ADB:Cölln, Daniel Georg Konrad von

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Artikel „Coelln, Daniel Georg Konrad von“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 391, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:C%C3%B6lln,_Daniel_Georg_Konrad_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:08 Uhr UTC)
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Coelln: Daniel Georg Konrad v. C., Professor der Theologie, geb. 21. Dec. 1788 zu Oerlinghausen in Lippe-Detmold, † 17. Febr. 1833 in Breslau, verdankt seine wissenschaftliche Vorbildung dem Gymnasium in Detmold, wohin 1797 sein Vater als reformirter Generalsuperintendent berufen worden war. Innerer Neigung folgend, widmete er sich von 1807–1811 in Marburg, Tübingen und Göttingen dem Studium der Theologie und habilitirte sich nach Erwerbung des philosophischen Doctorgrades in Marburg als Privatdocent der philosophischen Facultät. 1816 wurde er Prediger an der reformirten Universitätskirche und als außerordentlicher Professor in die theologische Facultät versetzt, die ihn an der Säcularfeier der Reformation 1817 zu ihrem Doctor honoris causa ernannt. Das Jahr darauf erging an ihn der Ruf zu einer philosophischen Professur in Heidelberg und gleichzeitig ein zweiter zu einer ordentlichen Professur der Theologie in Breslau; er entschied sich für den letztern und wurde bald einer der beliebtesten Lehrer der dortigen Hochschule. Seine Vorlesungen, welche sich nach und nach über das ganze Gebiet der historischen Theologie und die ihr verwandten Disciplinen verbreiteten, waren ebenso gediegen als klar und anregend. Allem Pietismus und Mysticismus abhold, trat er 1830 für theologische Lehrfreiheit auf den evangelischen Universitäten in einer mit seinem Freunde David Schulz gemeinschaftlich verfaßten Schrift, welche in 14 Tagen zwei Auflagen erlebte, und 1831 gegen Schleiermacher für geistesfreie Behandlung der Dogmatik mannhaft in die Schranken. In seiner mit Auszügen aus den Quellenschriften ausgestatteten Bearbeitung des Münscher’schen Lehrbuchs der Dogmengeschichte, dessen erster Band 1832, der zweite 1834 nach dem Tode des Verfassers erschien, hat er seinem früh vollendeten Lehrer ein schönes Denkmal dankbarer Liebe und Verehrung gesetzt. Eine Anzahl historischer Artikel in der Ersch und Gruber’schen Encyklopädie stammen aus seiner Feder. Seine Vorlesungen über biblische Theologie hat David Schulz aus den Heften des Verfassers 1836 in 2 Bänden herausgegeben.

Nekrolog von Franz Passow im Intelligenzbl. der Allg. Litt.Z. 1833, Nr. 27. Autobiographie in Justi’s Grundlage zu einer hessischen Gelehrtengesch. 1831, S. 64 ff.