in Schnepfenthal. Diese Arbeiten zum Frommen der Jugend setzte G. fort, als er seine neue Stelle in Wien antrat, und es erschienen von ihm folgende Jugendschriften: *„ABC- und Lesebuch für die Jugend beiderlei Geschlechtes“, 3 Hfte. (Wien 1804, Rehm); – „Monatliche Unterhaltungen für die Jugend“, 2 Bde. (Eb. 1804), im Vereine mit seinem Freunde Bredetzky, Unger u. A.; – *„Theodors und Emiliens unterhaltendes Lesebuch“ (Eb. 1805, Camesina); – „Handbuch von Erzählungen für das Kindesalter vom 4. bis zum 7. Jahre“, 3 Theile (Leipzig 1806, A. Leo); – „Die frohen Kinder oder Erzählungen u. Bilder aus der Kinderwelt“ (Wien 1806, Geistinger, mit 6 illum. K. K., 4°.), dem deutschen Text gegenüber steht der französische von dem Abbé Libert; – *„Theone ein Geschenk für gute Töchter“, 2 Bde. (Frankfurt a/M. 1806, Wilmans, 4 Auflagen); – „Minona, ein unterhalt. Lesebuch für junge Mädchen“, 2 Bde. (Frankfurt a/M. 1807, Wilmans, m. 1 K., 4 Auflagen, und eine französische Uebersetzung, letztere in Paris und Straßburg 1832, mit 4 Abbldgn.); – *„Sittenlehre für jüngere Mädchen in Beispielen u. Erzählungen“, 2 Thle. (Frankfurt a/M. 1807, Wilmans); – „Die glückliche Jugend ...“ (Wien 1807, Geistinger, m. 6 K. K.), ein Seitenstück zu den „Frohen Kindern“ und in 2. Ausg. mit gegenüberstehendem französ. und italien. Text; – „Waldemars Vermächtniß an seinen Sohn, ein Buch für Jünglinge“ (Tübingen 1808, Cotta); – *„Andachtsbuch für die Jugend beiderlei Geschlechts, oder Erhebung des Geistes und Herzens zu Gott ..“ (Leipzig 1808, A. Leo, 5 Auflagen); – *„Magazin [210] von moralischen Erzählungen für alle Fälle der Sittenlehre alphab. geordnet ...“, 2 Bde. (Wien 1808, Doll); – *„Glatzens erste Nahrung für den keimenden Verstand guter Kinder“ (Eb. 1808, mit 100 Abbldgn.), diese und die vorige Schrift unter dem Pseudonym Hur. K. Gutmann; – *„Rosaliens Vermächtniß an ihre Tochter Amande“ (Leipzig 1809, Leo), ein Seitenstück zu dem genannten „Waldemars Vermächtniß“ – und als 2. Theil desselben, welches jedoch um ein Jahrzehend später erschien: *„Rosaliens Erinnerungen aus ihrem Leben“ (Eb. 1821); – *„Kleines Sittenbüchlein“ (Eb. 1809); – „Fabeln und Erzählungen für die Jugend“ (Wien 1809, Doll, mit 12 Holzschn.), unter dem Namen Jakob Stille; – „Kinderwelt in Bildern und Erzählungen für gute Knaben und Mädchen“ (Leipzig 1809, Fleischer, mit 12 K. K.); – „Neues Bildercabinet, ein Bilder- und Lesebuch“ (Wien 1809, Doll, mit 15 K. K. von Blaschke); – *„Lina’s erstes Lesebuch ..“ (Frankfurt a/M. 1810, Wilmans), dem einige Jahre später „Lina’s zweites Lesebuch“ (Ebd. 1815) – und als Seitenstück für Knaben, wie die zwei vorigen für Mädchen, „Wilhelms erstes Lesebuch“ (Eb. 1811) und „Wilhelms zweites Lesebuch“ (Eb. 1816) folgten; – „Die frohen Abende oder Erzählungen eines Vaters“, 3 Thle. (Leipzig 1810–12, mit 30 illum. K. K.); – *„Die erzählende Mutter oder kurze Geschichten für Kinder von 2 bis, 4 Jahren“, 2 Thle. (Leipzig 1810 u. 11, Leo, mit illum. K. K.); – „Das goldene ABC für Kinder, die schon lesen können“ (Nürnberg 1810, Campe, mit 24 K. K.); – „Gratulationsbüchlein für die Jugend“ (Wien 1811; Doll), unter dem Namen Jak. Stille; – „Die Bilderwelt, ein unterhalt. und belehr. Bilderbuch für die Jugend“, 2 Bde. (Wien 1811, mit 36 illum. K. K.), mit Erzählungen in deutscher, französ. u. italien. Sprache; der französ. Text von Abbé Libert, der italienische von Vitali; – *„Franz von Lilienfeld oder der Familienbund, ein Buch für deutsche Söhne und Töchter“ (Leipzig 1811, Leo), zur Belebung und Erweckung deutschen Sinnes; – Im nämlichen Jahre übernahm G. die Redaction der „Annalen der Literatur und Kunst in dem östr. Kaiserthume“, welche bis Ende 1812 erschienen. Neben anderen kritischen Beträgen sind von G. die Biographien über Schwartner, Berzewiczy, Genersich, Wächter, Bredetzky u. A.; – „Selmar oder Worte der Belehrung und Ermunterung eines redlichen Vaters an seinen Sohn“ (Wien 1813, Doll); – „Ida oder Worte der Belehrung und Ermunterung einer redlichen Mutter an ihre Tochter“ (Eb. 1813), Seitenstück zum Vorigen und beide unter dem Namen Jakob Stille; – *„Neues Erzählungsbüchlein für Kinder ...“ (Berlin 1813, Hasselberg, mit K. K. von Jury); – *„Die guten Kinder, eine kleine Familiengeschichte ….“ (Frankfurt a/M. 1813, Wilmans); – „Gedichte für die jüngere Jugend, zur Unterhaltung und Belehrung sowie zum Declamiren“ (Wien 1814, Doll); – „Gedichte für die ältere Jugend ....“ (Eb.), beide unter dem Namen Gutmann; – „Religionsbüchlein oder Unterhaltungen eines Vaters mit seinen K-indern über Gott und göttliche Dinge“ (Leipzig 1814, Leo), ein Seitenstück zum „Kleinen ´Sittenbüchlein“; – „Bibliothek für deutsche Töchter oder Sammlung belehrender und unterhaltender Erzählungen für Mädchen“, 4 Theile (Wien 1816, Doll), unter dem Namen Gutmann; auch erschienen die ersten 2 Bndchn. unter dem Titel: „Moralische Erzählungen für jüngere Mädchen“, die letzteren zwei als: „Moral. Erzähl. für ältere Mädchen“ (Ebd.); – *„Die Familie Karlsberg oder die Tugendlehre, anschaulich dargestellt in einer Familiengeschichte“ (Leipzig 1816, Brockhaus); – „J. G. Langsdorffs Reise um die Welt. Für die Jugend bearbeitet ..“ (Wien 1816, Doll). – In Eine Zeit mit den bisher angeführten von 1804–16 herausgegebenen Jugendschriften fallen die folgenden, theils Kanzelreden, theils Andachtsbücher als Ergebnisse des Predigeramtes, welches G. bekleidete: „Betrachtungen über Gegenstände der Religion, der Sittenlehre und des Lebens“ (Jena 1806, Fromman); – *„Der weise Christ in bösen Tagen ...“ (Wien 1808, Doll, 3 Auflagen); – *„Worte der Religion über wichtige Angelegenheiten des Herzens und Lebens“, 2 Thle. (Eb. 1812, Bauer); – „Religionsvorträge mit Rücksicht auf den Geist und die Begebenheiten unserer Tage“, 2 Thle. (Ebenda 1816, Doll); – *„Andachtsbuch für gebildete Familien, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses[211] (Wien 1814, Camesina, 5 Aufl.); – *„Trostbuch für Leidende“ (Aarau 1814, Sauerländer, 3 Aufl.); – *„Beispiele von Leidenden u. Unglücklichen, ein Buch für redliche Dulder“ (Eb. 1815), eine Sammlung von 53 Erzählungen aus den Werken Jacobi’s, Schiller’s, Cramer’s, Funke’s, Starke’s, Böttiger’s u. A.; – Nach Niederlegung seines Predigeramtes, indem G. als Consistorialrath der evangel. Kirche in Wirksamkeit blieb, gab er noch folgende Schriften heraus: „Nachrichten über die Feier des dritten Jubelfestes der Reformation in den sämmtlichen k. k. östr. Staaten im J. 1817 ...“ (Wien 1818, Gerold); – „Sammlung einiger Jubelpredigten, gehalten bei der Feier des dritten Jubelfestes der Reformation ....“ (Ebd.), welche zwei Schriften sich wechselseitig ergänzen und beide durch die Feier des Reformationsfestes, das im Jahre 1817 begangen worden, veranlaßt wurden. Nun folgt noch eine Reihe von Jugendschriften und anderen Arbeiten, als die „Neue Jugendbibliothek …“, 6 Bdch. (Wien 1817, Heubner), enthaltend Erzählungen, histor. Skizzen, Charaden u. d. m.; – „Sammlung auserwählter Lieder über die wichtigsten Gegenstände der Natur, der Religions- und Sittenlehre …“ (Wien 1817, Doll), 411 Lieder der besten älteren und neueren Dichter, leider sind deren Namen nicht beigefügt; – „Eduard und Mathilde, oder kleine Geschichten für wißbegierige Knaben und Mädchen“ (Frankf. a/M. 1820, Wilmans); – „Aureliens Stunden der Andacht …“ (Eb. 1820); – „Beicht- und Communionbuch für evangel. Christen“ (Wien 1821, Heubner); – „Hauspostille für religiös gesinnte Familien“, 2 Thle. (Wien 1821, Heubner); – „Gebetbuch für den evang. Bürger und Landmann“ (Eb. 1823); – „Alwina oder das Glück eines tugendhaften und frommen Herzens und Wandels“, 2 Thle. (Leipz. 1823, Fleischer); – „Julius von Klarenau ...“ (Wien 1834, Gerold), Seitenstück zu dem schon erwähnten „Waldemars Vermächtniß“; – „Erzählungen für Kinder und Kinderfreunde“ (Leipzig 1824, Fleischer, mit 6 K. K.); – „Aurora, ein Taschenbuch für deutsche Töchter und Frauen edleren Sinnes“, 3 Jhrge. (Eb. 1826–28); – „Maria das unglückliche Mädchen, eine rührende Geschichte für die Jugend“ (Wien 1828, Müller); – „Das grüne Buch ...“ (Eb. 1828, mit 6 illum. K. K.); – „Das evangelisch-christliche Gesangbuch“ (Ebd. 1828, Heubner), mit 500 Gesängen, wovon 400 ältere aus den bei Wucherer 1783 u. 89 erschienenen Gesangbüchern entnommen, und 100 neue beigefügt sind. Als Nachtrag zum Gesangbuche gab er noch heraus: *„Gesänge über Tod, Grab und Unsterblichkeit“ (Ebd. 1829), besorgte im nämlichen Jahre die Ausgabe der „Kirchenagende für die evang. Gemeinden des östr. Kaiserstaates“ (Ebd.) und schloß seine literarische Thätigkeit mit dem „Gesangbuch für die Jugend, zum Gebrauche in evangel. Schulen“ (Wien 1831, Heubner).
II. Zur Biographie. Wenrich (Joh. Georg), Jakob Glatz, eine biographische Skizze (Wien 1834, J. G, Heubner, 8°., m. Portr.) S. 1 –235 G.’s Leben, S. 239–328 Bruchstücke aus G.’s Briefwechsel. – Zeitgenossen. Neue (III.) Reihe (Leipzig 1821, Brockhaus, gr. 8°.) III. Bd. (1823) S. 152. – Gutmann (H. K.), Magazin von moralischen Erzählungen für alle Fälle der Sittenlehre (Wien 1808, A. Doll) [Verfasser dieses Buches ist Glatz selbst]. – Glatz (J.), Gesänge über Tod, Grab und Unsterblichkeit (Wien, 8°.) 3. Aufl. [daselbst seine Biographie]. – Annalen der Literatur u. Kunst in dem österr. Kaiserthume Jahrg. 1809 (Wien. Doll, 4°.) Intell.-Blatt Juli Sp. 23. – Neuer Nekrolog der Deutschen IX. Jahrg. 1831 (Ilmenau 1832, Voigt, 8°.) II. Bd. Nr. 304) S. 842. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, Schumann, 4°.) II. Thl. S. 387 und 465 [enthält unter den Schlagwörtern Glatz und Gutmann die reiche Uebersicht von G.’s Schriften]. – (Brockhaus) Conversations-Lexikon (10. Aufl.) VI. Bd. S. 758. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 379.
III. Porträte. 1) Unterschrift: Jakob Glatz, k. k. Consistorial-Rath A. C. geb. den 17. Nov. 1776, gest. den 25. Sept. 1831. Im Medaillonformat (Wien, o. A. d. Z. u. Lith. (1834), kl. 8°.). – 2) Gest. von H. Meyer. Leipzig, Brockhaus, 8°. – 3) Gest. von C. Schule 1808, 4°. – 4) Niedermann p. F. John sc., (8°.)
IV. Handschrift. Henze (Ad.), Die Handschriften der deutschen Dichter und Dichterinnen (Leipzig 1855) S. 44 [charakterisirt dieselbe: „Einfache, evangelische Züge mit Wohlwollen und ruhigem Wirken“].
V. Grabdenkmal. Glatz liegt auf dem Friedhofe in Preßburg begraben und ein einfaches Denkmal bezeichnet seine Ruhestätte mit folgender Inschrift: Hier ruhet | Jakob Glatz [212] Doctor der Theologie, k. k. Consistorial-Rath A. C. | geb. zu Poprad, den 17. Nov. 1776, gest. in | Pressburg, den 25. Sept. 1831. | Dem Unvergesslichen | weihen dieses Denkmal | seine trauernde Gattin und dankbaren Kinder. |