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Artikel „Passow, Franz“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 210–215, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Passow,_Franz&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 20:51 Uhr UTC)
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Passow: Franz Ludwig Karl Friedrich P., Lexikograph, Sohn des Hofdiakonus und Prinzeninstructors Moritz Joachim Christoph P. in Ludwigslust und dort am 20. September 1786 als ältester von 13 Geschwistern geboren, wurde bis zum 9. Lebensjahre vom Vater und nachher von Hauslehrern unterrichtet. Unter diesen war es Ernst Breem, später Propst in Gägelow bei Sternberg, der von 1799–1802 auf die Weiterentwickelung des Knaben als Lehrer und Erzieher den wohlthätigsten Einfluß ausgeübt hat. Er verstand es, [211] die Lernbegierde seines fähigen Schülers zu fesseln und die Liebe zum Alterthum in ihm zu wecken und zu nähren und legte in den alten classischen Sprachen für dessen künftige Studien einen so gediegenen Grund, daß, als P. 1802 nach Gotha auf das Gymnasium gethan wurde, Rector Döring ihn bedingungslos in die Selecta aufnehmen konnte, in welcher Jacobs den Unterricht im Griechischen ertheilte. 1804 ging P. auf die Universität oder vielmehr, wie er sich in seiner Autobiographie ausdrückt, „zu Gottfried Hermann in Leipzig“, der ihn sofort in seine griechische Gesellschaft aufnahm. Nach dem Wunsche der Eltern sollte er Theologie studiren, doch hat er nur im ersten Semester einige theologische Vorlesungen gehört und in den folgenden sich ausschließlich den classischen Sprachen gewidmet. Den mit eisernem Fleiße Arbeitenden und selbstständig Forschenden vermochten die hergebrachten Collegien nicht zu befriedigen und außer den Uebungen in Beck’s lateinischer und Hermann’s griechischer Gesellschaft wurden in den letzten Semestern selten mehr als 4 Stunden wöchentlich von ihm auf den Besuch von Vorlesungen verwendet. In den Ferien durchwanderte er Sachsen und Thüringen zu Fuße nach allen Richtungen. In den Museen Dresdens, die er 1806 zum ersten Male besuchte, erschloß sich ihm die Herrlichkeit der antiken und modernen Kunstwelt und dieser Besuch wurde für ihn Anlaß, die Geschichte der bildenden Kunst in den Kreis seiner Studien einzubeziehen und seine schon in Gotha begonnene, aber in Leipzig liegen gelassene Beschäftigung mit den neueren Sprachen wieder aufzunehmen. Auf einer dieser Ferienreisen war P. in Halle auch mit Goethe in Berührung gekommen und dieser hatte an dem für Poesie und classisches Alterthum begeisterten Jüngling einen solchen Gefallen gefunden, daß er ihm, als 1807 der Professor der griechischen Litteratur am Gymnasium in Weimar, Heinrich Voß, nach Heidelberg berufen wurde, ungebeten das erledigte wichtige Amt antrug. P. nahm es nicht ohne Besorgniß an und rückte vor noch nicht vollendetem 21. Lebensjahre in eine Stelle, die im gewöhnlichen Laufe der Dinge erst im höheren Lebensalter erreicht zu werden pflegt. Allerdings war das damit verbundene Gehalt ein recht bescheidnes und betrug nur 400 Thaler, aber es reichte hin, seine Jugendliebe, Louise Wichmann aus Gotha, als Hausfrau heimzuführen. Nach dem Director die erste Stelle bekleidend ging P. mit Freuden an die seiner wartende Arbeit. Die Schule erhielt durch ihn eine neue Organisation; wie in Gotha wurde eine Selecta errichtet, deren Schüler in akademischer Weise zu selbständigen Arbeiten Anleitung erhielten, und das Aufblühen der Anstalt widerlegte binnen kurzem alle Besorgnisse, deren die Freunde des Hergebrachten sich bei Passow’s Neuerungen nicht hatten entschlagen können. Trotz seiner 16 Stunden Unterricht, die P. wöchentlich zu geben hatte, fuhr er unermüdlich fort, für sich selber zu arbeiten. Als Schriftsteller hatte er sich bereits, jedoch unter fremdem Namen, mit einem Bändchen Gedichte „Menon an Heliodora“, Helmstädt 1806, hervorgewagt; seine zweite Schrift „die Küsse“ des Johannes Secundus, die er in Dresden übersetzt hatte, erschien nebst dem lateinischn Text 1807. In Weimar wurden Persius 1809, Musäus 1810 und 1811 des Sophisten Longos „Daphnis und Chloe“, Text und Uebersetzung nebst Anmerkungen, edirt. Auf letztere Arbeit hat er indessen nie Werth gelegt und von ihr in seinen Briefen immer nur mit einer gewissen Reserve gesprochen. Sie sollte ein Deficit in seiner Kasse decken und war invita Minerva ausgearbeitet worden. Uebrigens war gelehrte Schriftstellerei damals wenig lohnend. Wie P. einem Freunde schrieb, waren 5 Thaler pro Bogen das höchste Honorar für Classikerausgaben. Immerhin war aber Passow’s Name durch seine Schriften weit über Weimar hinaus bekannt geworden, wie aus dem höchst vortheilhaften Anerbieten, welches der Rath der Stadt Danzig P. 1810 machte, hervorgeht. Im Anfange des Jahrhunderts war [212] aus dem großen Legate eines Herrn von Conradi[WS 1] ein großes Unterrichts- und Erziehungs-Institut in Jenkau bei Danzig unter dem Namen Conradinum nach dem Muster des Philanthropin in Dessau errichtet worden; es sollte in eine gelehrte Schule umgewandelt werden und der Rath bot P. die zweite Directorstelle an derselben an. Die Bedingungen waren glänzend. Der mit dieser Stelle verbundene Baargehalt betrug, nicht unbedeutende Nebenemolumente nicht eingerechnet, 1000 Thaler. Dabei war P. ganz selbstständig und die Leitung des Unterrichts ihm allein anvertraut. Dieser Umstand bestimmte ihn, den an ihn ergangenen Ruf anzunehmen. Allerdings war die Aufgabe, der er sich gegenüber gestellt sah, eine überaus schwierige; die Anstalt mußte von Grund auf umgestaltet werden. Sie zählte etwa 50 Zöglinge, aber nur der zehnte Theil derselben lernte Griechisch, die übrigen waren dispensirt, und auch das Lehrercollegium ließ viel zu wünschen übrig; indeß P. ging entschlossen an’s Werk. Das Griechische wurde zur conditio sine qua non gemacht und mit Erlernung desselben in der Quinta der Sprachunterricht begonnen. In der Quarta trat das Latein hinzu, in der Tertia das Französische, in der Secunda das Englische. Der Schulcursus war auf 8 Jahre berechnet. Unverdrossen übernahm P. die Hauptarbeit und unterrichtete im Anfang täglich 6 Stunden, aber er fühlte sich in dieser arbeitsreichen Stellung so glücklich, daß er 1811 eine Berufung nach Berlin als Professor an’s graue Kloster an Spalding’s Stelle und 1813 eine andere als Director an das altstädtische Gymnasium in Königsberg unbedenklich ablehnte. Doch was er freiwillig nicht hatte thun mögen, sich von der ihm an’s Herz gewachsenen Anstalt zu trennen, das besorgte der Krieg. Er hatte die Hilfsquellen der Stadt erschöpft und das Vermögen der Anstalt ruinirt; sie wurde am 15. Februar 1814 dem Namen nach suspendirt, in der That aber für immer aufgehoben. Wie ein Unglück selten allein kommt, so traf den augenblicklich amtlosen P. sofort auch noch das zweite und bei weitem größere: er verlor seine innig geliebte Gattin im ersten Kindbett. Augenblicklich hatte das Leben für ihn jeden Reiz verloren. Seinen mutterlosen Knaben der Pflege einer befreundeten Familie, der Gemahlin des Regierungsraths Jachmann in Danzig übergebend, eilte er nach Berlin, um von dort als freiwilliger Jäger zum Blücher’schen Heere zu gehen. Er kam zu spät; der Krieg war inzwischen durch die Einnahme von Paris beendet worden und Passow’s Wunsch, den Tod auf dem Schlachtfelde zu finden, ging nicht in Erfüllung. Er benutzte die unfreiwillige Muße zu einem Besuche in der Heimath und zu einer Reise nach Süddeutschland, an den Rhein und in die Schweiz, von welcher er im November 1814 nach Berlin zurückkehrte. Hier verlebte er den Winter im anregendsten Verkehr mit Bekker, Böckh, Buttmann, Bernhardi, Ideler, Niebuhr, Schleiermacher, Solger und Zumpt, übernahm einige Stunden in der Prima des grauen Klosters und besuchte Wolf’s Vorlesungen. P., unter den Gelehrten einer der gelehrtesten, besaß noch keinen akademischen Grad; die philosophische Facultät der Berliner Universität ehrte sich selbst, als sie ihn mit ihrem Doctorat auszeichnete. Auch wartete seiner bereits ein Wirkungskreis, wie er ihn sich für seine Arbeitslust und Arbeitskraft schöner kaum wünschen konnte. In Breslau lagen die philologischen Studien gänzlich darnieder. Johann Gottlob Schneider hatte in Rücksicht auf sein hohes Alter beim Minister um Entbindung von den akademischen Geschäften nachgesucht und Heindorf war kränklich und im Begriff nach Halle zu gehen. Ein philologisches Seminar gab es nicht, es hatte sich seit 1813 aufgelöst. Hier war, wenn den philologischen Studien wieder aufgeholfen werden sollte, eine junge Kraft nöthig und der noch nicht dreißigjährige P. war der Mann, diese Aufgabe zu lösen. Als ordentlicher Professor der Alterthumswissenschaft nach Breslau berufen, trat er Ostern 1815 sein Amt an. [213] Sein erstes Geschäft war die Wiedereröffnung des philologischen Seminars und Otfried Müller war der erste, der sich zum Eintritt in dasselbe meldete. Vorläufig einziger Vertreter der Philologie, las P. bis zur Berufung K. E. Ch. Schneider’s täglich 4 Stunden. Seine Vorlesungen erstrecken sich über die meisten griechischen und lateinischen Dichter, von Prosaikern über Herodot, Xenophon, Demosthenes, Cicero und Tacitus, außerdem über griechische Alterthümer und Mythologie, römische Litteratur und alte Kunstgeschichte, und mit dieser öffentlichen Thätigkeit als Lehrer ging eine gleich große häusliche als Schriftsteller Hand in Hand. Zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen verfaßte er als Compendium die „Grundzüge der griechischen und römischen Litteraturgeschichte“, Breslau 1816, zweite Auflage 1829, und gab 1817 die Germania des Tacitus heraus. Uebrigens war P. nichts weniger als pedantischer Stubengelehrter. Er hatte in Jenkau den Nutzen der Leibesübungen aus eigner Anschauung kennen gelernt und war ein Fußgänger, dem es in Ausdauer Wenige gleich thaten. Nun war in Breslau 1815 durch den Director des Schullehrer-Seminars Wilhelm Harnisch das Turnen eingeführt worden und auf dem von der Stadt dazu angewiesenen Platze herrschte ein frisches, fröhliches Turnleben. Viele hatten ihre Freude daran, unter ihnen P.; andern mißfiel es und namentlich war es der Professor am Elisabethan, Prorector Karl Adolph Menzel, der bekannte Historiker (s. A. d. B. XXI, 380), der zu den entschiedensten Gegnern des Turnens gehörte und sich sogar vor seinen Schülern mißbilligend und spottend über dasselbe äußerte. P. wurde dadurch veranlaßt, eine Apologie desselben unter dem Titel „Turnziel, Turnfreunden und Turnfeinden von Franz Passow“ zu veröffentlichen. Sie wurde, 218 Seiten füllend, 1818 im März ausgegeben und als P., um nicht inconsequent zu erscheinen, obendrein persönlich sich an den Uebungen auf dem Turnplatz zu betheiligen anfing, brach der Sturm gegen ihn los. Wenige Wochen nach dem Erscheinen seiner Schrift brachte Kotzebue’s litterarisches Wochenblatt einen giftgeschwollenen Artikel über dieselbe unter dem Titel „die edle Turnkunst“. Er war das Signal zu einem Kriege aller gegen alle; Streitschriften, Aufsätze und Erklärungen in öffentlichen Blättern jagten förmlich einander; doch hier ist nicht der Ort, diesen unter dem Namen „Breslauer Turnfehde“ bekannt gewordenen litterarischen Streit, in welchem der Prorector Menzel eine unglückliche Rolle gespielt hat, in seinen einzelnen Phasen zu verfolgen; es genüge die Bemerkung, daß auf Passow’s Seite außer Harnisch und Maßmann, damals Turnwart in Breslau, die Professoren Wachler, Karl von Raumer, Schneider, Kaysler, Linge und Hauptmann von Schmeling standen, während für Menzel nur Steffens, dessen „Turnziel“ im December 1818 erschien, und zwei seiner Collegen, Rector Etzel und Prorector Reiche, mit unbedeutenden Erklärungen in die Schranken traten. Gleichwol blieb Menzel, da die höchsten Behörden sich gegen das Turnen hatten einnehmen lassen und es schließlich ganz untersagten, Sieger und diesen Sieg hat er in einer Weise ausgenutzt, die kaum Jemand wird billigen können. P. hatte in der Isis (Jahrgang 1819, S. 526 ff.) einen heftigen Artikel gegen „die Breslauer Turnfeinde“ veröffentlicht und sie ohne weiteres mit Namen genannt. Ganz vergessend, was sie ihm angethan hatten, belangten sie P. bei dem Oberlandesgericht in Breslau wegen Injurien. Sein Ausbleiben in dem zur Verhandlung angesetzten Termin, sowie, daß er schon einmal wegen Injurien zu 5 Thalern Strafe verurtheilt worden war, wirkten strafverschärfend. Das Erkenntniß lautete auf eine achtwöchentliche Haftstrafe, die P. in einem als Gefängniß hergerichteten Zimmer des Universitätsgebäudes vom 16. Jan. bis 13. März 1821 abgesessen hat. Natürlich war P. in den maßgebenden Kreisen im höchsten Grade mißliebig geworden und man wollte ihn unter jeder Bedingung und zwar so [214] bald als möglich aus Breslau fort haben. Als der Plan, ihn nach Halle zu versetzen, 1821 gescheitert war, dachte man 1822 daran, ihn nach Berlin zu berufen, doch unterblieb es, weil Böckh ihn nicht als Collegen neben sich haben wollte; da wurde 1824 eine Professur in Königsberg vacant und der Minister verfügte Passow’s Versetzung in diese Stelle, ohne ihn vorher darum gefragt zu haben. Der nicht endenden Vexationen müde, „stellte P. seine Lage auf Halten und Brechen“. Er weigerte sich, nach Königsberg zu gehen, und man trug Bedenken, gegen den gefeierten Lehrer, der durch die an ihm vollstreckte Strafe seinen Freunden und Schülern nur noch theurer geworden war, mit Absetzung vorzugehen, zu der überdies nicht der geringste Grund vorlag; P. blieb weiterhin unbehelligt und hat bis zu seinem Tode in Breslau gelehrt und gearbeitet. Die Ausarbeitung seines Hauptwerkes, des griechischen Handwörterbuchs, fällt in die Jahre 1819–1823. Schon 1813 hatte er sich in einer Schrift „über Zweck, Anlage und Ergänzung griechischer Wörterbücher“ über das, was Noth that, ausgesprochen, und der Verleger des Schneider’schen Handwörterbuchs konnte für die Besorgung einer Ausgabe desselben für Schulen wohl kaum einen besseren und tüchtigeren Bearbeiter als P. finden. Sie erschien 1819–1823 in 2 Quartbänden unter dem Titel „Johann Gottlob Schneider’s Handwörterbuch der griechischen Sprache. Nach der dritten Ausgabe des großen griechisch-deutschen Wörterbuchs mit besondrer Berücksichtigung des Hom. u. Hesiod. Sprachgebrauchs und mit genauer Angabe der Silbenlänge ausgearbeitet“. Diese Arbeit war eine lohnende. P. erhielt vom Verleger für den Bogen ein Honorar von 10 Thalern, bei jeder folgenden Ausgabe aber 5 Thaler und außerdem für jeden die Bogenzahl der vorhergehenden Auflage übersteigenden Bogen eine besondere Vergütung von 20 Thalern. Schon 1825 wurde eine zweite, 1827 eine dritte Auflage nöthig. Die 10000 Exemplare derselben waren binnen drei Jahren vergriffen, so daß 1831 eine vierte Auflage veranstaltet werden mußte; sie führte den Titel: „Handwörterbuch der griechischen Sprache von Franz Passow“. Außer einer großen Anzahl akademischer Gelegenheitsschriften („Fr. Passowii opuscula academica. Disposuit Nic. Bachius“. Lipsiae 1835) sind von größern Arbeiten aus diesen Jahren noch zu nennen die Herausgabe des Corpus scriptorum eroticorum Graecorum. Vol. I. 1824, Vol. II. 1833 und der Periegesis des Dionysius, 1825. Arbeitslustig wie er war, erbot er sich, als Büsching 1829 starb, zur Uebernahme der Vorlesungen desselben. Sie wurden ihm zugleich mit der Direction des Universitätsmuseums für Alterthum und Kunst übertragen. Ein Verzeichniß der Sammlungen war nicht vorhanden und P. inaugurirte seinen Amtsantritt mit der Anfertigung eines mit den nöthigen Nachweisungen versehenen Katalogs. Die mit dieser Arbeit unzertrennlich verbundenen Anstrengungen haben jedenfalls seinen Tod beschleunigt. Am 2. Januar 1830 war P. bei strenger Kälte mit einem jüngern Freunde früh auf’s Museum gegangen, Nachmittags wurde er auf der rechten Seite vom Schlage gerührt. Zwar entrann er für diesmal noch dem Tode und eine Badecur in Landeck schien ihn völlig hergestellt zu haben, aber der Tod seines Vaters und eine lange schwere Krankheit seiner Gattin, – er hatte sich 1816 mit einer Tochter seines Collegen Wachler zum zweiten Male vermählt, – erschütterten seine Gesundheit aufs neue und brachen seinen Lebensmuth. 1833 am 11. März machte ein Nervenschlag seinem Leben ein Ende; am 14. wurde er auf dem reformirten Kirchhofe neben seinem ihm wenige Wochen früher im Tode vorangegangenen Freunde von Cölln (s. A. d. B. IV, 391) beerdigt. Sein Grab ist durch ein von seinen Schülern und Freunden 1835 ihm errichtetes schönes Denkmal aus schlesischem Marmor vor dem Vergessenwerden geschützt; ein unvergängliches Denkmal aber hat er sich selbst in seinen Schriften gesetzt.

[215] Franz Passow’s Leben und Briefe. Eingeleitet von Dr. Ludwig Wachler. Herausgegeben von Albrecht Wachler. Breslau 1839. Am Schlusse eine Uebersicht der von P. herausgegebenen selbstständigen Schriften, sowie der in Gesellschaftsschriften und Journalen veröffentlichten Abhandlungen, Aufsätze und Recensionen.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Carl Friedrich Freiherr von Conradi (1742–1798), letzter Nachkomme eines alteingesessenen Danziger Patriziergeschlechts und Schulstifter. Siehe den Artikel von Hans-Jürgen Kämpfert über ihn in der Ostdeutschen Biographie.