BLKÖ:Bredetzky, Samuel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bregolini, Ubald
Band: 2 (1857), ab Seite: 127. (Quelle)
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Bredetzky, Samuel (protestant. Prediger und Superintendent, geb. zu Deutsch-Jakubjan im Saroser Comitate 18. März 1772, gest. 25. Juni 1812). Frühzeitig, und schon während der Studien am evangel. Gymnasium zu Käsmark entwickelte sich sein Sinn für die schönen Wissenschaften, und er wendete sich, durch die „Acera philologica“ angeregt, dem Studium der alten Geschichte, Mythologie, Kunst und Poesie zu. Nachdem er in Oedenburg sich vollends ausgebildet, und auch die slavische Sprache erlernt hatte, besuchte er die Universität Jena, wo er unter Paulus, Griesbach, Schütz, Fichte, Voigt, Lenz Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften studirte. In einen Kreis strebender Männer tretend, sammelte er eifrig Stoff zu wissenschaftlichen Arbeiten, namentlich für sein Vaterland. Es ward damals die mineralogische Gesellschaft in Jena gegründet; B. übernahm dabei die Geschäfte eines Secretärs der ungarischen Nation. 1798 in sein Vaterland zurückgekehrt, ward er Professor an der neuerrichteten Bürgerschule zu Oedenburg, deren Gedeihen er wesentlich beförderte. Im J. 1802 kam er als Katechet u. Vicar nach Wien, 1805 als Prediger nach Krakau, 1806 in gleicher Eigenschaft nach Lemberg, worauf er zum galizischen Superintendenten ernannt wurde. Seine Kanzelvorträge fanden großen Beifall. B. lieferte viele Beiträge für das literar. kritische Wienerblatt, welches 1803 u. 4 erschien, für die Annalen der östr. Literatur, für Wächters und Cleynmanns praktische Bibliothek, für die Jenaer Literatur-Zeitung und den Hesperus. Eine im J. 1812 von ihm verfaßte Preisschrift über die galizische Industrie wurde gekrönt. Seine übrigen im Drucke erschienenen Schriften sind: „Hist. statist. Beitrag zum deutschen Colonialwesen in Europa“ (Brünn 1812, 2. unveränd. Aufl., Leipzig 1818, 8°., mit 2 Pl. u. 1 Karte); – „Beiträge zur Topographie des Königreichs Ungarn“, 1. – 4. Bdch. (Wien 1803–1805, Volke, mit K. K., 8°.); – „Neue Beiträge zur Topographie u. Statistik von Ungarn“ (Wien 1807, Geistinger, 1820 Gerold, 8°., mit K. K.); aus diesem Werke apart erschien: „Reise in die Karpathen“ und „Beschreibung der äusserst merkwürdigen Höhle Baradla[WS 1]“; – „Reisebemerkungen über Ungarn und Galizien“, 2 Bde. (Wien 1809, Doll, mit K. K., 8°.); – „Kurzer Umriss der biblischen Geschichte des alten und neuen Testamentes. Nebst einem Anhang“ (Wien 1809, 5. Aufl. 1829, Armbruster); – „Elementarbüchlein zum Gebrauche beim öffentl. Unterricht“ (Oedenburg 1800).

Annalen der Literatur und Kunst in dem östr. Kaiserthume (Wien 1811, 8°.) II. Bd. S. 94. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 376 [nach diesem ist B. am 20. Juni 1812 gestorben]. – Kayser (Ch. G.), Vollständ. Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, 4°.) I. Bd. S. 338 [nach diesem ist B. 25. Juni gestorben]. – Porträt. Unterschrift: Samuel Bredetzky, Prediger an der vereinigten evangel. Gemeinde zu Krakau und Podgorze und Senior der Krakauer Diöcese in Galizien (Niedermann pinx., John sc., kl. 4°.).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Baradle.